Raspberry mit NoIR Camera?

[Patrick (Gast)]

Hallo,

ich hab gelesen das es nun für den Raspi eine IR Camera gibt. Leider bin 
ich in dem Thema Optik nicht so drin. Aber was kann eine 25€ Kamera wenn 
eine Wärmebildkamera normal ein paar Tausend Euro kostet?

http://www.raspberrypi.org/archives/tag/pi-noir

Könnte man mit der Raspi IR Camera auch Aufnahmen von PV Modulen oder 
einem Haus machen um den Verlust bzw. die Leistung zu ermitteln?

Gruss Patrick

[Richard (Gast)]

Hallo Patrick,

Leider nein.
Der Unterschied ist die detektierbare Wellenlaenge.
CCD/CMOS Sensoren detektieren normalerweise bis etwa 800-1000nm im 
Infrarotbereich. Waermestrahlung sind aber so 2200-15000nm, also weit 
darueber.

Vergleiche:
http://de.wikipedia.org/wiki/Infrarotfotografie (NoIR Raspberry)
http://de.wikipedia.org/wiki/Wärmebildkamera (Far Infrared/Thermal 
Camera)

[Hans von Toggenburg (Gast)]

Hi Patrick

Man korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber:
Nicht jede Infrarot-Kamera (was im Übrigen auf jeden Kamerachip 
zutrifft) dient als Wärmebildkamera.
Du kannst mit diese Kamera also Infrarotstrahlen aufnehmen (zum Beispiel 
von Infrarot-LEDs ausgehend) und in das für uns sichtbare Spektrum 
verschieben.
Du kannst aber nicht Wärmestrahlung ausgehend von warmen objekten 
aufnehmen.

http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmebildkamera
http://de.wikipedia.org/wiki/Infrarot

[Grendel (Gast)]

Das ist die gleiche Kamera wie die normale - nur der IR Filter (der bei 
der normalen den IR Bereich blockt) wurde ENTFERNT.

[Weingut P. (weinbauer)]

Hans von Toggenburg schrieb:
> Nicht jede Infrarot-Kamera (was im Übrigen auf jeden Kamerachip
> zutrifft) dient als Wärmebildkamera.

praktisch garkeine ...
nee, ne normale Cam z.B. Webcam zeigt ohne Filter auch im Farbspektrum 
Rot bis in den fast sichtbaren IR-Bereich hinein, letzteren als 
Graustufenwert, wodurch die Bilder aussehen als obs gerade geschneit 
hätte. Nachts sind die aber ohne Lichtquelle z.B. IR-Scheinwerfer oder 
IR-LED blind wie ein Maulwurf.
Und genau da kommen die Dinger auch ins Spiel, so kann man den 
Erfassungsbereich mit ansonstem unsichtbarem IR-Licht ausleuchten zu 
Überwachungszwecken.
Bei den Wildkameras wird das so gemacht, dass tagsüber ein Filter 
vorgelegt wird und nachts dann ohne Filter mit LEDs ausgeleuchtet wird.

Es gab hier schon diverse Threads zu dem Thema low cost Thermographie.

[JojoS (Gast)]

Bei den low-cost CMOS Sensoren aus Silizium sollte man korrekterweise 
von NIR (near-IR) sprechen, Wärmestrahlung können die nicht detektieren. 
Es gibt Silizium CMOS Kameras in NIR Version, aber das heisst dann nur 
das der Chip sein relatives Maximum einen Tick weiter im Rotbereich als 
bei Blau hat. Bei 1000 nm sind die dann bei rel. 5% statt 1% 
Empfindlichkeit. Das hat nix mit den HighEnd Wärmebildkameras zu tun die 
ganz anderes Sensormaterial und Optiken verwenden.

[Bernd (Gast)]

Hab ich das richtig verstanden?
Mit diesen Billig-Wärme(Infrarot)kammeras kann man keine Objekte, die 
Wärme abstrahlen,  z.B. Menschen erkennen, oder lieg ich da jetzt 
daneben?

[Bernhard M. (boregard)]

Bernd schrieb:
> Hab ich das richtig verstanden?
> Mit diesen Billig-Wärme(Infrarot)kammeras kann man keine Objekte, die
> Wärme abstrahlen,  z.B. Menschen erkennen,

Genau, man kann damit nur Infarot Licht im fast-sichtbaren Bereich 
detektieren, wie z.B. von IR-Fernbedienungen...

[Christian B. (casandro)]

Übrigens ein nettes Experiment ist es, durch eine Glühlampe gerade so 
viel Strom durchzuschicken bis es gerade noch nicht sichtbar leuchtet. 
Das ist bei normalen 230 Volt Glühlampen ungefähr bei 20-30 Volt.

Im normalen Licht sieht man nichts, aber auf dem IR-Bild sieht man 
allerdings die Glühwendel schon leuchten.