Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Impulsstrombegrenzung vom Synchronwandler - Hat wer Ideen?


von Striker89 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe mir einen synchronen DC/DC Wandler überlegt und simuliert. Doch 
leider zeigt mir PSpice zu hohe Ströme an den Schaltzeiten an, da ja 
nunmal beide Fets zu diesem Zeitpunkt zum Teil einen Kurzschluss von Vcc 
gegen Masse verusachen.
Ich hatte bereits die Idee die beiden Flanken ein paar ns zeitversetzt 
zu schalten, bin jedoch schnell wieder von dem Gedanken abgekommen, da 
ein lückender Betrieb bei induktiven Lasten dann doch eher 
kontraproduktiv wäre.
Ein Widerstand kommt auf Grund des Stromes nicht in Betracht, denn es 
sollen knapp 20A fließen.

Hat einer von euch noch andere Ideen.

Noch kurz die technischen Daten:
Vcc = 14V
Imax = 20A
Vo = 4-14V
f = 100kHz

Dauer der Stromspitzen 5ns pro Flanke

P-Fet = Vishay SQD45P03-12-GE3
http://de.farnell.com/vishay-siliconix/sqd45p03-12-ge3/mosfet-p-ch-w-diode-30v-50a-to/dp/1869912

N-Fet = NXP PSMN8R0-40BS
http://de.farnell.com/nxp/psmn8r0-40bs/mosfet-n-kanal-40v-77a-d2pak/dp/2112546

von Floh (Gast)


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Striker89 schrieb:
> Ich hatte bereits die Idee die beiden Flanken ein paar ns zeitversetzt
> zu schalten, bin jedoch schnell wieder von dem Gedanken abgekommen, da
> ein lückender Betrieb bei induktiven Lasten dann doch eher
> kontraproduktiv wäre.

Das machen aber alle so. Ein lückender Betrieb kommt auch nicht 
zustande, da die Bodydiode des unteren FETs leitend wird. Wenn man das 
nicht will (wegen Wärme des FETs oder Wirkungsgrad) kann man noch 
zusätzlich eine Diode parallel zum unteren FET einbauen, die dann diese 
kurzen Momente leitet.
Ein Shot-Through ist je nach Spannungsquelle recht böse, grad bei Akkus 
oder Batterien hauts da schnell die FETs raus.

von Rowland (Gast)


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Naja, Du kannst den Klassiker anwenden: Diode paralell zu den 
Gatewiderständen, damit die MOSFETS langsam- ein und schnell- 
ausschalten.

Besser: Richtigen MOSFET-Treiber verwenden, der macht eine 
Verrigelungzeit selbst und man kann 2 N-Kanal-MOSFETS nutzen.

Alternative: Der µC macht die Zeitversetzung, siehe zb. aplication notes 
von Atmel

Was mir ungeachtet dessen abgeht: Wo ist der oder die 
Eingangskondensatoren um die Quelle zu stützen?

von Striker89 (Gast)


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Quelle muss höchstwahrscheinlich nicht gestützt werden da es sich um 
eine Autobatterie handelt. Zuleitung ist ca. 25cm lang.

von Rowland (Gast)


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btw.: Wie will Dein Mega8 mit 8MHz eine 100KHz PWM erzeugen? Oder 
reichen Dir 6 Bit an Auflösung (8MHz / (2^6) = 125KHz)?

von Rowland (Gast)


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Und Du glaubst, ein Bleiakku hat bei 100KHz keinen höheren 
Innenwiderstand? Ahja. Wie überflüssig dann noch alle 
Eingangskondensatoren bei akkubetriebenen Schaltreglern sind...

von Striker89 (Gast)


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Rowland schrieb:
> btw.: Wie will Dein Mega8 mit 8MHz eine 100KHz PWM erzeugen? Oder
> reichen Dir 6 Bit an Auflösung (8MHz / (2^6) = 125KHz)?


bislang ist es noch kein fertiges Modell. Eventuell lasse ich ihn auch 
mit externem Quarz laufen. Prinzipiell würden mir auch 4-Bit reichen. Es 
soll halt  zur Regelung einer DC Motors abhängig von der 
Kühlertemperatur dienen. Das muss nicht umbedingt genau sein.

von Floh (Gast)


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Striker89 schrieb:
> soll halt  zur Regelung einer DC Motors abhängig von der
> Kühlertemperatur dienen. Das muss nicht umbedingt genau sein.

Warum verwendest du dann einen synchronen Stepdown statt einer einfachen 
PWM-Ansteuerung?
Zusätzliche Bauteile, Gefahr eines Kurzschlusses, eine kompliziertere 
Regelung?

Ein Motoranschluss an Plus, der andere an einen N-FET, der nach Masse 
schaltet. Parallel noch eine Freilaufdiode und fertig ist die 
Motoransteuerung.

von Magic S. (magic_smoke)


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Diese FET-Ansteuerung klappt bei der angepeilten Frequenz niemals. Durch 
die langsam ansteigende Spannung steht die irgendwann bei VCC/2 und dann 
leiten beide FETs. Daß dann die Batterie die Scheiße aus den FETs brennt 
ist klar.

Für sowas brauchst Du mindestens einen guten FET-Treiber, am besten 
einen mit etwas dead time zwischen dem Abschalten des einen und dem 
Einschalten des anderen FET.

von Striker89 (Gast)


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magic smoke schrieb:
> Diese FET-Ansteuerung klappt bei der angepeilten Frequenz niemals.
> Durch
> die langsam ansteigende Spannung steht die irgendwann bei VCC/2 und dann
> leiten beide FETs. Daß dann die Batterie die Scheiße aus den FETs brennt
> ist klar.
>
> Für sowas brauchst Du mindestens einen guten FET-Treiber, am besten
> einen mit etwas dead time zwischen dem Abschalten des einen und dem
> Einschalten des anderen FET.

Das war auch genau mein Problem, zwar nur für 5ns aber trotzdem

Floh schrieb:
> Striker89 schrieb:
>> soll halt  zur Regelung einer DC Motors abhängig von der
>> Kühlertemperatur dienen. Das muss nicht umbedingt genau sein.
>
> Warum verwendest du dann einen synchronen Stepdown statt einer einfachen
> PWM-Ansteuerung?
> Zusätzliche Bauteile, Gefahr eines Kurzschlusses, eine kompliziertere
> Regelung?
>
> Ein Motoranschluss an Plus, der andere an einen N-FET, der nach Masse
> schaltet. Parallel noch eine Freilaufdiode und fertig ist die
> Motoransteuerung.

Diese Methode habe ich schon in Betracht gezogen wusste nur nicht wie 
sinnvoll es in Bezug auf die EMV ist, da in unmittelbarer Umgebung auch 
Funksender/empfänger sowie CAN verwendet wird. Mal abgesehen von den eh 
schon strengen Vorschriften im Automobilbau.
Was meint ihr. Ist dies zu beachten oder kann ich das ruhig 
vernachlässigen.

von Magic S. (magic_smoke)


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Für 12V bekommst Du ausreichend gute P-FETs für einen Step-Down-Wandler. 
Oder Du setzt einen N-FET in die Masse-Leitung wenn Du kein Feedback 
brauchst.

Mit der EMV hast Du wenig Probleme wenn Du verhältnismäßig weich 
schaltest (keine zu harten Schaltflanken) und eine niedrige PWM-Frequenz 
(50-100Hz) wählst. Daß der Motor dann ein wenig summt, geht im Motorlärm 
unter.

von Floh (Gast)


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Striker89 schrieb:
> Diese Methode habe ich schon in Betracht gezogen wusste nur nicht wie
> sinnvoll es in Bezug auf die EMV ist, da in unmittelbarer Umgebung auch
> Funksender/empfänger sowie CAN verwendet wird. Mal abgesehen von den eh
> schon strengen Vorschriften im Automobilbau.

Quasi jedes Motorsteuergerät im Automobilbereich macht das für seine 
Ventile.

CAN ist recht robust.
Für Funk musst du die Flankensteilheit begrenzen, damit dich die 
Oberwellen der Schaltfrequenzen nicht ärgern. Wenn das Ding noch 
kurzschlussfest sein soll, bau im Steuergerät eine Ausgangsdrossel rein 
und unter den N-Kanal-FET einen Shunt zur Strommessung. Dann kann man 
eine gelung des Motors vornehmen, mit Rampe, Kurzschlussabschaltung usw.

von Rowland (Gast)


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Naja, wie das mit selbstgebastelten Schaltungen im KFZ-Bereich ist, 
kannst Du Dir wohl denken, oder sonst hier in gefühlten tausend Thread 
nachlesen. Auf eine derartige Frage kannst Du aufgrund der extrem 
divergierenden Meinungen nicht mit einer für Dich klaren Antwort rechnen 
und musst das wohl selbst entscheiden.

von Magic S. (magic_smoke)


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Vielleicht strebt er ja eine Zulassung an. Solls ja geben...

von Rowland (Gast)


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Striker89 schrieb:
> Mal abgesehen von den eh
> schon strengen Vorschriften im Automobilbau.

Klingt irgendwie nicht nach dem Ziel, das Projekt eintragen zu lassen.

von Rowland (Gast)


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Aber möglich, will ja nichts unterstellen ;-).

von Strikter89 (Gast)


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musst nicht eingetragen werden und auch keine Zulassung bekommen. Es ist 
für einen Formula Student Wagen gedacht.

von Christian S. (christianstr)


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Striker89 schrieb:
> Ich hatte bereits die Idee die beiden Flanken ein paar ns zeitversetzt
> zu schalten, bin jedoch schnell wieder von dem Gedanken abgekommen, da
> ein lückender Betrieb bei induktiven Lasten dann doch eher
> kontraproduktiv wäre.

So macht mans aber, und lücken tut da auch nix. Dem unteren FET ein paar 
Dioden parallel schalten, um Verluste zu verringern, ansonsten wird der 
FET ziemlich warm. Und mal unter uns: 10 ns merkt man doch sowieso nicht 
;)

Gruß Christian

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