Ich habe gerade einen Kunden, der im Keller seiner dicken Villa einen mannshohen 19-Zoll-Schrank stehen hat, den ich, der Netzwerkfuzzi, mir mit dem Audiofuzzi teilen muss. Wie schon oft in ähnlichen Fällen, nervt es mich unheimlich, dass bereits zwei von drei 8er-Steckdosenleisten mit irgendwelchen blöden Steckernetzteilen belegt sind. Die sind noch dazu oft so dick, dass man Steckdosen dazwischen nicht nutzen kann. Intelligenterwesie bauen viele Hersteller auch die Steckdosen noch schräg ein, was häufig ebenfalls zu Platzproblemen führt. Langer Rede kurzer Sinn - ich hätte da eine traumhafte Lösung und ärgre mich immer wieder, dass es die nicht zu kaufen gibt: Ein 19-Zoll Gerät, 1HE, mit z.B. 16 oder 24 programmierbaren (Spannung, Strom, Polarität) und elektronisch gesicherten Stromquellen. Genialerweise mit einer Web-GUI ... Oder gibts das bereits irgendwo? Bitte nicht das Argument, man könne die Geräte durch falsche Einstellungen kaputtmachen. Das kann man durch Verwechseln der Netzteile auch.
Frank schrieb: > Ein 19-Zoll Gerät, > 1HE, mit z.B. 16 oder 24 programmierbaren (Spannung, Strom, Polarität) 1HE nicht, aber in 3HE (Europakarten) kannst du das nach Belieben zusammenstellen, aus hunderten von Modulen. Der wahrscheinlich unüberwindbare Nachteil: das kostet Geld. Nichts ist auch nur annähernd so billig wie ein chinesisches Steckernetzteil. Du könntest ja eine Sammlung Steckernetzteile auf die Bodenplatte eines Einschubs kleben, aber 1HE reicht nicht für einen Schuko-Stecker, und wenn du die Anschlüsse anlötest sind alle Zulassungen erloschen, d.h. wenn dir wegen Überhitzung die Bude abfackelt bist du ganz allein verantwortlich. Leider ist es so, dass man pro Steckernetzteil 1,5 bis 2 Steckdosen veranschlagen muss, sieht in meinem Serverschrank auch so aus. Gruss Reinhard
Es gibt auch Steckernetzteile, die in 45°-Steckdosen anreihbar sind, dabei sind die Steckkontakte parallel zur Längsrichtung des Gehäuses und das Gehäuse eher schmal. Das geht in die Richtung: http://www.netzwerkkameras.com/images/20114S.jpg Wenn das mit Kaltgerätekabel gemischt werden muss, sollten welche mit geradem Stecker verwendet werden.
Sowas gibt`s zwar von verschiedenen Anbietern z.B. http://www.adamhall.com/de/Palmer_Pro_PWT_06_-_Universal_19_Rack_Netzteil_6_Ausgaenge_PWT06.htm allerdings nicht ganz preiswert und gerade bei den "Audio-Leuten" nicht immer beliebt, wegen evtl. auftretender "Masse-Schleifen"
90% aller kleinen netzwerk geräte haben mittlerweile 12v. 12v Nezteile gibt es durchaus einige mit viel Power. Und an der 12v seite darfst du rumbasteln ohne gleich die Hütte abzufackeln. Also Idee ein gutes 12v Nezteil und dann durch passende Sicherungen zu den einzelnen verbrauchern Warum braucht soein gerät eine Web-GUI ? Eigentlich doch nicht wirklich oder?
Sven schrieb: > Warum braucht soein gerät eine Web-GUI ? Eigentlich doch nicht wirklich > oder? Zum Parametrieren der einzelnen Spannungsquellen - sollte die bequemste Sache sein, wenn man auf old-fashion Potis oder Mäuseklaviere verzichten will. Ausserdem könnte der dann ohnehin vorhandene MC gleich noch eine Menge Mehrwert bringen: Einschaltreihenfolgen, Zeitschaltungen, Fernschalung, Statusmails bei Problemen uva. In so einem Gerät könnte z.B. auch gleich die Klimakontrolle/Lüftersteuerung für den Schrank mit erledigt werden, indem man eine oder mehrere der Spannungsquellen gleich für Lüfter benutzt, ist das quasi "ein Abwasch".
Mikki Merten schrieb: > Sowas gibt`s zwar von verschiedenen Anbietern > z.B. > http://www.adamhall.com/de/Palmer_Pro_PWT_06_-_Universal_19_Rack_Netzteil_6_Ausgaenge_PWT06.htm Das kommt schon ganz gut in die Richtung, in die ich dachte. Allerdings finde ich den Preis für die Oldie-Technik (Schiebeschalter!) und die Anzahl der Quellen bei lächerlichen 1A ganz schön heftig. Man sollte mal nachdenken, ob und wie sich ein einzelnes programmierbares Schaltreglermodul machen liesse. Gibts programmierbare Schaltreglerchips mit Strombegrenzung bzw. Sicherungsfunktion "im Stück" ?
Das erinnert mich stark an mein geschätztes, vor Ewigkeiten in der Schule (!) gebautes Netzteil. Es besitzt neben einem Einschub mit Abgriffen für Wechselspanung und einem Einschub für 0-30 Gleichspannung auch je einen Einschub für 5 und 12 Volt. Davon könnte man natürlich mehrere unterbringen. Unterlagen hab ich wahrscheinlich nicht mehr, aber der Aufbau ist einfach und lässt sich vielleicht sogar auf 1HE eindampfen. Bei Interesse..
Hol dir 2 Netzteile bei Reichelt von Meanwell, einmal 5V einmal 12V. Von da aus verteilst du weiter. Je 30W/Stk sollte ausreichen.
Danke für die bisherigen Vorschläge, aber wenn ich sowas machen würde (Prototyp bauen oder simulieren und mit prof. E-Firma produzieren lassen), sollte es ein gewisses Niveau erreichen. Also nochmal die Frage: Gibt es in Spannung und Abschaltstrom programmierbare (I2E, SPI?) Schaltregler-Chips? Oder wenigstens Controller, die nur noch einen Leistungbaustein extern benötigen? Irgendwie finde ich nicht die richtigen Suchbegriffe und bekomme nur seitenweise Mist aus Google. Danke für Hilfe.
Frank schrieb: > Gibt es in Spannung und Abschaltstrom programmierbare (I2E, SPI?) > Schaltregler-Chips? Die üblichen Chips sind einstellbar (i.A. über Widerstände), nicht digital programmierbar - ausserhalb der Labortechnik braucht das auch niemand. Dass das Niveau eines Steckernetzteil-Ersatzes darin besteht, die Spannung über eine Website einzustellen, halte ich für ausgemachten Blödsinn, das ist nur zum Angeben gegeignet. Dann musst du eben den Aufwand einer Eigenentwicklung betreiben und jedes Modul mit Controller und DA-Umsetzern ausrüsten. Professionelle steuerbare Labornetzgeräte von Tektronix usw. wirst du weder bezahlen können noch bringst du sie in der gewünschten Weise unter. Gruss Reinhard PS digital programmierbare Regler gibt es für die CPU-Versorgung auf Mainboards, aber die sind sehr spezialisiert, z.B. auf Spannungen von 1..2 V.
Selbst bauen ist angesagt. Elektronische Potis gibt es zu Hauf. Hier ein Beispiel www.analog.com/static/...files/.../AD5243_5248.pdf Hat I2C Bus. Einfachste Lösung wäre, damit einen LM3xx Spannungsregler zu steuern. D.h., die Ausgangspannung kann per uC geregelt werden. Den Strom kann man per AD-Kanal messen.
Einen Stromsenmsor-CHip habe ich inzwischen auch gefunden ... irgendwie scheint es Alles zu geben, was man braucht. Also meine Idee wäre es, ein längliches Modul zu entwickeln, z.B. 3 x 12 cm. Hinten eine Art "Backplane" mit Datenanschluss und 30V Input, vorne die Rohrbuchse für 5..12V bei max. 2A. Diese Module dann zusammen mit dem Master-Netzteil und dem Steuercomputer schön angereiht in ein schlankes Gehäuse ... das könnte theoretisch etwas werden.
Au jahaaa... Web-GUI ist superklasse für sowas. Einmal falsch geklickt -> KAWUMM Immer rein mit den maximalen 50V/10A in den USB-Port.
Es gibt doch ausreichend Netzwerktechnik mit 230V Anschluss... Und das ganze übrige Cisco Gelumpe schluckt Telco-übliche 48V DC. Was verbaut man denn heutzutage im Rack eines wohlhabenden Kunden, was ein Steckernetzteil mitbringt?
Philip Siefke schrieb: > Es gibt doch ausreichend Netzwerktechnik mit 230V Anschluss... Das war mal so, und Einbausätze für 19 Zoll gabs auch dazu, ich hab noch 2 so gute alte Stücke im Schrank. Heute geht der Trend aber zur chinesischen Billig-Lösung, einen Switch für 9,99 Euro wirst du nicht mit eingebautem Netzteil bekommen. Selbst viele LCD-Displays haben externe Steckernetzteile. Sowas ist unglaublich billig und kommt fertig mit CE-Zeichen (jedenfalls ist eines draufgedruckt), wahrscheinlich kommt das bald auch bei Staubsaugern, Mikrowellen, Kühlschränken usw. Gruss Reinhard
Was die Steckdosen angeht: ich finde es nervig nur für die Steckdosen 1 oder gar mehr HE zu verschwenden. Es gibt bei den ordentlichen Racks normal vom Hersteller passende lange Steckdosenleisten, die man rechts oder links am Rand des Racks hochkant einbauen kann. In der Firma haben z.B. welche von Knürr, passend zum Rack. Ich glaube mich zu erinnern die auch in fernschaltbar gesehen zu haben. Vielleicht war das aber auch von nem anderen Hersteller. Jedenfalls als ich den Preis gesehen habe bin ich fast vom Stuhl gefallen. Daher sind die immer an und wenn ein Server Pflege braucht, mach ich das über das integrierte Managementmodul. Was die billigen Steckernetzteile angeht: das ist echt die Pest. Zum Glück bekommt man bei höherwertigen Geräten noch echte eingebaute Netzteile. Also z.B. zum 48-Port managed Switch oder 10GbE Switch hab ich noch keine Steckernetzteile gesehen...
Diese ganze "Wandwarzen-Problematik" ist ja der "Geiz ist geil" Mentalität der werten Kundschaft und dem Gewinnstreben der Hersteller geschuldet. Es ist nun mal erheblich preiswerter ein Gerät mit externer Stromversorgung auf den Markt zu bringen. Der Hersteller ist dann ja mit der Niederspannungsrichtlinie fein raus, da sein Gerät ja nicht mit Netzspannung versorgt wird. Die einschlägigen Vorschriften für die CE Konformitätserklärung sind viel einfacher und mit weit weniger technischem Aufwand zu erfüllen. Vom TO ist das schon eine nette Produktidee, allerdings wenn man mal anfängt zu rechnen, wird das Interesse sehr schnell sinken, wenn bei der Kalkulation ein Preis von 1000-1200 Euro für ein kommerzielles Gerät in Kleinserie mit 100 - 200 Stück Auflage herauskommt, ohne das hier grosse Gewinne enstehen.
magic smoke schrieb: > Au jahaaa... Web-GUI ist superklasse für sowas. Einmal falsch geklickt > -> KAWUMM Immer rein mit den maximalen 50V/10A in den USB-Port. Schwarzmaler! Kann dir mit falsch gestecktem Netzteil auch passieren und dann hast du noch die Hände und den Rüssel in der Nähe ... Ausserdem könnten die Netzteil-Module eine Art Softstart machen (von 0 zu Soll in 0,5s) und dabei den Strom überwachen. Gut, wird nicht in jedem Falle schützen, aber ein wenig schon ...
Frank schrieb: > Ausserdem könnten die Netzteil-Module eine Art Softstart machen (von 0 > zu Soll in 0,5s) und dabei den Strom überwachen. Ja, und sie könnten auch eine animierte Grafik mit Musik abspielen oder einem EMail in den Urlaub nachschicken, wenn sie ein/ausgeschaltet werden... Es ist übrigens keineswegs sicher, dass so ein langsamer Anstieg für die angeschlossenen Geräte gut ist. Gruss Reinhard
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