Hallo, eine ca. 10x10 cm große Platine mit DC/DC-Wandler und nachgelagerter Elektronik ist über ein ungerschirmtes Kabel an eine 24 V-Versorgung angeschlossen. Die Abstrahlung wird im EMV-Labor gemessen. Nun wird zu Versuchszwecken (Nachbildung eines Schirmgehäuses) die Platine in Aluminiumfolie eingewickelt (natürlich ohne dass die Folie die Platine beruhrt) und die Alufolie an den leitfähigen Messtisch angebunden. Das Kabel bleibt weiterhin ungeschirmt. Im Vergleich zu vorher (ohne Alufolie) sind sowohl die gemessene Abstrahlung als auch die gemessenen Störungen auf der Powerleitung im Bereich 500 kHz - 100 Mhz stark angestiegen. Hat jemand dafür eine Erklärung? Der Entwickler hat jetzt Angst, dass wenn er die Platine in ein Gehäuse packt, sich dadurch die EMV-Eigenschaften verschlechtern (das Kabel muss ungeschirmt bleiben).
Christian schrieb: > Nun wird ... Alufolie an den leitfähigen Messtisch angebunden. Ist der Messtisch anständig geerdet? Sonst wirkt der jetzt als vergrößerte Antenne.
Christian schrieb: > Hat jemand dafür eine Erklärung? Du hast Deiner Antenne (=dem Leitungssatz) jetzt einen anständigen Fußpunkt (die Masseanbindung über das Gehäuse) spendiert. Ziel sollte sein, die Einkopplung in den Kabelbaum zu minimieren. Erstmal einen Ferrit drumklipsen (nahe am Gehäuse) und später eine anständige Lösung auf Leiterplattenebene finden (lassen).
Das ungeschirmte Kabel strahlt wahrscheinlich. Ich würde auf der Platine auf jeden Fall eine Common-Mode-Drossel vorsehen. Man muss sie ja erst einbauen, wenn der EMV-Test negativ ausfällt. :-)
Christian schrieb: > Hallo, > > Im Vergleich zu vorher (ohne Alufolie) sind sowohl die gemessene > Abstrahlung als auch die gemessenen Störungen auf der Powerleitung im > Bereich 500 kHz - 100 Mhz stark angestiegen. Waren die Werte denn ohne "Alufoliengehäuse" in Ordnung? Wenn ja und falls das geht: Kunststoffgehäuse. > Der Entwickler hat jetzt Angst, dass > wenn er die Platine in ein Gehäuse packt, sich dadurch die > EMV-Eigenschaften verschlechtern (das Kabel muss ungeschirmt bleiben). Wie schon geschrieben wurde: Einkopplung ins Kabel minimieren durch Filtern oder/und andere geeignete Maßnahmen.
Die zwei kabel mit je 100nF(dc) oder 10nF(NF) an das Gehaeuse. Falls das nicht genuegt, noch eine Stromkompensierte Drossel und nochmals dieselben Caps an den GND der elektronik
Christian schrieb: > Hat jemand dafür eine Erklärung? Klar: die parasitäre Kapazität zwischen der Schaltung und Umgebung hat sich vergrößert. Über die Leitung fließen jetzt größere Störströme. Ein Gehäuse ohne Filter bringt halt nix. Gruß Anja
Christian schrieb: > Im Vergleich zu vorher (ohne Alufolie) sind sowohl die gemessene > Abstrahlung als auch die gemessenen Störungen auf der Powerleitung im > Bereich 500 kHz - 100 Mhz stark angestiegen. Das ist nicht ungewöhnlich und kann unterschiedliche Ursachen haben. Manchmal ist es so, dass eine Platine direkt "in die Luft" abstrahlt, durch ein Gehäuse werden diese Abstrahlungen wieder zurückreflektiert und in die Leitungen eingekoppelt. Dadurch wird der Störpegel auf der Zuleitung größer. Es gibt durchaus Geräte-Hersteller, die absichtlich im Metallgehäuse Öffnungen einbauen, damit dort etwas abgestrahlt wird (unterhalb des erlaubten Grenzwerts), und dadurch die leitungsgebundenen Störungen reduzieren. Eine andere Möglichkeit ist, dass durch die Alu-Folie die Kapazität zwischen deiner Platine und PE größer geworden ist und dadurch Common-mode fließen. Da du beschreibst, dass die Störpegel breitbandig ansteigen, würde ich hier diesen Effekt vermuten. Abhilfe wäre eine Common-Mode Drossel in der Zuleitung und Y-Kondensatoren von der Primärseite des DC/DC-Wandlers zur Sekundärseite, evtl. auch von der Primärseite auf's Gehäuse.
> im Bereich 500 kHz - 100 Mhz stark angestiegen.
1.Die Angabe schein mir etwas großzügig? Dein DC/DC-Wandler wird jedoch
wegen steiler Impulsflanken einige schöne Oberwellen erzeugen.
2.Evtl. wäre noch interesant, wo der Massepunkt lag.
3.Ein paar Abblock-Kerkos mehr sind bestimmt auch nicht schädlich.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.