Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Glasklare Vergußmasse ?


von Jürgen (Gast)


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Ich bin auf der Suche nach einer glasklaren Vergußmasse.
Ich habe hier eine Platine auf der SMD-LEDs in Form eines Rings 
angeordnet sind, quasi ein Ringlicht. Um die LEDs vor Schmutz, 
Beschädigung und Berührung zu schützen habe ich einen Ring aus 
Plexiglas. Dieser Plexiglasring hat eine, im Querschnitt gesehen, 
U-förmige Ausfräsung. Über die LEDs gelegt deckt der Ring die LEDs 
völlig ab.
Ich möchte nun quasi den Plexiglasring mit einer glasklaren Vergußmasse 
auffüllen und ihn dann über die LEDs legen. Beim Andrücken quillt dann 
die überflüssige Vergußmasse heraus und wird weggewischt. Somit sind die 
LEDs vollständig von der Vergußmasse umschlossen und der Ring auf der 
Platine verklebt.
Hoffe das einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Hat vielleicht jemand einen Tipp zu einer passenden Vergußmasse?

Gesamtbedarf für mehrere Platinen etwa 40-50ml.

Jürgen
 
 

von Janeistklar (Gast)


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Gibt glasglares Acryl Gießharz als 2K oder UV-härtend.
Alternativ wasserklares Epoxydharz.


Tom

von Gerd E. (robberknight)


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Pass auf mit dem Temperaturausdehnungskoeffizienten. Wenn der zwischen 
Platine und Vergussmasse zu unterschiedlich ist und die Vergussmasse 
fest, reißt Dir das die LEDs von der Platine wenn es warm oder kalt 
wird. Vor allem weil die LEDs ja durchaus mal im Betrieb warm werden 
können.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen daß Epoxyd bei sowas meist recht 
kritisch ist, ich hab früher einige Teile in Epoxyd-Kleber eingegossen 
und die sind mir mit der Zeit fast alle kaputt gegangen weil es die 
Lötstellen zerrissen hat.

von M. B. (Firma: TH Nürnberg) (ohmen)


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Abhängig von der Bauform der LED wird sich die Abstrahlcharakteristik 
durch den Verguss ändern...
Ich würde ein 2k Silikonsystem verwenden, wie es im PV Bereich verwendet 
wird.

von Jürgen (Gast)


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Zunächst mal Danke für Eure Tipps!

Ich hatte vergessen zu erwähnen, daß es sich nicht um High-Power-Leds 
handelt sondern um kleine, ziemlich effiziente Biester - Osram Duris E3 
- bei 3,1V @ 20mA.

Ja, an die Ausdehnung hatte ich auch schon gedacht. Zum Glück erwärmt 
sich das Ganze nicht erheblich. Trotzdem wäre mir eine leicht elastische 
Vergußmasse, vielleicht etwas Silikon-artiges, lieber. Speziell auch 
beim sauberwischen. Epoxi ist da immer etwas "eklig" und wohl auch 
reizend.

Ja, die Abstrahlcharakteristik wird sich ändern. Das sollte aber nicht 
zu tragisch sein, da es sich um eine Beleuchtung im direkten Nahbereich 
handelt. Es wird keine besondere Anforderung an die Qualität der 
Beleuchtung gestellt. Das Objekt muss einfach nur aufgehellt werden.

@Janeistklar
Acryl Gießharz kenne ich bisher noch nicht. Behält das nach dem 
Aushärten eine gewisse Elastzität? (Ich denke da an das Acryl aus dem 
Baumarkt. Das wird ja auch nicht knochenhart.)

@M.B.
Httest Du da eventuell einen Handelsnamen?

Jürgen
 

von M. B. (Firma: TH Nürnberg) (ohmen)


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z.B. RTV615 oder Elastosil Solar...

von Janeistklar (Gast)


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Jürgen schrieb:
> @Janeistklar
> Acryl Gießharz kenne ich bisher noch nicht. Behält das nach dem
> Aushärten eine gewisse Elastzität? (Ich denke da an das Acryl aus dem
> Baumarkt. Das wird ja auch nicht knochenhart.)

Härtet plastisch aus.

Tom

von oszi40 (Gast)


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> Härtet plastisch aus.
... was wird mit kleinen Luftblasen?

von Amateur (Gast)


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Gießharz, wie man ihn in vielen Bau- und Bastelmärkten findet.

Wenn die Platine noch nicht fertig ist, sieh ein paar große Löcher neben 
den Leds vor. Dann kannst Du die Konstruktion, mit dem Plexiglas nach 
unten, die Dioden von oben in die Rille gelegt, von "hinten" (durch die 
Löcher) füllen. Der Gießharz bzw. die die überflüssige Luft können sich 
dann durch diese Löcher, austauschen.

von Janeistklar (Gast)


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Luftblasenfrei zu gießen ist Übungssache.

paar Tips

- Harz so einfüllen, dass erst gar keine Lufteinschlüsse entstehen
- Hinterfüllungen zuerst mit Harz versehen
- beim Anrühren der Mischung keine Luft unterrühren
- unter Vakuum (Schraubglas mit  Vakuumschlauch im Deckel) Luftblasen 
"auflösen"
- leichtes erwärmen macht das Harz dünnflüssiger, vergrößert das Volumen 
der eingeschlossenen Luft und lässt diese aufsteigen
- Mit Spritze und Kanüle das Harz auffüllen-
-Luftblasen mittels Kanüle absaugen

von Marcus W. (Gast)


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Statt Harz kann man auch Acrylglas mit Aceton lösen und dann vergießen, 
anschließend unter Tages- oder UV-licht aushärten lassen. Nachteil ist, 
dass das erstellen der Lösung einige Tage braucht und das Aushärten 
ebenfalls.

von Marcus W. (Gast)


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Edit: Nitroverdünnung, nicht Aceton

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das ist doch schon polymerisiert? Vergißt du vielleicht irgendein 
Detail?? Vielleicht hattest du vorpolymerisiertes verwendet. Hm.

Wie willst du die Lösung aus einem Block Plexiglas herstellen? 
Kleinhobeln bzw. wie lange dauert es so ein Stück aufzulösen im 
geschlossenen Deckelglas.


Was auch noch geht:
Fertigen Block aus glasklarem Kunststoff nehmen und dann die LEDs per 
Sackloch einbringen. Ins Bohrloch nur wenig Kleber um Reflexionen 
abzubauen.

von NaNa_JaJa (Gast)


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von Wolfgang (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Wie willst du die Lösung aus einem Block Plexiglas herstellen?

Seit der Entdeckung der spanenden Bearbeitung wird man doch einen Block 
aus Plexiglas auch ohne wochenlanges Warten in Lösung bringen können.

von MWS (Gast)


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Harze für "Doming" dürften aufgrund deren Eigenschaften gut geeignet 
sein.

von ...-. (Gast)


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