Hallo zusammen, ich habe ein Sharp S216S02 solid-state-relais und möchte damit einen 230V-Verbraucher schalten, der 1500W an 230V hat. Als Berechnungsgrundlage mit zusätzlicher Sicherheit nehme ich also mal 8A an. Soweit so gut. Jetzt habe ich eine Frage zur Verlustleistung an dem Bauteil. Wenn ich in das Datenblatt schaue ( http://sharp-world.com/products/device/lineup/data/pdf/datasheet/s116s02_e.pdf ) habe dort: - Einen Graphen "Maximum ON-state Power-Dissipation vs. RMS ON-State-Current", der bei 8A und Raumtemperatur etwa 9W angibt. - Bei Electro-Optical Characteristics @25°C: ON-state voltage=1,5V @16A Muss ich dann direkt mit 9W Abwärme an dem Ding rechnen, wenn ich 8A schalten möchte? Oder ist das dann nur bei 230*sqrt(2)= 326 Volt ? Dann hätte ich ja über das zeitliche Mittel eine geringere Abwärme. Bzw. stimmen die 1,5V dann nur zum Zeitpunkt des maximalen Stroms bei sinusförmiger Wechselspannung? Sprich: Mit wieviel Abwärme muss ich an dem SSR rechnen, wenn ich einen 230V(rms) Verbraucher mit 8A(rms) anschließe? Und wie sehe ich das selbst aus diesem Datenblatt? Mein Tipp ist aktuell, dass die Spannung egal ist und ich tatsächlich für 8A(rms) mit den 9W aus dem Graphen rechnen muss, und das ist ganz schön viel !! :-( Vielen Dank!
René B. schrieb: > Mein Tipp ist aktuell, dass die Spannung egal ist und ich tatsächlich > für 8A(rms) mit den 9W aus dem Graphen rechnen muss, und das ist ganz > schön viel !! :-( Stimmt, bei einem mechanischen Relais wäre es weniger. :-) Gruss Harald
René B. schrieb: > Mein Tipp ist aktuell, dass die Spannung egal ist und ich tatsächlich > für 8A(rms) mit den 9W aus dem Graphen rechnen muss, und das ist ganz > schön viel !! :-( Das sind weniger als 1% von den geschalteten 1500W MfG Klaus
@ René B. (reneb) >Muss ich dann direkt mit 9W Abwärme an dem Ding rechnen, wenn ich 8A >schalten möchte? Ja. > Oder ist das dann nur bei 230*sqrt(2)= 326 Volt ? Die Spannung über dem Verbraucher ist egal, entscheidend ist der Strom durch dein SSR. >Bzw. stimmen die 1,5V dann nur zum Zeitpunkt des maximalen Stroms bei >sinusförmiger Wechselspannung? Nein, die sind nahezu konstant und unabhängig vom Strom. Siehe Figure 4. >Sprich: Mit wieviel Abwärme muss ich an dem SSR rechnen, wenn ich einen >230V(rms) Verbraucher mit 8A(rms) anschließe? 8A * 1,5V = 12W. Aber die 1,5V stimmen nicht, die werden nur bei extremen Pulsströmen erreicht. Real ist es eher reichlich 1V. >Und wie sehe ich das selbst aus diesem Datenblatt? >Mein Tipp ist aktuell, dass die Spannung egal ist und ich tatsächlich >für 8A(rms) mit den 9W aus dem Graphen rechnen muss, Ja. > und das ist ganz schön viel !! :-( Tja, so ein SSR ist nun mal nicht perfekt, dafür aber verschleißfrei, wenn man oft schalten muss.
René B. schrieb: > Mein Tipp ist aktuell, dass die Spannung egal ist und ich tatsächlich > für 8A(rms) mit den 9W aus dem Graphen rechnen muss, und das ist ganz > schön viel !! :-( > > Vielen Dank! Ja, die Solid-State-Relais scheinen etwas Energie zu verbrauchen. Ich habe hier selbst noch zwei ältere Typen herum liegen, eins für 4A und eins für 10A. Der mit 4A ist noch ohne Kühlung, der für 10A ist bereits für Kühlkörpermontage vorgesehen. Möglicherweise sind die internen Leistungsbauteile ansonsten sogar gleich, nur die Gehäuse unterschiedlich. Relaiskontakte haben aber auch nicht Null Ohm, und können bei hohem Strom auch mal etwas warm werden.
Falk Brunner schrieb: > Tja, so ein SSR ist nun mal nicht perfekt, Ja, viele nehmen ja SSR, weil es angeblich kleiner ist. Das gilt dann bei etwas grösseren Strömen wegen des Kühlkörpers nicht mehr. Gruss Harald
.. und dann fließt auch noch Strom wenn die Dinger aus sind. Meine LEDs der Weihnachtsbeleuchtung bleiben ein bischen an.
Bei 15 W sollte man einen genuegenden Kuehlkoerper vorsehen.
Vielen Dank für die Antworten. Ein klassisches Relais kommt wegen der hohen Schaltzyklen nicht in Frage. Nur das Failsafe-Relais wird ein klassisches Relais werden, aber zum Schalten war eigentlich das SSR gedacht. Naja, einen Tod muss ich dann wohl sterben. Bipolartransistoren kann man nicht ohne weiteres parallel schalten, FETs in der Regel schon. Wie schaut es dann mit Triacs, bzw. dem SSR hier aus? Kann ich dann die 9W auf zwei Triacs/SSRs verteilen?
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René B. schrieb: > Kann ich dann die 9W auf zwei Triacs/SSRs verteilen? Triacs haben eingeschaltet auch einen Spannungsabfall um etwa 1V herum. Auch dort haben Leistungsbausteine wieder eine Bauart zur Montage auf Kühlkörper.
René B. schrieb: > - Einen Graphen "Maximum ON-state Power-Dissipation vs. RMS > ON-State-Current", der bei 8A und Raumtemperatur etwa 9W angibt. > Muss ich dann direkt mit 9W Abwärme an dem Ding rechnen, wenn ich 8A > schalten möchte? Ja, ziemlich genau das steht da.
René B. schrieb: > FETs in der Regel schon. Wie schaut es dann mit Triacs, bzw. dem SSR > hier aus? > Kann ich dann die 9W auf zwei Triacs/SSRs verteilen? Mal abgesehen davon, daß SSRs i.d.R. Triacs als Schalter verwenden: Was soll es bringen, die Leistung auf zwei Schalter zu verteilen? Es ist ziemlich Wurscht, ob die Leistung an einer Stelle heizt oder an zweien, die Gesamtenergie dieser Heizung bleibt gleich. Und vor allem: Sie muß letztlich doch irgendwie raus aus dem Gehäuse...
c-hater schrieb: > Mal abgesehen davon, daß SSRs i.d.R. Triacs als Schalter verwenden: Was > soll es bringen, die Leistung auf zwei Schalter zu verteilen? Ich weiß es nicht exakt genau, aber befürchte, daß eine Parallelschaltung von Triacs noch schlimmere Effekte hervor bringt, als die Parallelschaltung von Bipolar-Leistungstransistoren. Einer klaut dem anderen noch die Spannung in der Zündphase, wenn nicht beide völlig gleich symmetrisch sind.
>Was soll es bringen, die Leistung auf zwei Schalter zu verteilen?
Zum einen interessiert mit einfach prinzipiell, ob das problemlos geht.
Ich bin sonst nur in Gleichspannung und kleinen Leistungen unterwegs.
Daher hab ich mich nie großartig mit dem Ersatzschaltbild und den
Modellen zur Leistungsbetrachtung an Triacs beschäftigt.
Zum anderen sind 2x4,5W immer noch einfacher mit Kühkörpern zu
handhaben, als 1x9W:
Schließlich muss die Wärmeleitfähigkeit für einen Kühlkörper, der an
einem 9W-Bauteil angebracht wird, besser sein, als für einen, der an ein
4,5W-Bauteil angebracht wird.
Prinzipiell kann es im Grenzfall z.B. geschehen, dass ein Bauteil aktiv
gekühlt werden muss, während die verteile Last auf zwei Bauteile mit
passiver Kühlung auskommt. Obowhl die gemeinsame Verlustleistung
identisch bleibt.
@ René B. (reneb) >Zum einen interessiert mit einfach prinzipiell, ob das problemlos geht. Nein, TRIACs kann man nicht so einfach parallel schalten. >Zum anderen sind 2x4,5W immer noch einfacher mit Kühkörpern zu >handhaben, als 1x9W: Übertreib mal nicht.
Wie machen das eigentlich Leistungsbaugruppen in Industrieanlagen? Ich kenne z.B. an SPSen für Heizungen auch elektronische Schaltbaugruppen für 400V~(>16A) Heizungen, die per SPS mit einer PWM beschickt werden (kein Phasenanschnitt, sondern eine sehr träge >1s-PWM). Die werden ja nicht nur einen Triac da drin haben. Irgendwie kann man die doch sicher gleichzeitig zünden, aber wie? Gibt es da auch Standardtricks? So wie man z.B. die Parallelschaltung von (Leucht-)Dioden, OpAmps und Bipolartransistoren in manchen Anwendungen durch je einen vor-R in den Griff bekommt?
@ René B. (reneb) >(kein Phasenanschnitt, sondern eine sehr träge >1s-PWM). Wellenpaketsteuerung. > Die werden ja nicht nur einen Triac da drin haben. Pro Phase schon. Warum nicht? http://www.pollin.de/shop/dt/OTI1OTU2OTk-/Bauelemente_Bauteile/Mechanische_Bauelemente/Relais_Zugmagnete/Solid_State_Relais_XSSR_DA2420.html Damit kann man leicht 20A schalten. Eine Kühlkörper kann man auch leicht montieren, weil das Relais isoliert aufgebaut ist. >Irgendwie kann man die doch sicher gleichzeitig zünden, aber wie? Gibt >es da auch Standardtricks? Wozu? Man kann einfach einen passenden TRIAC oder Thyristor nehmen, fertig. Die Parallelschaltung von Leistungsschaltern ist immer mit Zusatzaufwand verbunden.
René B. schrieb: > Schließlich muss die Wärmeleitfähigkeit für einen Kühlkörper, der an > einem 9W-Bauteil angebracht wird, besser sein, als für einen, der an ein > 4,5W-Bauteil angebracht wird. Dafür brauchst Du dann zwei davon. Gewisse, geringe Vorteile gibt es nur bei deutlich grösseren Leistungen. Gruss Harald
René B. schrieb: > Wie machen das eigentlich Leistungsbaugruppen in Industrieanlagen? Ich > kenne z.B. an SPSen für Heizungen auch elektronische Schaltbaugruppen > für 400V~(>16A) Heizungen, die per SPS mit einer PWM beschickt werden > (kein Phasenanschnitt, sondern eine sehr träge >1s-PWM). Die werden ja > nicht nur einen Triac da drin haben. Warum nicht? Es gibt Triacs bis einige 100A Nennstrom. Thyristoren sogar bis in die Kiloampere. Kühlen muß man ja sowieso. XL
Ok, danke für die vielen Antworten. Jetzt bin ich auch bei den Triacs etwas schlauer. @admin: Der Thread kann dann eigentlich geschlossen werden, die ursprüngliche und daran anschließende Fragen sind ja beantwortet.
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