Hallo In einem Datenblatt habe ich diese Schaltung gefunden. Es steht: "Active low reset. Keep low for >5 ms to cause a reset" Was für ein Transistortyp ist das denn? Ich dächte ein selbstleitender n-Kanal. Beim Einschalten steigt die Spannung am Kondensator langsam an (Zeitkonstante: 48ms) und würde dann den Transistor sperren. Ist das korrekt so? Danke
Johannes Hofmann schrieb: > Ich dächte ein selbstleitender > n-Kanal. Nein, ein ganz normaler Enhancement. Johannes Hofmann schrieb: > Beim Einschalten steigt die Spannung am Kondensator langsam an > (Zeitkonstante: 48ms) und würde dann den Transistor sperren. Das stimmt so ungefähr. Allerdings ist das eine ziemlich miese Schaltung, z.B. ist eine steile Flanke nicht garantiert, und ein Brownout bewirkt keinen Resetimpuls. Eher was für den Mülleimer. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Eher was für den Mülleimer. Korrekt! Solche Schaltungen funktionieren leider nicht zuverlässig. Gruss allu
Reinhard Kern schrieb: > > Das stimmt so ungefähr. Allerdings ist das eine ziemlich miese > Schaltung, z.B. ist eine steile Flanke nicht garantiert, und ein > Brownout bewirkt keinen Resetimpuls. Eher was für den Mülleimer. > Im Prinzip hast du schon recht. Allerdings kommt es auf den Prozessor an, der damit resettet werden soll. Wenn es z.B. ein AVR ist, hat dessen Reset-Pin ein Triggerverhalten mit einer Schwelle von etwa 0.5V. Und einen Brownout macht er selbst. In diesem Falle wäre die Schaltung schon geeignet. Aber wenn der Prozessor eine steile Flanke oder einen Impuls braucht, dann kannst du das vergessen.
@Reinhard Aber wenn es ein Anreicherungstyp wäre, also selbstsperrend, dann hätte das Schaltzeichen doch bei der Drain-Souce-Verbindung diese kleinen Unterbrechungen drin. Und dann wäre ja aber im Einschaltzeitpunkt das Gate auf Masse, der Transistor also immer noch sperrend und es würde das Reset erst dann ausgeführt, wenn der Kondensator aufgeladen ist. Dann aber wäre ja das Reset die ganze Zeit an...
>Aber wenn es ein Anreicherungstyp wäre, also selbstsperrend, dann hätte >das Schaltzeichen doch bei der Drain-Souce-Verbindung diese kleinen >Unterbrechungen drin. Für Chiphersteller, die praktisch auschließlich NMOS- und PMOS-FETs in der Anreicherungsvariante auf ihren Chips integrieren, ist das gebräuchliche Schaltbild für den Anreicherungs-FET viel zu umständlich. >Und dann wäre ja aber im Einschaltzeitpunkt das Gate auf Masse... Im Einschaltmoment ist der Cap ja ungeladen und beide Seiten des Caps liegen deshalb kurzzeitig auf 5V. Danach wird der Cap aufgeladen und sein unterer Anschluß wandert potentialmäßig nach Masse. Solche RC-Resetschaltungen taugen nur als Power-On-Reset und auch nur dann, wenn die Versorgungsspannung schnell und zuverlässig von 0V auf 5V springt und dort verharrt. Außerdem muß vor dem Wiederanschalten der Cap genügend Zeit gehabt haben, um sich vollständig zu entladen. Dazu muß die Versorgungsspannung genügend lange auf 0V gelegen haben. Bedingungen, die normale Spannungsversorgungen in der Regel nicht erfüllen. Deswegen taugen solche RC-Resetschaltungen gerade mal in Spielzeug. Viele µC haben in der Regel einen Power-On-Reset. Auch einen Brown-Out-Detector haben sie oft, der das Unterschreiten der regulären Versorgungsspannung mit einem Reset quittiert. Allerdings sollte man das Kleingedruckte im Datenblatt nicht überlesen: Der Power-On-Reset funktioniert nur, wenn die Versorgungsspannung von einer bestimmten Spannungsschwelle gestartet war, die je nach µC sogar bei 0V liegen kann. Wenn also die Versorgungsspannung im Betrieb unter einen Wert fällt, bei der der Brown-Out-Detector nicht mehr funktioniert, der Power-On-Reset beim Wiederhochfahren aber noch nicht wieder einsetzt, hat man ein Problem. Außerdem mögen die internen Power-On-Reset-Schaltungen von µC nur bestimmte Anstiegszeiten der Versorgungsspannung, die nicht immer einzuhalten sind. Deswegen verwenden viele Anwender noch einen zusätzlichen Resetcontroller, wie beispielsweise den MAX809. Die neueren AVR, wie beispielsweise der ATMEGA328 sind allerdings so zuverlässig geworden, daß man kaum noch einen zusätzlichen Resetcontroller braucht.
:
Bearbeitet durch User
Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, einen kleinen 8-Bitter (z.B. ATtiny13) als Resetcontroller für größere CPUs (ARM mit Linux) zu benutzen. Diesen kann man leicht an alle Erfordernisse anpassen (Einschaltreihenfolge, Ausschaltreihenfolge, frühzeitige Spannungsausfallwarnung).
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.