Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kondensatoren Grundlagen


von Johannes K. (johngun) Benutzerseite


Lesenswert?

Wo 0,1µf draufsteht sollte eigenlich auch 0,1µf drinn sein.
Da habe ich auch keine Zweifel drann.
Jetzt weiß ich aber aus meinen jungen Jahren das HF-Schaltungen nur 
schwingen wenn man keramische Kondensatoren verwendet alles andere mit 
gleichen Wert funzt nicht.
Genauso  ist es doch, das die Lautsprecherauskopplung an Endstufen nur 
mit Elkos funzt.

In meinen jungen Jahren habe ich auch mal gelernt wie man RC-GLieder und 
ähnliches ausrechnet. Ich wette das ich beim Nachmessen unterschiedliche 
Ergebnisse bekomme wenn ich zwar Kondensatoren gleicher Kapazizät aber 
unterschiedlicher Bauart verwende.

Vielen Dank für eine theoretische aber doch für Techniker verständliche 
Antwort.

von Thomas (Gast)


Lesenswert?

Johannes Krumm schrieb:

> Vielen Dank für eine theoretische aber doch für Techniker verständliche
> Antwort.

Antwort worauf?

von Selbsternannter Weltverbesserer (Gast)


Lesenswert?

Thomas schrieb:
> Antwort worauf?

Na drauf: Was ist der Unterschied zwischen einem idealen und einem 
realen Kondensator?

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Johannes Krumm schrieb:
> Jetzt weiß ich aber aus meinen jungen Jahren das HF-Schaltungen nur
> schwingen wenn man keramische Kondensatoren verwendet alles andere mit
> gleichen Wert funzt nicht.
> Genauso  ist es doch, das die Lautsprecherauskopplung an Endstufen nur
> mit Elkos funzt.

Das stimmt so aber auch nicht. Es hängt davon ab, ob die Lösung 
wirtschaftlich (Kosten) und größenmäßig (Geometrie) akzeptabel ist und 
natürlich hängt es auch von den Daten ab.

Selbsternannter Weltverbesserer schrieb:
> Na drauf: Was ist der Unterschied zwischen einem idealen und einem
> realen Kondensator?

Ein realer Kondensator hat zusätzlich zum idealen
- eine Längsinduktivität
- einen Längswiderstand ("ESR")
- einen Parallelwiderstand (Leckstrom)
- ...

Und dann sind für die Anwendung auch noch interessant
- Temperaturabhängigkeit
- Spannunsabhängigkeit
- Landzeitstabilität
- ...

Gruß Dietrich

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Selbsternannter Weltverbesserer schrieb:
> Was ist der Unterschied zwischen einem idealen und einem
> realen Kondensator?

Die parasitären Elemente: Serienwiderstand, Serieninduktivität, 
Parallelwiderstand (aka Leckstrom). Ferner der Verlustwinkel (aka 
dielektische Adsorption). Die Temperaturstabilität. Verhalten bei 
Überlast (selbstheilend oder nicht). Baugröße. Kosten.

Deine(?) Beispiele:

Johannes Krumm schrieb:
> das HF-Schaltungen nur
> schwingen wenn man keramische Kondensatoren verwendet
> alles andere mit gleichen Wert funzt nicht.

Das stimmt so nicht ganz. Aber in der Tat kann man keramische 
Kondensatoren so bauen, daß sie nur minimale Induktivität haben. Und es 
gibt verlustarme keramische Dielektrika.

> Genauso  ist es doch, das die Lautsprecherauskopplung an Endstufen nur
> mit Elkos funzt.

Das ist schlicht falsch. Allerdings wäre alles andere als ein Elko bei 
den benötigten Kapazitäten zu teuer und/oder zu groß.


XL

von Klaus R. (klara)


Lesenswert?

Johannes Krumm schrieb:
> Vielen Dank für eine theoretische aber doch für Techniker verständliche
> Antwort.

WIMA ist Dein Freund und spricht sogar (noch) deutsch.
http://www.wima.de/DE/technicalinformation.htm

Gruss Klaus.

von hmm (Gast)


Lesenswert?

Lassen wir erstmal komplizierte Sachen wie Induktivitaten weg ;)

Jetzt packen wir jeweils ein R in Serien zum C und eins parallel dazu. 
So,und jetzt rechne nochmal die Umladezeiten aus (oder simuliere es). 
Siehst du einen Unterschied? Vor allem das R in Reihe zum C aka ESR 
macht ab Frequenzen von ein paar MHz Probleme. Und jetzt zurück ins 
Datenblatt und die Innenwiderstände von Elkos und Kerkos verglichen.

Wenn man dann noch mehr als ein paar MHz Anliegen hat kommen noch andere 
suboptimale Eigenschaften zum tragen,aber fürs Verständnis reicht es 
schon sich über die Auswirkungen des Innenwiderstands im klaren zu sein.

von Johannes K. (johngun) Benutzerseite


Lesenswert?

Das erinnert mich an einen Ausbilder (1976 Elektronik Grundlagen) der 
sagte mal: So ein Draht ist ja eigentlich kein Draht, sondern eine 
Induktivität und eine Kapazität.

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Johannes Krumm schrieb:
> So ein Draht ist ja eigentlich kein Draht, sondern eine
> Induktivität und eine Kapazität.

... und ein Widerstand!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.