Ich habe gerade unsere Personenwaage zerlegt, um mir das Prinzip anzuschauen. Nach Recherche hier im Forum, fand ich heraus, dass die kleinen Metallklötzchen oder -bügel mit Dehnungsmessstreifen versehen sind. Soweit so gut. Ich bin vom Wissensstand eher als Hobbyist einzustufen. Mein Ziel wäre eine kleine Waage bis 500g zu basteln. Einfach aus Spaß. Da ich jetzt haufenweise PDFs zu Wägezellen hier gefunden und durchgeblättert habe, frage ich mich, geht es nicht auch anders? Mit wenig Vorkenntnis scheint mir das schon recht schwierig, aber es soll ja auch Spaß machen und ich möchte da gerne etwas bei lernen. Vorausgesetzt ich hätte z.B. eine obere Platte, auf die das Gewicht gelegt wird und eine untere Platte auf der die Elektronik steht. Die beiden Platten könnten mit 4 Federn als Abstandshalter ausgestattet sein. Wie wäre es wenn man unter der oberen Platte einen winzigen Magneten klebt und an der Elektronik ein Hall-Effekt-Sensor anbringt? Mit geeichten Gewichten könnte man dann den Widerstand im Hall-Effekt-Sensor bestimmen und ihn damit ausrichten. Alternative zwei wäre der gleiche Aufbau wie oben, aber anstatt Magneten wird der Abstand mit einem optischen Sensor gemessen und wiederum mit Gewichten geeicht. An die Komponenten aus den Alternativen komme ich einfacher heran als das ich wüsste wo und wie ich passende Metallstücke für die DMS finden kann. Und die Dehnungsmesstreifen bei Watterott oder bei Sparkfun sind ja riesig im Gegensatz zu denen aus der Personenwaage. Vor allem, braucht man für eine 10x10cm Fläche an jeder Ecke einen DMS oder reicht einer in der Mitte?
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Max Ba schrieb: > geht es nicht auch anders? Natürlich geht es anderst. Aber der DMS ist die ideale kostengünstige und extrem einfach zu realisierende und einfach zu kalibrierende Lösung. Bei Federn brauchst du wieder 4 möglichst gleiche Federn, brauchst ein Führung die Verkanten und Scherkräfte verhindert. Außerdem sind Federn im Gegensatz zu DMS einem gewissen Verschleiß unterworfen. Außerdem sind DMS spottbillig, temperaturkompensiert und dämlich einfach anzusteuern. Abstandsmessung ist teuer (optisch) und anfällig. Hallsensor hat sich erledigt sobald was metallisches in die Nähe kommt. DMS pappt man auf ein Stück Metall, kostet 50Cent und ist fertig. Vollbrücke dahinter und fertig. Alles andere ist viel zu teuer, kompliziert und anfällig.
Max Ba schrieb: > Vor allem, braucht man für eine 10x10cm Fläche an jeder Ecke einen DMS > oder reicht einer in der Mitte? Dann kannst du nicht so leicht garantieren, dass das Gewicht voll darauf wirkt, siehe Personenwaage, wenn du dein Gewicht auf den linken oder rechten Fuss verlagerst. Eine Aufhängung nur in der Mitte hält aber keinen schweren Menschen aus. Bei 500g könnte es klappen, das ist eine Frage der mechanischen Teile. Ansonsten hast du recht, es geht alles was sich verbiegt, wenn man die Biegung messen kann. Ein lineares Verhalten ist nicht unbedingt nötig, vereinfacht aber die Sache. Gruss Reinhard
Hallo, als interessantes Bastelprojekt würde sich eventuell auch eine Kompensationswaage eigenen. Wenn man die Mechanik als Balkenwaage ausführt sieht es auch nicht mehr wie jede Standard Küchenwaage aus. Der Balken wird dann per Elektromagnet im Gleichgewicht gehalten. Zudem bekommt man einen Regelkreis rein, der je nach Geschmack analog oder digital ausgeführt werden kann. Ist je nach Vorkenntnissen sicher schon etwas arbeit aber durchaus auch interessant. Gruß Kai
Die Messung über eine Feder und die Auslenkung ist durchaus auch Möglich. Als Verfahren würde sich da vor allem eine Kapazitive Messung anbieten: Durch die Last verändert sich der Abstand eines Plattenkondensators und damit die Kapazität. Die Kapazität lässt sich einfach mit hoher Auflösung über einen Oszillator und µC über die Frequenz auslesen. Da die Kurve allerdings nicht linear ist, braucht man die Kalibrierung per Gewicht.
Ulrich schrieb: > Die Messung über eine Feder und die Auslenkung ist durchaus auch > Möglich. Als Verfahren würde sich da vor allem eine Kapazitive Messung > anbieten: Durch die Last verändert sich der Abstand eines > Plattenkondensators Sowas befindet sich in meiner inzwischen 25 Jahre alten Küchenwaage von Soehnle. Die hat bis heute keine feststellbare Drift, z.B. durch schwergängigere Mechanik oder Nachlassen der Federspannung.
Ich hätte in der Größe/Höhe bis 10mm gedacht, da wird das mit Aufhängung schwierig. :-) Ein bißchen schwierig wollte ich mir das schon machen. Ok also wenn ich das so verstehe sind die Alternativen zu teuer? Der Hallsensor ist ja schon für unter 1 € zu bekommen. Ich gehe mal einfach davon aus, nicht mit einem Magneten an der Waage rumzuspielen, von daher müsste schon eine große Ablenkung aus der Ferne den Sensor verwirren. Aber ok, wenn es nicht rentabel ist, dann nicht. So unsere Küchenwaage habe ich auch mal zerlegt. Ist ja witzig, da steckt genau die gleiche Technik drin wie in der Personenwaage. Nur sind diese Metalldinger, an denen der DMS klebt, bei weitem dünner vom Metall her. Wo bekommt man denn diese Metalldinger, und vor allem wie heißen die überhaupt, her? Hat da jemand eine Adresse/Internetseite wo man sich diese Metallklötze und diese Mini-DMS besorgen kann? Meine Frau wird sich sicherlich nicht bedanken, wenn ich unsere Küchenwaage ausschlachte. :-)
Max Ba schrieb: > Meine Frau wird sich sicherlich nicht bedanken, wenn ich unsere > Küchenwaage ausschlachte. :-) Warum? Sowas kostet heute neu 10€. Wenn es sich um den Fernseher handelte, könnte ich das noch verstehen. Aldi hatte vor zwei Wochen eine Soehnle-Personenwaage für 9,90€ im Wochenprogramm. Da kauft man zwei, und schlachtet eine.
Hm, ok bei 10 Euro kann man ja kaum noch was sagen. Da gebe ich dir natürlich recht. Nur haben wir so eine Premium Grundig Waage. Die lag geringfügig drüber. :-) Also dann muss ich mal schauen, wo es solche Waagen hier günstig bei uns gibt. Aber nichtsdestotrotz weiß jemand wie sich diese Metallklammer nennen? Und eventuell wo die bekommt? Ok wenn ich den Namen hätte kann ich ja schon selber suchen.
Servus, ich habe letztens eine Satorius Präzisionswaage zerlegt. Die ging bis in den ug Bereich hinunter. Das Messwerk arbeitete auch nach dem Ausgleichsprinzip mit einem Elektromagneten. Als Messaufnehmer für den Regelkreis war eine Differenzlichtschranke verbaut. Der Spulenstrom scheint hier extrem linear dem auszugleichenden Gewicht zu entsprechen. Lange Rede kurzer Sinn, du kannst die Überreste des Messwerkes gerne haben. Es sind allerdings teilweise die Aufhängungen gerissen. Da fällt die aber bestimmt was ein. Gegen erstattung der Portokosten schick ich's dir zusammen mit den anderen Resten der Waage (ohne Elektronik). Bei Interesse schick mir 'ne PN. Grüße Oliver
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