Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Optischer Trennverstärker, Lochraster sinnvoll?


von Ben D. (bendd)


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Hallo!
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=8&cad=rja&ved=0CHEQFjAH&url=http%3A%2F%2Fwww.mikrocontroller.net%2Fattachment%2F135194%2Foptischer_trennverst_rker_elv.pdf&ei=Se5jUuf0Iueg0wWsnYHQCA&usg=AFQjCNHRAAxOMtOvDfV1PntYL_BcoTEEOw&bvm=bv.54934254,d.d2k
Würde gerne einen optischen Trennverstärker obiger Art als Baugruppe 
nachbauen. Soll dann zusammen mit einem VU-Meter für das Eingangssignal 
und verschiedenen schaltbaren Ein-/Ausgängen in einem Gehäuse 
verschwinden. Der Pfennigfuchser findet 35€ für den Bausatz zu viel, 
außerdem würde ich das Gehäuse eh nicht brauchen. Würde, da einmalige 
Sache, trotzdem gerne auf Lochraster aufbauen, da erst ätzen lassen auch 
wieder kosten würde.
Wäre da nicht meine Ahnungslosigkeit bezüglich der NF-Technik. Lege ich 
obiges Layout zugrunde, sind da ja schon einige Masseflächen vorhanden, 
aber brauche ich die wirklich? Wenn ja, wie krieg ich die auf Lochraster 
ordentlich unter? Hat jemand sowas schonmal gemacht? Kann es zu 
Problemen kommen? Ist die Herstellung einer Platine am Ende doch 
sinnvoller?
Bau das Teil ja, um Störungen aus meinem Signal rauszubekommen, nicht um 
welche einzufangen.
Über Meinungen würde ich mich freuen.

von Jens (Gast)


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Ben D. schrieb:
> Ist die Herstellung einer Platine am Ende doch
> sinnvoller?

Ja, denn bei Audio-Schaltungen hörst du die Störungen. Deshalb haben die 
Platinen wo es nur geht Masseflächen.

Alternativ könntest du die Schaltung auf einer Lochraster-Platine 
aufbauen und in ein Blechgehäuse einbauen, welches einseitig mit dem 
Schirm der Zuleitung verbunden ist. Die zweite Seite darf natürlich 
nicht mit dem Blech in Kontakt kommen, sonst ist ja die Isolation hin.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Ben D. schrieb:
> Über Meinungen würde ich mich freuen.

Da Du explizit danach fragst: Pfennigfuchserei hin oder her: Lochraster 
ist viel mehr Arbeit und wenn's am Ende brummt, kauft man doch die 
Platine, hat sich die Arbeit umsonst gemacht und das Geld für den 
"Fehlversuch" ist auch weg.

Kauf' doch den Bausatz und nimm das Gehäuse für ein anderes Projekt.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich (Gast)


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So wirklich viele Teile sind das bei der Schaltung nicht. Ein Problem 
ist aber schon ein Netztrafo auf einer Lochrasterplatine. Da hat man 
ggf. Probleme mit der mechanischen Stabilität und er Position der 
Kontakte. Auch ist das mit den Isolierabständen nicht so einfach.

Die Schaltung selber ist auch nicht höchste Audio Qualität. Zumindest 
den LM358 sollte man durch was für Audio geeignetes ersetzen. Es ist 
auch immer die Frage ob wirklich ein Trennverstärker benötigt wird, und 
nicht ein einfacherer Differenzverstärker ausreicht.

von Ben D. (bendd)


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Danke für die Antworten.
Jens schrieb:
> ...könntest du die Schaltung auf einer Lochraster-Platine
> aufbauen und in ein Blechgehäuse einbauen, welches einseitig mit dem
> Schirm der Zuleitung verbunden ist.
Das Klingt ja gut, Metallgehäuse hatte ich nämlich eh vor, würde sich ja 
dann anbieten.

Torsten C. schrieb:
> ...Lochraster
> ist viel mehr Arbeit und wenn's am Ende brummt, kauft man doch die
> Platine, hat sich die Arbeit umsonst gemacht und das Geld für den
> "Fehlversuch" ist auch weg.
Das ist richtig. Die "Mehrarbeit" nehme ich gerne auf mich, ist ja auch 
Spaß dabei sowas zu bauen. Damit es am Ende eben nicht brummt frage ich 
hier ja nach, der Tip mit dem Schirm macht ja Hoffnung. Sollte es 
natürlich auch negative Erfahrungen dazu geben, muss ich überlegen.

Ulrich schrieb:
> Da hat man
> ggf. Probleme mit der mechanischen Stabilität und er Position der
> Kontakte. Auch ist das mit den Isolierabständen nicht so einfach.
In wiefern ist die mechanische Stabilität des Lochrasters problematisch? 
Hier würde mich eine Erklärung freuen. Sicher sind die Platinen nicht so 
stabil wie ungelochtes Basismaterial, aber ist das schon problematisch? 
Das Problem mit den Kontaktpositionen der Trafos fiel mir auch schon 
auf, schlimmstenfalls müsste ich hier den Bohrer ansetzen.
Die Isolationsabstände sollten auch auf Lochraster einhaltbar sein, 
nicht?

Ulrich schrieb:
> Die Schaltung selber ist auch nicht höchste Audio Qualität. Zumindest
> den LM358 sollte man durch was für Audio geeignetes ersetzen. Es ist
> auch immer die Frage ob wirklich ein Trennverstärker benötigt wird, und
> nicht ein einfacherer Differenzverstärker ausreicht.

Kannst du einen audiotauglicheren OpAmp empfehlen? Ja, die Schaltung mag 
nicht höchste Audioqualität bieten, aber ich erwarte mir davon bessere 
Qualität als von einem stino-NF-Übertrager. Sollte dem nicht so sein 
belehrt mich. Gibt es preislich ähnliche Alternativen die bessere 
Qualität bieten? Wie gesagt, bin nicht der ahnungsvollste, habe aber 
schon eine Weile recherchiert...
Gruß und besten Dank für den Input bisher!

von Ben D. (bendd)


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Hallo nochmal.
Habe mich nun definitiv entschieden das Teil nach zubauen, und den 
Bausatz nicht zu kaufen und einzubauen. Hintergrund ist die bessere 
Integration in den Rest der Schaltung (LC-Tiefpass, In-/Out-Patch, ...) 
und natürlich der Preis...
Eventuell werde ich mir die Platinen fertigen lassen, um dem 
Masseflächenproblem elegant zu entgehen. Allerdings hätte ich noch ein 
paar kleine Fragen, da ich wie gesagt NF-Neuling bin.
In verschiedener Literatur habe ich gelesen, dass 
einstreuungsempfindliche Signale so kurz wie möglich und möglichst mit 
Masseflächen umgeben zu sein haben. Welchem der beiden Punkte sollte ich 
mehr Beachtung schenken? Denn das Eine schließt das Andere im Layout ja 
mehr oder weniger aus.
Hier würde ich mich über Input freuen. Macht es hier vllt. Sinn, 
verschiedene Layouts zu testen? Können eventuell auch die Fragen im 
letzten Post noch beantwortet werden?
Das ganze soll kein HIGH-HIFI werden, der Anspruch ist, dass das 
selbstgebaute aber zuverlässig und ordentlich funktioniert, wichtig ist 
mir die Trennung von Ein- und Ausgangsseite, ein bisschen Patching und 
Filtern, keine Einstreuungen und Massebrumms und der Spaß dran...
Grüße, ben

von Thomas D. (thomasderbastler)


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: Bearbeitet durch User
von Tom (Gast)


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Ben D. schrieb:
> Kannst du einen audiotauglicheren OpAmp empfehlen?

Jeder andere. TL072, NE5532. Oder ein OPAMAX987697 für €17,95, den 
gleich jemand empfehlen wird.

> aber ich erwarte mir davon bessere
> Qualität als von einem stino-NF-Übertrager. Sollte dem nicht so sein
> belehrt mich. Gibt es preislich ähnliche Alternativen die bessere
> Qualität bieten?

Falls stino sowas wie "KFZ NF-FILTER" bedeutet, ist der Optokoppler 
vielleicht besser. Für 35€ kann man mit etwas Ahnung und Geduld bei ebay 
zwei richtig gute Übertrager (von Pikatron/Haufe/...) bekommen. Diese 
seltsame Optokoppler-Schaltung wird übrigens ausschließlich in 
Bastelkram a la ELV eingesetzt. Alle Firmen, die Audiogeräte 
produzieren, machen das anders, wahrscheinlich, weil sie einfach viel 
weniger Ahnung haben als ELV.

Layout: Bei Audioschaltungen muss man Ahnung und Erfahrung haben, egal 
ob Lochraster oder echte Platine. Einfach so Masseflächen spendieren 
bringt im besten Fall gar nichts.

von Ben D. (bendd)


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Thomas der Bastler schrieb:
> ist schon heftig, was der Preis anbelangt..für das bisschen..
Nun, Entwicklung, Doku und Kommisionierung wollen eben bezahlt werden. 
Drum bin ich froh über obiges PDF.

Tom schrieb:
> Falls stino sowas wie "KFZ NF-FILTER" bedeutet, ist der Optokoppler
> vielleicht besser.
Stino=stinknormal, also ja.

Tom schrieb:
> Für 35€ kann man mit etwas Ahnung und Geduld bei ebay
> zwei richtig gute Übertrager (von Pikatron/Haufe/...) bekommen.
Da fehlts mir leider an der Ahnung. Auf was sollte da geachtet werden?

Tom schrieb:
> Diese
> seltsame Optokoppler-Schaltung wird übrigens ausschließlich in
> Bastelkram a la ELV eingesetzt. Alle Firmen, die Audiogeräte
> produzieren, machen das anders, wahrscheinlich, weil sie einfach viel
> weniger Ahnung haben als ELV.
Verstanden. Wie anders? Gibt es noch Lösungen außerhalb von OK oder 
Übertragern?

Tom schrieb:
> Layout: Bei Audioschaltungen muss man Ahnung und Erfahrung haben, egal
> ob Lochraster oder echte Platine. Einfach so Masseflächen spendieren
> bringt im besten Fall gar nichts.
Drum frage ich ja worauf ich achten sollte.
Wie bereits erwähnt, es ist ein "Bastel"-Projekt, ich bin kein 
NF-Experte und habe auch keine HIFI Ansprüche, aber funktionieren soll 
es.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Ben D. schrieb:
> Nun, Entwicklung, Doku und Kommisionierung wollen eben bezahlt werden.

Di Frage ob diese "Marketing" passt...nützt Nix wenn es zu teuer ist und 
kein Mensch kauft.

von Rush (Gast)


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Und wie immer bieten die einen Bausatz an, der keine Sicherung auf der 
primären Seite des Netztrafos hat!
Schreiben jedoch diesen Mist in den Text:
Achtung!
Der Aufbau und die Inbetriebnahme
des Trennverstärkers dürfen aufgrund
der darin frei geführten Netzspannung
ausschließlich von Fachleuten durchgeführt
werden, die hierzu aufgrund ihrer
Ausbildung befugt sind. Die geltenden
VDE- und Sicherheitsvorschriften sind
unbedingt zu beachten.

von Ben D. (bendd)


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Rush schrieb:
> Und wie immer bieten die einen Bausatz an, der keine Sicherung auf der
> primären Seite des Netztrafos hat!

Jawohl, in meinem Schaltplan ist das bereits berücksichtigt und eine 
Sicherung vorgesehen.
Gibt es weitere Hinweise zu obigen Fragen?

von Ben D. (bendd)


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Einen Guten Abend!
Habe mich nun entschlossen, die Sache ordentlich anzugehen und Platinen 
fertigen zu lassen.
Anbei die erste Version meines Netzteils.
Zu sehen 2 Trafos, der untere zur Versorgung des opt. Trennverstärkers 
in entsprechender Gleichrichter und Spannungsregler-Beschaltung. Des 
Trennverstärkers wegen auch noch die Luftlinie von GND1 zu GND2, habe 
Target nicht dazu bekommen das zu unterscheiden. Obwohl ich die Signale 
entsprechend benannt habe. Die Stiftleisten dienen zum Abgriff der 
Spannungen und zum Anschluss einer Betriebs-LED.
Der Obere Trafo versorgt den restlichen Teil, als da wäre ein VU-Meter. 
Das Signal dafür soll vor dem Trennverstärker abgegriffen werden. Ist es 
zwingend erforderlich GND des VU-Kreises und des TV-Eingangskreises zu 
verbinden?
Was mich etwas wundert sind die verschiedenen Dicken der Lötpads auf der 
Platinenoberseite(blau), was ist da falsch gelaufen und wie ist es 
richtig? Die Luftlinien an den Sicherungshaltern sind da auch nur 
fälschlicherweise, die vordere Bohrung ist für einen Kunststoffstift und 
mir beim Gehäuseerstellen vermutlich durchgerutscht. Ist mein erstes 
Layout in dieser Form, darum bitte ich um Hinweise und ernstgemeinte 
Kritik. Ich habe nach bestem Wissen die Leiterbahnbreiten und Abstände 
v.a. auf der Netzseite geprüft, sollte da aber noch was im Argen liegen, 
freue ich mich über Aufklärung.
Einen genehmen Abend.

von Ben D. (bendd)


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Guten Abend!
Bin gerade etwas am herumspielen mit einer Frequenzweiche die hier auch 
mit rein soll. Geplant ist ein Tiefpassfilter, aus meinen Aufzeichnungen 
entnehme ich, dass ich irgendwann schonmal einen LC Filter berechnet 
hatte, leider nur die Ergebnisse aufgehoben. Dort steht jedenfalls: 
L=0.45mH, C=14,063µF.
Nun habe ich mir das auf dem Steckbrett mal aufgebaut (einmal L=0.47mH, 
einmal 0.22), der C ist ein 15µF Tantal. Es funktioniert wie ein 
Tiefpass, aber die Grenzfrequenz passt nicht wirlich und das L hat 
keinen hörbaren Einfluss. Schalte ich dem C einen weiteren gleichen 
parallel, so sinkt die Grenzfrequenz hörbar, das L eingesteckt oder 
nicht hat keinen Einfluss. Verschaltet ist das ganze wie man es eben 
macht, hier mal ein Bild, hoffe das geht ok. 
http://www.dj4uf.de/lehrg/a04/bild4-13.gif
Kann mich jemand aufklären, wieso das L keinen Einfluss hat? Zu klein? 
Evtl. anderer Fehler?
Über Antworten würde ich mich freuen.

von Ben D. (bendd)


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Hallo Forum!
Lange hat sich in diesem Thema nichts getan, jetzt gehts vorwärts. Habe 
mir für meinen Trennverstärker die Platinen fertigen lassen, eine fürs 
Netzteil, eine für den Audioteil. Nun bin ich heute dazu gekommen alles 
aufzubauen und habe angefangen zu testen:

Das Netzteil tut im Prinzip was es soll:
Der obere Trafo erzeugt mir 12V DC für ein VU-Meter, das ist hier nicht 
betrachtenswert.
Die untere Hälfte, also der Trafo mit 2 Sekundärabgängen ist für den 
Trennverstärker zuständig. Hier erzeugt mir der 7805 die 5V DC, 
gemessen. Was mich etwas stutzig machte war die negative Spannung über 
der Z-Diode, die ist 1.9V, sollte ja aber bei um die 2.7V liegen. Habe 
also nochmal nachgelötet und begutachtet, keine Änderung, also 
weiterfahren und beobachten.
Die 8V vom unteren Spannungsregler kommen auch raus wo sie sollen, hier 
ist die negative Spannung über der Diode 3V, also schon eher in dem 
Bereich wo sie sein sollte.
Gibt es hier einen systematischen Fehler oder unterliegen die Dioden 
wirklich einer so großen Streuung?

Der Schaltplan ist aus der oben bereits geposteten ELV Vorlage 
weitgehend übernommen. 2 Trafos sind ein wenig unschön, das weiß ich. 
Allerdings konnte ich keinen passenden Trafo mit 3 Sekundärwicklungen 
finden.
Was am Netzteil noch fehlt sind die beiden äußersten 100nF Kerkos, die 
sind mir unvorhergesehen ausgegangen, es ist also je vor den 
Spannungsreglern und nach den Spannungsreglern 1x100nF vorhanden, sollte 
doch eigentlich reichen. Weiß auch gar nicht mehr, warum ich den zweiten 
da noch hingesetzt habe.
Soviel zum Netzteil, das klappt also schonmal.

Der Trennverstärkerteil:
Die vielen Stiftleisten sind hauptsächlich für Eingangs/Ausgangswahl. 
Ich möchte Einspeisung wahlweise via Cinch oder 6,3mm Klinke 
realisieren. Das ganze schaltbar mit Kipphebel.
Der Ausgangsteil ist ein wenig komplizierter: Hier soll wahlweise das 
Stereosignal, ein monosummiertes Signal, oder ein monosummiertes Signal 
mit LC-Tiefpass auf einem Kanal ausgegeben werden, ebenfalls Klinke oder 
Cinch, ebenfalls schaltbar mit Kipphebel. (Die Werte für C und L stimmen 
noch nicht) Das erklärt die vielen Stiftleisten.

Habe also alles bestückt (vorerst nur einen Optokoppler, die sind so 
teuer...) und erstmal ohne die vielen Schalter und Buchsen einen 
Funktionstest gemacht, auch ohne Eingangssignal, nur schauen ob was heiß 
wird. Das war nicht der Fall, schonmal gut.
Nächster Schritt: Eingangssignal aus einem MP3 Player direkt an die 
Eingangsstiftleiste angeschlossen. Ausgangssignal habe ich gemessen, je 
nach Stellung des Verstärkungspotis 0.2 bis 1.8 V DC.
Dann habe ich meinen Verstärker angeschlossen, mit laufendem MP3 Signal 
am Eingang des Trennverstärker. Einschaltreihenfolge war Verstärker - 
Trennverstärker. Es gab ein schüchternes "Plopp" beim einschalten des 
Trennverstärkers, dann Stille. Auch kein Nennenswerter Netzbrumm, das 
Problem ist also schonmal weg. Allerdings kam auch kein Audiosignal, 
auch nicht bei höchster Lautstärke am MP3-Player. Das verstellen des 
Verstärkungspotis gibt ein sehr leises Rauschen beim Bewegen, trotz dass 
es Alps Potis sind.

Nun sitz ich also hier und habe Layout und Schaltplan schon zigfach 
gegengeprüft, gemessen hab ich auch, und frage mich wieso es nicht geht. 
Eventuell hat hier ja schonmal jemand so ein Teil aufgebaut.

Eventuell gibt es auch noch einen Fehler den ich vor lauter 
Betriebsblindheit gar nicht sehe? Über Hinweise und Kritik würde ich 
mich freuen.

Es werden nun sicher einige kommen und sagen, warum hast du nicht 
einfach das fertige Kastl vom ELV gekauft? Da haben mich zuerstmal der 
Preis abgeschreckt, zweitens der Spaß am Selberbauen und der Anspruch 
den Trennverstärker, Tiefpass und Monosumme und das VU-Meter zusammen in 
ein ordentliches Gehäuse zu verbringen.
Ob sinnvoll oder nicht sei dahingestellt, das habe ich mich auch schon 
gefragt, es ist einfach Spaß an der Freunde und man lernt was dabei.

Anbei die beiden Layouts, vielleicht mag es sich mal jemand ansehen?
Grüße, bendd

von ArnoR (Gast)


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Ben D. schrieb:
> Der Schaltplan ist aus der oben bereits geposteten ELV Vorlage
> weitgehend übernommen.

Was soll das? Oft genug sind hier genau die "unwesentlichen" 
Abweichungen die Ursache allen Übels, also bitte einen richtigen 
Schaltplan und kein Geschwätz. Kaum Jemand dürfte Lust haben sich das 
von deinen Platinen abzuzeichnen.

> Es gab ein schüchternes "Plopp" beim einschalten des
> Trennverstärkers, dann Stille.

Da haben sich halt die Koppelkondensatoren umgeladen und im Signalweg 
ist eine Unterbrechung, ein Masseschluss oder ein falscher AP eines OPV. 
Also nochmal, zeig die Schaltung und trage ein paar relevante 
AP-Spannungen ein (ohne Signal gemessen).

von Ben D. (bendd)


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Danke für die Antwort.

ArnoR schrieb:
> Oft genug sind hier genau die "unwesentlichen"
> Abweichungen die Ursache allen Übels, also bitte einen richtigen
> Schaltplan und kein Geschwätz.

Dessen bin ich mir bewusst, ich meinte damit, dass ich die ELV Schaltung 
entsprechend den Ergänzungen oben erweitert habe. Selbstverständlich 
liefere ich den Schaltplan trotzdem nach, den des Audioteils muss ich 
allerdings noch etwas übersichtlicher gestalten, damit man dort auch 
Durchblick hat, wenn man ihn das erste mal sieht. Hier schonmal das 
Netzteil. Der Rest wird wohl erst morgen.
Schönen Abend!

von Ben D. (bendd)


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Hallo!
Anbei der Schaltplan des TV, ich hoffe es ist einigermaßen erkennbar. 
Gemessen habe ich auch, dabei fiel mir nach den ersten Messungen auf, 
dass die GND-Fläche auf der Eingangsseite bei der Herstellung etwas 
großzügiger freigestellt wurde als im Entwurf, so dass sich letztlich 
mehrere kleine Flächen ergaben. Habe deshalb mit Kabeln gebrückt und 
messe erneut mit einem eingesetzten IL300:

Eingangsseite, gegen GND 1:

LM358
Pin 1 -  Output 1:   -0.82V
Pin 2 -  inv. Input 1:   4.78V
Pin 3 - Input 1:   0.00V
Pin 4 - VCC(-):    -2.03V
Pin 5 - Input 2:   0.00V
Pin 6 - inv. Input 2:   0.00V
Pin 7 - Output 2:   0.50V
Pin 8 - VCC(+):     4.99V

IL300 (nur einer)
Pin 1 -  Kathode Sendediode:  1.23V
Pin 2 -  Anode Sendediode:   2.54V
Pin 3 - Kathode Servodiode:  0.00V
Pin 4 - Anode Servodiode:  0.00V

Ausgangsseite, gegen GND2

IL300
Pin 5 - Anode Fotodiode:  0.00V
Pin 6 - Kathode Fotodiode:  0.00V
Pin 7 - %      0.00V
Pin 8 - %      0.00V

LM358
Pin 1 -  Output 1:    -2.97V
Pin 2 -  inv. Input 1:   0.01V
Pin 3 - Input 1:   0.00V
Pin 4 - VCC(-):    -3.00V
Pin 5 - Input 2:   0.00V
Pin 6 - inv. Input 2:   0.00V
Pin 7 - Output 2:   1.49V bei Poti (R11) =0kOhm, 2.58V bei 10kOhm
Pin 8 - VCC(+):     8.07V

Das sieht besser aus als die erste Messung. Also habe ich mich nochmal 
getraut, was anzuschließen:
Nach dem beheben der GND Inkonsistenzen spielt das Teil bisher 
einwandfrei. Danke für den Hinterkopfschlag.

Gruß, ben

von Ben D. (bendd)


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Freunde der Ladungstrennung,

eben durfte ich einem schaurigen Schauspiel beiwohnen, ich beschreibe 
die Situation. Für obiges Schaltung habe ich eine weitere Erweiterung 
gebaut, dort geht es um eine nochmalige Verstärkung des
Signalpegels nach der Mono-symmetrierung, da dieser (wer hätte es 
gedacht) sehr kläglich war.
Also habe ich mir eine 2-Kanal LM358 Schaltung aufgebaut und getestet.
Zum Testen habe ich vorerst nur einen Kanal angeschlossen, das 
funktionierte gleich recht gut.
Dann wollte ich das Werk vollenden und den anderen Kanal verbinden (ist 
alles mit RM2,54 Stiften ausgeführt). Dabei bin ich mit dem nackten Pin 
der zum anderen LM358 Eingang geführt hat, an das geerdete Metallgehäuse 
gekommen.
Augenblicklich sehr lauter Brumm, gefolgt von Blitz und Rauch auf der 
LM358 Platine. Auch der LS-Automat der Steckdose hat ausgelöst.
Der Widerstand der auf den Eingang des LM358 führt ist komplett 
verkohlt, der LM selbst ist der Länge nach "geplatzt"/gerissen.
Auch der entsprechende Kanal der Quelle hat danach den Dienst quittiert.
Hinterher ist mir aufgefallen, dass auch das Poti zum Einstellen der 
Verstärkung noch nicht angeschlossen war für den 2. Kanal, Verstärkung 
stand also quasi auf unendlich.
Ich habe also 3 grobe Fehler gemacht:

Arbeiten unter Spannung, wenn auch nur ca. 15V
mit nicht fertiger Schaltung
und auch noch unachtsam.

Nun frage ich mich trotzdem, wo der hohe Strom/die Spannung denn herkam. 
Die Sicherung im Netzteil und auch das NT selbst sind augenscheinlich 
heile geblieben, der Schaden beschränkt sich auf die 
Verstärkerschaltungen.
In der oben geposteten Trennverstärkerschaltung gab es offensichtlich 
auf der Platinenunterseite einen Überschlag von GND2 nach GND1 oder 
umgekehrt. Es ist mir noch nicht ganz klar, wie das passieren konnte.
Ganz offenbar gab es aber eine zu hohe Spannung zwischen den beiden 
Massen, verursacht durch das "Erden" des OPV-Eingangs. Dazu ist zu 
sagen, dass GND1 und GND2 beide nicht gleich PE waren. Damit habe ich 
mir meine Erklärung evtl. schon geliefert oder? Hat jemand schonmal 
ähnliches erlebt, oder eventuell auch nicht überlebt? War ganz ehrlich 
geschockt, was da für eine Energie dahinter war und bin froh, nicht 
unglücklich rangepackt zu haben.
Bitte kommt nun auch nicht mit moralapostolischer Belehrung, ich bin mir 
bewusst dass Strom gefährlich ist und im Zweifel klein, schwarz und 
hässlich macht und immer bedacht mich und andere nicht mehr als nötig zu 
gefährden. Aber an dieser Stelle habe ich nicht damit gerechnet...

Über Erleuchtung freue ich mich
bendd

EDIT: Habe mir eben das Metallgehäuse nochmal angesehen, offenbar gab es 
einen Überschlag vom Gehäuse also PE zu GND1/GND2, was auch das Auslösen 
des LS ohne Schaden am Netzteil ansatzweise Erklären würde. Allerdings 
ist mir immer noch nicht ganz klar, wieso das ganze sich so heftig 
zeigte.

: Bearbeitet durch User
von Ben D. (bendd)


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Hello again...
Habe mich dieses Wochenende mal an die Reparatur des Trennverstärkers 
gemacht. Platine hatte ich noch da, also eigentlich kein Problem. Nur 
die OPV mussten nachbestellt werden.
Nach einigem Herumlöten, (am Netzteil wollte doch noch der 78L08 und die 
Z-Diode getauscht werden) habe ich das Teil soweit, dass ein Kanal 
wieder funktioniert. Nun frage ich mich allerdings, warum nur einer?
Habe wie gesagt eine komplett neue Platine hergenommen, und bis auf die 
IL300 auch nur neue Bauteile.
Durch Tauschen der IL300 untereinander konnte ich deren Funktion aber 
verifizieren, d.h. beide funktionierten im Funktionsfähigen Kanal. Also 
habe ich mich weiter vorgetastet, wer hätte es gedacht, bis zum 
Eingangs-OPV. Dort messe ich (mit Baumarkt-MM) nun sehr merkwürdige 
Spannungen:

Pin  Spannung
1  1,22V
2  -0,2mV
3  -0,4mV
4  -3,4V
5  -0,2mV
6  4,7V
7  -0,83V
8  4,92V

Pins 1-3 sind der funktionierende halbe OPV, 5-7 der wo hinten nichts 
mehr ankommt. Die Versorgungsspannung hat mich ebenfalls etwas 
gewundert, da im Leerlauf (ohne OPV, direkt im Sockel gemessen) hier 
-2,4V und +5V erzeugt und auch gemessen werden. Wie die negative 
Spannung nun durch den OP noch negativer werden kann, ist mir nicht ganz 
klar.
Das ganze beschäftigt mich nun schon ein paar Stunden und ich weiß nicht 
mehr weiter...an die unterbrochene Massefläche (s. weiter oben) habe ich 
eigentlich gedacht und die entsprechende Brücke gesetzt und mit dem 
Layout gegengeprüft, messen an den entsprechenden Punkten bestätigt mir 
das auch...
Das einzige was m.E. anders ist, ist die Bezeichnung der neuen LM358 mit 
"LM358 713M" und der alten "LM358 443M", gleiches Herstellerlogo...
Hat vielleicht jemand einen klugen Tip?
Habe zu den Unterschieden im Namen leider nichts finden können.

von Mike (Gast)


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Ben D. schrieb:
> Audioteil_Trennverstaerker_Schaltplan.png

Klär uns doch mal über die magentafarbene Linie zwischen IC3.2 und IC3.6 
(=R2.2 und R8.2) auf. Laut deinen Spannungsmessungen kann dort keine 
Verbindung bestehen.

von Jens (Gast)


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Hallo an alle,

ich habe mir die Beiträge hier angesehen und frage mich, warum so eine 
komplizierte Lösung verfolgt wird.
Ich beschreibe mal meine Erfahrungen mit dem IL300. Das Teil ist sehr 
teuer und ist aber trotzdem nicht genau. Vor allem nicht für ein Audio 
Signal. Die Kennlinie ist nicht absolut linear. Auch die Ausregelung mit 
dem OP schafft das nicht. Da ist das Ohr viel zu empfindlich. Vor allem 
nicht mit den angegebene OPs. Die regeln auch zu langsam aus. Die Folge 
ist Klirr. Sicher, manchmal ist das gewollt, aber halt nicht immer. Vor 
allem ist er von der Exemplarstreuung der Bauteile abhängig.
Auch der Aufwand rund um die Schaltung ist enorm. Netztrafo, 
Gleichrichter und Siebung und das auch noch zwei Mal für die 
symmetrische Versorgung.
Warum wird nicht einfach ein Signalübertrager verwendet?
Der trennt auch die Signale galvanisch und braucht aber keine extra 
Versorgung. Alle hochwertigen Verstärker haben sowas am Eingang. Vor 
allem koppelt da kein Brumm mehr über die Versorgung ein, da nicht 
vorhanden!
Und vor allem die Arbeiten mit Netzspannung entfallen!
Vielleicht überdenkt ihr diese Lösung nochmal, ob das Konzept wirklich 
zum Erfolg führt. Und denkt an die Kosten. Der erste Versuch hat sich 
schon in Rauch aufgelöst!

Grüße, Jens

von Ben D. (bendd)


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Hallo, Danke für die Antworten.

Mike schrieb:
> Klär uns doch mal über die magentafarbene Linie zwischen IC3.2 und IC3.6
> (=R2.2 und R8.2) auf. Laut deinen Spannungsmessungen kann dort keine
> Verbindung bestehen.

Hallo, völlig richtig. Diese Linie musste ich auch erst suchen, gibt 
aber eine simple Erklärung: Target hat die +5V im Plan auf kürzestem Weg 
verbunden, dafür lag die Luftlinie eben über anderen Signalen. Habe mal 
ein Bild gemacht was das verdeutlicht.

Lieber Jens, danke für deine Einschätzung. Dass Diese Lösung sicher 
nicht die günstigste ist, war von vornherein klar. Auch dass es mit 
Übertragern vielleicht einfacher gehen würde. Allerdings hatte ich mich 
recht früh auf diese Lösung eingeschossen und entsprechend Zeit 
investiert. Dass es funktioniert, auch zuverlässig und zu meiner 
Zufriedenheit, hat die Lösung lange genug gezeigt. Blöd nur dass ich es 
halt kaputt gemacht habe. Ich möchte nicht über Sinn und Unsinn der 
Lösung diskutieren. Für mich steht fest dass es funktioniert hat, und 
das soll es auch wieder. Ich werde das Konzept jetzt nicht nochmal 
komplett umwerfen.

BTT: Eine Beobachtung konnte ich noch machen: Wenn ich den 
Steckverbinder, der den Ausgang des Trennverstärkers mit dem Eingang des 
Leistungsverstärkers (entspricht K12 Audio_Out_Trennverstärker) gerade 
so auf Kippe aufstecke, dann höre ich auf beiden Kanälen Ton, auch in 
gleicher Intensität, so wie es sein sollte. Ich vermute allerdings dass 
es sich hierbei um übersprechen irgendeiner Art handeln muss, da das 
VU-Meter, was hier auch angeschlossen ist keinen Ausschlag anzeigt, 
grundsätzlich aber funktioniert. (bei Kanaltausch) Auch durch Wackeln am 
komplett gesteckten Stecker kann ich das Verhalten nicht reproduzieren. 
Um ein Kontaktproblem auszuschließen habe ich auch schon alle relevanten 
Verbindungen geprüft.
Selbst wenn dort doch was im Argen läge, würde das die Messergebnisse 
nicht erklären...

Weiterhin ratlose Grüße,
bendd...

von Wilfried (Gast)


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Da mir die ELV-Schaltung zu bescheiden war, u.a zu geringe 
Versorgungsspannungen --> zu geringe Aussteuerbarkeit
habe ich diese Schaltung optimiert (den IL 300 ausgereizt). Das Ergebnis
einschließlich eines Platinenentwurfes (nicht von mir) findest du samt 
Meßwerten und Diagammen hier:

http://www.elektor-labs.com/project/optically-isolated-unbalanced-audio-line-level-amplifier.14147.html

Die dort angehänge pdf enthält alles (Registrieung dort erforderlich).

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