Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PAL Video Digitalisieren und Übertragen.


von Erwin S. (erwin_s)


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Hallo an alle,
ich denke es ist hilfreich zuerst mein Projekt kurz zu beschreiben:
Ich arbeite an einem kleinen (natürlich unbemannten) U-boot, in das die 
folgende Kamera eingebaut ist:
http://www.videoueberwachungstechnik-profi.de/media/datafiles/20251-HZ.pdf

Das U-boot soll dazu in der Lage sein 50m tief zu tauchen und wird per 
Kabel ferngesteuert. Leider ist die Analoge Videoübertragung bei dieser 
Entfernung sehr störanfällig und das Bild ist nahezu unbrauchbar.
Daher möchte ich das Signal digital übertragen.
Ich habe mir schon einige andere Beiträge hier im Forum angesehen, 
jedoch wird bei den meisten nur ein Graustufen Standbild benötigt, was 
die sache natürlich extrem vereinfacht.
In einem der Beiträge wurden folgende beiden IC's erwähnt, die wenn ich 
das richtig sehe für meinen Zweck geeignet währen:
SAA 7113 von NXP
TVP 5150 von TI
Da ich mich aber bisher noch nie mit Videoübertragung beschäftigt habe, 
ergeben sich für mich einige Probleme:

1: Das decodierte Video wird von diesen IC's nach dem ITU-R BT.656 
Protokoll ausgegeben. Soweit ich dass richtig verstanden habe werden die 
Daten hierbei Paralell (8-bit oder 10-bit) übertragen. Laut 
spezifikation wird dazu eine 25 adrige leitung benötigt. Gibt es ein 
anderes Protokoll mit dem die Daten über die 50m seriell übertragen 
werden können und somit auch weniger Leitungen benötigt werden?

2: Ist es möglich das Video zu kompermieren und damit die benötigte 
Übertragungsgeschwindigkeit zu reduzieren?

3: Währe eine Übertragung via LWL evtl. sinnvoll?

4: Wie kann ich das Video am besten wieder mit dem Laptop (labview) 
aufnehmen und in Echtzeit ausgeben?

Danke schonmal im voraus für eure Antworten!
Gruß Erwin

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Immer wieder spannend, was es gibt.

Ist die Kamera gesetzt? Ansonsten hätte ich vorgeschlagen, Raspberry 
Pi+passende Kamera zu nehmen und dann das Signal via Ethernet zu 
übertragen. 50m sollten gehen.

Selberbauen ist in diesen Frequenzbereichen nicht so richtig trivial.

Max

von micha (Gast)


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Nimm einen HF-Modulator ("Video-Signal in Antenne") z.B. 
http://www.pollin.de/shop/dt/NjM5NDkzOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/UHF_PLL_Modulator_Bausatz.html 
und dann in ein Koax-Kabel und am Laptop ein AV-Grabber / AV-In
Wenn es unbedingt digital sein soll würde ich einen Video-Lan Converter 
nehmen (für ein ROV eventeull ach interessant für die Steuerung).

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Zum Rpi-Ansatz nochmal:
Hier (eher am Ende des Threads) gibt es Informationen dazu: 
http://knx-user-forum.de/gebaeudetechnik-ohne-knx-eib/27967-voip-tuersprechanlage-im-eigenbau.html

Max

von Erwin S. (erwin_s)


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Danke für die schnellen antworten!

@Max G.:
Die Kamera ist leider schon vorhanden und sollte wenn möglich nicht 
getauscht werden. Das ganze ist im ramen eines Studien Projektes.
An die Variante mit dem Raspberry Pi hab ich auch schon gedacht aber das 
würde sich leider vom platz her nicht raus gehen und ich müsste die 
komplette Software umschreiben...

@micha:
Digital wäre natürlich lieber...
Zu dem Vorschlag Video-Lan konverter: Gibts sowas als IC?

Gruß Erwin

von Winne Z. (rugbywinne)


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@ Erwin Steiner
Hallo wir übertragen auch von "unterwasser" haben 100m coax-kabel und 
keine Probleme.

Da schau
https://new.livestream.com/accounts/2027637/championscup2012

: Bearbeitet durch User
von Klaus (Gast)


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Schau doch mal bei Videoüberwachungsanlagen. Noch sind nicht alle IP, 
und 50m sind keine Entfernung. Die schaffen auch km, möglicherweise mit 
zweidraht und BALUN statt Coax

MfG Klaus

von c-hater (Gast)


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Erwin Steiner schrieb:

> Das U-boot soll dazu in der Lage sein 50m tief zu tauchen und wird per
> Kabel ferngesteuert. Leider ist die Analoge Videoübertragung bei dieser
> Entfernung sehr störanfällig und das Bild ist nahezu unbrauchbar.

50m über Kabel sind für analoge Videoübertragung in z.B. PAL eigentlich 
überhaupt kein Problem. Da hast du wohl einfach zu sehr am Kabel 
gespart. Bei einem geeigneten Kabel machen sich 50m einfach nur durch 
eine leichte Verschlechterung der Bildschärfe bemerkbar (durch die 
unvermeidliche Bedämpfung der höheren Frequenzen). Das ist alles.

> Daher möchte ich das Signal digital übertragen.

Das ist das Schlimmste, was du dir antun kannst. Das erfordert noch viel 
bessere Kabel.

> 3: Währe eine Übertragung via LWL evtl. sinnvoll?

Natürlich. DAS ist der einzig sinnvolle Ausweg, nicht die 
Digitalisierung. Man kann auch über optische Strecken analoge 
Videosignale übertragen und hat dann erst viel später das 
Dämpfungsproblem. LWL sind außerdem viel kompakter und leichter als gute 
koaxiale Kupferkabel.

> 4: Wie kann ich das Video am besten wieder mit dem Laptop (labview)
> aufnehmen und in Echtzeit ausgeben?

Mit einer stinknormalen analogen Grabber. Die gibt's mittlerweile als 
USB-Gerät für unter 20 Euro.

Alles, was du selber bauen mußt, ist einen Sender, der in der Lage ist, 
mit 8MHz Bandbreite eine LED zu modulieren und einen Empfanger, der in 
der Lage ist, das optische Signal wieder in ein elektrisches zu 
verwandeln. Beides ist nun echt kein Hexenwerk. Jedenfalls nicht bei nur 
50m LWL zwischen Sender und Empfänger. Bei 50 _k_m sieht das dann schon 
etwas anders aus...

von Helmut L. (helmi1)


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c-hater schrieb:
> Bei 50 _k_m sieht das dann schon
> etwas anders aus...

Maximal 11km im Marianengraben :=)

von Martin S. (strubi)


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Moin,

da gibts ja schon eine Menge Threads zu, aber ganz kurz: Macht's bloss 
nicht zu kompliziert. Eine einfache HD-Webcam mit JPEG-Encoder gibts 
schon ab 30€, da braucht es noch einen RPi und Ethernet und etwas 
Software (aus luvcvideo kann man sich etwas Remote-Video 
zusammenstricken).
Ich würde also die fixe Analog-Geschichte nochmal überdenken, oder halt 
den Umweg über nen uvcvideo-fähigen Grabber/Kompressor gehen.

Grüsse,

- Strubi

von c-hater (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> Maximal 11km im Marianengraben :=)

Dann mußt du aber direkt über Grund schippern. Es ist viel angenehmer, 
so ein U-Boot von einer gut geführten Strandbar aus zu steuern. Keine 
Seekrankheit, viel mehr Frauen zur Auswahl...  ;o)

von Helmut L. (helmi1)


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c-hater schrieb:
> Es ist viel angenehmer,
> so ein U-Boot von einer gut geführten Strandbar aus zu steuern. Keine
> Seekrankheit, viel mehr Frauen zur Auswahl...  ;o)

Eben drum die 11km Kabel ab da dann Funk zur Strandbar.

von Erwin S. (erwin_s)


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ok, ich denke ich werd mich erstmal nach nem anderen kabel umschaun, 
vielleicht reicht das ja dann. :)

Danke für die vielen antworten!

von STK500-Besitzer (Gast)


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Guck mal bei www.r-o-v.net vorbei. Das ist eine Community, die sich 
genau mit solchen Unterwasserfahrzeugen wie deinem beschäftigt.
Die verwenden stinktnormales Twisted-Pair-Kabel.

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