Hallo. Ich stehe gerade vor einer Entscheidung und hoffe ihr könnt mir helfen. Istzustand: Abteilungsleitung Elektro allgemein (Produktion) Führung 15 Mitarbeiter Firma Maschinenbau 100-150 Mitarbeiter 64t€ brutto + Dienstwagen etc = 73t€ brutto rund. Nun liegt mir ein konkretes Angebot (Vertrag) vor: Abteilungsleitung Elektroentwicklung (Forschung/Innovation) Führung 7 Mitarbeiter (aber höher qualifizierte) Firma Maschinenbau 100-150 Mitarbeiter 85t€ brutto circa. Beides 40 Stunden, 30 Tage Urlaub, beide in etwa gleich weiter Arbeitsweg, augenscheinlich ähnliches Betriebsklima, insgesamt alles ähnlich... Arbeit interessiert mich beides. Bei der "alten" Firma bin ich 5-6 Jahre, fühle mich wohl und bin insgesamt recht zufrieden. Durch verschiedene "Marktwertvergleiche" komme ich immer über 80t€, bis ran an 90t€. Daher fühle ich mich "unterbezahlt", auch wenn mit Anfang 30 Jahren 73t€ natürlich nicht wirklich schlecht ist... Der Arbeitsmarkt sagt halt etwas anderes, mehr ist gut machbar. Möglichkeit 1, ich kündige und wechsele. Möglichkeit 2, ich spreche mit dem alten AG... Aber wie anfangen, klar, normales Gehaltsgespräch einzuleiten ist kein Problem, aber wie begründen? Geht ja nicht um "übliche" 5% oder so... Mir liegt die jetzige Firma, Arbeit und Abteilung sehr am Herzen und ich will niemanden erpressen, aber Einbußen beim Gehalt aus Nettigkeit will ich sicher auch nicht hinnehmen. Jemand eine Idee wie ich mein Ziel erreiche ohne das es einen bitteren Beigeschmack hat? Wunschziel wäre: Verbleib in alter Firma mit min. 20% mehr Gehalt (75t€ brutto) und natürlich weiterhin den Dienstwagen. Ich finde zur Zeit keine "saubere" Strategie in meinem Kopf. Bin für jede Idee und jeden Hinweis dankbar. Eilig habe ich es nicht, das Angebot ist 4 Wochen "offen". LG Jan
Jan Behrens schrieb: > Aber wie anfangen, klar, normales Gehaltsgespräch einzuleiten ist kein > Problem, aber wie begründen? Geht ja nicht um "übliche" 5% oder so... > Mir liegt die jetzige Firma, Arbeit und Abteilung sehr am Herzen und ich > will niemanden erpressen, aber Einbußen beim Gehalt aus Nettigkeit will > ich sicher auch nicht hinnehmen. Du bittest um eine Gehaltsanpassung auf ein marktübliches Niveau und eine gemeinsame Zukunftsperspektive. Du erpresst niemanden, du bietest was an.
Prozent Rechnung ist nicht so deine Stärke oder? Bei 64 mit mindestens 20% mehr kommst du auf 75?
ccc schrieb: > Prozent Rechnung ist nicht so deine Stärke oder? > > Bei 64 mit mindestens 20% mehr kommst du auf 75? Er wird halt wie ein Ingenieur überschlagsmäßig gerechnet haben und nicht wie ein BWLer Pfnnigfuchser mit dem Taschenrechner 64*1,2.
Gratuliere zu deiner guten Ausgangslage! Du verdienst 64k, hast ein konkretes Angebot für 85k, möchtest aber gerne in der Firma bleiben für 75k Vorschlag: Du zeigst deinem Chef das neue Angebot (Firmennamen abdecken!) und bietest ihm an, zu bleiben, wenn er dir 75k bezahlt - ihr trefft euch also in der Mitte. Verhandlungsargumente: 1. 80k verlangen 2. du hast bereits mehrere Jahre für ihn unterbezahlt gearbeitet 3. du bist mind. 85k wert Viel Erfolg! Antworte, wie´s geklappt hat! PS: nicht mit dem vollständigen Namen posten!
Hallo Jan, mir gings vor kurzem ähnlich wie dir (auch Führung von 15 MA mit 75k p.a., seit einiger Zeit schon im Unternehmen, bis aufs Gehalt passte alles, dann Angebot mit 95k). Ich habe meinem Chef das Angebot auf den Tisch gelegt. Er unterbreitete mir dann auf meinen Wunsch hin ein Gegenangebot (das hätte er nicht von sich aus gemacht, war wohl irgendwie platt), das aber nicht mithalten konnte (85k). Ich hab schon längere Zeit vorher anklingen lassen, dass ich unzufrieden mit meiner Gehaltsentwicklung bin, nach 3x nachfragen innerhalb eines Jahres wollte ich aber nicht mehr das Thema aufgreifen. Ich hab dann nach dem Gegenangebot um Bedenkzeit gebeten, und mich dann am Tag darauf doch für die neue Firma entschieden. Hab es noch nicht bereut, auch wenn der Abschied schwer fiel. Ein weiterer Faktor war bei mir weniger Anfahrtsweg, was auch noch etwas wert ist. Gruß, MB
Hi. Erstmal danke für die Postings bisher... 64k + 20% != 75k? Echt? lol Natürlich nur grob hingerechnet... man man... Übrigens, seit wann wird "Prozentrechnung" denn getrennt geschrieben? ;o) Nicht immer alles so genau nehmen hilft manchmal... Ich habe, egal wie man es anstellt immer das Gefühl ich setze meinem jetzigen Chef die Pistole auf die Brust. Aber ohne konkreten Hinweis auf anderes Angebot wird er auch wohl kaum 20%+ in Erwägung ziehne... oder seht ihr das anders? @MB: Glückwunsch, hat dann ja gut geklappt... Dein alter Chef war platt? Glaube ich gern... Haltet ihr die Reaktion für üblich, dass es dann ein Gegenangebot gibt? Ist ja auch schon irgendwie eine Art des Vertrauensbruchs, wenn man sich konkret anderswo umgesehen hat... fast ja schon "innerlich gekündigt". Ein Hinweis auf den allgemein im Markt üblichen Gehaltsstandard als einziges Argument werde ich wohl zunächst mal versuchen... und dann wird es wohl auf Klartext bezüglich des anderen Angebots hinauslaufen... in meinem Kopf ergibt sich gerade einfach kein anderer Weg. Seht ihr bisher also auch so? LG JB
Möchte mein Beispiel kurz anfügen damit du auch mal ne Alternative siehst. Einstiegsgehalt: 33000€ 20 Mann Ingenieurfirma mit dem Hinweis nach 1. Jahre Einarbeitung deutlich mehr Gehalt zu bekommen. Stimmte auch da im 2.Jahr 45000€ verdient (35tsd € fest, Rest umsatzbeteiligt mit übernommenem Kundenstamm. Im dritten Jahr hieß es auf einmal bitte neues Gebiet sprich neue Kunden an Land ziehen und die vorherigen Kunden an Kollegen abgeben, sprich fast bei Null Anfangen. Letztendlich hätte ich im dritten Jahr wieder unter 40000€ verdient was vollkommen inakzeptabel war. Fühlte mich ausgenutzt und hab gekündigt und ehrlich gesagt im Zorn auch das ein oder andere unüberlegt Wort zum Chef gesagt. Scheinbar war mein Chef allerdings mit der bisherigen Arbeit zufrieden und ist über seinen Schatten gesprungen. Es wurden dann 48000€ als Festgehalt ausgemacht bis erstmal ein Kundenstamm aufgebaut wurde. Jetzt im Jahre 6 nach der Anstellung bzw. im Jahre 3 nach der erstmaligen Kündigung verdiene ich gut 65000€ plus Firmenwagen und bin zufrieden. Branche Maschinenbau, ländlicher Raum, Fix nach wie vor 48k€, der Rest variabel aber schwank jetzt auch nicht so stark von Jahr zu Jahr, steigt eher an bedeutet damit aber dann automatisch auch mehr Arbeit. Momentan ist das Ganze mit ner 40 Stundenwoche locker zu stemmen. In Stoßzeiten mal mehr, dafür kann dann in ruhigen Zeiten kürzer gearbeitet werden. Sprich ein Gespräch kann sich durchaus lohnen, vor allem wenn du bereits ein gutes Betriebsklima hasst. Letztendlich fehlen dir zur neuen Stelle ja nur 12k€ (85k€-73k€ mit eingerechnetem Firmenwagen). Netto sind das kaum mehr als 5k€ oder 400€ mehr im Monat. Warum sollte es nicht möglich sein 70-75k€ plus den Firmenwagen zu verhandeln, damit verdienste im Monat dann keine 200€ weniger als bei dem neuen Arbeitgeber und musst die Strukturen nicht wechseln(immer ein Risiko)
franz schrieb: > Möchte mein Beispiel kurz anfügen damit du auch mal ne Alternative > siehst. > > Einstiegsgehalt: 33000€ 20 Mann Ingenieurfirma mit dem Hinweis nach 1. > Jahre Einarbeitung deutlich mehr Gehalt zu bekommen. Stimmte auch da im > 2.Jahr 45000€ verdient (35tsd € fest, Rest umsatzbeteiligt mit > übernommenem Kundenstamm. Klingt nach Verkäufer... Schon das Wort "Kundenstamm" lässt mich immer an Abzocke a la Eismann denken. Und davon ist dann das Gehalt abhängig. Na super. Zu sowas muss man wohl geboren sein.
Hallo Jan, bin zwar selbst noch nicht da wo du bist aber Gehaltsverhandlungen bin ich in der Firma immer in etwa so angegangen. Zuerst Gedanken darüber machen was die Tätigkeit war und was sie jetzt ist. Wichtig ist natürlich was dazu gekommen ist. Überlege dir aber auch was weggefallen ist, das könnte dein Chef nämlich als gegen Argument nutzen. Als nächstes überlegst du dir was du in den letzten Jahren alles für die Firma erreicht hast. Produktivität oder ähnliches verbessert? Qualität? Kundenkontakte? Was auch immer bei dir so passiert ist. Daraus strickst du dir ein sachliches und letztlich auch gutes Fundament um überhaupt erst mal mehr Geld verlangen zu können. Zusätzlich würde ich noch zukünftige Ziele und Vorgaben mit einfließen lassen, welche dir ebenfalls ein höheres Gehalt rechtfertigen würden. So setzt du nicht direkt die Pistole an. Ich würde an deiner Stelle auch "verlangen", dass du gerne wissen würdest was du der Firma wert bist. So machst du druck und kannst bei eventuellem zu niedrigem Angebot deine Forderungen nachreichen. Sollte das alles ins leere führen dann heißt es hinnehmen oder wechseln. Ich finde Geld ist nicht alles, allerdings muss man auch einfach mal durchgreifen. Wenn du die Situation mal nur für dich persönlich betrachtest, denke ich sollte klar sein das bei einem zu niedrigem Angebot ein Wechsel bevorstehen sollte. Es bringt dir persönlich nur wenig nett zu sein, sofern du mehr haben willst.
Mir hat es geholfen, eine genaue Liste meine Tätigkeiten und Fähigkeiten anzufertigen und beizulegen. Das entkoppelt einen von den branchentypischen Themen und macht einen interessant für neue Aufgaben - WENN ES PASST. Bei mir hat gepasst
Hi. Für die interessierten: Ergebnis +25% Gehalt und Dienstwagen eine Nummer "größer"... Ich bin damit sehr zufrieden! :) Weiter wird gerade eine Aufgabe gesucht die Abseits der Abteilungsleitung zusätzlich etwas Gesamtverantwortung für das Unternehmen hergibt... Abteilungsübergreifend. Gerne auch Vorschläge was genau von mir dazu. Aber so wirklich eine Idee, wie das konkret aussehen könnte habe wohl zur Zeit weder ich noch die Geschäftsleitung. Wir denken an ein abteilungsübergreifendes Team... Habt ihr Ideen oder Ansätze was sinnvoll ist? Klar, ihr kennt die Firma nicht. Aber allgemein Tipps oder Erfahrungen was man machen könnte wären super. Gedanken gehen zur Zeit bei mir in viele Richtungen, Teamwork stärken, QM, Prozessoptimierung, Standarisierung... Was gibt es üblicherweise in einem wachsenden Unternehmen an von klassisch funktionaler Struktur losgelösten Aufgaben? Danke für euer Feedback oben! Hoffe auf ebenso gutes jetzt :) LG JB
Fehler im Text sind großteils der IPhone Autokorrektur geschuldet... Glaube aber er ist lesbar ;) JB
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