Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Nachfolgekandidat für Sub-D


von Stephan R (Gast)


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Hallo!

Sub-D ist über 60 Jahre alt. Deutet sich irgendwo ab, dass die 
Steckerform langfristig ersetzt wird oder kann man den noch guten 
Gewissens in neue Geräte verbauen?

Beste Grüße
Stephan



Hintergrund: (eigentlich nicht lesenswert und ich wollte es wieder 
löschen aber es schadet ja nicht):
Folgendes:
ich habe für die Firma in der ich tätig bei eine kleine elektronische 
Schaltung entwickelt, die nun ein Gehäuse erhält und auf kleinen 
unbemannten Booten für die Lagestabilisierung sorgt.
Die Kommunikation findet über RS232 oder 422 oder beidem statt, das darf 
ich mir noch aussuchen.
Nun soll die Kiste einen Anschlussstecker kriegen, da liegt ja der gute 
alte SubD nahe.

von Rowland (Gast)


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Nicht unbedingt Nachfolger, aber durchaus gut geeignet: 
RJ-Steckverbinder.

von Udo S. (urschmitt)


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Stephan R schrieb:
> Nun soll die Kiste einen Anschlussstecker kriegen, da liegt ja der gute
> alte SubD nahe.

Sollte das nicht etwas wasserdichtes werden?

von Fitzebutze (Gast)


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Hi,

eine Alternative wäre ein mini-DIN-Stecker, ansonsten wird der 9er SubD 
so bald wohl nicht aussterben.

von Stephan R (Gast)


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Rowland schrieb:
> RJ-Steckverbinder

Fast genauso alt.

Udo Schmitt schrieb:
> wasserdicht

Nö, ausnahmsweise nicht unbedingt notwendig.

von Stefan (Gast)


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Ich habe in meiner Zeit als EDV Händler odt Sub-D Stecker mit 
Wackelkontackte gehabt. Schuld war immer die "weiblche" hälfte. Daher 
würde ich bei Neukonstruktionen darauf achten, dass am Gerät immer 
männliche Stecker eingebaut sind, und am Kabel die weiblichen. Denn die 
kann man ggf. leichter auswechseln.

Da fertige Kabel mit RJ45 Stecker außerst preisgünstig und dennoch in 
guter Qualität gehandelt werden, bevorzuge ich allerdings RJ45, wo immer 
es geht. Leider sind die Buchsen für Hobbybastler (wegen Lochraster, 
Gehäuse) schwieriger zu handhaben.

von Udo S. (urschmitt)


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Stefan schrieb:
> Daher
> würde ich bei Neukonstruktionen darauf achten, dass am Gerät immer
> männliche Stecker eingebaut sind, und am Kabel die weiblichen. Denn die
> kann man ggf. leichter auswechseln.

Das kommt darauf an wo Ausgänge und wo Eingänge sind. Man baut die 
Buchsen da ein, wo es keinen Kurzschluss geben darf, falls mal einer den 
Schraubendreher oder ein Stück Blech dranhält.

von Stephan R (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Man baut die
> Buchsen da ein, wo es keinen Kurzschluss geben darf

Spitzenargument

Stefan schrieb:
> Leider sind die Buchsen für Hobbybastler (wegen Lochraster,
> Gehäuse) schwieriger zu handhaben.

Das gilt leider auch für Servicetechniker

von Stefan (Gast)


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Externe Anschlüsse würde ich sowieso möglichst kurzschlussfest 
gestalten. Wobei sich das ja oft von selbst ergibt, aufgrund der 
verwendeten IC's.

Es kommt viel zu leicht vor, dass mal jemand übers Kabel fällt und den 
Stecker abreißt. Ich freue mich dann immer, wenn das Kabel das 
schwächste Glied in der Kette war, da leicht austauschbar.

Abgesehen davon: Ist es nicht so, dass beinahe jeder Stecker mit 
digitalen Signalen sowohl einige Eingänge als auch einige Ausgänge hat?

von Stephan R (Gast)


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Na schön- ich beende die Diskussion mit der Erkenntnis, dass es keinen 
Austauschkandidaten gibt.

von spess53 (Gast)


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von Gerhard W. (gerhard86)


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Deine Schnittstelle ist doch auch 50 Jahre alt, und warum etwas ersetzen 
das einfach nur funktioniert. Sub-D wird sich sicher noch ewig halten. 
Auch wenn es die Kabel und Stecker nicht mehr in jedem Blödmarkt gibt, 
weil sie aus Consumergeräten verschwinden, wird man sie bestimmt noch in 
Jahrzehnten kaufen können.

von Udo S. (urschmitt)


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Stephan R schrieb:
> Spitzenargument

Du würdest also am liebsten statt 230V Steckdosen Stecker in die Wand 
bauen, weil ja die Buchsen eher Probleme machen.
:-))

Es ist nicht das alleinige Argument, aber ja es ist eins.

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Stephan R schrieb:
> Sub-D ist über 60 Jahre alt. Deutet sich irgendwo ab, dass die
> Steckerform langfristig ersetzt wird oder kann man den noch guten
> Gewissens in neue Geräte verbauen?

Think simpel.

RS232 mit Dsub-9 Stecker in Standardbelegung kannst du mit jedem 
Kabel/USB-Wandler/Virtual Com Port/Smartphone mit serieller/Blutooth 
RS232 etc pp nutzen.

Auf schwimmenden Geräten nervt es wenn man nur wg. nem fehlenden Adapter 
an Land rudern muss. Kommt bei Herbststürmen am besten ;-).

von MaWin (Gast)


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Stephan R schrieb:
> Deutet sich irgendwo ab, dass die
> Steckerform langfristig ersetzt wird oder kann man den noch guten
> Gewissens in neue Geräte verbauen?

Es ist sinnvoll, wenn mechanisch der Stecker schon sagt, wo er 
elektrisch oassen wird.

RJ45 ist halt elektrisch kein RS232, also macht man an eine RS232Leitung 
auch jeinen RJ45.

Falls man RS232auf 5V Pegel hat, sollte man auch kein SubD spendieren, 
weil es eben elektrisch nicht passen würde.

Sicher gibt es nicht für jede elektrisch unterschiedliche Schnittstelle 
verschiedene Stecker, so RS232 und RS422.

Aber man muss nicht durch Blödheit künstliche Verwirrung schaffen.

RS232 und SubD passt gut zusammen, es gibt auch robustere und 
wasserdichte SubD falls das nötig sein sollte.

von Stephan R (Gast)


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spess53 schrieb:
> Wie wäre es mit Medi Snap

Exotischer geht ja kaum!

MaWin schrieb:
> RS232 und SubD passt gut zusammen

Naaaa gut. Werde bei SubD bleiben. Irgendwie hat man ihn ja doch lieb...

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> RJ45 ist halt elektrisch kein RS232, also macht man an eine RS232Leitung
> auch jeinen RJ45.
>
> Falls man RS232auf 5V Pegel hat, sollte man auch kein SubD spendieren,
> weil es eben elektrisch nicht passen würde.

Sub-D gibt es mit allem möglichen, es gibt auch einen 
(de-facto?)Standard für CAN auf Sub-D. Wer irgendwas an irgendwas 
stöpselt, ist einfach selbst schuld.
Sollte das ein Problem darstellen, hilft nur ein codierter Stecker. Da 
ist Sub-D nicht schlecht: Im male connector einen Pin entfernen und den 
entsprechenden Pin im female connector verschließen. Gibt´s bestimmt 
auch fertig.

Back to topic: Harting hat auch noch einige interessante Dinge. Beispiel 
https://b2b.harting.com/ebusiness/app/displayApp/%28xcm=r3_trex_prd&cpgsize=5&layout=7.0-12_131_124_139_129_1&uiarea=1&zShowProducts=1&carea=0000350560&cpgnum=1%29/.do?rf=y 
(hoffe, die URL funktioniert, sonst einfach auf harting.de ein bisschen 
suchen).

Als Standard ist der Sub-D aber tatsächlich extrem langlebig. Eine 
ähnliche Karriere kann ich mir aktuell nur für USB vorstellen, das 
allerdings einen eingeschränkteren Anwendungsbereich hat.

Max

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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In der Industrie werden gerne M8 und M12 Rundsteckverbinder verwendet, 
und zwar für alles Mögliche: USB, 10/100 und Gigabit Ethernet, CAN,...

Ist robust, standardisiert, durch verschiedene Kodierungen gegen 
Verwechselungen geschützt, bis IP67 und darüber hinaus erhältlich, und 
millionenfach erprobt.

http://www.erni.com/fileadmin/medien/downloadcenter/m8m12/ERNI-M8M12-e.pdf

fchk

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

der grösste Nachteil an SubD ist die Grösse, an einem Smartphone, 
Tablettcomputer oder einer PCMCIA-Steckkarte bringt man so einen Stecker 
nicht unter.

Der grösste Vorteil an SubD ist die Grösse, im Gegensatz zu Micro-USB 
und ähnlichen Steckern kann man problemlos Kabel selbst konfigurieren, 
sogar mit einem ganz normalen Lötkolben.

Die Stecker wird es noch jahrzehntelang geben. Ich bin ja sowieso gegen 
alle Trends ein Verfechter der Langlebigkeit.

Gruss Reinhard

von Axel S. (a-za-z0-9)


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MaWin schrieb:
> RJ45 ist halt elektrisch kein RS232, also macht man an eine RS232Leitung
> auch jeinen RJ45.

Das stimmt nicht. Manche SUN-Maschinen (Netra t1, V480) haben RS-232 auf 
einer RJ-45 Buchse. Dito diverse Switches von Cisco. Konsolenserver und 
serielle Multiportkarten verwenden gern RJ-45 weil das hübsch klein ist.

Cisco hatte die Pinbelegung so, daß durch verdrehtes Aufcrimpen der 
Stecker (1 auf 8, 2 auf 7, etc) eine Nullmodem-Belegung daraus wurde. 
Sogenanntes Rollover-Cable.

Im Rechenzentrum haben wir das geliebt, weil wir so die seriellen 
Konsolen über die Patchpanels führen konnten ohne erst Adapter auf Sub-D 
basteln zu müssen. Einziger Nachteil war die nichtstandardisierte 
Pinbelegung, weswegen wir dann manchmal doch Adapter gebraucht haben ;(


XL

: Bearbeitet durch User
von Tau Tau (Gast)


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MaWin schrieb:
> RJ45 ist halt elektrisch kein RS232, also macht man an eine RS232Leitung
> auch jeinen RJ45.

Ich glaube da verdrehst Du im wahrsten Sinne des Wortes etwas. Es gibt 
auch die Möglichkeit kein Twisted-Pair-Kabel zu verwenden.

von Axel R. (Gast)


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ich hatte letztens einen 14poligen MDR-stecker verbaut.
Ist kein Fernsehesender, sondern so ein kleiner SCSI-Stecker-
""MiniDeltaRibbon"". Elegant und schick ;)

von Frank K. (fchk)


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Axel R. schrieb:
> ich hatte letztens einen 14poligen MDR-stecker verbaut.
> Ist kein Fernsehesender, sondern so ein kleiner SCSI-Stecker-
> ""MiniDeltaRibbon"". Elegant und schick ;)

Der Fragesteller möchte das auf einem Boot verwenden. Das sollte also 
IP67 sein. Mindestens. Und korrosionsfest, wenn mal Seewasser drankommt. 
Das kann ganz schön gefräßig sein.

fchk

von MaWin (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Das stimmt nicht. Manche

Bloss weil einige Firmen zu blöd waren, heisst das ja noch lange nicht,
daß man das jetzt bedenkenlos so nachmachen soll.
Schon der SubD9 von IBM statt dem SubD25 war falsch und hat dich
nur auf Grund der Bedeutungsschwere von IBM durchsetzen können,
der SubD 25 statt AMD/Centronics ist und bleibt aber falsch, selbst
wenn IBM ihn einsetzte (kein Drucker hat je umgestellt)

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