Forum: Offtopic Ringkerntrafo neu wickeln, Tipps gesucht


von Thomas D. (thomasderbastler)


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Nun Bastlerfreunde...bräuchte mal einige "handwerklichen" Tipps.

habe einige Ringkerntrafos hier die ich gerne umwickeln möchte.Die 
meisten haben um die 90V. Am meisten brauche ich 2 Wicklungen a 20 bis 
30 V.

Ich habe schon einmal gemacht, aber das war mehr als eine Strafarbeit.
Die Wicklung habe ich erstmal komplett abgwickelt, haufen Draht liegt 
dann herum.Erstmal die Mitte finden..Krampf. Dann die Mitte nehmen 
sauber aufwickeln auch einen länglichen Holzstab ( 2 Vertiefungen an den 
Enden damit es nicht abrutscht ) war schon eine Akt.

Dann diesen Holzstab zigmal durch den Kern schieben und den Trafo auch 
nocht mit der Hand festhalten, fast die Arme abgebrochen bis ich fertig 
war.

So gibt es einen Trick ? Bei Youtube und Google habe nichts brauchbares 
gefunden. Wie macht Ihr es ?

von Christian R. (supachris)


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In einer alten Elektor oder so war mal ein Bild einer Wickelmaschine für 
RK Trafos. Zentrales Element war ein aufklappbarer Ring, der in den 
Ringkern den Draht rein geführt hat.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Naja Wickelmaschine lohnt sich nicht für 2 oder 3 Trafos...

von Sinus T. (micha_micha)


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Was, bei YouTube hast du nichts gefunden?
http://www.youtube.com/watch?v=D-8NXSvUlbw
Ansonsten ist die Methode mit dem Schiffchen schon ok

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Sinus Tangentus schrieb:
> Youtube-Video "Jovil SMC4"

Bisschen Oversized..oder ?

Bei mir etwas Problematisch den Trafo ganze Zeit zu halten. Einspannen 
geht nicht mann muss ja schließlich immer drehen..hmmm..

von Walter R. (alte-fritz)


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Ahoi Thomas,

eine Nähmaschine müßte dafür ausgelegt sein - nichts anderes wird in der 
Industrie verwendet.

GW

von Old P. (Gast)


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Hmmm, warum muss man "immer drehen"?
Ich habe den Klops zur Hälfte in einen Schraubstock gespannt (alten 
Fußbodenbelag zum Schuz an den Backen) und dann mit dem Schiffchen die 
ersten Wicklungen gefädelt. Dann den Klops etwas weiter gedreht und 
nächste Windungen. Dauert zwar, macht man aber auch nicht täglich.
Im Übrigen würde ich alten Draht nur von einem unbenutzen Trafo nehmen. 
Wenn der schon länger unter Strom war, wird der Lack brüchig. Spätestens 
beim wiederbiegen, gibbet Haarrisse.

Old-Papa

von Sinus T. (micha_micha)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Bisschen Oversized..oder ?

Ja, aber man kann sehr gut in allen Einzelheiten erkennen, wie diese 
Maschinen funktionieren.

von Falk B. (falk)


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Wer Ringkerne mit höheren Sekundärspannungen neu bewickelt ist selber 
Schuld. Für enn Schweißtrafo etc. mit ner Handvoll dicker Windungen ist 
das OK, aber mehr würde ich keinesfalls machen. Soooo teuer sind Trafos 
heute nicht, auch nicht Ringkerne. Und besser wird es dadurch auch 
nicht.

von Frank X. (flt)


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Falk Brunner schrieb:
> Für enn Schweißtrafo etc. mit ner Handvoll dicker Windungen ist
> das OK

Eher nicht. Ringkerne zeichnen sich durch einen fast nicht
vorhandenen resultierenden Luftspalt aus.
Also keine gute Wahl für einen Schweisstrafo.

mfg

von Falk B. (falk)


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@ Frank Xy (flt)

>> Für enn Schweißtrafo etc. mit ner Handvoll dicker Windungen ist
>> das OK

>Eher nicht. Ringkerne zeichnen sich durch einen fast nicht
>vorhandenen resultierenden Luftspalt aus.
>Also keine gute Wahl für einen Schweisstrafo.

Jain. Im Prinzip hast du recht, Schweißtrafos sollten Streufeldtrafos 
sein. Praktisch funktioniert das aber dennoch, wenn man den Draht nicht 
zu dick macht und damit ohmsch eine gewisse Strombegrenzung auf grund 
der niedrigen Spannung hinkriegt. In Kuba hab ich mehrfach selbstgebaute 
Schweißtrafos gesehen, das waren alles Ringkerne, wahrscheinlich aus 
russischen Waschmaschinen ;-)

von Timm T. (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Die Wicklung habe ich erstmal komplett abgwickelt, haufen Draht liegt
> dann herum.

Den Draht gleich beim Abwickeln auf das Schiffchen wickeln.

Mit einigen Prüfwindungen die Volt / Windung rausfinden, dann weiss man, 
wieviel man wieder aufwickeln muss.

Mit etwas höherer Mathematik (Dreisatz und Subtraktion) ausrechnen, 
wieviel man abwickeln muss, um auf die gwünschte Spannung zu kommen. 
Einige Windungen vorher aufhören, messen und dan Windung für Windung 
abnehmen, bis es passt.

Dabei beachten: Leerlaufspannung. Und beachten: Strombegrenzung durch 
Drahtstärke. Dein Trafo wird also danach weniger Leistung liefern 
können.

von Lutz H. (luhe)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Naja Wickelmaschine lohnt sich nicht für 2 oder 3 Trafos...

So eine Wickelmaschine habe ich irgendwo in Betrieb gesehen. Das Prinzip 
war verblüffend. Einen großen Ring in den Kern einfädeln, den Draht auf 
den Ring wickeln und dann von den Ring den Ringkern bewickeln.
Könnte sich auch für einen Trafo rentieren.

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Thaler schrieb:

> Den Draht gleich beim Abwickeln auf das Schiffchen wickeln.

Wobei der Umfang des Schiffchens (ein Stück zugesägtes Sperrholz)
etwa genausogross sein soll, wie der Umfang des Trafokerns.
Gruss
Harald

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Danke Jungs für die gute Anregungen.

von Dieter W. (dds5)


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Harald Wilhelms schrieb:

> Wobei der Umfang des Schiffchens (ein Stück zugesägtes Sperrholz)
> etwa genausogross sein soll, wie der Umfang des Trafokerns.


Ich habe vor vielen Jahren mal in einer Firma gearbeitet, in der auch 
Ringkern-Stromwandler hergestellt wurden.

Der Kern mit der (maschinengewickelten) Sekundärwicklung wurde etwa zu 
einem Drittel des Durchmessers im Schraubstock eingespannt. Die 
Schutzbacken hatten eine ca. 4mm dicke Filzauflage.

Die Wickelschiffchen für die Primärwicklung waren aus Alu Flachmaterial 
und etwa 40cm lang.

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