Hallo zusammen, ich wollte euch mal fragen, wie ich einen Wert für eine Rauschsperre festlegen kann. Es gibt dazu unterschiedliche angaben bezüglich der Geräte. Die meisten geben es in µV (0,3 - 0,7µV) an. Andere wiederum geben diese in dB an (z.B. 10 - 26 dB). Hat jemand damit vielleicht erfahrung? Danke schonmal im Vorraus rebo
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Erstmal sollte man wissen, um welche Frequenzen es sich handelt und um welche Betriebsart. Das gibt schon mal riesengroße Unterschiede. Wenn die Frequenz im allgemeinen ziemlich ruhig ist, also keine Störungen (Prasseln und ähnliches) auftreten, kann man durchaus bis kurz vor die Empfindlichkeitsgrenze des Empfängers rangehen. Wobei sich selbst das Rauschen, was empfangen wird, im Laufe des Tages ändern kann und die Rauschsperre dann öffnet. Also ist es im Allgemeinen so, daß die Ansprechschwelle fast immer mit einem Poti einstellbar gemacht wird. Eine andere Möglichkeit ist eine "selbstlernende" Rauschsperre, die sich immer an die Grundgeräusche herantastet, aber das ist relativ aufwendig zu machen. Nimm ein Poti, das ist meist die beste Lösung.
Hi, re bo, > ich wollte euch mal fragen, wie ich einen Wert für eine Rauschsperre > festlegen kann. Diese Frage ist seit Inbetriebnahme der allerersten Rauschsperre ohne eine zufriedenstellende Antwort geblieben. Stellst Du die Schwelle zu niedrig, nerven Dich die falschen Alarme. Stellst Du zu hoch, nerven die Kollegen, die Dir Taubheit vorwerfen. Deswegen überlässt Du die Einstellung besser dem, der so oder so genervt wird. Ich habe meine Lehre gezogen aus dem Theater um die "Als Alarm Rate" bei der Auswertung von Radar-Ergebnissen - der Beobachter sah ein Echo, sein Computer nicht - und umgekehrt. Mit einem siplem Poti kannst Du an dem Dilemma wenig ändern. Eher durch Verbesserung der Technologie, beispielsweise die Squelchtöne und Selektivadresse. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Mit einem siplem Poti kannst Du an dem Dilemma wenig ändern. An (fast) jedem Funkgerät ist ein Poti für die Rauschsperre drin (oder auch digital über ein Menue einstellbar). Dann kann doch der Benutzer ein Stück runterregeln, wenn es rauscht. Du wirst keine Einstellung finden, die IMMER gültig ist. Die Situation auf dem Band ändert sich doch ständig, und demzufolge muß man auch die Rauschsperre ständig anpassen, wenn man die maximale Empfindlichkeit des Empfängers ausnutzen will. Oder, wie ich schon sagte, man setzt eine selbstlernende Rauschsperre ein, die sich der Bandsituation ständig selbst anpasst. Aber bevor wir wieder aneinander vorbeireden, nochmal die Frage: Von welchem Frequenzband sprechen wir, UKW, Kurzwelle, oder was auch immer? Welche Modulationsart? AM, FM, vielleicht sogar SSB oder CW? Welcher Einsatzzweck, Sprache oder Datenübertragung, Signalisierung? Das sind alles noch offenen Fragen. Kannst du dazu was sagen?
Hi, ich, >> Mit einem simplen Poti kannst Du an dem Dilemma wenig ändern. > > An (fast) jedem Funkgerät ist ein Poti für die Rauschsperre drin (oder > auch digital über ein Menue einstellbar). Dann kann doch der Benutzer > ein Stück runterregeln, wenn es rauscht. Genau diese überaus bewährte Standardlösung habe ich doch vorgeschlagen - lass den Benutzer das Poti einstellen. Was immer er wählt, er hat sowieso keine Chance auf Zufriedenheit. Aber auch keinen Grund für eine Beschwerde. > Oder, wie ich schon sagte, man setzt eine selbstlernende Rauschsperre ein, die sich der Bandsituation ständig selbst anpasst. Natürlich kann man vom Rauschpegel ein Kriterium ableiten und an besagtes Poti legen. Bei Radarsystemen war die Ableitung des Kriteriums von der Falschalarmrate mal ein letzter Schrei. Aber so normalverteilt das echte Rauschen, so naturgesetzlich kommt es zu Fehlalarmen. Du kannst sie am Poti nicht verhindern, sondern nur ihre Wahrscheinlichkeit verändern. > Aber bevor wir wieder aneinander vorbeireden, nochmal die Frage: Von > welchem Frequenzband sprechen wir, UKW, Kurzwelle, oder was auch immer? Wenn wir unter "Squelch" den momentanen Pegel über einem gemittelten Rauschflur meinen und Fremdsignale ausschließen, ist die Squelchproblematik überall im Prinzip dieselbe - aber je kürzer die Wellenlänge, desto kürzer die Reichweite, desto deutlicher die Sender, die auf Sicht einfallen. > Welche Modulationsart? AM, FM, vielleicht sogar SSB oder CW? Welcher > Einsatzzweck, Sprache oder Datenübertragung, Signalisierung? Das sind > alles noch offenen Fragen. Kannst du dazu was sagen? Das wird mir zu kompliziert. Google meldet auf "false alarm rate" über 8xe6 Einträge. Ciao Wolfgang Horn
Ich denke, wir sprechen wirklich von verschiedenen Dingen :-) Der TO (re bo) sprach von der Rauschsperre eines Funkgerätes. Und du sprichst von Alarmen und Fehlalarmen eines Radarsystems. Klar ist Radar auch Funk, schon richtig. Aber ein Radarsystem kann man eigentlich nicht mit einem Funkgerät vergleichen. Wäre schön, wenn sich der TO nochmal dazu äußern könnte. Übrigens nochmal zur automatischen Rauschsperre. Die gibt es tatsächlich, und das nich nur über einen gemittelten Wert des Grundrauschens. Sie hält Nutzsignal und Störsignal auseinander, und reagiert nur dann mit einer Öffnung der NF, wenn sie sprachähnliche Signale erkennt. Bei anderen Dingen (Prasseln, Pfeifen und ähnliches) reagiert sie nicht und bleibt zu. Das ist beispielsweise für Umsetzer (Relais) auf den UKW-Bändern nützlich (Modulation FM). Natürlich ist der Einfachkeit halber meist eine Erkennung der Feldstärke eingebaut und wenn ein Trägersignal erkannt wird mit einer bestimmten Signalstärke, öffnet sie den Sprachkanal. Das kann man auch noch verbinden mit einer Auswertung des NF-Signales. Wenn da vorwiegend hohe NF-Frequenzen erkannt werden, wie sie meist bei Rauscheinbrüchen zu finden sind, bleibt sie auch geschlossen. Der Möglichkeiten sind da viele :-) Aber wenn man nicht weiß, um was es sich beim TO handelt, kann man auch keinen richtigen Tipp geben.
Ach, ich, > Ich denke, wir sprechen wirklich von verschiedenen Dingen :-) Nein. In beiden Fällen geht es um die Frage: Ist in dem Gemisch von Rauschen und Signal das Signal, das mich interessiert? In dieser allgemeinen Form tritt das Problem bei allen Funkempfängern auf, die das irgendeine Elektronik entscheiden lassen wollen. > Aber ein Radarsystem kann man eigentlich nicht mit einem Funkgerät > vergleichen. Darin schon. > ... Sie hält Nutzsignal und Störsignal auseinander, und reagiert nur > dann mit einer Öffnung der NF, wenn sie sprachähnliche Signale erkennt. Richtig. Die Auswertung des Spektrums zur Erkennung von Grundfrequenz der Sprache und deren Oberwellen ist interessant. Ja, mit zusätzlichem technischen Aufwand können wir mehr Variable heran ziehen zur Unterscheidung des Signals vom Rauschen. Aber - so normal verteilt das Rauschen, trifft es irgendwann das Kriterium "Signal vorhanden". Wir können die Wahrscheinlichkeit des falschen Alarms nur verringern, abstellen können wir es nie. > Aber wenn man nicht weiß, um was es sich beim TO handelt, kann man auch > keinen richtigen Tipp geben. Klar. Wenn er sich die Mühe der Spezifikation spart, dann war es ihm den Aufwand nicht wert, und dann muss er zufrieden sein mit dem, was er kriegt. Ciao Wolfgang Horn
Hallo zusammen, erstmal danke für eure Zahlreichen Ideen zu diesem Thema. Ich hätte vielleicht etwas spezifischer sein sollen. Es handelt sich hierbei um klassische 4m Funkgeräte für den BOS Funk. Unterband 74,215 - 77,475 MHz Oberband 84,015 - 87,255 MHz Als Beispiel könnte man jetzt das Radiodata FuG 8b-1 anführen. Das Problem das ich habe ist, viele "alte" Funkgeräte durch irgendwelche Laien verstellt worden sind. Ausserdem kommt noch der Alterungseffekt dazu der sich nochmal negativ auf die Funktion auswirkt. Die Definition soll im Endeffekt dazu dienen, einen vernünftigen Ausgangspunkt für eine Nachjustage zu schaffen. Beim FuG 8b-1 ist der Empfänger mit einer Empfindlichkeit von <0,7µV angegeben. Typische werte der Rauschsperre liegen bei ca. 0,2-0,5 µV (gemessen). Kann ich jetzt einfach sagen die Rauschsperre soll auf 0,35µV eingestellt werden oder muss ich dazu noch die tatsächliche Empfängerempfindlichkeit berücksichtigen? Vielen Dank schonmal im Vorraus. rebo
re bo schrieb: > Beim FuG 8b-1 ist der Empfänger mit einer Empfindlichkeit von <0,7µV > angegeben. Typische werte der Rauschsperre liegen bei ca. 0,2-0,5 µV > (gemessen). Kann ich jetzt einfach sagen die Rauschsperre soll auf > 0,35µV eingestellt werden oder muss ich dazu noch die tatsächliche > Empfängerempfindlichkeit berücksichtigen? > Guten Morgen, ich würde die Rauschsperre je nach Empfindlichkeit einstellen. Wenn die Empfindlichkeit schlechter ist, muß auch die Rauschsperre höher eingstellt werden. Nur so kann man die Empfindlichkeit auch ausnutzen (wenn man das muß). Wenn die Funkgeräte nicht unbedingt die maximale Reichweite erzielen müssen, kann man den Ansprechpegel der Rauschsperre auch etwas höher nehmen (vielleicht bei 1µV). Damit ist man sicherer gegenüber Störungen aus dem industriellen Umfeld, die gerne mal kurz die Rauschsperre öffnen. Aber das sind Erfahrungswerte aus der Praxis, das kann man in der Werkstatt nicht meßtechnisch erfassen.
Hi, re bo, Danke für die Ergänzungen. > Als Beispiel könnte man jetzt das Radiodata FuG 8b-1 anführen. > Das Problem das ich habe ist, viele "alte" Funkgeräte durch irgendwelche > Laien verstellt worden sind. Ausserdem kommt noch der Alterungseffekt > dazu der sich nochmal negativ auf die Funktion auswirkt. > Die Definition soll im Endeffekt dazu dienen, einen vernünftigen > Ausgangspunkt für eine Nachjustage zu schaffen. Verstehe ich richtig - Ihr habt eine Funkzentrale und Ihr wollt alle, dass deren Rufe Eure Empfänger auch auftastet? Dann ist der Testruf dieses Zentrale überzeugender als jede Definition. Vielleicht ein verstellbares Dämpfungsglied zwischen Antenne und Empfänger, vielleicht auch ein Testruf mit zunehmendem Signalpegel. Vielleicht auch ein anderes Sendegerät mit einem Dämpfungsglied. Kalibrieren am Ruf der Zentrale. Das ist überzeugender als jeder Zahlenwert. Ciao Wolfgang Horn
Nabend! Zur Info für die, die es nicht wissen: die FuG 7/8/13 sind alle "Portable" 4m BOS-Funkgeräte. FuG 7 & 8 sind meistens in Fahrzeugen eingebaut. Die FuG 7 können autark eine Relaisstelle stellen und werden, genau wie die FuG 8, entsprechend seltener als Feststation an einer ordentlichen Antenne auf einem Mast betrieben. Hier ist auch der größte zwiespalt für die Einstellung der Rauschsperre gegeben: Einerseits möchte man nicht, dass die sporadisch auftretenden Überreichweiten die eigenen Funkkreise lahmlegen, andererseits muss man auch gut mit den Fahrzeugen oder sogar den Handsprechfunkgeräten (FuG 13) in Kontakt treten können. Irgendwo unterhalb von 1 µV (mit anderen Worten weit unter -100 dBm) am Messsender wird sich wohl das Optimum finden. Die meisten, die ich bisher in den Fingern hatte, lagen zwischen 0,25 µV und 0,65 µV, wobei das S/N in Richtung 0,25 µV natürlich schon sehr schlecht ist. Unterhalb eines S/N von 20 dB wird es aber deutlich unhörbar. 55 & 73, DL4PD
Wolfgang Horn schrieb: > > Dann ist der Testruf dieses Zentrale überzeugender als jede Definition. Und wenn sie mit den Funkgeräten am anderen Ende der Stadt sind, mitten in einem Industriegebiet, wo der Empfänger ständig durch Störungen aufgeht? Das kann man doch nicht in der Zentrale nachbilden. Man muß doch die Situation vor Ort beurteilen. > Vielleicht ein verstellbares Dämpfungsglied zwischen Antenne und > Empfänger, vielleicht auch ein Testruf mit zunehmendem Signalpegel. Ist hier der Pegel des Trägers gemeint oder der NF-Pegel? > Vielleicht auch ein anderes Sendegerät mit einem Dämpfungsglied. > Kalibrieren am Ruf der Zentrale. Die Rauschsperre am FuG 8b-1 ist nur schaltbar (ein/aus). Aus bedeutet, der Empfänger rauscht und man hört alles, was auf der Frequenz los ist. Die Empfängerempfindlichkeit wird voll ausgenutzt (wenn man größere Entfernungen überbrücken muß). Wenn sie eingeschaltet ist, heißt das, sie wird nur durch einen Träger geöffnet. Egal ob ein Signal (Rufton oder Sprache) anliegt oder nicht. Und diesen Pegel würde ich pro Funkgerät so einstellen, daß die Rauschsperre ca. 0,5µV über der Empfängerempfindlichkeit öffnet. Also wenn du am Empfänger eine Empfindlichkeit von 0,5µV mißt, dann stellst du einen Ansprechpegel von ca. 1µV ein. Wenn du den zu niedrig nimmst, kommst du in den Hysterese-Bereich. Das heißt, daß eine geöffnete Rauschsperre nicht mehr schließt, weil der HF-Pegel über dem unteren Hysterese-Wert liegt. Erst wenn dieser unterschritten wird, schließt sie wieder. Ich denke, damit kannst du gut leben. Wichtig ist trotzdem, die eingestellten Funkgeräte auch in stark gestörtem Umfeld mal zu testen.
re bo schrieb: > Die meisten geben es in µV (0,3 - 0,7µV) an. Andere wiederum geben diese > in dB an (z.B. 10 - 26 dB). Was geben die in µV bzw. dB. Oder meinst du dBm? Das könnten Angaben der empfangene HF-Leistung oder des SNR sein.
ich schrieb: > Die Rauschsperre am FuG 8b-1 ist nur schaltbar (ein/aus). Das trifft nur für den Bediener zu, am Messplatz kann man diese natürlich einstellen! Ansonsten habe ich ja schon alles dazu geschrieben.
ob er schrieb: > re bo schrieb: >> Die meisten geben es in µV (0,3 - 0,7µV) an. Andere wiederum geben diese >> in dB an (z.B. 10 - 26 dB). > > Was geben die in µV bzw. dB. Oder meinst du dBm? > Das könnten Angaben der empfangene HF-Leistung oder des SNR sein. Die 10 - 26 dB sind, meiner Vermutung nach, der kleinste Signal- Rauschabstand, evtl. mit Klirrfaktor, also S/N oder SINAD, bei einem bestimmten HF-Pegel (0,3 µV - 0,7 µV).
Patrick Dohmen schrieb: > ich schrieb: >> Die Rauschsperre am FuG 8b-1 ist nur schaltbar (ein/aus). > > Das trifft nur für den Bediener zu, am Messplatz kann man diese > natürlich einstellen! > Ansonsten habe ich ja schon alles dazu geschrieben. Weiß ich doch. Deswegen habe ich ein paar Zeilen tiefer auch ein paar Worte zum Einstellen der Rauschsperre geäußert :-) Und da der TO auch von gemessener Empfindlichkeit der Empfänger schrieb, geh ich davon aus, daß er einen Meßplatz besitzt oder benutzt. Und da die Rauschsperre beim FuG nur auf den Träger reagiert, ist die SINAD-Messung, Klirrfaktor, S/N völlig uninteressant. Also stellt man die Schwelle etwas höher als die gemessene Empfindlichkeit ein. Damit öffnet sie bei einem vorhandenen Träger und schließt auch wieder zuverlässig.
ich schrieb: > Und da die Rauschsperre beim FuG nur auf den Träger reagiert, ist die > SINAD-Messung, Klirrfaktor, S/N völlig uninteressant. Ahja...!
ich schrieb: > Und da > die Rauschsperre beim FuG nur auf den Träger reagiert, ist die > SINAD-Messung, Klirrfaktor, S/N völlig uninteressant. Ergänzung: Natürlich sind diese Messungen wichtig und müssen gemacht werden, aber nicht für die Einstellung der Rauschsperre. Nicht daß mich jemand falsch versteht ;-)
ich schrieb: > [..] aber nicht für die Einstellung der Rauschsperre. Doch, eben genau deshalb! Ganz stark vereinfacht stellt man die Schaltschwelle "Lautsprecher ein/aus" auf das Verhältnis des Nutzsignals zum Rauschen ein! Je kleiner der HF-Pegel, desto mehr Rauschen. Irgendwann will man einfach nicht mehr zuhören müssen!
Mann Patrick, ich will mich doch nicht mit dir streiten. Aber die Rauschsperre beim FuG ist nun mal trägergesteuert. Kein Selektivruf, kein CTCSS und gar nichts. Nur der Träger öffnet sie. Sendemäßig hat das Gerät zwei Ruftasten für 1750 und 2135 Hz, aber die sind nur zum Öffnen von Relaisstationen. Als Zusatz kann man höchstens ein MBG anschließen und damit dann FMS einsetzen. Aber da ist die Auswertung im FMS-Gerät und nicht Bestandteil der Rauschsperre des Funkgerätes. Also nochmal, Patrick. Ich suche keinen Streit, okay? :-) Fachliche Diskussion gerne...
Patrick Dohmen schrieb: > Ganz stark vereinfacht stellt man die Schaltschwelle "Lautsprecher > ein/aus" auf das Verhältnis des Nutzsignals zum Rauschen ein! Je kleiner > der HF-Pegel, desto mehr Rauschen. Irgendwann will man einfach nicht > mehr zuhören müssen! Das wirkt sich im Endeffekt so aus, aber das Einstellkriterium ist die ALC des Empfängers, die wiederum auf die Empfangsfeldstärke reagiert. Klar wird bei stärkerem Träger auch das Rauschen weniger. Aber die NF ist beim FuG nicht das Einstellkriterium. Ich habe jahrelang an einem CMS52 (R&S) gesessen und Funktechnik repariert, abgeglichen und programmiert. Und da habe ich vor der Einstellung der Rauschsperre immer einen kompletten Empfängerabgleich gemacht, dann alle Werte gemessen (Empfindlichkeit, S/N, Klirrfaktor usw) und erst anschließend wurde die Rauschsperre auf einen bestimmten Eingangspegel eingestellt. Und dieser Pegel lag geringfügig über der gemessenen Empfängerempfindlichkeit. Hin und wieder hatte ich auch mal ein CB-Funkgerät in den Fingern. Dort wurde das NF-Rauschen für die Rauschsperre ausgewertet, mit Hochpass für die hohen NF-Anteile, damit wurde die Rauschsperre geöffnet. Aber bei kommerziellen Geräten ist mir sowas nicht untergekommen. Ehrlich.
Streit... Nene ;-) Eine klassische Rauschsperre wird übrigens oft durch die NF gesteuert, also nix mit "Trägergesteuert". Hochpass nach dem Demodulator, "Gleichrichter", Schwellwertschalter...
Hi, ich, > Und wenn sie mit den Funkgeräten am anderen Ende der Stadt sind, mitten > in einem Industriegebiet, wo der Empfänger ständig durch Störungen > aufgeht? Das kann man doch nicht in der Zentrale nachbilden. Völlig richtig, ein Funkdienst hat andere Aufgaben als die Netzagentur. Störungen in einem Industriegebiet sind der Netzagentur zu melden, und die schaltet die Störer ab. Der Funkdienst einer Stadt hat aber dafür zu sorgen, dass seine Sendungen in der ganzen Stadt ihre Empfänger erreichen. Sollte das Industrie schwe erreichbar sein, dann gehört ein eigener Sendemast dahin. Der kleine Trimmer im Funkgerät, an dem die Ansprechschwelle für den Squelch eingestellt wird, der kann keines der beiden Versäumnisse ausgleichen. >> Vielleicht ein verstellbares Dämpfungsglied zwischen Antenne und >> Empfänger, vielleicht auch ein Testruf mit zunehmendem Signalpegel. > > Ist hier der Pegel des Trägers gemeint oder der NF-Pegel? Der HF-Pegel in der Annahme, der werde zum Auftasten des Empfängers ausgewertet. > Die Rauschsperre am FuG 8b-1 ist nur schaltbar (ein/aus). So habe ich das aus Sicht des Sprechfunkers vermutet. Aber auch, dass "re bo" wohl in der Werkstatt sitzt, den kleinen Trimmer im Funkgerät einstellen soll - und dazu widersprüchliche Forderungen der Funker hört. > ...Und diesen Pegel würde ich pro Funkgerät so einstellen, daß die > Rauschsperre ca. 0,5µV über der Empfängerempfindlichkeit öffnet. Deine Worte klingen nach Erfahrung. Aber tst das eine allgemeingültige Empfehlung? Gilt die auch für das besagte Industriegebiet mit seinem erhöhten Störpegel? Wenn wir nicht messen können, dann können wir nur Zusammenhänge aufzeigen, aus denen der Fragesteller selbst ableiten kann, wie er seinen Squelch einstellt. Ciao Wolfgang Horn
ich schrieb: > [..] aber das Einstellkriterium ist die ALC des Empfängers, die wiederum auf > die Empfangsfeldstärke reagiert. Klar wird bei stärkerem Träger auch das > Rauschen weniger. Aber die NF ist beim FuG nicht das Einstellkriterium. Ich hab's heute morgen extra nochmal nachgeschlagen: es ist definitiv die NF, die die Rauschsperre steuert. In der Abgleichanweisung wird ein Wert von 12 dB +/- 2 dB S/N als Einstellkriterium angegeben, was mir allerdings sehr niedrig vorkommt. Die Hysterese soll <= 3dB sein.
Wolfgang Horn schrieb: > Hi, ich, > >> Und wenn sie mit den Funkgeräten am anderen Ende der Stadt sind, mitten >> in einem Industriegebiet, wo der Empfänger ständig durch Störungen >> aufgeht? Das kann man doch nicht in der Zentrale nachbilden. > Völlig richtig, ein Funkdienst hat andere Aufgaben als die Netzagentur. > Störungen in einem Industriegebiet sind der Netzagentur zu melden, und > die schaltet die Störer ab. Richtig. Das ist die Aufgabe der Netzagentur. Wenn es einen definitiven Störer gibt, machen die das auch. Wenn es sich aber um Powerline handelt, dann hört man von denen nur, daß die Powerline-Hersteller eine Zulassung haben und damit ist für die Netzagentur kein Handlungsbedarf mehr. Schon paarmal erlebt, leider... > > Der kleine Trimmer im Funkgerät, an dem die Ansprechschwelle für den > Squelch eingestellt wird, der kann keines der beiden Versäumnisse > ausgleichen. Stimmt auch. Ist aber manchmal die einzige machbare Möglichkeit. > > >> ...Und diesen Pegel würde ich pro Funkgerät so einstellen, daß die >> Rauschsperre ca. 0,5µV über der Empfängerempfindlichkeit öffnet. > Deine Worte klingen nach Erfahrung. Aber tst das eine allgemeingültige > Empfehlung? Gilt die auch für das besagte Industriegebiet mit seinem > erhöhten Störpegel? Nein, ist natürlich nicht allgemeingültig. Einfach Erfahrung. Und in besagtem Industriegebiet muß man dann damit rechnen, daß die Rauschsperre öffnet. Oder man hat die Schwelle höher eingestellt und verliert damit an Empfindlichkeit. > > Wenn wir nicht messen können, dann können wir nur Zusammenhänge > aufzeigen, aus denen der Fragesteller selbst ableiten kann, wie er > seinen Squelch einstellt. > Ganz deiner Meinung. Man kann eben nicht alles nach Einstellvorschrift machen und dann erwarten, daß sich die Realität nach der Theorie richtet ;-)
>> [..] aber das Einstellkriterium ist die ALC des Empfängers, die wiederum auf >> die Empfangsfeldstärke reagiert. Klar wird bei stärkerem Träger auch das >> Rauschen weniger. Aber die NF ist beim FuG nicht das Einstellkriterium. > Ich hab's heute morgen extra nochmal nachgeschlagen: es ist definitiv > die NF, die die Rauschsperre steuert. In der Abgleichanweisung wird ein > Wert von 12 dB +/- 2 dB S/N als Einstellkriterium angegeben, was mir > allerdings sehr niedrig vorkommt. Die Hysterese soll <= 3dB sein. Das ist keineswegs niedrig, sondern ein praxisüblicher Wert. Beispielsweise soll laut Abgleichvorschrift für ein Betriebsfunkgerät (BOSCH) die Rauschsperre dann schalten, wenn ein Träger (1000Hz, mittlerer Sprachhub) am Empfängerausgang ein Audio mit 10dB S/N erzeugt. Auch hier arbeitet die Rauschsperre nicht trägergesteuert, sondern wertet das NF-Rauschen oberhalb des Sprachbandes aus. Dieses Funktionsprinzip findet sich bei einer Mehrheit von kommerziellen FM-Funkgeräten, mit Ausnahme von neueren Gerätegenerationen. > Hin und wieder hatte ich auch mal > ein CB-Funkgerät in den Fingern. Dort wurde das NF-Rauschen für die > Rauschsperre ausgewertet, mit Hochpass für die hohen NF-Anteile, damit > wurde die Rauschsperre geöffnet. > Aber bei kommerziellen Geräten ist mir sowas nicht untergekommen. > Ehrlich. Beispiele für kommerzielle Funkgeräte mit NF-gesteuerter Rauschsperre: - Ältere BOS-Geräte, die heute vielfach noch betrieben werden (z.B. FuG10 bei freiwilligen Feuerwehren). - Betriebsfunkgeräte von vielen Herstellern wie MOTOROLA oder BOSCH. - Bei der BW sind in grosser Anzahl moderne FM-Vielkanal-Geräte für den VHF-Truppenfunk im Einsatz.
Patrick Dohmen schrieb: > ich schrieb: >> [..] aber das Einstellkriterium ist die ALC des Empfängers, die wiederum auf >> die Empfangsfeldstärke reagiert. Klar wird bei stärkerem Träger auch das >> Rauschen weniger. Aber die NF ist beim FuG nicht das Einstellkriterium. > > Ich hab's heute morgen extra nochmal nachgeschlagen: es ist definitiv > die NF, die die Rauschsperre steuert. In der Abgleichanweisung wird ein > Wert von 12 dB +/- 2 dB S/N als Einstellkriterium angegeben, was mir > allerdings sehr niedrig vorkommt. Die Hysterese soll <= 3dB sein. Okay, dann war das ein Irrtum meinerseits. Sorry. Ich habe leider keine Unterlagen mehr und konnte nur noch aus dem Gedächtnis rekonstruieren. Ich war wirklich der Meinung, daß sie beim FuG durch den Träger gesteuert wird. So kann man sich täuschen. Also nochmals sorry, ich wollte keinen Streit und auch kein Besserwisser sein ;-)
Hab' ich auch keineswegs so aufgefasst; ich hätte durchaus auch falsch liegen können ;-)
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