Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Programmabsturtz durch Modellbauservos!?


von Luggi K. (luggi009)


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Hallo,

ich habe 2 Servos, die ich über Tasten steuern möchte.

Mein Problem ist, dass es dabei  während des Drückens der Tasten zu 
(scheinbar) spontanen Programmabstürzen kommt.

Ich habe dann jeweils nur 1 Servo angeschlossen und festgestellt, dass 
ich genau ein Servo (von drei) hab, mit dem das Programm Fehler frei 
funktioniert (,das ich ohne Fehler hin und her bewegen kann) (auf beiden 
Signalleitungen zum Controller)
mit den anderen kommt es zu den spontanen Programmabstürzen (nachdem es 
zum Teil einen kleinen Moment funktioniert).

Zu dem funktionierenden hab ich ein Bau gleiches welches nicht 
funktioniert, das dritte ist etwas größer.

Was weiter auffällt ist, das es auch zu Programmabstürtzen kommt, wenn 
ich die Servos in einem ausgeschlagenen Zustand (nicht null-Stellung) 
anschließe. In diesem Fall kommt es zu einer kleinen Korrektur der 
Servoposition und zu einem Programmabsturtz und dann neu starten des 
Programm, bis die Servos in Mittelstellung sind. Das ist unabhängig 
davon welches Servo ich anschließe. - Eigentlich hätte ich hier 
erwartet, dass das Servo einfach auf die Position fährt, die dem Signal 
auf der Leitung entspricht.

Weiß wer wo das Problem liegt?
Sowohl Servos als auch Schaltung und Programm funktionieren ja zumindest 
über kurze Zeiträume und auch länger bei ungedrückten Tasten.

Gruß
Luggi

von bla (Gast)


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Ohne deinen Code genauer angesehen zu haben bin ich mir ziemlich sicher, 
dass deine Probleme mit der Spannungsversorgung zu tun haben.
Der Stromimpuls beim einschalten oder beim Tasterdruck lässt die 
Versorgungsspannung kurzzeitig einbrechen, dein Mikrocontroller stürzt 
dann ab.
Ich nehme an 100nF Abblockkondensatoren sind schon an jeder 
Spannungsversorgung des Mikrocontrollers angebracht. Zum testen könntest 
du dann erstmal einen großen Elko in die Spannungsversorgung des uC 
hängen, auf Dauer ist das natürlich nichts.

von Dave (Gast)


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Ich hatte dos Problem auch einaml. Ich habe den Servos einen eigenen 
Spannungsregler spendiert...

von Mr. Tom (Gast)


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Luggi K. schrieb:
> Weiß wer wo das Problem liegt?

Deine Spannungsversorgung wird zu schwach sein, um den Motoranlaufstrom 
zu liefern. Ein Elko zur Stützung der Versorgung am Motor könnte schon 
helfen. Oder man entkoppelt die Versorgung des µC über eine 
(Schottky-)Diode und spendiert ihm einen etwas solideren Kondensator, 
der den Spannungseinbruch überbrückt.

von Luggi K. (luggi009)


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Hey,

vielen Dank für die Antworten.
Daran hab ich ehrlich gesagt nicht gedacht - aber es klingt logisch.

von Stefan (Gast)


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Gewöhnliche Lenk-Servos von Modell-Autos ziehen (unter voll-Last, also 
beim Anlaufen oder wenn sie gegen den Anschlag laufen) locker 1-2 
Ampere. Das unterschätzt man gerne mal.

Ich rate auch dazu, den Servos eine separate Stromversorgung zu 
verpassen.

von Luggi K. (luggi009)


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Ok,
ich hab jetzt die Servos an einen Akkublock (6V) angeschlossen, mit dem 
sie normal auch im Modell versorgt werden.
Aber jetzt funktioniert die Steuerung überhaupt nicht mehr.
Die Servos fahren sofort in ihre maximale Ausschlagposition, ohne das 
ich mit den Tasten gegenregeln kann..

Was passiert da?

von Karl H. (kbuchegg)


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Luggi K. schrieb:
> Ok,
> ich hab jetzt die Servos an einen Akkublock (6V) angeschlossen, mit dem
> sie normal auch im Modell versorgt werden.
> Aber jetzt funktioniert die Steuerung überhaupt nicht mehr.

Du musst die Masse des Akkublocks auch mit der Masse deiner Steuerung 
verbinden.
Ansonsten hat die Steuerleitung des Servos keinen gültigen 
Spannungs-Bezugspunkt in Bezug zum Signalgenerierer.

: Bearbeitet durch User
von Luggi K. (luggi009)


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Ok, hab ich gemacht und es funktioniert jetzt.

 Dankeschön! =)

: Bearbeitet durch User
von Karl H. (kbuchegg)


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Luggi K. schrieb:

> Aber warum man das machen muss verstehe ich nicht.


Weil Spannungen Potentialdifferenzen sind.

D.h. es gibt keine absolute 0V Spannung, auf die sich alles beziehen 
würde.
+5V bedeutet, dass eine Differenz von 5V zwischen dem Plus-Pol und dem 
Minus-Pol einer Batterie herrscht. Aber auch nur zwischen diesen beiden 
Polen. Die Fragestellung: Welche Spannungsifferenz herrscht von diesem 
Plus-Pol zum Minus-Pol einer anderen Batterie ist bedeutungslos, solange 
die beiden Spannungen nicht irgendwie zueinander in Beziehung gesetzt 
werden.

anderes Beispiel:
ein Balkongeländer sei 80 Zentimeter hoch.
Ein anderes Balkongeländer sei 1 Meter hoch.

Um wieviel liegt die Oberkante des 2-ten Balkongeländers höher als die 
Oberkante des ersten?

Wenn du jetzt 20 Zentimeter sagst, dann ist das falsch. Denn die Frage 
ist so nicht beantwortbar.

Ist das erste Geländer im ersten Stock und das zweite im Erdgeschoss, 
dann liegt die Oberkante des 80-Zentimeter Teils rund 2 Meter 40 höher 
als die des anderen.

D.h. die Frage ist nur beantwortbar, wenn beide Geländer in dasselbe 
Bezugssystem gebracht werden. Bei Geländerhöhen ist das der gemeinsame 
Erdboden, von dem aus gemessen wird. Man hätte auch von Meereshöhe 0 aus 
messen können, aber die Wiese vorm Haus tut es auch.

Genauso hier bei Spannungen. Spannungen sind Potentialdifferenzen! (so 
wie eine Höhe die Differenz zwischen Oberkante und Unterkante ist). D.h. 
du musst einen gemeinsamen Bezug herstellen. Und das machst du, indem du 
die Massen verbindest. Denn nur dann sind die 5V von der PWM SChaltung 
auch aus Sicht des Servos auf dem Niveau von 5V.

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