Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stereo-Verstärker mit LM4752


von Christian L. (lenz1990)



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Hallo zusammen!

Da ich immer schonmal nen' Audioverstärker selbst bauen wollte, habe ich 
mir mal den LM4752 von Texas Instruments vorgenommen. Das nette Teil 
kann laut Datenblatt zwei 8 Ohm Lautsprecher mit 7 Watt versorgen. Habe 
mir die Schaltpläne aus dem Datenblatt des LM4752 zum Vorbild genommen.

Vorab noch einige Infos:

- Es fehlen noch sämtliche Werte (berechne ich gerade)
- Die Spannungsversorgung soll über ein Netzteil (24V DC) erfolgen
- Die Spannungsstabilisierung erfolgt über einen DC/DC-Konverter (24V In 
- 24V Out; 50mA

Bevor ich das ganze auf Lochraster aufbaue und teste, wollte ich mal 
eure fachkundige Meinung.

Meine Fragen:

1. Habe ich irgendwo zufällig nen' massiven Denkfehler?

2. Sind zwei Breitband-Lautsprecher mit jeweils 10W (Nennbelastbarkeit; 
15W Musikbelastbarkeit; 88-20.000 Hz) und 8 Ohm vernünftig und 
realistisch dimensioniert?
http://www.visaton.de/de/chassis_zubehoer/breitband/sl87nd_8.html

3. Auf einer Skala von 1 bis 10 (10 am besten, 1 am schlechtesten): Wie 
gut ist der Klang, den man aus einer solchen Konstruktion herausbekommen 
kann? Hat vielleicht jemand schon Erfahrung mit dem LM4752?

4. Benötige ich für eine Kleinsignalquelle (z.B. einen MP3-Player) einen 
zusätzlichen Vorverstärker? Falls ja, wäre ein Breitbandverstärker dafür 
die geeignete Wahl? Falls nein, wie würdet ihr die Sache lösen?

Danke für Eure Antworten!

Gruß, Christian

von ArnoR (Gast)


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Christian L. schrieb:
> 1. Habe ich irgendwo zufällig nen' massiven Denkfehler?

R5 ist ja putzig.

> Wie gut ist der Klang

Naja, schau dir einfach mal den Frequenzgang der Chassis an, evtl. kann 
man mit Bassreflex noch was am Tieftonbereich machen. Ich würde lieber 
vernünftige Lautsprecher kaufen. AlpAir 6, 7 oder 10 zum Beispiel.

von Christian L. (lenz1990)


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ArnoR schrieb:
> R5 ist ja putzig.

Was stimmt mit R5 nicht? Ist doch genau wie in der Schaltung im 
Datenblatt.

von Moin (Gast)


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Also 1. bezweifel ich das du bei 24V Eingangsspannung auch 24V 
Ausgangsspannung bekommst(selbst mit Low-Drop-Reglern sollte der Drop 
bei ca 0.5V liegen) und dann ist dein Regler mit gerademal 1 Watt 
Ausgangsleistung viel zu klein bemessen, da sollten es schon 10 Watt 
oder mehr sein...

Für übliche Musikquellen(MP3-Player ist eine Verstärkung von 10-20 
Sinnvoll) kommt also auf die DImensionierung an ob du noch nen 
zusätzlichen Verstärker brauchst....

von ArnoR (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Was stimmt mit R5 nicht? Ist doch genau wie in der Schaltung im
> Datenblatt.

Na was wohl? Der liegt direkt parallel zu R6, einer wäre also 
überflüssig.

Aber ich denke im DB ist ein Fehler und die Masseverbindung am Emitter 
von Q1 ist falsch. Ohne die ergibt sich eine Hysterese, und dann sind R5 
und R6 auch sinnvoll.

von Moin (Gast)


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Hinter C8,C7 fehlt der, für den korrekt arbeitenden Hochpassfilter 
nötige, Widerstand gegen Masse...es sei denn dein IC hat bereits einen 
passend geringen Eingangswiderstand....

von ich (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Was stimmt mit R5 nicht? Ist doch genau wie in der Schaltung im
> Datenblatt.

Stimmt, komisch ist es trotzdem, weil er ja parallel zu R6 liegt. 
Hmmm...

Und noch was ist mir aufgefallen. Ist zwar nicht wichtig, aber dein 
Ein/Ausschalter ist so angeschlossen, daß der Verstärker ausgeht, wenn 
du den Schalter betätigst.

Sonst müßte die Schaltung schon passen...

von Christian L. (lenz1990)


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ArnoR schrieb:
> Aber ich denke im DB ist ein Fehler und die Masseverbindung am Emitter
> von Q1 ist falsch. Ohne die ergibt sich eine Hysterese, und dann sind R5
> und R6 auch sinnvoll.

Jetzt wo du's sagst. Also ein Fehler im Datenblatt?

Moin schrieb:
> da sollten es schon 10 Watt
> oder mehr sein...

Danke für den Tipp. Hatte mir erst eine Spannungsstabilisierung mit dem 
LM317 konstruiert, hatte aber Bedenken, ob der trotz großem Kühlkörper 
nicht zu heiß wird.

von Christian L. (lenz1990)


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Moin schrieb:
> Hinter C8,C7 fehlt der, für den korrekt arbeitenden Hochpassfilter
> nötige, Widerstand gegen Masse...es sei denn dein IC hat bereits einen
> passend geringen Eingangswiderstand....

Die beiden Ri sollen meiner Meinung nach die Lautstärke regeln, indem 
sie die Spannung in das IC begrenzen. Natürlich bilden die mit C7 und C8 
nen Hochpass, aber das C7 und C8 sehr klein sind und nich gepolt, dachte 
ich, die filtern wohl einfach nur Störungen raus...

von Christian L. (lenz1990)


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ArnoR schrieb:
> Aber ich denke im DB ist ein Fehler und die Masseverbindung am Emitter
> von Q1 ist falsch. Ohne die ergibt sich eine Hysterese, und dann sind R5
> und R6 auch sinnvoll.

Da ist sowieso n' Fehler meinerseits.

Doppelt gemoppelt :-D Der Emitter hängt an Output-Minus vom 
DC/DC-Konverter und da ich das IC im Single-Supply betreibe, ist das 
GND-Symbol sinnlos.

von Helge A. (besupreme)


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Der Baustein arbeitet bis 32V. Ist eine Stabilisierung trotzdem 
notwendig?

Die Unterspannungsabschaltung macht nach meinem Gefühl nur bei 
Anwendungen mit Akkus Sinn.

Für Betrieb nur an positiver Betriebsspannung fehlen die Ausgangselkos.

Die Verstärkung des Bausteins ist ca. 34dB. Da braucht es keinen 
Vorverstärker.

: Bearbeitet durch User
von Christian L. (lenz1990)


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Helge A. schrieb:
> Der Baustein arbeitet bis 32V. Ist eine Stabilisierung trotzdem
> notwendig?

Ich glaub auch, die kann ich wohl weglassen.

Helge A. schrieb:
> Die Unterspannungsabschaltung macht nach meinem Gefühl nur bei
> Anwendungen mit Akkus Sinn.

Dann lass ich die ebenfalls weg.

Helge A. schrieb:
> Für Betrieb nur an positiver Betriebsspannung fehlen die Ausgangselkos.

Okay, jetzt stehe ich auf'm Schlauch :-) Ausgangselkos? Meinst du 
vielleicht
C5?

Helge A. schrieb:
> Die Verstärkung des Bausteins ist ca. 34dB. Da braucht es keinen
> Vorverstärker.

Danke. Dann wirds wohl doch'n einfacheres Projekt, als ich dachte. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Christian L. (lenz1990)


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Ich bin schon echt durch... Wenn man GND mit 0V verwechselt...
Sorry, mein Fehler.

Jetzt müsste es mehr Sinn ergeben.

: Bearbeitet durch User
von Moin (Gast)


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Also die beiden Ri´s oder wie du sie nennst sind Lautstärkepotis und 
haben mit dem Hochpass ansich gar nix am Hut o.O
Der Hochpass in der Eingangstufe der meisten Verstärker soll nicht 
Störungen filtern sondern dient dazu den verstärker AC zu koppeln, damit 
ein evtl. DC Anteil aus der Quelle nicht mitverstärkt wird und die 
Lautsprecher etc schädigt...

Ich hab mal ins Datenblatt egschaut und tatsächlich...intern ist je ein 
Widerstand gegen Masse geschaltet(83k Ohm)...
Damit hast du ne Grenzfrequenz von [f = 1/(2*pi*R*C)] ca 20 Hz....das 
ist nicht perfekt aber ansich ok....
Wie warmd er LM317 wird kannst du ja ausrechnen....welche 
EIngangsspannung hast du denn und welche Ausgangspannung benötigst du?

Gehenw ir mal davon aus....24v input und 20v out...dann fallen am lm 4 
Volt ab....
Bei ca 1 A im Lastbetrieb währen das 4 Watt Verlustleistung die du mit 
geeignetem Kühlkörper abführen müsstest....das sollte aber noch machbar 
sein

von Helge A. (besupreme)


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Vergleiche deine Schaltung mit dem Beispiel im Datenblatt auf Seite 8.

Deine Schaltung dürfte schwingen und beide Kanäle werden sich 
gegenseitig beeinflussen. Die gegenseitige Beeinflussung passiert in 
deiner Schaltung über undefinierte Potentiale zwischen Versorgung und 
deiner Schaltungsmasse. Das wirkt direkt auf das Eingangssignal zurück.

von Moin (Gast)


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Die Ausgangsleistung von 7 Watt erkaufst du dir übrigens mit einem 
Klirrfaktor von 10% ;)
Das hat mit Hifi nix mehr zu tun....Aber solange du die Dinger nicht 
ausreizt(1-2 Watt, ist auch ORDENTLICH laut mit entsprechenden Boxen) 
bleibt der Klirrfaktor deutlich drunter

von Christian L. (lenz1990)


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Helge A. schrieb:
> Deine Schaltung dürfte schwingen und beide Kanäle werden sich
> gegenseitig beeinflussen.

Danke. Arbeite gerade an einer Schaltung, in der ich zwei LM4752 jeweils 
im Bridge-Betrieb einen Lautsprecher betreiben lasse. Die 
Eingangsspannung habe ich auf stabile 28V DC angehoben.

Reichen in dem Fall 28V DC an 1A?

Moin schrieb:
> Die Ausgangsleistung von 7 Watt erkaufst du dir übrigens mit einem
> Klirrfaktor von 10% ;)

Das brachte mich auf die Idee mit den zwei LM4752 im Bridge-Betrieb. In 
dem Fall jeweils 11W* an 8 Ohm je Box. Oder?

*Ergänzung (sry, habs überlesen):

In dem Fall wären jeweils 3W* an 8 Ohm je Box okay. Oder?

: Bearbeitet durch User
von Christian L. (lenz1990)


Angehängte Dateien:

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Hier das ganze mal im gebrückten Betrieb und mit den hier im Thread 
gegebenen Tipps und behobenen Fehler (thx ;-)...

P.S.: Morgen folgen dann die errechneten Werte! Wenn das kleine Projekt 
dann vernünftig dimensoiniert ist und alle Fehler behoben sind, werde 
ich das Eagle-Projekt mal als ZIP-Ordner hochladen.

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Was sollen denn die Dioden D1...D4 da? Hoffentlich nicht die Halbwellen 
des Eingangssignals aufteilen. Brückenschaltung geht anders.
Und die Reihenschaltung von C1/C4 bzw. C9/C10 ist auch sinnlos.

von Christian L. (lenz1990)


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ArnoR schrieb:
> Was sollen denn die Dioden D1...D4 da? Hoffentlich nicht die
> Halbwellen
> des Eingangssignals aufteilen. Brückenschaltung geht anders.
> Und die Reihenschaltung von C1/C4 bzw. C9/C10 ist auch sinnlos.

Okay, ich dachte das mit den Dioden würde gehen. Bei den Kondensatoren 
hab ich stumpf nach Datenblatt gehandelt... Erkenntnis -> sinnlos. 
:-)behoben!

von ArnoR (Gast)


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Deinen Verstärker-IC kann man wegen der internen Beschaltung mit 
Rückkoppelwiderständen nicht einfach als Brückenverstärker schalten, 
sondern muss das Eingangssignal für eine Vertärkerhälfte extern 
invertieren.
Es gibt auch ICs, die man ohne sowas als Brücke schalten kann.

von Moin (Gast)


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Ich würde das mit der Brückenschaltunge rstmal bleiben lassen...für 
etwas über Zimmerlautstärke sollte der Verstärker trotzdem taugen

von varegabe (Gast)


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Da fehlen immer noch die Koppel-Kondensatoren zu den Lautsprechern.

Zumindest, wenn Du keinen Brückenbetrieb nutzen möchtest, sondern 2x 
Single-Ended.

Was machen denn da z.B. C1 und C4 in Reihe?

Ein Doppelschalter vorne ist wirklich nicht notwendig und bitte ... mach 
mal aus den "0V" -> GND. Danke.

von varegabe (Gast)


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Die 7W an 8 Ohm sind übrigens mit VCC=24V und 10% THD+N angegeben.

von Ralph B. (rberres)


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Warum baust du nicht die Schaltung auf Seite2 des Datenblattes 1:1 auf?

Die scheint ja zu funktionieren, sonst würde sie nicht im Datenblatt 
erscheinen.

Ansonsten wäre es ganz gut, wenn der TE sich mal mit den Grundlagen 
einer Endstufe beschäftigen würde.

Ralph Berres

von Christian L. (lenz1990)


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ArnoR schrieb:
> Deinen Verstärker-IC kann man wegen der internen Beschaltung mit
> Rückkoppelwiderständen nicht einfach als Brückenverstärker schalten,
> sondern muss das Eingangssignal für eine Vertärkerhälfte extern
> invertieren.
> Es gibt auch ICs, die man ohne sowas als Brücke schalten kann.

Mit nem' invertierenden OP müsste das gehen, aber du hast recht, ich 
bastel ja so schon genug Fehler rein...

varegabe schrieb:
> Da fehlen immer noch die Koppel-Kondensatoren zu den
> Lautsprechern.
>
> Zumindest, wenn Du keinen Brückenbetrieb nutzen möchtest, sondern 2x
> Single-Ended.

Werden eingebaut.

varegabe schrieb:
> Was machen denn da z.B. C1 und C4 in Reihe?

Okay, hat sich erledigt.

varegabe schrieb:
> Die 7W an 8 Ohm sind übrigens mit VCC=24V und 10% THD+N angegeben.

Hätte ich mir mal die 7 Seiten mit den Kurven vernünftig angeschaut, 
wäre mir wohl schon gestern einiges klar geworden. Aus den Kurven 
schließe ich, dass ich mit zwei 4 Ohm Lautsprechern (je 4 Watt) 
klangtechnisch bei 24V VCC das beste Ergebnis haben würde.

von varegabe (Gast)


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"Hätte ich mir mal die 7 Seiten mit den Kurven vernünftig angeschaut,
wäre mir wohl schon gestern einiges klar geworden. Aus den Kurven
schließe ich, dass ich mit zwei 4 Ohm Lautsprechern (je 4 Watt)
klangtechnisch bei 24V VCC das beste Ergebnis haben würde."

Naja, beim Thema "klangtechnisch" fallen mir eher andere Sachen ein...

Die Schaltung, die Du da aufbauen möchtest, würde ich jetzt nicht als 
Grundlage für einen besonders raffinierten :-) Klang nehmen.

Wenn Du eine symmetrische Spannungsversorgung hättest, könntest Du Dir 
die kompletten Single-Supply-Krücken sparen.

von Christian L. (lenz1990)


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varegabe schrieb:
> Naja, beim Thema "klangtechnisch" fallen mir eher andere Sachen ein...
>
> Die Schaltung, die Du da aufbauen möchtest, würde ich jetzt nicht als
> Grundlage für einen besonders raffinierten :-) Klang nehmen.

Hast du wohl recht, bin jetzt auch nicht mit der Idee nen' 
Hifi-Verstärker a la Cyrus Audio zu bauen an die Sache rangegangen. ;-) 
Wär' zwar schön, aber ich erhoff mir mal die Klangqualität eines 
"gehobenen" Weltempfängers in Stereoausführung, vielleicht mit nem' 
Bisschen mehr Bass.

varegabe schrieb:
> Wenn Du eine symmetrische Spannungsversorgung hättest, könntest Du Dir
> die kompletten Single-Supply-Krücken sparen.

Wäre also doch besser gewesen, okay... Naja, hatte zuerst n' anderes IC. 
Eins mit mehr Leistung und der Empfehlung, es mit symmetrischer 
Gleichspannung zu versorgen. Ne vernünftige Schaltung dafür hatte ich 
auch, aber dann dachte ich mir (da es mein erster "Ausflug" in die 
Selbstbau-Audiotechnik ist), ich halt das ganze dann doch lieber so 
einfach wie möglich.

von varegabe (Gast)


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Wird auch so funktionieren.

Aber erwarte weder eine super Audioqualität, noch Höhenflüge bezüglich 
der
Ausgangsleistung.

Bei Deinem Single-Supply-Design täte sich eine Brückenendstufe ganz 
hervorragend eignen. Ganz davon abgesehen, dass dann hinten die 
Koppelkondensatoren entfallen und Du mehr Ausgangsleistung erzielen 
kannst.

Also genau das, was Du schon mal diskret aufbauen wolltest -> Das gibt 
es
schon fertig zu klaufen... Und ist eigentlich auch Standard bei 
Single-Supply.

Man muss halt nicht immer Uralt-ICs nehmen...

von Christian L. (lenz1990)


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varegabe schrieb:
> Man muss halt nicht immer Uralt-ICs nehmen...

Momentan zweifel ich auch etwas an der Wahl meines Ics. Habe mal darüber 
nachgedacht, wie ich das ganze verpacken möchte: Zwei kleine, kompakte 
Pressholzkisten (selbstgebaut, 20cm*20cm*20cm), kompaktes 
steckernetzteil dran, Potis vorne herausgeführt und nen' Schalter für 
An/Aus. Aber 24V bei 500mA klingen für solch ein Vorhaben etwas 
utopisch, vor allem wenn man bedenkt, dass die Spannung evtl. noch 
stabilisiert werden muss, da fällt dann auch nochmal was ab. Zwei kleine 
Lautsprecher mit einigermaßen guten Tiefeneigenschaften und niedrigem 
Klirrfaktor. 9V oder 12V Steckernetzteil dran, etwa so, wie man das von 
den guten alten in weiß oder grau gehaltenen PC-Lautsprechern aus den 
90ern kennt... :-)

Werde mich bezüglich des ICs nochmal umsehen.

von varegabe (Gast)


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Christian L. schrieb:
> varegabe schrieb:
>> Man muss halt nicht immer Uralt-ICs nehmen...
>
> Momentan zweifel ich auch etwas an der Wahl meines Ics. Habe mal darüber
> nachgedacht, wie ich das ganze verpacken möchte: Zwei kleine, kompakte
> Pressholzkisten (selbstgebaut, 20cm*20cm*20cm), kompaktes
> steckernetzteil dran, Potis vorne herausgeführt und nen' Schalter für
> An/Aus. Aber 24V bei 500mA klingen für solch ein Vorhaben etwas
> utopisch,

Da weiß ich sowieso nicht, wie Du auf diese Auslegung kommst. Das wären 
ja nur maximal 12W Netzteilleistung.

> vor allem wenn man bedenkt, dass die Spannung evtl. noch
> stabilisiert werden muss, da fällt dann auch nochmal was ab.

Ich sehe hier im Normalfall keinen Grund für eine Stabilisierung.

> Zwei kleine
> Lautsprecher mit einigermaßen guten Tiefeneigenschaften und niedrigem
> Klirrfaktor. 9V oder 12V Steckernetzteil dran, etwa so, wie man das von
> den guten alten in weiß oder grau gehaltenen PC-Lautsprechern aus den
> 90ern kennt... :-)
>
> Werde mich bezüglich des ICs nochmal umsehen.

Du kannst mal bei www.st.com das IC "TDA7569BLV" suchen. Das wäre eine 
4fach-AB-Brückenendstufe. Die kannst Du auch mit z.B. 12V direkt 
betreiben
(auch bis ~16V für höhere Ausgangsleistungen).
Die hat noch einen Legacy-Modus, so dass Du keine I2C-Kommunikation 
benötigst.

von varegabe (Gast)


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Schau mal:

"When the ADSEL/I2CDIS pin is left open the I2C bus is disabled and the 
device can be controlled by the STBY/MUTE pin.

In this status (no - I2C bus) the CK pin enables the HIGH-EFFICIENCY 
MODE (0 = Standard mode; 1 = High efficiency mode) and the DATA pin sets 
the gain (0 = 26 dB; 1 = 16 dB)."

von Christian L. (lenz1990)


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varegabe schrieb:
> Du kannst mal bei www.st.com das IC "TDA7569BLV" suchen. Das wäre eine
> 4fach-AB-Brückenendstufe.

Danke für den Vorschlag! Das ist schon eher das, was ich mir vorgestellt 
hatte. Ich geh' mal davon aus, dass ich auch nur zwei der vier Kanäle 
nutzen kann, oder müssen die dann irgendwie gebrückt werden? Gibt's 
vielleicht noch ne' günstigere 2fach-Version?

: Bearbeitet durch User
von varegabe (Gast)


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Christian L. schrieb:
> varegabe schrieb:
>> Du kannst mal bei www.st.com das IC "TDA7569BLV" suchen. Das wäre eine
>> 4fach-AB-Brückenendstufe.
>
> Danke für den Vorschlag! Das ist schon eher das, was ich mir vorgestellt
> hatte. Ich geh' mal davon aus, dass ich auch nur zwei der vier Kanäle
> nutzen kann, oder müssen die dann irgendwie gebrückt werden? Gibt's
> vielleicht noch ne' günstigere 2fach-Version?


Also. Das IC hat vier Brückenendstufen. Mir ist keine 2-Kanal-Lösung 
bekannt. Vielleicht gibts ja sowas. Musst Du mal suchen.

Die müssen logischerweise nicht noch einmal gebrückt werden. Es sind
schon 4 komplette BRÜCKENendstufen.

Es kann sein, dass man noch mal jeweils zwei der Kanäle ausgangsseitig 
zusammenklemmen (also parallel) kann, um auch tiefere Impedanzen treiben 
zu können.

Ansonsten nutzt Du nur 2 der 4 Kanäle. Dann aber bitte entweder 1+2 oder 
3+4, sonst funktioniert der HighEff-Mode nicht.

von Christian L. (lenz1990)


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Alles klar. Kann ich die Lautstärkeregelung wie vom LM4752 bekannt, also 
mit einem eingangsseitigen Poti gegen GND vornehmen?

von varegabe (Gast)


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Ja klar.

von varegabe (Gast)


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Wird wohl eher das Problem sein, die Endstufe zu bekommen.
Bei DigiKey z.B. nicht vorhanden. Ich bin selber ein wenig überrascht.

von varegabe (Gast)


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Der absolut moderne TDA7802 ist komischerweise auf Lager.

Aber den müsstest Du mit I2S oder TDM "befeuern".

Das beißt sich mit der Poti-Lösung.

von Christian L. (lenz1990)


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Und bei STM selber? Oder liefern die nur an Firmen?

von Christian L. (lenz1990)


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varegabe schrieb:
> Aber den müsstest Du mit I2S oder TDM "befeuern".

Befeuern heißt?

von varegabe (Gast)


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Na, der hat keinen Analogeingang mehr, sondern wird digital über I2S 
oder TDM angebunden.

ST liefert auch Samples. Kannst Du ja mal anfragen, ob du 1 oder 2 
Bauteile bekommen könntest.

von Helge A. (besupreme)


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Ist vielleicht nicht unbedingt als Anfängerprojekt so toll, aber da du 
etwas von kleinen Boxen mit dickem Holz schriebst, wird Kühlung 
vielleicht ein Problem. Da gäbe es als Alternative den TPA3122 oder 
TPA3125 als Klasse D Verstärker. Der ist in den Werten vergleichbat mit 
dem LM4752, wird nit so warm und läuft auch an einer 
Versorgungsspannung.  Und die Außenbeschaltung mit ein paar 
Kondensatoren und 2 Widerständen ist erträglich klein.  Beispiele, 
Schaltung usw. alles fein beschrieben im User's Guide bei TI. 
http://www.ti.com/lit/ug/slou250/slou250.pdf

von ArnoR (Gast)


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varegabe schrieb:
> Du kannst mal bei www.st.com das IC "TDA7569BLV" suchen. Das wäre eine
> 4fach-AB-Brückenendstufe.
> Mir ist keine 2-Kanal-Lösung bekannt.

TDA1557 z.B.. Der dürfte genau das sein was der TE sucht.

von varegabe (Gast)


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Ich hab' da noch was Brauchbares für Dich gefunden:

TDA7297.

Schau Dir den mal genauer an.

von Christian L. (lenz1990)


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Okay, jetzt hab auch ich das Datenblatt vor mir. Sorry, aber ne' 
AD-Wandlung ausm' Stehgreif trau ich mir denn nun doch absolut nicht zu. 
Wahrscheinlich würd ichs irgendwie hinbekommen, aber das Klangergebniss 
dürfte sich nur knapp unterhalb der Kotzgrenze aufhalten, ums mal 
vorsichtig auszudrücken, wenns denn überhaupt ne' Funktion zeigt.
Trotzdem danke für den Vorschlag!

Ich versuch mal, den TDA7569BLV zu bekommen. Eigenartigerweise hat Eagle 
kein "Flexiwatt27"-Package, auch nicht im STM-lbr. Werde mir also 
erstmal eins zeichnen.

von Christian L. (lenz1990)


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varegabe schrieb:
> Ich hab' da noch was Brauchbares für Dich gefunden:
>
> TDA7297.

Der wäre ja nahezu perfekt für meine Anwendung! Einfach gehalten und 
trotz niedgriger Eingangsspannung ne' super Ausgangsleistung... Und 
Eagle hat wohl auch n' Package dafür.

von varegabe (Gast)


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TDA1557Q sieht auch ähnlich aus. Einfach mal miteinander vergleichen.

von varegabe (Gast)


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Den 1557 gibts aber auch bei Reichelt. Mag ein Vorteil sein.

Einfach mal beide ICs vergleichen und dann den passenderen wählen.

von Christian L. (lenz1990)


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Mmmh... Also entweder versteh ich jetzt die Kurve nicht, oder der 
TDA7569BLV bietet verglichen mit meinem so hoch geschätzten LM4752 bei 
niedrigerer Eingangsspannung zwar eine höhere Ausgangsleistung, 
schneidet aber inpunkto Klirrfaktor schlechter ab???

Noch eine Sache: Welche Eingangsgrenzfrequenz wäre eigentlich 
wünschenswert?

: Bearbeitet durch User
von varegabe (Gast)


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Ich verstehe jetzt den Gedankengang nicht.

Normalerweise macht man sich vorher Gedanken über seine Anforderungen
und versucht diese dann umzusetzen.

Ich kann Dir nicht sagen, wieviel Klirr Du Dir maximal erlaubst.

Ich kann Dir aber sagen, dass die Lösung mit dem LM4752 die unsinnigste 
ist.

Du kannst also entweder den LM4752 nehmen:
-> Mit einer völlig überzogenen Betriebsspannung arbeiten, um mit einer
Halbbrücke Deine Leistung zu generieren.
-> Den Lautsprecher über einen Elko ankoppeln, der einem Verschleiß 
unter-
liegt und der dem Gesamtsystem Klirr hinzufügt (wieviel kann Dir hier
keiner ohne Messungen sagen).

Oder eine Brückenendstufe nehmen:
-> Diese ebenfalls mit einer einzigen Betriebsspannung versorgen,
die aber niedriger ist (bei gleicher Ausgangsleistung).
-> Dich über den nicht notwendigen Koppelelko am Ausgang freuen
und damit die im Datenblatt der Endstufen stehenden Werte für Klirr 
(...)
akzeptieren und wissen, dass sich diese Werte nicht über Lebensdauer 
noch
einmal (wesentlich) verschlechtern werden.

Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Angaben im Datenblatt
beziehen sich auf das IC an sich. Ohne z.B. den 1000u-Koppel-C.

Ausweg: Audio Precision kaufen und einmal die Lösung mit Elko und einmal 
die Brücke vermessen. Wahrscheinlich hat die Brücke weniger Klirr.
Nur so eine Vermutung.

Und am Schluss sich zwischen z.B. TDA7297 und TDA1557 entscheiden.

Wobei hier noch jede Menge andere Faktoren mitspielen, als ob der
eine 0,05% Klirr und der andere 0,1% Klirr hat. Den Unterschied wirst
Du nicht hören.

von Christian L. (lenz1990)


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Okay. Dann mach ich das so.

Über die Applikation bin ich mir erst im Laufe des Projekts klar 
geworden. So ist aus einer simplen Beschäftigungstherapie (Entwicklung 
einer Verstärkereinheit mit Lautsprecher und rumgeteste) jetzt halt 
(dank der zahlreichen Antworten hier im Forum) was gescheites mit Hand 
und Fuß geworden.

von varegabe (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Mmmh... Also entweder versteh ich jetzt die Kurve nicht, oder der
> TDA7569BLV bietet verglichen mit meinem so hoch geschätzten LM4752 bei
> niedrigerer Eingangsspannung zwar eine höhere Ausgangsleistung,
> schneidet aber inpunkto Klirrfaktor schlechter ab???
>
> Noch eine Sache: Welche Eingangsgrenzfrequenz wäre eigentlich
> wünschenswert?


Der TDA5769 war jetzt wegen der sehr schlechten Endkunden-Verfügbarkeit 
rausgefallen. Thema beendet.


> Noch eine Sache: Welche Eingangsgrenzfrequenz wäre eigentlich
> wünschenswert?


Da meinst Du doch eigentlich untere und obere Eingangseckfrequenz.
Wir entwickeln hier normaler default die Ecken so, dass bei 20Hz
und 20kHz höchstens 1dB Drop entsteht.
-> Aber auf jeden Fall so, dass tatsächlich eine Ecke oben und unten 
entsteht.

Dein Koppel-C vorne macht Dir den sehr niedrigen Hochpass. Also das C
auf die 20Hz mit ~0,5dB Drop auslegen. Davor würde ich immer auch
ein Tiefpass einfügen mit vielleicht 20kHz und ebenfalls ~0,5dB Drop.

von varegabe (Gast)


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Naja, Hand und Fuß kommt noch, aber Du bist auf dem richtigen Weg.

von varegabe (Gast)


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Beim Klirrfaktor bezüglich des externen Koppel-Kondensators muss ich 
wohl zurückrudern...

Fakt ist aber, dass eine Halbbrücke zur Vollbrücke verdoppelt
mehr Klirr erzeugt.

Im Endeffekt ist der Klirrfaktor ein so unwichtiger Faktor für Dich,
dass Du Dir eher über andere Dinge Gedanken machen solltest:

-> Kann man die Endstufen ploppfrei ein- und ausschalten?
-> Wie hoch ist das Rauschen (ohne Musiksignal kann das sehr nervig 
werden)?
-> Eventuell wäre für Dich noch die SVRR interessant.
-> Der Koppel-C (Elko) wird mit der Zeit seine Kapazität immer weiter 
verlieren und somit die untere Ecke nach oben schieben.
-> Der Koppel-C (Elko) wird mit seinem ESR den Innenwiderstand der 
Quelle
erhöhen, bzw. mit seinen drei Parametern C, R und L ein passives Filter
aufbauen.

Daher: Nimm eine Vollbrücke, da sieht das schon viel praktischer aus.

Der Lautsprecher ist mit allen seinen Eigenschaften das schwächste Glied
der Kette.

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