Forum: Platinen CE-Symbol auf losen Platinen


von Berti (Gast)


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Hi,

ich habe mal eine ganz allgemeine Frage. Und zwar wird ja gerne 
behauptet, AVRs hätten eine relativ üble EMV-Charakteristik. Man hätte 
Schwierigkeiten, mit einem Gerät auf AVR-Basis durch alle EMV-Tests zu 
kommen, heißt es. Ich weiß das auch nur vom Hörensagen, daher ist das 
keine Kritik oder sowas.
Mir geht es nur darum, zu verstehen, wie denn dann z.B. so ein "Gerät", 
wie eine Arduino-Platine zu einem CE-Symbol kommt. Ich weiß, dass das 
der Hersteller selbst anbringt, er aber eben dafür gerade steht, dass 
die ganzen Tests ok waren.
Erschwerend kommt ja hinzu, dass die Dinger ohne Gehäuse vertrieben 
werden, d.h. dass die übliche Anwendung darin besteht, dass diese 
Platinen mehr oder weniger "so" auf einem Tisch herumliegen und fröhlich 
um die Wette strahlen.
Hat jemand mehr Infos dazu, wie die Regelungen da sind? Warum ist das 
dort ok, während man bei anderen Geräten einen immensen Aufwand 
bezüglich der EMV-Geschichte treiben muss?

Wie sieht es mit den Raspberrys aus? Wie mit sowas?
http://www.kickstarter.com/projects/mossmann/hackrf-an-open-source-sdr-platform

von Christian B. (luckyfu)


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Berti schrieb:
> Und zwar wird ja gerne
> behauptet, AVRs hätten eine relativ üble EMV-Charakteristik. Man hätte
> Schwierigkeiten, mit einem Gerät auf AVR-Basis durch alle EMV-Tests zu
> kommen, heißt es.

tja, EMV ist beherrschbar. Wir bauen einige Geräte die Controller 
verwenden, aber nicht nur Atmel, auch Pics oder die Marvel pxa Reihe. Es 
ist vollkommen egal, welchen IC man verwendet. Wenn man die Grundlagen 
der EMV beachtet ist das überhaupt kein Problem. Schaltregler sind da 
sehr viel kritischer.

Du kannst dich aber auch selbst informieren, brauchst nur hier im Forum 
nach Atmel und EMV suchen, da findest du sehr viele Threads und du wirst 
feststellen, daß die EMV Geschichte schon seit sehr langer Zeit kein 
Problem mehr ist.

von Carsten (Gast)


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Christian B. schrieb:
> brauchst nur hier im Forum
> nach Atmel und EMV suchen, da findest du sehr viele Threads und du wirst
> feststellen, daß die EMV Geschichte schon seit sehr langer Zeit kein
> Problem mehr ist.

Atmel hatte auch nie ein Problem mit EMV. Nur gibt es viele Leute die 
Atmel verwenden und dementsprechend auch viele Dilettanten die EMV nicht 
verstehen / können. Wenn der Horizont schon bei Decoupling endet und es 
von diesen Leuten viele gibt, dann entsteht vielleicht der Eindruck 
eines EMV-Problems. Atmel ist nach wie vor der Einsteigermikrocontroller 
schlechthin. Viele Einsteiger = viele Probleme.

von Hmm... (Gast)


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Also ich hatte bisher nur ein paar wenige Projekte mit AVRs auf dem 
Board,aber wirklich negativ aufgefallen ist mir dabei kaum was. Ein paar 
der gaaanz alten AT90 sollen bei Einstrahlungstests oder 
Leitungsgebundener Störung sporadisch bit-kipper im Flash gehabt 
haben,hab ich aber selbst nie gesehen. Bei den Atmegas heute kann ich 
mir aber auch kaum Vorstellen das da groß etwas abstrahlt. Wenn man 
nicht gezielt dafür sorgt,z.b durch eine PWM die direkt auf 30cm Kabel 
geht und die VCC vernünftig geblöckt ist,passiert da nicht viel.

In der 8-Bit-kleiner-20Mhz-klasse sind es meistens die Schaltregler die 
Strahlen,falls es mal Probleme gibt.

von Berti (Gast)


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Danke für die Erklärung. Mir leuchtet das mit der EMV noch am besten 
ein, da es ja genug Geräte mit reinen Kunststoffgehäusen gibt.
Allerdings gibt es doch auf Vorgaben bezüglich ESD. Wenn ich mir einen 
Arduino-Schaltplan ansehe, entdecke ich z.B. überhaupt keine 
Supressordioden an den Pins, nicht einmal Reihenwiderstände. Wie geht 
das dann?? Halten die Pins der modernen AVRs so viel aus?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Nö.
Wenn du da nach Norm reinklatscht, sind die alle tot.

von Berti (Gast)


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Aber mit dem "CE" sagt der Hersteller doch, dass alle Normen eingehalten 
werden und steht dafür gerade. Oder gibt es für lose Platinen andere 
Normen?

von Daniel (Gast)


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Ich war letztens bei einer CE Überprüfung (das erste mal)
Ich dachte mir das ist viel schwieriger, dort wurde die Abstrahlung des 
Mikrokontrollers gemessen und auch der ESD Test.
Beim ESD Test hat sich das System neu gestartet und sprichwörtlich 
recovered. Das einzige was der Tester hier gesagt hat ah ok ESD 
empfindlich aber trotzdem bestanden.
Da es mein erstes Projekt war frage ich mich was man da jetzt wirklich 
machen muss um die Vorschriften nicht einzuhalten?
Ich bezweifle auch ganz stark das es viele Systeme auf dem Markt gibt 
die so nen Stromstoß wirklich aushalten.

Die einzigen ESD Probleme die ich hatte waren jene wo ein anderes System 
angeschlossen wurde und das hat sich aber leicht durch weitere 
Kondensatoren gelöst.
Ich stelle mir das auch sehr schwer vor wenn Ground und alles auf einmal 
einen richtigen Schlag abbekommt das man da noch viel machen kann.

von 0815 (Gast)


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Scheinbar bittet ihr geradezu darum, euch wo anstellen zu können, und 
bezahlt dafür, strammstehen zu dürfen?!

Die Platine hat weder ein Gehäuse, noch besitzt sie einen normalen 
Anschluss.
Die Platine ist genauso anschlussfertig und "gefährlich" wie ein Elko 
mit Schraubklemmen.

Beim CE geht es darum, Oma Ilse vor einem Stromschlag aus dem 
Wasserkocher zu schützen. Und die Krücken dürfen keine scharfen Kanten 
haben.


Natürlich werdet ihr auch mit ner Platine mit drei Bauteilen herzlich 
zum Test reingewunken...

von Daniel (Gast)


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Meine Bestandskunden verlangen alle eine CE Zertifizierung, aber so 
schrecklich wie das so im Netz angegeben ist ist es ja überhaupt nicht.

Das wichtigste scheinen die Abblockkondensatoren zu sein. Selbst wenn 
jemand schreibt das ein gutes Grounding wichtig sei, nun die Geräte 
werden über ein Kabel geerdet was will man da noch viel verbessern, wenn 
man einen ESD Strike am Kabel einfängt bringt auch ein noch so gutes 
Grounddesign überhaupt nichts (habe dort ESD Strikes von 150V versucht 
wo die Funken sichtbar waren, mit sehr niedrigem Strom natürlich damit 
nichts durchschmort).
Tja was passiert da? Die Schaltung resettet komplett, was aber dann 
wieder im Bereich der ICs liegt.
Man könnte jetzt wohl noch Opferbauteile dazubauen, aber wenn man schon 
davon ausgeht das etwas auf der Platine durchbrennen soll um andere 
Teile zu schützen wär's in dem Fall ohnehin zu spät, dann wird die 
Platine einfach ausgewechselt und fertig egal ob Opferbaustein oder 
Hauptchip defekt.
Vielleicht kann das jemand etwas kommentieren der in dem Bereich 
wirklich mehr Erfahrung hat?

von Berti (Gast)


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Werden nicht alle Connectoren getestet und nicht nur das 
"Anschlusskabel"? Oder sogar alle berührbaren Metallteile? Das wären ja 
auch alle Pins und Pads der Platine...

von Daniel (Gast)


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Also bei mir wurde nur die Ground Fläche getestet.
Der Prüfer im Labor hat gemeint tja wenn's mal nicht klappt steckt man 
das Gerät halt einfach neu an.
Zudem wird das Ganze dann ohnehin noch weiter in einem Gehäuse vom 
Kunden verpackt.

Die Anschlüsse hab ich selber getestet ob sie soweit mit externen 
Geräten klarkommen, davon war beim CE Test nicht die Rede.
Das sieht mir alles irgendwie zu einfach aus aber das Prüflabor hat wohl 
auch nen guten Ruf und die wissen wohl von was sie sprechen.
Kann mir soweit auch nicht vorstellen das ich hier ein Problem haben 
sollte, aber die Bestimmungen sind wohl bei weitem nicht so kompliziert 
wie man denkt.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Berti schrieb:
> dass alle Normen eingehalten werden

Was verstehst Du unter "alle"? Da gibt es sehr viele.
Es ist schon einen gewaltigen Unterschied, ob das Gerät im Haushalt, in 
Industrieumgebung, in der Medizin oder sonst wo eingesetzt wird.

Es müssen "nur" die Normen eingehalten werden, die für die 
Anwendung/Umgebung relevant sind. Und was ist das bei einem Arduino?

Zudem wird das Einhalten der Normen nicht "offiziell" geprüft. Der 
Hersteller kann erstmal das CE-Zeichen draufkleben und warten, ob ihn 
ein Konkurrent verklagt...

Außerdem soll angeblich "CE" in etwas anderer Schriftart "China Export" 
heißen...

Gruß Dietrich

von Berti (Gast)


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Danke, also gibt es tatsächlich spezielle Normen nur für lose Platinen? 
Hast du da mehr Infos drüber? Die Schummelei mit dem ChinaExport kenne 
ich... das ist für den Hersteller natürlich noch gefährlicher.

von Daniel (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Was verstehst Du unter "alle"? Da gibt es sehr viele.

Alle zu meinem Projekt relevanten Normen. Ich wurde dort soweit beraten 
und die haben dann die notwendigen Vorschriften für meine Applikation 
hervorgekramt. Zudem hatten die zuvor auch schon ähnliche Projekte und 
Erfahrungen mit CE Verstößen. Die Tests hab ich in Deutschland 
durchführen lassen, genauso wie die Herstellung also Probleme mit dem 
Import werde ich sowieso nie haben.

Einige Länder haben hierbei wohl in einigen Bereichen andere 
Vorschriften.
Da es ja nur eine Steckplatine ist habe ich das CE Zertifikat nun nur 
für die Platine, wenn es nun irgendjemand im Medizinbereich einsetzen 
möchte muss das gesamte Gerät sowieso nocheinmal überprüft werden 
inklusive der Platine.

von Daniel (Gast)


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Berti schrieb:
> Danke, also gibt es tatsächlich spezielle Normen nur für lose Platinen?

Da fragst du am Besten im Labor nach welche Normen dich betreffen 
können.
Es macht einen Unterschied ob du einen Funkaufbau hast oder wirklich nur 
ein Platinchen das mittels Microcontroller nur LEDs schaltet.

von Daniel (Gast)


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Mich würde auch die Erfahrung von anderen Interessieren (insbesondere 
von Fehlschlägen).
Diskussionen das eine Platine schlecht designed wurde ohne weitere 
Informationen interessiert mich absolut nicht, davon hab ich schon mehr 
als genug in diversen Foren gelesen.
Bei mir sind meine Platinen initial im Selbsttest durchgefallen und 
haben ein redesign verlangt und nicht beim CE Test, der CE Test war in 
dem Fall sogar das leichteste. Der CE Test beurteilt ja auch nicht die 
Funktionalität.

von Rudolph (Gast)


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Berti schrieb:
> Mir geht es nur darum, zu verstehen, wie denn dann z.B. so ein "Gerät",
> wie eine Arduino-Platine zu einem CE-Symbol kommt.

Das Teil kann von Kindern unter drei Jahren nicht verschluckt werden.

Vielleicht haben die für den EMV-Test auch den falsch angebundenen Quarz 
abgeschaltet?

von Embedded (Gast)


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Berti schrieb:
> Danke, also gibt es tatsächlich spezielle Normen nur für lose Platinen?

Nein. Da das Gerät für die Niederspannungsrichtlinie nicht relevant ist, 
reicht wohl ein Test nach EN61000 (also EMV Grundnorm). Vielleicht 
findet man eine passende Produktnorm (zum Beispiel für Messtechnik oder 
industrielle Steuerungen), aber die EMV-Anforderungen werden sich nicht 
großartig unterscheiden.

Im Zweifelsfall kann man ja mal beim Hersteller nach der 
Konformitätserklärung fragen. Dort stehen die Normen drin.

Man kann Normen aber sehr flexibel auslegen. Man kann ja sagen, dass es 
völlig in Ordnung ist, wenn das Gerät bei ESD-Test neu startet. Mit 
einem entsprechenden Warnhinweis (das bekannte Zeichen für 
ESD-Empfindlichkeit) ist man auch ganz schnell aus dem Schneider.

von Der Stilz (Gast)


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Eine riesige Menge von Muell ...  na gut wenn man nur Muell verkloppen 
will...

Das fertige Geraet muss die relevanten Normen erfuellen. Dabei ist zu 
beachten, dass ein zusammenschrauben von CE Teilen nicht zwingend zu 
einem CE konformenen Geraet fuehrt.
Wenn also ein Controller wegen einem kleinen selbstgenerierten Spike 
selbst resettet, ist dan nicht wirklich der Qualitaet des Systemes 
zutraeglich. Moeglicherweise ist die Funktionalitaet des Systemes so 
trivial, und eigensicher, dass nie etwas schief geht, kein Haus 
abfackelt, kein Bediener niedergestreckt wird. Falls die Funktionalitaet 
gestoert wird, geht so ein Verhalten nicht durch einen CE Test.

Leute. macht mal so einen Test, in einem Testcenter.

von Berti (Gast)


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Naja, "Müll" hin oder her, nach wie vor ist die Frage, was die 
"relevanten Normen" für eine lose(!) Platine wie Arduino oder Raspberry 
sind. Das ist das fertige Gerät, das der Hersteller vertreibt. Was der 
Kunde damit anstellt, ist natürlich nicht dessen Problem. 
Nichtsdestotrotz muss aber eben auf diese lose Platine ein CE-Zeichen. 
Und um mehr geht es in diesem Thread nicht.

von Embedded (Gast)


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Der Stilz schrieb:
> Wenn also ein Controller wegen einem kleinen selbstgenerierten Spike
> selbst resettet, ist dan nicht wirklich der Qualitaet des Systemes
> zutraeglich.

Das spielt aber für die CE-Konformität nicht unbedingt eine Rolle.

Der Stilz schrieb:
> Falls die Funktionalitaet
> gestoert wird, geht so ein Verhalten nicht durch einen CE Test.

Das kommt eben darauf an, wie man die Normen auslegt. Mit 
ESD-Warnaufkleber kommt man problemlos durch den CE-Test, auch wenn das 
Gerät beim ESD ausfällt. Auch ein Reset des Controllers zum Beispiel 
beim Burst könnte man durchaus durchgehen lassen. Nur bei Beschädigung 
wird es eigentlich wirklich problematisch. Und die Störausstrahlung muss 
natürlich den Grenzwerten entsprechen.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Daniel schrieb:
> Man könnte jetzt wohl noch Opferbauteile dazubauen, aber wenn man schon
> davon ausgeht das etwas auf der Platine durchbrennen soll um andere
> Teile zu schützen wär's in dem Fall ohnehin zu spät, dann wird die
> Platine einfach ausgewechselt und fertig egal ob Opferbaustein oder
> Hauptchip defekt.

Nix Opfer. Dafür gibt es passende Bausteine, z.B. das hier:
http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/resource/technical/document/datasheet/CD00000839.pdf
oder das hier:
http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/resource/technical/document/datasheet/CD00001318.pdf

Ersterer ist für 150W Peak spezifiziert, das kriegst du mit ESD nicht 
kaputt.

Max

von Daniel (Gast)


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Das scheint ja hauptsächlich für Schnittstellen zu sein, wie sieht's mit 
Voltage Regulatoren aus? Bezweifle doch etwas das man da viel machen 
kann.
Genauso werden ICs auf Ground gezogen und dann ist man wieder von der 
Güte der Chiphersteller abhängig.
Wenn man jetzt irgendein Gadget hat das mittels ein paar pins an RS232 
angeschlossen ist bezweifle ich das man da wirklich viel machen kann. 
Die Schaltung wird wohl resetten wenn ein ESD Strike in's System 
gelangt.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Bei Spannungsversorgungen ist das Problem nicht grundlegend anders. Du 
musst nur aufpassen, dass die Diode nicht in irgendeinem (auch noch so 
exotischen) Kurzschlussfall leitend wird, denn dann ist sie ganz schnell 
hin.

Für diesen Zweck gibt´s Zweirichtungsdioden, z.B. SMAJ43 (willkürlich 
ausgewählt).

Max

von Embedded (Gast)


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Daniel schrieb:
> Das scheint ja hauptsächlich für Schnittstellen zu sein, wie sieht's mit
> Voltage Regulatoren aus? Bezweifle doch etwas das man da viel machen
> kann.

Wieso sollte man da nichts machen können? TVS und Eingangskapazität 
(Kerko+Elko) schützen wunderbar vor Burst, Surge und ESD.


Daniel schrieb:
> Wenn man jetzt irgendein Gadget hat das mittels ein paar pins an RS232
> angeschlossen ist bezweifle ich das man da wirklich viel machen kann.

Da kannst du sogar richtig viel machen. Es gibt RS232-Wandler, die von 
Haus aus 15kV aushalten (z.B. von Intersil). Und selbst normale Wandler 
kann man mit ESD-Dioden (z.B. Littelfuse) sichern. Damit ist man 
normalerweise gegen ESD und Burst geschützt.

Selbst bei Gigabit-LVDS kann man zusätzliche Schutzdioden einsetzen, 
wenn man die richtigen verwendet.

von Daniel (Gast)


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Weil z.B der USB Controller das Gerät schon abstößt wenn es zu Problemen 
kommt. Wenn man ein Gadget entwickelt kann man das Gadget an sich 
vielleicht schützen aber sobald es am PC hängt glaube ich nach wievor 
nicht das es besser wird.

von Georg W. (gaestle)


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Der Stilz schrieb:
> Falls die Funktionalitaet
> gestoert wird, geht so ein Verhalten nicht durch einen CE Test.

Das ist mir jetzt aber neu. Das Gerät muss nur von alleine wieder zum 
normalen Betrieb zurück kehren ohne irgendwelche gefährlichen Aktionen 
auszuführen. Z.B. besteht ein Radio, dessen Kontroller sich "aufhängt", 
wenn man mit der ESD-Pistole auf das Display schießt den Test, wenn es 
sich selbsttätig resettet und zum normalen Betrieb zurück kehrt.

von Vn N. (wefwef_s)


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Georg W. schrieb:
> Der Stilz schrieb:
>> Falls die Funktionalitaet
>> gestoert wird, geht so ein Verhalten nicht durch einen CE Test.
>
> Das ist mir jetzt aber neu. Das Gerät muss nur von alleine wieder zum
> normalen Betrieb zurück kehren ohne irgendwelche gefährlichen Aktionen
> auszuführen. Z.B. besteht ein Radio, dessen Kontroller sich "aufhängt",
> wenn man mit der ESD-Pistole auf das Display schießt den Test, wenn es
> sich selbsttätig resettet und zum normalen Betrieb zurück kehrt.

Nun, bei sicherheitsrelevanten Dingen wäre es wünschenswert, dass sie 
einfach weiterlaufen...

von Embedded (Gast)


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vn nn schrieb:
> Nun, bei sicherheitsrelevanten Dingen wäre es wünschenswert, dass sie
> einfach weiterlaufen...

Es darf nur nicht unsicher werden, das heißt aber nicht unbedingt, dass 
es weiter laufen muss. Es reicht, wenn das System in einen sicheren 
Zustand geht (zum Beispiel eben ein Resetzustand).

von Berti (Gast)


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Nochmal eine Frage, weil es hier gerade reinpasst. Wie sieht es 
eigentlich mit der Garantie oder Gewährleistung bei solchen Platinen 
aus? Ich meine, so eine statische Entladung hat man schnell 
versehentlich reingeschossen (trockene Heizungsluft) und dann macht der 
Arduino keinen Mucks mehr.

von Embedded (Gast)


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Man könnte die Platinen mit einem ESD-Zeichen ausstatten. Dann hat der 
Anwender für geeignete Maßnahme zu sorgen, dass eine elektrostatische 
Entladung nicht stattfindet. Wenn sie dann trotzdem kaputt geht, ist es 
ganz klar ein Fall von falscher Anwendung.

von Berti (Gast)


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Hat eigentlich jemand Infos darüber, wie die Quote bezüglich 
ESD-induzierter Ausfälle bei solchen Platinen wie Arduino oder Raspberry 
ist? Es gibt ja viele Spezies, die beim Basteln keine ESD-Armbänder oder 
-Unterlagen benutzen, ich würde vermuten, die allerallermeisten.
Welche Vorkehrungen kann man treffen, um solche Platinen bei der 
Entwicklung robuster zu machen?

von Reinhard Kern (Gast)


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Berti schrieb:
> Welche Vorkehrungen kann man treffen, um solche Platinen bei der
> Entwicklung robuster zu machen?

Viele, schliesslich kann man Elektronik härten gegen elektromagnetische 
Impulse von Nuklearwaffen, aber das bedingt zusätzliche Bauelemente, 
meistens viele, weil man jeden Ein/Ausgang schützen muss, und das kostet 
Geld mit nach oben offener Skala.

Für den Consumer-Bereich, sprich Chinaware für Geiz ist geil-Kunden, 
sind alle diese Massnahmen daher völlig irrelevant. In der 
Industrieelektronik dagegen kann man daraus einen eigenen Fachbereich 
machen. Aber das hat sehr viel mehr mit Qualität und Zuverlässigkeit zu 
tun als mit CE-Konformität, dafür reicht schon ein Minimum, 
Premium-Lieferanten tun sehr viel mehr.

Gruss Reinhard

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