Forum: Offtopic BHKW heute lohnt das?


von Holm T. (Gast)


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Ich kann evtl. ein Haus mit 8000qm Grundstück kaufen, ziemlich 
renovierungsbedürftig aber der Preis stimmt soweit.

Ca 3000qm sind Wald, zwischen Wald und Rest fließt ein Bach mit Forellen 
drin :-), eigener Brunnen.

Das Haus hat 3 Etagen und ein nicht ausgebautes Dach, ursprünglich waren 
da mal 4 nicht allzugroße Wohnungen drin.

In der ersten Etage sind neue Heizungsrohre (Kupfer) verlegt, die 
Heizkörper wurden nach einem Einbruch in das leerstehende Haus wieder 
entwfernt, lassen sich aber leicht wieder montieren. Geheizt werden 
sollte mittels einem alten Forster Kessel (DDR Produkt) dessen Zulassung 
wohl aber irgendwie dieses Jahr ausläuft.

Ich mache mir nun, ohne das irgendwas daran fest ist Gedanken über die 
Heizung, evtl. einen kombinierten Heizöl/Feststoffkessel (es soll da 
Gutes aus Nordeuropa geben) und später ein BHKW.
Ich kann evtl. 38KW Dieselaggregat mit 23h auf der Uhr erwerben, das 
Ding war also nie in Betrieb und ist bereits abgeschrieben. Das Ding hat 
6 Zylinder und sollte deshalb recht ruhig laufen. Das Teil ist ein 
westdeutsches Nachwendeprodukt, Hersteller habe ich nicht im Kopf.

Ich würde gerne mit diesem Aggregat heizen und einspeisen, die Steuerung 
würde ich selbst bauen bis auf die von der EV vorgeschriebene Einspeise- 
und Netzüberwachungsgeschichte selbst.
Später evtl. ein Holzvergaser wenn man schon eigenen Wald hat (und gute 
Bekannte ebenfalls mit Wäldern..)

Ausbaustufen also etwas wie folgt:

1. Normalen Heizöhl / Feststoffkessel mit großem Pufferspeicher 
installieren, Heizung/ Warmwasser in Betrieb nehmen.

2. Aufbau des Aggregates und el. Einspeisung, einbinden in den 
Heizkreislauf und Betrieb mit Heizöl,

3. ... wenn Zeit/Lust ist.. Experimente mit einem Holzvergaser in 
Gleichstromtechnik (um dem Teer Herr zu werden) und Zuführung des 
Holzgases zur Ansaugluft des Diesels, der Diesel wird mit Heizöl im 
Standgas betrieben und erhöht die abgegebene Leistung mit Zufuhr von 
Holzgas.

Einen Kumpel der mal Heizungsbauer war, habe ich an der Hand, der 
wiederum diverse Schornsteinfegermeister zum "preiswerten Ratschlag 
holen oder mal Messen".

Gibt es hier Erfahrungen mit solchen Projekten, wie ist die Meinung 
darüber?

Die Ganze Sache ist derzeit nichts weiter als Gedanken über eine 
unausgegorene Sache.

Gruß,

Holm

von Hawa M. (hawamand)


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Holm Tiffe schrieb:
> Ca 3000qm sind Wald
Also 0.3Hektar
Pro Hektar wachsen ca. 8 Kubikmeter Holz pro Jahr.
Mehr als 2.5 Kubikmeter Holzertrag pro Jahr sind bei nachhaltiger 
Nutzung also nicht zu erwarten.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Holm Tiffe schrieb:
> 3. ... wenn Zeit/Lust ist.. Experimente mit einem Holzvergaser in
> Gleichstromtechnik (um dem Teer Herr zu werden) und Zuführung des
> Holzgases zur Ansaugluft des Diesels, der Diesel wird mit Heizöl im
> Standgas betrieben und erhöht die abgegebene Leistung mit Zufuhr von
> Holzgas.

Ich kenne den Motor nicht, aber es sind schon einige Maschinen durch 
falsche Brennstoffe gehimmelt. Kolbenmotoren haben teilweise recht hohe 
Ansprüche, was die Qualität und die Reinheit ihres Brennstoffs angeht.
Für Brennstoffexperimente eignen sich Antriebe mit externer Verbrennung, 
z.B. der Stirling Motor, da dort eine Trennung mechanisch bewegter Teile 
mit dem Feuer besteht.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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BHKW heute lohnt das?

nein.

PS: Hebe den guten alten DDR-Kessel gut auf. Denn wenn die komische EU 
weg ist, dann gibt es auch keine Hirnlose Grenzwerte mehr und Du kannst 
damit wieder glücklich werden.

: Bearbeitet durch User
von Michael .. (thing)


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Holm Tiffe schrieb:
> Ich kann evtl. ein Haus mit 8000qm Grundstück kaufen, ziemlich
> renovierungsbedürftig aber der Preis stimmt soweit.

Dann hast du ja erst mal genug zu tun die Bude wieder auf Vordermann
zu bekommen.

> Ca 3000qm sind Wald, zwischen Wald und Rest fließt ein Bach mit Forellen
> drin :-), eigener Brunnen.

Na, hoffentlich bleibt der Bach bei einem ordentlichen Regen auch
noch ein Bach und wird nicht zu einem Strom. Das kann nämlich durchaus
passieren das man dann mitten in einem Überschwemmungsgebiet seine
Hütte hat.

> Das Haus hat 3 Etagen und ein nicht ausgebautes Dach, ursprünglich waren
> da mal 4 nicht allzugroße Wohnungen drin.

Und was willst du draus machen? Vermieten? Wie ist denn die Nachfrage
da in der Gegend?

> In der ersten Etage sind neue Heizungsrohre (Kupfer) verlegt, die
> Heizkörper wurden nach einem Einbruch in das leerstehende Haus wieder
> entwfernt, lassen sich aber leicht wieder montieren.

Na, hoffentlich kommen die Schrottis nicht noch mal wieder und reißen
noch die Kupferrohre aus der Wand. Heißt ja nicht umsonst:
Gelegenheit macht Diebe.

> Geheizt werden
> sollte mittels einem alten Forster Kessel (DDR Produkt) dessen Zulassung
> wohl aber irgendwie dieses Jahr ausläuft.

Das entscheidet der Bezirks-Schornsteinfegermeister.

> Ich mache mir nun, ohne das irgendwas daran fest ist Gedanken über die
> Heizung, evtl. einen kombinierten Heizöl/Feststoffkessel (es soll da
> Gutes aus Nordeuropa geben) und später ein BHKW.

Entweder, oder, denn dazu gehört auch die Brennstoffversorgung, die
gemanagt werden muss. Holz, Heizöl, Gas, sollte man da einbeziehen
mit all seinen Vor-und Nachteilen. Auf jeden Fall muss die Feuerstätte
vom Schorni abgenommen werden.

> Ich kann evtl. 38KW Dieselaggregat mit 23h auf der Uhr erwerben, das
> Ding war also nie in Betrieb und ist bereits abgeschrieben. Das Ding hat
> 6 Zylinder und sollte deshalb recht ruhig laufen. Das Teil ist ein
> westdeutsches Nachwendeprodukt, Hersteller habe ich nicht im Kopf.

Wie lange soll denn die Bastelei dauern?
Firmen die damit ihr Geld verdienen haben Jahre gebraucht bis so ein
System zuverlässig wurde. Schon mal über Ersatzteile nachgedacht?

> Ich würde gerne mit diesem Aggregat heizen und einspeisen, die Steuerung
> würde ich selbst bauen bis auf die von der EV vorgeschriebene Einspeise-
> und Netzüberwachungsgeschichte selbst.

Ist denn da schon ein Generator vorhanden? Auch besteht die
begründete Befürchtung/Hoffnung das die EVU dich gar nicht an ihr
Netz lassen, um da was einzuspeisen, mal von den Vorschriften die
die machen, mal ganz abgesehen. Vergiss das bloß gleich wieder.

> Später evtl. ein Holzvergaser wenn man schon eigenen Wald hat (und gute
> Bekannte ebenfalls mit Wäldern..)

Das ist dann aber eine völlig andere Heizmethode die dann für den
Anwender günstig ist, aber trotzdem viel Arbeit macht. Das Holz muss
nämlich geschlagen, transportiert, eingelagert (min. 2 Jahre) werden
und dann vorbereitet (zu Scheiten hacken) bevor es dann verfeuert
werden kann. Außerdem muss so eine Anlage/Befeuerung auch gekonnt
überwacht werden. Also ein Menge Arbeit, die damit verbunden ist.

> Ausbaustufen also etwas wie folgt:
>
> 1. Normalen Heizöhl / Feststoffkessel mit großem Pufferspeicher
> installieren, Heizung/ Warmwasser in Betrieb nehmen.
>
> 2. Aufbau des Aggregates und el. Einspeisung, einbinden in den
> Heizkreislauf und Betrieb mit Heizöl,

Heizöl ist aber manchmal hohen Preisschwankungen unterlegen, man muss
da jedes Jahr einen Batzen Geld vorhalten und um die Lieferung muss man
sich auch bemühen. Dazu ist die Tankanlagengeschichte auch nicht gerade 
ohne.

> 3. ... wenn Zeit/Lust ist.. Experimente mit einem Holzvergaser in
> Gleichstromtechnik (um dem Teer Herr zu werden) und Zuführung des
> Holzgases zur Ansaugluft des Diesels, der Diesel wird mit Heizöl im
> Standgas betrieben und erhöht die abgegebene Leistung mit Zufuhr von
> Holzgas.

Das wirst du ohne einen Riesen Aufwand bei der Qualität des Holzes
gar nicht in den Griff bekommen. Nicht mal Holzpellets können das
leisten. Wenn die Restfeuchte des Holzes zu sehr schwankt (und das
tut sie fast immer) dann wird das mit der Holzvergasung aber nichts.

> Einen Kumpel der mal Heizungsbauer war, habe ich an der Hand, der
> wiederum diverse Schornsteinfegermeister zum "preiswerten Ratschlag
> holen oder mal Messen".

Behauptet der das? Da wäre ich aber skeptisch das hoheitliche Aufgaben
und Rechte so einfach "käuflich" wären.

> Gibt es hier Erfahrungen mit solchen Projekten, wie ist die Meinung
> darüber?
>
> Die Ganze Sache ist derzeit nichts weiter als Gedanken über eine
> unausgegorene Sache.

Siehe, sofern möglich, zu, dass du einen Gasanschluss bekommst.
Im Ländlichen soll ja auch Propan im Tank möglich sein. Dann lässt
du in jede Wohnung eine Gastherme installieren die für die jeweilige
Wohnung Warmwasser und Heizung liefert. Bloß nicht Zentral, denn
wenn die ausfällt, hat man dann nur Streß mit der ganzen
Mieterschaft die die Miete mindern kann und zwar zu 100%, auch wenn
das dann ein seltenes Szenario ist.
Bei Thermen sind die Kosten überschaubar. Zusätzlich kann man noch
einen Wohnzimmerkamin in jede Wohnung optional vorsehen, wo man dann
mit Holz heizen kann.
Ist Gas nicht möglich muss man eben mal schauen was machbar ist.

Basteln kann man nur, wenn man auch die Möglichkeit sehen kann,
dass das auch wirklich mal legal zum Einsatz kommt und das sehe
ich auch bei allem Enthusiasmus deinerseits noch nicht.

Wenn so ein BHKW für eine selbst genutzte Werkstatt wäre, wäre
das ein Überlegung wert, aber nicht für ein Mietshaus.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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..zwischendurch mal Dank an Alle. Ich habe nochwas dazu zu sagen:


Es ist mir prinzipiell egal, ob ich Heizöl oder Holzschnitzel kaufe,
ich muß das also nicht mit dem bei mir selbst anfallenden Holz 
bewerkstelligen. Auf Holzschnitzel gibts (noch) keine Mineralölsteuer.

Das Aggregat (ja, der Generator ist dran auch gesamte Elektrik für 
Inselbetrieb) ist maximal 15 Jahre alt und hat nur gestanden.
Wenn ich mal von anfänglichen Problemen durch den Stand absehe (evtl. 
noch konserviert) erwarte ich nicht gleich Ersatzteilprobleme. Für 
Notfälle habe ich ja immer noch den sowieso geplanten Öl- 
Feststoffkessel.

Gas gibts da nicht, Allenfalls als Tank, und da ist der Aufwand nicht 
anders als bei Heizöl oder P-Öl.

Nein, der Forsterkessel fliegt garantiert nicht auf den Müll. Da gibts 
eine leere Scheune..


Die Bastelei hat wirklich Zeit. Holzgas ist das Letzte das ich da 
anfange.
Eher frage ich noch die Nachbarn ob die Fernwärme brauchen können..

Falsche Brennstoffe: Der Diesel läuft ständig mit Luftüberschuß, eine 
Überhitzung durch zu mageren Brennstoff ist demnach ausgeschlossen.
Das Holzgas, zumal gefiltert, kann da drin nicht viel Unfug anrichten.
Das ist im Wesentlichen CO und Wasserstoff.
Die Einspritzpumpe und die Düsen werden ja mit dem betrieben für was sie 
vorgesehen sind: Heizöl/(Diesel). Ohne eine Minimalmenge (Standgasmenge) 
Diesel bekomme ich das Gemisch gar nicht gezündet.
IMHO kann ich vom Zollamt nach einem Jahr Betrieb sogar noch die 
Erstattung von Mineralölsteuer für den Kraftstoff beantragen 
(Kraft-Wärme Kopplung)

Stirling Motor ist ja hübsch, aber ich will erst den Stirling und dessen 
Preis sehen, der mir einen 38KW Generator antreibt.


Ich gedenke nicht den Schorni zu bestechen, das war mehr für die Hilfe 
und Rat bei der Bastelei gedacht.

Was für Probleme mit der EVU auftauchen weiß ich nicht, das würde ich 
VOR der Installation selbstverständlich abklären.


Der Bach mit den Forellen drin liegt übrigens 15-20m unter dem Niveau 
des Hauses, keine Gefahr wegen Hochwasser..


Bitte mal weiter nörgeln...

Gruß,

Holm

von Timm T. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Der Bach mit den Forellen drin liegt übrigens 15-20m unter dem Niveau
> des Hauses, keine Gefahr wegen Hochwasser..

Umgekehrt könnte Dir aber die Aufstellung eines Öltankes untersagt oder 
mit hohen baulichen Auflagen verbunden werden, denn Öl im Bach ist nicht 
nett.

Holzvergaser und Mietwohnung würde ich mir auch dreimal überlegen. Ich 
hab selbst einen HV und würde das sofort wieder machen, aber für eine 
Mietwohnung, wo der Mieter dann entsprechende Ansprüche hat, kann ich 
mir das nicht vorstellen.

Ein Bach böte natürlich die Möglichkeit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe. 
Ich hab das Thema mal vorsichtig angesprochen - hier fließt auch ein 
Bach 50m weg vorbei -, die erforderlichen Nutzungsrechte zu bekommen 
wäre wohl nahezu unmöglich.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Niemals fragen! Machen.

von B. O. (t_65)


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Timm Thaler schrieb:
> Ein Bach böte natürlich die Möglichkeit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe.
> Ich hab das Thema mal vorsichtig angesprochen - hier fließt auch ein
> Bach 50m weg vorbei -, die erforderlichen Nutzungsrechte zu bekommen
> wäre wohl nahezu unmöglich.

Das ist ein sehr guter Ansatz!
Auch wenn man den Bach nicht nutzen darf, eine Wärmepumpe (keine 
Luft-WPP) ist immer noch der Beste Weg! Faktor 4, was den Wirkungsgrad 
(COP) angeht, ist immer drin.
Drei bis vier Bohrungen (90m) reichen für dieses Haus und stellen den 
Brennstoffvorrat für die nächsten 80 Jahre dar, ohne Preissteigerungen, 
Kaminfeger usw.
In Kombination mit einer großen solarthermischen Anlage (Regeneration 
der Ersdonden damit im Sommer, keine Überschüsse) kommt man auf eine 
sehr gute Jahresarbeitszahl.
Ob man dort Zieh- und Schluckbrunnen oder den Bach nutzen kann müsste 
geklärt werden.

: Bearbeitet durch User
von Christian R. (supachris)


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Wärmepumpe rentiert sich aber nur, wenn man wirklich auf die JAZ von > 4 
kommt und wenn kein Stadtgas-Anschluss in der Nähe ist. Denn eine kWh 
Gas kostet 1/4 von einer kWh Strom. Also da erst mal Nullrechnung. 
Steigende Strompreise noch nicht mal eingerechnet. Die EEG Umlage könnte 
das Verhältnis noch schlechter werden lassen. Dann müssen noch die 
wesentlich höheren Investitionskosten gegenüber einer Brennwert-Therme 
eingerechnet werden, da sind die immer gern aufgeführten 50€ alle 3 
Jahre für den Schornsteinfeger vernachlässigbar. Und eine WP hält ja 
auch keine Ewigkeit.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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B. Obachter schrieb:
> Faktor 4, was den Wirkungsgrad
> (COP) angeht, ist immer drin.

Tja, und dann? Strom kostet das 4fache von Gas pro kWh. Spezielle 
Wärmepumpentarife für Strom werden flächendeckend abgemurkst. Was dir 
bleibt, sind immense Investitionen und das Risiko teurer Instandhaltung 
und Reparaturkosten. Ohne Einsparung an Betriebskosten (jetzt mal 
wirklich gerechnet und nicht schöngemalt wie im Prospekt). Wenn du die 
Sache mit Saug- und Schluckbrunnen aufziehst, besteht das Risiko des 
Totalverlust innerhalb kurzer Zeit. Luftwärmepumpen bringen im Winter so 
gut wie nichts. Eingriff in fliessende Gewässer nicht erlaubt. Für 
bodennahe geschlossene Wärmetauscher fehlt die heutzutage i.a. die 
benötigte Fläche. Mit Tiefbohrungen rechnet es sich eh nie.Es ist 
einfach so: der Finanzminister will in jedem Fall an jedem gewärmten 
Arsch einen beträchtlichen Anteil haben, da kannste dich drehen und 
wenden wie du willst.

von Johannes K. (anamollo)


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Hallo!

Ich habe schon ein Blockheizkraftwerk gebaut.
Motorleistung 5 kW.

Der Dieselmotor ist ein rustikaler Einzylinder aus Fernost, gebaut als 
"Standard-Stationärmotor" für Rüttelplatten, Bootsantrieb usw.
Den Kühlkreislauf habe ich geschlossen (das Ding kühlt normalerweise 
über Verdampfung), das Ganze geht dann auf einen Plattenwärmetauscher. 
Dort entspringt dann der zweite Kreislauf für die eigentliche Heizung im 
Haus.

Zu deinen Fragen: erstmal würde ich mir nicht so viele Gedanken über die 
ganzen Gesetzeshürden machen.
Wenn man ein derart großes Grundstück hat -vermutlich auf ländlichem 
Gebiet- interessiert das eh keine alte Sau.

Schornsteinfeger? Bau das Blockheizkraftwerk doch einfach in eine 
Scheune oder (wie ich zunächst vorhatte) versenkbar in den Boden.
Letzteres wäre eine einfach wie geniale Schalldämmung. Und die Abgase: 
über ein Rohr hinaustransportieren. Fertig!

Zur Netzabschaltung (ENS) etc. Ich habe bisher über den Drehstrommotor 
(der am Anfang der Anlasser des Diesemotors ist) direkt ins Netz 
eingespeist.
Das erkennt man meist daran, dass sich das Scheibchen im Stromzähler 
dann in die andere Richtung dreht :-)
So läuft das Ding nun schon seit Jahren.

Kraftstoff:
Bau dir eine Kraftstoffumschaltung. Vorausgesetzt du hast einen robusten 
Wirbelkammer-Diesel (Saugmotor) ohne Turbo (beim BHKW eh schlecht) oder 
gar fragile Common Rail Technik...

Die ersten 10 Minuten läuft er mit reinem Diesel.
Nach den 10 Minuten schalte ich dann auf PÖl (gefiltertes Frittenöl) um.

Was ist das für ein Motor, den du hast?


Gruß

von Holm T. (Gast)


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Ich weiß derzeit nicht mal den Hersteller, ich weiß nur, das es sich um 
ein komplettes Aggregat handelt, 38KW El Leistung, 1500U/Min und das es 
1025Kg wiegt. Das Ding ist faktisch "nackt" aber mit Schaltkasten und 
Kühler auf einem Rahmen montiert, hat eine gewöhnlich aussehende 
Einspritzpumpe, Anlasser, Batterie und 6 Töppe. Das Ding steht 
abgeschrieben bei einem Kunden von mir seit Jahren ungenutzt herum, mit 
23h Laufzeit auf der Uhr (wahrscheinlich Probeläufe von
Betriebsstundenzähler und Aggregat..)
Es scheint sich um einen ganz gewöhnlichen Vorkammerdiesel zu handeln.
Ein Foto vom Typenschild des Aggregats bekomme ich noch damit ich mich 
mal schlauer machen kann,

Der Generator ist mit Sicherheit ein Synchrongenerator und da wird der 
Aufwand für die Einspeisung ein Bisschen höher, aber nicht unlösbar.
Die Steuerung dafür traue ich mir schon selber zu.

Um die Vorschriften hinsichtlich der EVU wird sich sicherlich ein 
befreundeter Elektromeister kümmern, der wird mir schon erzählen was ich 
zu tun habe. Der war gestern mit einem elektronischen Problem bei mir 
und erzählte das er Sowas auch schon immer mal vor hatte..

Zu Deinem Diesel, ich kann mir vorstellen was das für ein Teil ist, da 
gibts bei Youtube etliches zu sehen. Ein Asynchronmotor macht die Sach 
recht einfach und bei 5KW und rückwärts laufendem Zähler macht sich 
natürlich keiner ne Platte. Ich denke aber das sieht etwas anders aus
wenn bei mir der Zähler dann ständig rückwärts läuft und ich gar keinen 
Verbrauch habe :-)

Gruß,

Holm

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