Hallo, ich möchte gern ein kleines Projekt mit einem Arduino Leonardo starten bei dem es erstmal darum gehen soll die Temperatur in meinem Gewächshaus zu messen und später falls möglich auch die Lampen zu schalten (am besten so das ich das ganze von zu Haus aus konfigurieren kann). Temperatur messe ich im Moment mit einem DS18B20, das funktionier auch einwandfrei! Wie bereits aus dem Betreff ersichtlich geht es nun um das schalten der Lampen. Problem ist hierbei das ich mir bei den Spezifikationen des SSRs nicht sicher bin. Es gibt 2 Lampen zu schalten, je 250W, allerdings Metallhalogenlampen welche ein Vorschaltgerät benötigen. Ich habe hier im Forum schon gelesen das SSRs generell für induktive Lasten schlecht sind. Nun ist die Frage wieviel das SSR aushalten muss, da ich als Laie mal davon ausgehe das die Vorschaltgeräte zum einschalten doch eine ziemlich hohe Last produzieren.. Muss ich dann einfach ein SSR nehmen das zB 50% mehr Ampere aushält als ich eigentlich brauche? Falls die Beschreibung zu verworren ist, fragt gern nach! Liebe Grüße
Schalte einen Snubber dazu (findest du - Suche), dimensioniere ihn richtig und das ganze ist kein Problem. Natürlich sollte man das SSR nicht so wählen, daß es den Laststrom "gerade so" aushält. Eine reichliche Dimensionierung ist hilfreich für die Lebensdauer und Zuverlässigkeit.
Hey, habe mir das ganze jetzt mal angeschaut, beim Snubber bin ich aber total verwirrt, in der Formel steht Rsn = Wurzel aus L/C, was sind dabei L und C? Oberhalb stand das es sich dabei um eine Spule und einen Kondensator handelt, aber mit welchen Werten rechne ich da? Sind die Werte irgendwo am Vorschaltgerät angegeben? Verlinkt war auch ein Diagramm, da kam ich auf über 10μF und 'nur' ca 1Ohm. Eventuell merkt man es ich bin kein Physik Ass, habe leider wenig Ahnung.. Eventuell kennt sich ja auch jemand ein wenig mit den Vorschaltgeräten aus, schalte ich den Snubber dann trotzdem über das SSR, welches widerum vor dem Vorschaltgerät ist? In der Info stand das es zu 'periodischem Starten' führen kann, was (wenn ich das richtig verstanden habe) ziemlich ungesund für die Lampen wäre.. Dann im Thread zu dem Diagramm stand man sollte das Relais größer Proportionieren, wenn ich 230V Spannungen schalte 400V etc., dann kann ich also zB folgendes Relais nicht verwenden, oder? http://www.reichelt.de/Solid-State-Relais/HFS15-D-240A40Z/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=127033&GROUPID=3298&artnr=HFS15-D-240A40Z Liebe Grüße
ich schrieb: > Schalte einen Snubber dazu (findest du - Suche), dimensioniere ihn > richtig und das ganze ist kein Problem. Möchtest du das etwas näher ausführen? Ein Snubber hilft normalerweise gegen zu hohes dU/dt (Abschalten bei induktiven Lasten); hier ist vermutlich etwas kapazitives zu erwarten (Inrush current). @chilifreund: Welches Vorschaltgerät verwendest du?
tomate69 schrieb: > ich schrieb: >> Schalte einen Snubber dazu (findest du - Suche), dimensioniere ihn >> richtig und das ganze ist kein Problem. > > Möchtest du das etwas näher ausführen? Ein Snubber hilft normalerweise > gegen zu hohes dU/dt (Abschalten bei induktiven Lasten); hier ist > vermutlich etwas kapazitives zu erwarten (Inrush current). > > @chilifreund: Welches Vorschaltgerät verwendest du? Ja, als erstes ist die Art des Vorschaltgerätes zu klären. Wenn es eine herkömmliche Drossel ist, dann hat "ich" recht, dann hilft ein Snubber. Wenn es aber ein elektronisches Vorschaltgerät ist, sollte man eher von einer kapazitiven Last ausgehen.
In etwa dieses: http://www.heaven-gewaechshaustechnik.de/BELEUCHTUNG/Vorschaltgeraete/Vorschaltgeraet-PRO-V-T-o-ETI.html Finde das genau nicht mehr, ist aber von der Bauart so ziemlich das selbe, 250W, 2 Stück.. Über google finde ich so viel verschiedenes, manche sagen garnichts von einem Snubber, sagen dafür ich muss das Relais auf den ca 5-8fachen Strom dimensionieren, also ca 40A für beide Lampen.. Da frage ich mich wieso bei mir nicht ständig die Sicherung rausfliegt!
Suche mal nach "Steckdosen schalten Arduino". Bei deinem Kenntnisstand ist es wohl deutlich sicherer was fertiges zu nehmen. Zumal Gewächshaus auch noch nach Feuchtigkeit und Spritzwassergeschützt riecht.
Ja ich hab gesehen das es zB recht günstige Kabellose Steckdosen gibt die man per Arduino schalten kann, sind die denn ausreichend? Ich hätte jetzt erwartet das die eher wenig aushalten, dann nehme ich einfach Funkstekdosen mit passender Wattzahl und bastel die Platine der Fernbedingung an den Arduino? Das wäre ja toll, würde gleich das lästige Verkabeln sparen. :)
Es scheint tatsächlich ein konventionelles Vorschaltgerät zu sein. Allerdings PF-kompensiert (λ>=0.9) d.h. das SSR HFS15-D-240A40Z könnte das ohne Snubber problemlos schalten. Hauptproblem dabei ist der sichere Aufbau. Schutzart je nach Aufstellung mindestens IP51 besser aber IP54. Kühlung des SSR (max. 4A ohne KK) und vor allem der Drosseln(*) Absicherung des SSR (siehe I^2t im DB) und des Lampenkreises HV-Leitung zur Lampe z.B. SIHSI-J 3 x 1mm² Durchgängige PE-Verbindung und evtl. eigener RCD(10mA) ggfls. Entstörung der Steuerleitungen/Versorgung des Arduino Daher halte ich, abgesehen von der Störungsproblematik, überhaupt nichts vom Umbau eines Funkschalters - das ändert genau gar nix an IP10(**) des Vorschaltgerätes. (*) Ein ahnlicher Balast hat z.B. 23W Verlustleistung http://www.ecat.lighting.philips.com/l/oem/hid-systems/electromagnetics-drivers/ballasts/hid-basic-bsn-bmh-semi-parallel-for-son-cdo-cdm-mh-hpi/913700214226_eu/ (**) Ich habe auch schon Zeitschaltuhr+Schütz+Vorschaltgerät zur Versorgung von 4x600W Na-Dampf gesehen. Freiverdrahtet auf einem Brett montiert. Aber damals(tm) gab es noch keinen Darwin-Award und man hat direkt mit dem Gemüse gesprochen, nicht über eine App.
Vielen Dank für die konstruktive Antwort! Der Schutzaspekt ist klar wichtig, ich hatte nicht vor die Kabel abisoliert neben die Pflanzen zu hängen.. :) Ich könnte die ganze Anlage evtl in einen 'Vorraum' einbauen, da wäre spritzwasser schonmal eliminiert, was für vorkehrungen muss ich aufgrund der erhöhten Luftfeuchte denn treffen, bzw wie verbinde ich am besten ausreichende Kühlung und IP54 (nahezu staubdicht klingt schwer umzusetzen..). Könnte man das nicht alles in einen kleinen Sicherungskasten bauen? Grüße
tomate69 schrieb: > besser aber IP54. Im Gewächshaus ist auch das nicht genug. Es kann immer mal ein Wasserschlauch platzen, oder man spritzt in die falsche Richtung, also besser Schutz gegen allseitiges Strahlwasser Zweite Ziffer = 5 oder starkes Strahlwasser = 6 Oder ausserhalb (baulich getrennt) einbauen.
chilifreund schrieb: > IP54 (nahezu staubdicht klingt schwer umzusetzen..) Mir ging es weniger um den Staub, sondern um "vollständiger Schutz gegen Berührung". IP4x wäre aber auch denkbar. Da wir gerade dabei sind - welche Schutzart haben eigentlich die Leuchten? > Könnte man das nicht alles in einen kleinen Sicherungskasten bauen? Du meinst also solche Teile? http://www.reichelt.de/index.html?&ARTICLE=123497 http://www.reichelt.de/index.html?&ARTICLE=123540 Mit etwas Bastelei mag das unter Umständen funktionieren - Bedenken hätte ich dabei aber wegen: * Wärmeabfuhr - Zwangsbelüftung mit etablierter PC-Technik hmm... * Mechanische Stabilität - sind immerhin 5-7 kg mit bis zu 70°C. * Leitungslänge zur Lampe - je nach Typ sind max. 2m zulässig. Vor allem wegen dem letzten Punkt würde ich das anders angehen. Für jedes Vorschaltgerät ein Alu-Druckgußgehäuse (z.B. http://www.voelkner.de/products/160610/Aluminium-Gehaeuse-IP66-1550wf-172x121x10.html) + passende Kabelverschraubung + Druckausgleichselement in der Nähe der Leuchte. Den Rest der Schaltung dann an einer geeigneteren Stelle in einem normalen Gehäuse. Eine Abschätzung der Temperaturerhöhung nach https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltschrankklimatisierung zeigt, dass das thermisch evtl. OK wäre. Das Problem dabei ist, dass diese Formel von einer gleichmäßigen Temperaturverteilung ausgeht -> du kannst eigentlich nur ausprobieren ob das tatsächlich funktioniert. Ansonsten wäre eher ein Schaltschrank angebracht. z.B. http://www.voelkner.de/products/213419/Kompakt-Schaltschrank-Ae-Lack.-1031500.html Mit den o.a. Formeln bzw. aus http://www.rittal.com/imf/none/5_239 (Seite 110) und Qv=60 W; Einzelgehäuse für Wandaufbau ergibt sich eine Temperaturerhöhung Ti-Tu von ca. 28°C. Bei Tu=40°C wird das aber schon grenzwertig - die Vorschaltgeräte könnten wegen der Unsicherheiten der Berechnung schon bei geringerer Tu überhitzen. Also entweder einen größeren Schrank wählen oder, unter Verzicht auf den Strahlwasserschutz (Stichwort Vorraum), eine Lüftung einbauen. Die Bearbeitung ist ohne entsprechendes Werkzeug (und Erfahrung) nicht ganz einfach und wird mit dem nötigen Zubehör kein echtes Schnäppchen werden.
tomate69 schrieb: >Da wir gerade dabei sind - > welche Schutzart haben eigentlich die Leuchten? Ich würds zwischen 3 und 5 ansiedeln, sind in einem so ähnlichen Reflektor, mit Glasscheibe unten: https://agri-culture.at/images/reflektorcab.jpg Das Kabel geht rein aber die unisolierten Teile sind eigentlich nur von innen zu erreichen, bzw wenn man die Scheibe abnimmt. > Du meinst also solche Teile? Nein ich meinte die Schaltschränke die du auch unten erwähnst :) > Die Bearbeitung ist ohne entsprechendes Werkzeug (und Erfahrung) nicht > ganz einfach und wird mit dem nötigen Zubehör kein echtes Schnäppchen > werden. Ja ich merks schon, ich werd erstmal 'trocken' testen wie warm das ganze wird, bzw ob die Schaltung überhaupt funktioniert.. Evtl steig ich auch auf Natriumlampen um, zwecks des längeren Kabels, die Vorschaltgeräte sind im Moment am Deckenbalken angebracht.. Spritzwasserschutz durch etwas Wellplastik.. Ein Freund von mir hat das gemacht, er meinte das sei vollkommen ausreichend da ich von Hand oder per Gardena bewässere.. Also würde ich so einen Schrank besorgen und den gleich neben dem Eingang aufstellen, bzw irgendwie an der Wand befestigen, je nachdem wieviel 20 Meter wirklich sind könnte ich ihn auch in meinem Gartenhaus unterbringen.
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