Tach allerseits! Um die Karten von Anfang an auf den Tisch zu legen: Mein Team und ich bauen die Elektrik eines solar cars. Wie der Titel schon sagt geht es um die Ansteuerung von MOSFETs ausgehend von einem galvansch getrennten NV Kreis aus. Im Detail ist es gewünscht die einzelnen panels des PV arrays zum Schutz und zur Leistungsreduktion kurzzuschließen. Zu den Standardanforderungen wie hohe Ausfallsicherheit und möglichst niedrigen Materialkosten gesellt sich hier nun als oberstes Gebot: Niedriger Energieverbrauch. Die bisherige Lösung beschränkt sich auf eine Reihe Schalter. Es wurde schon mit bistabilen Relais eine Alternative getestet. Leider hat sich das als zu unzuverlässig herrausgestellt. Das problematischste Kriterium ist, dass die panels auch weiterhin sicher kurzgeschlossen sein müssen, wenn keine Versorgungsspannung vom Auto zur Verfügung steht. Konkret wäre es wünschenswert, dass ein Kanal, der sich im Zustand "nicht kurzgeschlossen" befindet überhaupt keine Energie benötigt. Mir persönlich fällt leider keine Methode ein einen Kanal ohne Spannungsversorgung kurzzuschließen. Die einzige Methode wäre das panel selbst als Versorgung zu nutzen und damit den MOSFET anzusteuern. Das würde allerdings dazu führen, dass das panel auf ein paar Volt rumgammelt und der MOSFET ordentlich Leistung verbrät. Aber vielleicht fällt euch was anderes ein? Thor
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Alex S. schrieb: > Konkret wäre es wünschenswert, dass ein Kanal, > der sich im Zustand "nicht kurzgeschlossen" befindet überhaupt keine > Energie benötigt. Das wäre mit MOSFETs erreichbar, ist allerdings das Gegenteil von > Das problematischste Kriterium ist, dass die panels auch weiterhin > sicher kurzgeschlossen sein müssen, wenn keine Versorgungsspannung vom > Auto zur Verfügung steht. Da bleibt nur das Relais, denn depletion MOSFETs sind nicht handelsüblich. Werd dir also erst mal klar, was du überhaupt suchst.
Strom? Spannung? Galvanisch maximal zu trennende Spannung? 1. Möglichkeit: ein Rückfallrelais, braucht dann halt im Betrieb eine Haltespannung und damit eine Leistung von ca 1/4 W 2. Möglichkeit: Parallel zu dem Solarmodul / den Modulen ein selbstleitenden (normally-on) Schalter. Fällt die Versorgungsspannung dann aus leitet der automatisch. z.B. Depletion-Mode MOSFEts z.B. 2x parallel: http://www.digikey.com/product-detail/en/IXTA6N50D2/IXTA6N50D2-ND/2183277 oder für höhere Ströme und Spannungen Normallx-On Sic JFETs, jedoch gibts die derzeit nicht mehr in großen Mengen auf dem Markt Aus welchem Grund zieht ihr den Kurzschluss der Module dem Leerlauf vor? Kurzschluss fließt ja der Kurzschlussstrom durch die Beschaltung und beansprucht diese thermisch, bei Leerlauf liegt lediglich die Leerlaufspannung an .
Alex S. schrieb: > Es wurde schon mit bistabilen Relais eine Alternative getestet. > Leider hat sich das als zu unzuverlässig herrausgestellt. Bistabile Relais sind eine sehr gute Lösung, die würde ich weiterverfolgen. Warum war es unzuverlässig? Verklebte Kontakte, unzuverlässiges Schalten bei geringer Betriebsspannung, Probleme mit der Software, oder etwas ganz anderes? murk schrieb: > Aus welchem Grund zieht ihr den Kurzschluss der Module dem Leerlauf vor? Das ist so üblich. > Kurzschluss fließt ja der Kurzschlussstrom durch die Beschaltung und > beansprucht diese thermisch, bei Leerlauf liegt lediglich die > Leerlaufspannung an . P = U * I Wenn U oder I gleich Null ist, dann ist P auch gleich Null.
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Ein Thyristor bleibt so lange durch geschaltet, bis es dunkel wird, benötigt also nach dem Zünden keine Gate Spanung mehr. Um den Thyristor zu deaktivieren könnte eventuell parallel zum Thyristor ein Mosfet die Spannung vom Thyristor weg nehmen.
> Aus welchem Grund zieht ihr den Kurzschluss der Module dem Leerlauf vor?
Es sind mehrere strings, die aus einzelnen Zellen bestehen, parallel
geschaltete. Da sich die Zellen alle etwas in ihrer Diffusionsspannung
unterscheiden und auch mal ein string im dunkeln liegt kann es
passieren, dass ein string dem anderen Strom reindrückt. Durch
Kurzschluss verhindert man das.
Ein depletion MOSFET ist nahezu perfekt. Ich muss mal sehen wie es mit
den Leckströmen aussieht. Wusste gar nicht, dass es die in der
Leistungsklasse tatsächlich zu kaufen gibt.
Die Idee mit dem Thyristor ist nicht schlecht. Ich muss noch überlegen
wie man den sparsam am durchschalten hindern kann. Die ganze Zeit einen
Optokoppler durchschalten ist nicht. Eventuell pulsen.
Thor
Alex S. schrieb: > Die Idee mit dem Thyristor ist nicht schlecht. Ich muss noch überlegen > wie man den sparsam am durchschalten hindern kann. Die ganze Zeit einen > Optokoppler durchschalten ist nicht. Eventuell pulsen. Hä? Einmal Puls und der leitet bis der Strom unter den Haltestrom geht... Löschen wird Energie brauchen (Du must den Thyristor kurzschliessen)
.. achso, da war noch ein "hindern" im Satz... Eine Frage eigentlich: Wieso im Auto galvanisch trennen?
Das Ganze scheint mit einen beliebig schlechte Loesung zu sein...
> Eine Frage eigentlich: Wieso im Auto galvanisch trennen?
Der HV Kreis bildet im ganzen Fahrzeug einen IT Kreis. Beide Leiter sind
von allem getrennt und nicht geerdet. Das ist ein Sicherheitsfeature und
vom TÜV so gefordert. Verliert ein Leiter die Isolation passiert noch
nichts. Diagnoseelektronik kann den Fehler feststellen und das Fahrzeug
sicher abschalten.
Der depletion MOSFET den ich mir ausgeguckt habe (IXTT16N10D2) gibt
leider keine besonders verlässlichen Angaben zu den
Sperrcharakteristika. Aber im Dattenblatt gibt es ein sehr
besorgnisseregendes Diagramm(Fig. 4). Es sieht so aus als würde mehr als
ein halbes Amper bei 50V fließen! Das ist absolut inakzeptabel. Wirklich
schwehr zu sagen...
Thor
Du meinst, da fließt nicht genug Strom bzw. der Innenwiderstand ist zu groß? Schau in die ersten 3 Diagramme. Da siehts besser aus, denn dort wird Vgs auch positiv eingestellt. Der Unterschied zwischen einem enhancement- und einem depletion-MOSFET ist schlicht die Lage von Vgs(threshold). Und stärkere als die von IXYS wirste momentan vermutlich nicht finden. Der einzige echte Konkurrent verstarb vor einigen Jahren. Du kannst sie auch parallel schalten. IXYS ist allerdings nicht billig. Und ne andere Lösung mit Relais sicherlich besser.
Alex S. schrieb: > Beide Leiter sind > von allem getrennt und nicht geerdet. Eine Erdung wäre auch sehr interessant, vorallem wenn das Fahrzeug auf (Gummi-)Reifen steht ;-) So, aber was genau spricht jetzt gegen ein Relais? Kannst Du vielleicht "unzuverlässig" im Zusammenhang mit einem Relais in dieser Anwendung definieren?
Das ist wohl einfach:
+ DC, mehrere 100V
+ Großer Strom
= großer Lichtbogen wenn das Relais öffnet
= schwer zu löschender Funke
= Kontakte verkleben
>> Relais kaputt.
Bei AC würde der Funke 100mal in der Sekunde gelöscht werden.
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Stark genug sind die. Es geht eher um den Leckstrom in gesperrten
Zustand.
> Du meinst, da fließt nicht genug Strom bzw. der Innenwiderstand ist zu
groß?
Nein, genau das Gegenteil: Im gesperrten Zustand fließt immer ein wenig
Strom und ich muss wissen wie viel das ist. Mehr als ein paar mW
Verlustleistung sind nicht akzeptabel.
Die panels liefern bis zu 60V und einen Strom von ca 5A. Im
Kurzschlusszustand würde ich ungern mehr als ein Volt an den panels
liegen haben.
Thor
Hi Alex! Wie sieht's aus? Kannst du vielleicht, bevor alle Rätsel raten, die Eckdaten von den Panels nennen? Maximale Leerlaufspannung, maximaler Kurzschlussstrom wäre ein Anfang. Wie heißt das Projekt, an dem du arbeitest? Welche (Hoch)-Schule? Gruß Martin
Warum keine Relais? Zuerst der persönliche Grund: Weil ich Klappertechnik hasse. Ein über die Jahre gewachsener Affront. In den bisherigen Fahrzeugen gibt es kein Relais/Schütz, das nicht schon mal kaputt gegangen wäre und das getestete Modul zum Kurzschließen der panels hat es keine 100km ohne Ausfall geschafft. Was haben wir verwendet? Auch wenn das hier nicht zur Debatte steht: RT424F12. Die Teile sollen bis 8,4V runter funktionieren. Auf dem Labortisch gibt es keine Probleme aber sobald das Modul im Auto ist bleiben nach und nach die Relais hängen. Wieder ausgebaut hängen die Relais so lange, bis man bei 15V einige male hin und her schaltet. Dann tun sie es wieder tadellos. Ich vermute das die Vibrationen der Mechanik zu schaffen macht. Thor
Du brauchst die passenden Relais, nicht die billigsten, kleinsten, leisesten, uW-Dinger. Im Übrigen finde ich dich einen Troll. Das sage ich selten. mW sind dir also zuviel, willst aber Menschen transportieren. Und natürlich kostenlos Lösungen.
@Alex, Kennst du keinen Thyristor oder ist meine Lösung zu Stromsparend?
Alex S. schrieb: > RT424F12 Aha. Das Relais schafft maximal 30V bei 8A Gleichstrom. Das Solarmodul liefert bis 60V im Leerlauf und 5A im Kurzschluss. Und jetzt wunderst Du Dich, warum dieses Minirelais so unzuverlässig ist? Alles klar. Auch wenn Du - wie im Datenblatt beschrieben - beide Kontakte paralell nutzt, kratzt Du sehr hart an der Leistungsgrenze dieses Bauteils.
die loesung, falschen stromfluss mit einem Kurzschluss zu verhindern ist bescheuert. dafuer verwendet man eine Diode
Wie sich doch die Zeiten ändern. Da habe ich doch tatsächlich immer gedacht: Relais haben einen kaum zu unterbietenden "Ein-Widerstand" und im Falle eines Öffners einen extrem geringen "Ruhe-Energiebedarf". So kann man sich täuschen. Wahrscheinlich baut aus genau diesen Gründen auch kein Automobilhersteller Relais in sein Auto ein. Ein Blinker, der im Rollsplitt Rhythmus, sein Tagewerk verrichtet, ist aber auch untragbar. Oder sollten doch ungeeignete und fehlerhaft dimensionierte Relais im Spiel sein?
Alex S. schrieb: > Im Detail ist es > gewünscht die einzelnen panels des PV arrays zum Schutz und zur > Leistungsreduktion kurzzuschließen. Zum Schutz von was? Es ist unklar, was du erreichen möchtest. Alex S. schrieb: >> Aus welchem Grund zieht ihr den Kurzschluss der Module dem Leerlauf vor? > Es sind mehrere strings, die aus einzelnen Zellen bestehen, parallel > geschaltete. Da sich die Zellen alle etwas in ihrer Diffusionsspannung > unterscheiden und auch mal ein string im dunkeln liegt kann es > passieren, dass ein string dem anderen Strom reindrückt. Durch > Kurzschluss verhindert man das. Falls du wirklich Hilfe möchtest ist ein Schaltplan angebracht. ICH würde die Panels parallel schalten und durch Dioden entkoppeln. Ist das hier der Fall? Wenn ja, dann sind die Mosfets überflüssig. Kurzschließen bringt keinen Vorteil. Wenn die Panels in Serie geschaltet sein sollten, dann brauchst du eine parallele Diode. Ich würde eine Schottky-Diode verwenden und mit dem Spannungsabfalle leben. Hier findest du mehr Infos: http://www.digikey.com/us/en/techzone/energy-harvesting/resources/articles/active-bypass-diodes-improve-solar-panel-efficiency.html Eine letzte Möglichkeit wäre ein kleiner MPPT pro Panel.
> Im Übrigen finde ich dich einen Troll. Warum genau läuft es eigentlich früher oder später auf sowas hinaus? Ich werde auf nichts derartiges eingehen. Falls es so ankommt als würde ich alles bisher gesagte ablehnen, dann entschuldige ich mich dafür. Ich sammele und mache mir meine Gedanken. Zusammenfassend gibt es momentan drei Ansätze: Relais: Vorteile sind denkbar einfache Ansteuerung sowie gute Leit- und Isolationswerte. Zuverlässigkeit ist aber nur durch drastische Überdimensionierung erreichbar. Aber wie gesagt: Unabhängig davon ob Relais besser geeignet sind, in diesem thread suche ich nach Alternativen für Relais/Schalter. Thyristor: Halte ich für eine brauchbare Lösung. Gut sind die geringen Leckströme. Probleme sind eine hohe on state Spannung von über einem Volt und/oder hoher Haltestrom. Thyristoren, die in beidem gut sind, sind selten. Zudem ist die Ansteuerung im Verhältnis zum depletion MOSFET komplizierter. Depletion MOSFET: Alle Vorteile eines Thyristors plus niedrigem Spannugnsabfall dank gerindem R_DSON. Außerdem relativ simpel anzusteuern. Nur schwierig/teuer zu bekommen. Für die Fragestunde: > Aha. Das Relais schafft maximal 30V bei 8A Gleichstrom. Das Solarmodul > liefert bis 60V im Leerlauf und 5A im Kurzschluss. Und jetzt wunderst Du > Dich, warum dieses Minirelais so unzuverlässig ist? Alles klar. Mhh, 30V? Wo hast du denn das her? > die loesung, falschen stromfluss mit einem Kurzschluss zu verhindern ist > bescheuert. dafuer verwendet man eine Diode 0,4V*5A*Panelzahl? > Zum Schutz von was? Es ist unklar, was du erreichen möchtest. Also nochmal: Das Array besteht aus panels, die aus mehreren parallen strings bestehen, die wiederum aus vielen in Reihe geschalteten Zellen bestehen. Im speziellen: 9 Panels mit 2-6 strings und jedem string ca. 20 Zellen. Nagelt mich bitte nicht auf jede Ziffer fest, die sind aber auch für das geschilderte Problem irrelevant. Falls ich eine wichtige Frage in dem Durcheinander übersehen habe meldet euch bitte noch mal Lautstark. Um das noch mal in aller Deutlichkeit festzuhalten: Es geht hier nicht um "das solltest du besser anders machen". Ich habe eine Frage zu einem konkreten Problem gestellt. Ich höre mir gerne Alternativvorschläge an. Aber das Thema steht im Titel! Für den Fall, dass hier nichts produktives mehr folgt, bedanke ich mich schon mal bei allen, die den thread ernst genommen haben und mir hilfreich geantwortet haben. Außerdem entschuldige ich mich bei Martin, weil ich das Projekt an dem ich arbeite nicht namentlich nennen kann. Das shitstorm Risiko ist grade einfach zu hoch. Thor
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Alex S. schrieb: >> Aha. Das Relais schafft maximal 30V bei 8A Gleichstrom. ... Und >> jetzt wunderst Du Dich, warum dieses Minirelais so unzuverlässig ist? > Mhh, 30V? Wo hast du denn das her? Aus der Übersichtsseite bei Farnell. Das Datenblatt wird etwas genauer, und es wird klar ersichtlich, dass du Grenzwerte überschreitest. Egal ob du beide Kontake parallel anschließt oder nicht. Das Relais ist bei 8A (unabhänig von der Spannung die du auch überschreitest) schon am Ende, deine Panels liefern im Kurzschlussfall allerdings deutlich mehr.
Alex S. schrieb: > Mhh, 30V? Wo hast du denn das her? Das steht sowohl hier in der Produktbeschreibung als auch im Datenblatt, gezeichnet als Diagramm. http://at.farnell.com/te-connectivity-schrack/rt424f12/leiterplattenrelais-dpco-12vdc/dp/1175085 Meines Erachtens eine klare Unterdimensionierung, was aber eigentlich schon alleine die Relaisgröße vermuten lässt. --- Nun, es ist halt schwierig zu glauben, dass bei einer Konstruktion die mehrere Kilowatt an Leistung umsetzt, die tatsächliche Forderung besteht, die Verluste an einem Schalter auf wenige Milliwatt zu begrenzen, zumal die Energie für diese Verluste aus Solarzellen kommt.
Mhhh, jetzt sind wir also bei Killowatt? Das wäre schön... Die Zeiten, dass wir auf einem panel mehr als 200W und 6A reinbekommen liegen noch in weiter ferne. Steht aber schon alles oben geschrieben. Einfach mal lesen;) Ich wünsche noch einen schönen Abend und eine gute Nacht. Thor
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wieso nicht relais mit wolfram-vorlaufkontakt nutzen. der vorlaufkontakt übernimmt die "hässliche" seite des einschaltfunkens (prellen) und abschaltfunkens. der arbeitskontakt stellt dann den niederohmigen schluss her. denkbar wäre auch ein nachbilden dieser relaisart. ein parallel zum normalen relais geschalteter mosfet, der die "hässliche" seite trägt.. bei ein und ausschalten. is aber zu aufwändig.. denk ich.. gibts auch bistabil.. :-) http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=7&ved=0CE8QFjAG&url=http%3A%2F%2Felektrokomponenten.ch%2Fmedia%2Ffiles%2Fh_rts3l024_de.pdf&ei=8M9oUo_EI8mWtQbmhoHYBw&usg=AFQjCNFqAoCjjrkY3m7n3jR-t27KANzr_A&bvm=bv.55123115,d.Yms&cad=rja
Irgendwie kann ich nicht folgen. Da sind mehrere Strings, die aus in Reihe geschalteten Zellen bestehen. Die Strings sind wiederum im Panel parallel geschaltet. Wenn ich jetzt aber einen String kurzschließe, dann sind doch alle Strings kurzgeschlossen...?
Angeblich geht es um ein Solarauto. Auch wenn dieses noch so winzig ist, wird der Antrieb wohl kaum 200W haben? Auch wird der Antrieb doch bestimmt nicht direkt von den Solarmodulen versorgt, sondern durch einen Akku, der dann die zum Beschleunigen notwenige Leistung aufbringen kann. Klar, das eine hat jetzt nicht unbedingt was mit dem anderen zu tun, aber es geht um die Relation: Auf der Antriebsseite werden Leistungen im Kilowattbereich umgesetzt, und beim Solarmodul werden - im abgeschalteten Kurzschlusszustand Verlustleistungen im Milliwattbereich gefordert. Hättest Du geschrieben, dass Du kleine Verlustleistungen beim Kurzschlussschalter forderst um diesen nicht permanet kühlen zu müssen, hätte sich bestimmt niemand drann gestoßen.
Das RTS3L ist ein interessantes Relais. Leider würden wir uns mit der Zeit die Kontakte zerkochen. Der maximale DC Abschaltstrom bei 60V beträgt nur 0,9A. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Relais beim Einschalten nicht mehr kleben bleibt aber schnell altert und damit eine weitere Fehlerquelle bildet. > Wenn ich jetzt aber einen String kurzschließe, dann sind doch alle > Strings kurzgeschlossen...? Ja. Wenn ich einen string eines panels kurz schließe sind alle anderen strings dieses panels auch kurzgeschlossen. Deshalb gibt es auch 9 Kanäle/Relais/Schalter. Jedes panel ist isoliert und hängt an seiem eigenen MPPT. > Auf der Antriebsseite werden Leistungen im > Kilowattbereich umgesetzt, und beim Solarmodul werden - im > abgeschalteten Kurzschlusszustand Verlustleistungen im Milliwattbereich > gefordert. Der Antrieb ist der letzte Punkt den wir als Elektriker im Fahrzeug sehen. Die Leistung die dort benötig wird ist ein notweniges Übel an dem wir nichts ändern können. Das ist Aufgabe der Mechanik. Man kann sich jetzt hin setzen und sagen: "Zwei Watt mehr oder weniger machen den Kohl auch nicht fett." So gewinnt man jedoch kein Rennen. 10W und weniger haben bereits zwischen 1. und 2. Platz entschieden. Auf 3000km zählt 0,1km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Jeder muss das beste aus seinem Fachbereich rausholen, sonst funktioniert es nicht. Ich glaube kaum, dass hier schon mal jemand mit einem Solarauto ein Rennen gefahren ist oder auch nur eine Vorstellung hat was das bedeutet. Bleibt beim Thema und geht nicht bei allem davon aus, dass es totaler Schwachsinn ist! Die bisherige Lösung mit Schaltern benötigt kein nano Watt Energie. Sie ist nur unelegant und ich suche nach Alternativen. Thor
Ach, ja falls das nicht richtig rübergekommen ist: Der Energiebedarf des Kanals bei Kurzschluss ist in Grenzen egal. Wird ein String kurzgeschlossen möchte man Energie verbraten. Wichtig ist, dass im freigeschalteten Zustand der Energiebedarf minimal ist. Das beißt sich leider mit der Vorderung, dass ohne externe Versorgung das panel sicher kurzgeschlossen sein muss. Thor
Alex S. schrieb: > Jedes panel ist isoliert und hängt an seiem > eigenen MPPT. Ja, ok. Aber dann gibt es doch keinen Grund bei Verschattung eines Panels dieses Kurz zu schließen. Weil, es gibt durch die Verschaltung über den eigenen MPPT doch keine Rückwirkung auf die anderen Panels. Und innerhalb des Panels sind die Strings doch eh mit Dioden entkoppelt.
Oder habt ihr die neun Panels hinter den MPPTs in Reihe geschaltet?
> Und innerhalb des Panels sind die Strings doch eh mit Dioden entkoppelt. Nop, eben nicht. Die Zellen haben einzeln Bypassdioden. Die helfen aber nicht wenn der ganze string rückwärst bestromt wird. Es gibt keine Seriendioden pro string. Grund wurde bereits gepostet. > Oder habt ihr die neun Panels hinter den MPPTs in Reihe geschaltet? ? Wie das? Die MPPTs erzeugen direkt die Batteriespannung. Neun parallel. Thor
Nun ja, meinereiner hat den Hotzenblitz schon am Berg mit dem Körper festgehalten, damit er mir nicht den Berg runterrollt. Eventuell war der Fragesteller zu dieser Zeit des ersten deutschen echten Elektroautos noch gar nicht geboren. Aber ich habe ja keine Ahnung. Übrigens bin ich auch nicht an Sport oder Rennen interessiert. Das wars dann.
Alex S. schrieb: > Die Zellen haben einzeln Bypassdioden. Die helfen aber > nicht wenn der ganze string rückwärst bestromt wird. Es gibt keine > Seriendioden pro string. Doch,die einzelnen Bypassdioden helfen, deshalb braucht es ja auch keine Seriendiode pro String. http://de.wikipedia.org/wiki/Solarmodul --->Die Freilauf- oder Bypass-Diode >> Oder habt ihr die neun Panels hinter den MPPTs in Reihe geschaltet? > ? Wie das? Die MPPTs erzeugen direkt die Batteriespannung. Neun > parallel. Das habe ich gehofft :)
Wenn einfach was zusammengekloppt werden soll, das wenig Sinn ergibt, macht ein Solarrennen auch wenig Sinn. Hoffentlich werden hier keine Steuergelder verpufft.
Okay, die Schaltung darf also im Kurzschlussfall Strom benötigen, im freigegeben Zustand nicht? Gut, das kam dann definitv falach an. Nun, wäre es nicht möglich, eingen gewöhnlichen MOSFET zum Kurzschließen zu verwenden, der mittels Trafo/Übertrager durchgeschaltet wird?
> Nun, wäre es nicht möglich, eingen gewöhnlichen MOSFET zum Kurzschließen > zu verwenden, der mittels Trafo/Übertrager durchgeschaltet wird? Ja, das ist auf jeden Fall machbar. Problem ist, was wenn die Ansteuerelektronik keine Energieversorgung mehr hat? Das muss nicht mal ein Fehler sein: Das Auto kann schlicht und ergreifend aus sein. Thor
Da stellen sich mir 2 Fragen: Werden die Solarmodule sofort defekt, wenn ein Fehler in der Kurzschlussschaltung die Module unter voller Sonneneinstrahlung nicht kurzschließt, oder ist es einfach nur auf Dauer schlecht? Was bedeutet aus? Akku leer, Akku entfernt? Auch bei leerem Akku wird noch genug Energie entnehmbar sein, um die paar Milliampere für die Kurzschließmosfets wochenlang aufbringen zu können.
Wieso stört dich beim Thyristor die hohe Haltespannung von über einem Volt? Ist ohnehin nur im Kurzschlussfall.
> Wieso stört dich beim Thyristor die hohe Haltespannung von über einem > Volt? Ist ohnehin nur im Kurzschlussfall. Ich kann grade nur schwer abschätzen wie die Zellen reagieren, wenn sie nur quasi kurzgeschlossen sind. Wenn ich so drüber nachdenke hast du aber recht: Sobald die Klemmspannung unter die niedrigste Spannung eines strings gefallen ist, sollte es keine Probleme mehr geben. Thor
Aus Interesse: Wenn ihr einen ganzen Strang kurzschließt und keine Seriendioden verbaut habt, wie verhindert ihr dass die anderen Stränge mit kurzgeschlossen werden? Zum Problem: Ich würde einfach einen N-MOSFET nehmen der den Strang kurzschließt. Die Versorgung erfolgt aus einem Kondensator mit nachgeschaltetem Schmitt-trigger. Ist die Spannung am Kondensator ausreichend wird das Panel kurzgeschlossen. Sinkt die Spannung am Kondensator zu weit ab, wird der Mosfet ganz kurz geöffnet, durch eine Diode am Drain wird der Kondensator neu geladen (durch Zenerdiode + Reihenwiderstand begrenzt). Nimmt man einen lowpower-Komparator/Opamp sowie Kondis mit geringen Leckströmen ist die verhältnismäßige Zeit in der der Mosfet nicht sperrt, also quasi der Dutycycle, extrem klein. Die restlichen Verluste sind allein vom R_DS_on abhängig.
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