Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsregler 1.5v als ersatz für Knopfzelle


von Christian L. (clange)


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Hallo,

ich habe zwei Mikrophone mit je einer Knopfzelle(LR44 1.5V).
Nun wollte ich gerne die Knopfzelle ersetzten und die Mikrophone über 
einen Spannungsregler (1.5V) an ein 9V Netzteil anschließen.
Im Forum habe ich etwas von LM317L und LM1117 gelesen.

Muss ich da noch etwas spezielles beachten da es ja eine Knopfzelle ist?
Könnt ihr mir bitte erklären, welche Bauteile ich dafür benötige 
(Wiederstänge/Spannungsregler/...) und wie ich die schalten muss?

An dem Netzteil ist noch ein Mikrophonemixer angeschlossen, welche die 
beiden Mikros zu einem Ausgang mischt.

Grüße,
   Christian

von MWS (Gast)


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Christian Lange schrieb:
> Muss ich da noch etwas spezielles beachten da es ja eine Knopfzelle ist?

Das Spezielle besteht darin, dass es eine Batterie ist, deren Spannung 
keinen Brumm oder ähnlich interessante Überlagerungen aufweist, welche 
ein Mikrofonverstärker bereitwilligst mitverstärkt.

von Christian L. (clange)


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Hallo MWS,

gibt es Bauteile die dies eventuell mindern?

Grüße,
   Christian

von MWS (Gast)


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Es gibt Drosseln, Kondensatoren usw., daraus könntest Du Filter bauen, 
aber dennoch wirst Du einen guten Aufwand betreiben müssen, damit die 
Qualität einer Batterie erreicht wird.

Einen Aufbauplan wird Dir hier niemand machen, mit entsprechender 
Erfahrung kannst Du sicher alles lösen, nur dürfte Dir Letztere fehlen. 
Aber probier's einfach aus und sag' Bescheid, wie Du zufrieden bist, ist 
ja nicht viel Aufwand, das aufzubauen.

von Christian L. (clange)


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Hallo MWS,

ich bräuchte schon ein wenig Hilfe beim Aufbau des Spannungsreglers,
ich habe keine Ahnung wie ich beim Spannungsregler Adjust anschließen 
muss damit ich eine Kostante 1.5V Spannung bekomme.


Grüße,
   Christian

von Zum Kotzen (Gast)


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Die beide LM's regeln die Augangsspannung so, daß der Adjust-Anschluß 
auf 1.25V liegt. Also ein Spannungsteiler 1.5 nach 1.25 bauen. Dazu 100Ω 
vom Ausgang nach Adjust und 500(470)Ω von Adjust nach Masse. Die R's 
sind deswegen so klein, weil ein bestimmter Querstrom benötigt wird.

von MWS (Gast)


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Würd's nicht so kompliziert machen, die Versorgung für 
Electret-Mikrofone benötigt nur sehr wenig Strom. Nimm 'ne rote LED und 
betreibe diese über einen Vorwiderstand mit 10mA, parallel zur Diode 
schaltest noch einen Kondensator. Das Mikrofon dürfte diese 1,7V nicht 
übelnehmen. Alternativ, 2 Siliziumdioden, z.B. 1N4148, seriell in 
Leitrichtung statt der LED, dann hast Du um die 1,4V.

von Zum Kotzen (Gast)


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Und noch 10μF von Adjust nach Masse gegen den Brumm.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Christian Lange schrieb:
> gibt es Bauteile die dies eventuell mindern?

Batterien ...


Gruß

Jobst

von Christian L. (clange)


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Hallo,

danke für die Antworten.
Hätte da noch einige Fragen wie man auf diese Zahlen kommt:

@Zum Kotzen:
wie lassen sich die 100Ω bzw. 470Ω erechnen?

@MWS:
Wenn ich das mit einer Diode machen würde,
welche Größe bräuchte da der Kondensator?

Wie berechnet sich die Spannung mit den Siliziumdioden (von 9V auf 
1.4V)?
Braucht man auch hier einen Kondensator?

Grüße,
   Christian

von Jobst M. (jobstens-de)


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Zum Kotzen schrieb:
> Die beide LM's regeln die Augangsspannung so, daß der Adjust-Anschluß
> auf 1.25V liegt.

Falsch. Die Differenz zwischen Ausgang und Adj. sind 1,25V
Adj. selbst liegt dann in diesem Fall auf 0,25V.

> Dazu 100Ω
> vom Ausgang nach Adjust und 500(470)Ω von Adjust nach Masse.

Auch falsch. Damit hat er 9V am Ausgang.

> Die R's
> sind deswegen so klein, weil ein bestimmter Querstrom benötigt wird.

Nochmal falsch. Der LM317 benötigt einen Mindeststrom am Ausgang.



Gruß


Jobst

von Christian L. (clange)


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Hallo,

@Jobst M.
Wenn diese Werte verkehrt sind,
kannst du mir dann sagen welche Wiederstände man benötigt, bzw. wie 
diese errechnet werden?


Grüße,
   Christian

von MWS (Gast)


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Christian Lange schrieb:
> Wenn ich das mit einer Diode machen würde,
> welche Größe bräuchte da der Kondensator?

Versuch macht kluch :-)
Was die Bastekiste hergibt, 47uF, 100uF, oder auch kleiner je nach 
vorhandenem Platz und Resultat.

> Wie berechnet sich die Spannung mit den Siliziumdioden (von 9V auf
> 1.4V)?

Ohmsches Gesetz, Differenzspannung geteilt durch Strom.

> Braucht man auch hier einen Kondensator?

Wenn Glättung erwünscht oder notwendig ist, ja.

von A-Freak (Gast)


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> An dem Netzteil ist noch ein Mikrophonemixer angeschlossen, welche die
beiden Mikros zu einem Ausgang mischt.

Bevor wir über Schaltungen im Detail diskutieren eine ganz wichtige 
Frage:

Ist der Minusanschluß von der Batterie im Mikrofon direkt mit dem 
Minusanschluß vom Mischgerät verbunden? Mit einem Multimeter 0.x Ohm 
dazwischen meßbar?

Wenn nicht dann funktioniert das mit dem Spannungsregler auch nicht. 
(Ich habe schon Mikrofone gesehen bei denen das Nutzsignal am Minuspol 
der Batterie abgenommen wird)

von Jobst M. (jobstens-de)


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Christian Lange schrieb:
> Wenn diese Werte verkehrt sind,
> kannst du mir dann sagen welche Wiederstände man benötigt, bzw. wie
> diese errechnet werden?

Widerstand schreibt man ohne ie - nicht nur in der Elektrotechnik.


Ja, kann ich. Es steht aber auch im Datenblatt des LM317. Dahin kommst 
Du, wenn Du auf das LM317 in diesem Text klickst. Da steht das dann auf 
Seite 5.


Gruß

Jobst

von Klaus (Gast)


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Christian Lange schrieb:
> ich habe zwei Mikrophone mit je einer Knopfzelle(LR44 1.5V).
> Nun wollte ich gerne die Knopfzelle ersetzten und die Mikrophone über
> einen Spannungsregler (1.5V) an ein 9V Netzteil anschließen.

Jede PC-Soundkarte macht sowas mit 5V und einem Widerstand von wenigen k 
Ohm. Bei 9V einfach mehr k Ohm nehmen. Oder zwei Widerstände und ein C 
dazwischen ..

MfG Klaus

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christian Lange schrieb:
> ich habe zwei Mikrophone mit je einer Knopfzelle(LR44 1.5V).
> Nun wollte ich gerne die Knopfzelle ersetzten

Warum? LR44 sind handelsüblich und (vergleichsweise) billig.

Außerdem haben - wie von Vorpostern schon angemerkt - Batterien keinen 
Brumm und sind garantiert potentialfrei. Was du beides von deinem 
Netzteil nicht behaupten kannst.

Wenn dich das Welchseln der Batterien nervt, dann kauf halt andere 
Mikrophone. Persönlich finde ich Batterien oder Akkus in Mikrofonen ein 
Unding. Außer bei Funkmikrophonen natürlich ;)

LR44 erscheinen mir sogar besonders unsinnig. Platz für eine AA-Zelle 
sollte doch in jedem Mikrophon sein. Und da ist das Verhältnis 
Kapazität/Volumen (und auch Kapazität/Preis) nochmal deutlich besser.


XL

von Jobst M. (jobstens-de)


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Axel Schwenke schrieb:
> Platz für eine AA-Zelle
> sollte doch in jedem Mikrophon sein.

Kravattenmicro?

Sonst d'accord.


Gruß

Jobst

: Bearbeitet durch User
von Christian L. (clange)


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Hallo,

es handelt sich um zwei ca. 5cm durchmesser omnidirektionale Mikrofone 
die ich im Dauerbetrieb betreiben möchte.

es passt wirklich nur eine LR44 rein und lassen sich auch nur mit 
Batterie betreiben.

Mit dem Minusanschluß kann ich leider nicht sagen.

Ich werde mir das ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen, eventuell 
einfach die Batterien auslagern und durch parallele AA ersetzten.


Grüße,
   Christian

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