Forum: Platinen Lötprofis: Wie DFN one Lötstopplack löten?


von Michael H. (Gast)


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Hallo,

ich habe ein Problem: Mein PCB hersteller schafft nur 4mil 
Lötstopplack-Präzission: DFN hat aber einen PIN2PIN Abstand von 8 mil. 
Folglich ist kein Lötstopplack dazwischen. Jetzt ist das Kind in den 
Brunnen gefallen: Wie bekomme ich den DFN ohne kurzen auf die Platine 
gelötet? (Neue Platine kostet gleich wieder soviel Geld...)
Aktuell verwende ich Heisluft mit viel Flussmittel und nachher reinigen. 
Leider habe ich manchmal trotzdem noch einen Kurzschluss.

Gibts da irgendwelche Tricks?

Es handelt sich um folgenden IC:
http://www.onsemi.com/PowerSolutions/product.do?id=NCP81161

Grüße
Michael

: Verschoben durch Moderator
von Pete K. (pete77)


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Das sind doch ganz normal 0,5mm pitch. Und das kann der Hersteller 
nicht? oder ist die Vorlage schlecht gewesen?

DFNs kannst Du von der Seite mit feiner Lötsptze löten mit viel 
Flussmittel.
Alternativ etwas Lötpaste auf die Pads geben und dann mit Heißluft 
drüber.
Verwendest Du Lötpaste?

von Achim M. (minifloat)


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Lötpaste auf die Pads genau positionieren, nicht kleckern. Auf die 
Masselötfläche in der Mitte möglichst wenig Paste. Dann das IC möglichst 
genau drauf und Heißluft oder besser Ofen, ist gleichmäßiger von der 
Erwärmung.

von Michael H. (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Das sind doch ganz normal 0,5mm pitch. Und das kann der Hersteller
> nicht? oder ist die Vorlage schlecht gewesen?

Ja, also ich habe die Parameter von dem übernommen, und der meinte, er 
bräuchte 4mil abstand für das ausrichten der Lötstoppmaste - somit war 
unter anderem auch die Vorlage schlecht. Leider ist nun kein 
Lötstopplack dazwischen. Es ist richtig, "nur" 500 Microns Distanz. Ich 
werde Montag nochmals dort anrufen, und nachfragen ob man die Parameter 
nicht für zukünftige Bestellungen anziehen kann.

Habt ihr einen günstigen Lieferanten, der schnell und gut liefert? 
Aktuell bin ich bei http://vrint-pcb.com/show/11-Technology

Mein bisheriges vorgehen beim Löten:
Ich habe die Pads vorverzinnt (Blei-Lötpaste), mit Desoldering-Wire die 
überschüssige Lötpaste abgetragen. Danach Flux (Stanol NoClean)+Heisluft 
(350 Grad) drüber, gereinigt. Man hat auch gesehen, wie sich das Ding 
selbst ausgerichtet hat. Getestet und es hat funktioniert. 3 Stunden 
später wollte ich das Ding dann verwenden, und Kurzschluss. Eventuell 
Flussmittel böse - Besser reinigen? (War No-Clean)
Andere Ideen?

von Michael (Gast)


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Pete K. schrieb:
> DFNs kannst Du von der Seite mit feiner Lötsptze löten mit viel
> Flussmittel.

Zu fein darf die Lötspitze nicht sein. Eine abgeschrägte ist da besser. 
Damit kannst du nach Zugabe von reichlich Flussmittel mit der spitzen 
Kante dran entlangziehen. Oder stehen deine Pads nicht weit genug raus?

von Michael H. (Gast)


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Update: Ich habe gerade mit einer Lötspitze an der Seite langezogen. Es 
hat geholfen. Jedenfalls vorübergehend.
Danke!
Michael

von Gerd E. (robberknight)


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Michael H. schrieb:
> Ich habe die Pads vorverzinnt (Blei-Lötpaste), mit Desoldering-Wire die
> überschüssige Lötpaste abgetragen. Danach Flux (Stanol NoClean)+Heisluft
> (350 Grad) drüber, gereinigt. Man hat auch gesehen, wie sich das Ding
> selbst ausgerichtet hat.

Das klingt eigentlich vom Vorgehen her nicht falsch.

Was für nen Fluxtyp ist das? Flüssig oder Gel? Ich schwöre an der Stelle 
auf Gelflux, mit dem flüssigen würde ich das vermutlich nicht 
hinbekommen.

Ansonsten ist die Menge des Lötzinns ein sehr kritischer Parameter. Wenn 
Du zu viel nimmst gibt es Kurzschlüsse. Vor allem in der Mitte auf dem 
Thermal Pad darf nur ganz ganz wenig Lötzinn sein, auf den anderen Pads 
etwas mehr. Aber auch nicht wirklich viel. Und dann ganz ganz viel 
Fluxgel.

Ich nehme öfters QFNs auf selbstgeätzten Platinen ganz ohne Lötstopp. 
Geht mit etwas Übung gut. Selten hab ich auch mal nen Kurzen, dann wird 
das Teil halt ausgelötet, Pads gereinigt und dann wieder draufgelötet. 
Spätestens dann gehts.

von Salewski (Gast)


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Michael H. schrieb:
> ich habe ein Problem: Mein PCB hersteller schafft nur 4mil
> Lötstopplack-Präzission: DFN hat aber einen PIN2PIN Abstand von 8 mil.
> Folglich ist kein Lötstopplack dazwischen.

Ob zwischen den Pads Lötstopplack ist oder nicht, ist nahezu völlig egal 
-- das Lötzinn wird ja vom Platinenmaterial nahezu genauso abgestoßen 
wie vom Lötstopplack. Bei wirklich kleinen Abständen ist da meistens 
kein Lack mehr vorhanden, und er würde womöglich eher schaden, nähmlich 
wenn sich diese schmalen Lackstreifen lösen sollten. Aber dieser 
Irrglaube stirbt wohl nie aus, obwohl es das Thema auch hier schon des 
öfteren gab. Der Vorteil von Stopplack ist eher, dass das Lötzinn nicht 
beliebig weit vom Pad wegfließen kann.

von Oszui43 (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Ich nehme öfters XFNs auf selbstgeätzten Platinen kombiniert mit  Lötstopp.
> Geht mit etwas Übung gut. Selten hab ich auch mal nen Kurzen, dann wird
> das Teil halt ausgebrannt und neu vergossen, Pads gereinigt und dann
> wieder festgeschraubt. Spätestens dann gehts.

was sind bitte schön XFNs und wie schraubst Du Pads an einer Platine 
fest?

von Gerd E. (robberknight)


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Oszui43 schrieb:
> Gerd E. schrieb:
>> Ich nehme öfters XFNs auf selbstgeätzten Platinen kombiniert mit  Lötstopp.
>> Geht mit etwas Übung gut. Selten hab ich auch mal nen Kurzen, dann wird
>> das Teil halt ausgebrannt und neu vergossen, Pads gereinigt und dann
>> wieder festgeschraubt. Spätestens dann gehts.
>
> was sind bitte schön XFNs und wie schraubst Du Pads an einer Platine
> fest?

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