Hat hier mal jemand erfahrung mit den oben genannten Loten gemacht? Die Temperatur beim Löten kann deutlich geringer sein als bei manch anderen Lotpasten und die EInsatztemperatur ist trotdem bis 100°C angegeben. http://www.farnell.com/datasheets/1499629.pdf Gruss
SMT_Reflow schrieb: > und die EInsatztemperatur ist trotdem bis 100°C angegeben. Ja, und? Die meisten Bauteile halten deutlich mehr aus, manche FETs sogar bis Tj = 175 °C. Selbstauslötende Bauteil-Sicherung? ;-) Außerdem ist das doch so ein Metallsystem, bei dem man durch versehentliches Verunreinigen mit Blei die Schmelztemperatur dann noch deutlich unter 100 °C bekommt, dann fliegt einem das bei Erwärmung alles noch schneller auseinander. Die Grundsatzfrage ist aber: warum will man sich so einen Exoten antun? Die diversen anderen bleifreien Systeme sind mittlerweile gut genug und haben ihre Praxistauglichkeit (entgegen allen Unkenrufen) soweit bewiesen. Billiger als dieser Exot werden sie wahrscheinlich selbst mit Silberanteil noch sein. Sowas wäre doch höchstens eine Nische für thermisch extrem empfindliche Bauteile.
Bismut-Lötzinn ist erheblich teurer als normales. Ist auch etwas spröde. http://www.eevblog.com/2013/03/11/eevblog-437-removing-smd-parts-with-chipquik/
Löte ausschließlich mit SnBi58 (140°), und kann nichts Negatives feststellen. Deutlich einfacheres Löten und schonender zu Platine und Bauteilen. Würde nie wieder 230° nehmen, das ist dagegen die reinste Brutzelei.
0815 schrieb: > kann nichts Negatives feststellen. Naja, zwei Negativpunkte hatten wir ja schon ganz objektiv: . der Preis . die Tatsache, dass sich viele Bauteile damit selbst auslöten würden, wenn man sie bis an ihre zulässigen thermischen Grenzen ausreizen möchte
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Bearbeitet durch Moderator
Jörg Wunsch schrieb: > > . der Preis Ja in der industry vielleicht aber doch nich im hobbysegment... ich kann sogar was positives berichten: stell dir mal vor, selbst geaetzte platinen mit chem. Zinn als finisch, reflow ofen (billigteil zb. Pizza ofen) und 2 verschiedene loetprofile (150 und 250 grad). jetzt rate mal bei welchem profil du die tht bauteile noch problemlos bestuecken und loeten kannst...
Wofür genau willst du bei THT-Bauteilen den Reflowofen?! Bis ich da das geschmotze mit Lötpaste angefangen habe hab ich die auch von Hand gelötet ;-)
Falk K. schrieb: > Wofür genau willst du bei THT-Bauteilen den Reflowofen?! .s ich > da das > geschmotze mit Lötpaste angefangen habe hab ich die auch von Hand > gelötet ;-) Achwas, die tht bauteile loete ich auch von hand, aber erst wenn die smd bauteile verloetet sind (reflow). Ich mach das so: 1. Smd reflow, hier ensteht oxidation der loetflaechen, je nach profil bei zb 250 grad extrem, bei 150 grad viel weniger. (Ich rede hier von selbstgeaetzten platinen) 2. Tht handbestueckung Oder machst du es anders ?!
Für den Bastler spricht tatsächlich wenig dagegen (außer Preis und evtl selbstauslötende Bauelemente bei Überlast). Für die Industrie spricht dagegen, dass die Einsatztemperatur zu nahe am Schmelzpunkt liegt. Die Festigkeit des Lotes sinkt, die Lötstelle wird schneller durch thermomechanische Wechsellast geschädigt. Diffusion geht schneller (hat einen T^4-Term drin ...), Phasenumwandlungen, Veränderungen der Kornstruktur ... da gab es durch die Bleifrei-Umstellung viele positive Effekte. Ansonsten wird es durchaus eingesetzt, wenn man mechanischen Stress und Spannungen beim Löten reduzieren will und sich sicher ist, dass die Baugruppe wenig Temperatur sieht. Herzschrittmacher beispielsweise, die im Normalfall einmal auf 37°C gebracht werden und erst wieder kühler werden, wenn es nichts mehr zu tun gibt ;-)
Hobbyfreak schrieb: > selbst geaetzte platinen mit chem. Zinn als finisch Mach ich nicht. Selbst geätzt hat Blankkupfer als "Finish", und die würde ich normalerweise eher nicht Reflow löten. Sind aber sowieso nur Bastelobjekte, ansonsten lieber beim Platinensammler bestellt. Aber gut, jedem Tierchen sein Plessierchen. ;-)
Hobbyfreak schrieb: > jetzt rate mal bei welchem profil du die tht bauteile noch problemlos > bestuecken und loeten kannst... Du bist der, der THT geschrieben hat ^^
SMT_Reflow schrieb: > Hat hier mal jemand erfahrung mit den oben genannten Loten gemacht? Zwar nur eine Vermutung, aber allenfalls ein, zwei Leute haben hier tatsächlich Erfahrungen mit SnBi58 gemacht. Bleibe einfach bei Deiner Kernfrage, und höre auf die Leute, die das Zeugs nutzen. Das ganze Forum wäre erheblich kompakter, aber essentieller ohne die vielen theoretischen Unkenrufe...;-)
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