Forum: HF, Funk und Felder Reflexionen in der Ionosphäre bei Single Site Location


von G.S (Gast)


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Hallo,
ich habe viele Bücher und Papers über die Single Site Location (SSL) 
gelesen und habe bemerkt, es wird immer angenommen, dass das Signal nur 
einmal in der Ionosphäre reflektiert wird, bevor es beim Empfänger 
ankommt.
Kann mir bitte jemand erklären, warum die Annahme getroffen wird und vor 
Allem, ob sie in der Praxis zu keinen erheblichen Fehrlern führt?

von oszi40 (Gast)


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Bei welcher Frequenz?

von G.S (Gast)


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Im HF-Bereich

von oszi40 (Gast)


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HF fängt kurz nach dem hörbren Bereich an ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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G.S schrieb:
> Kann mir bitte jemand erklären, warum die Annahme getroffen wird und vor
> Allem, ob sie in der Praxis zu keinen erheblichen Fehrlern führt?

Da musst du vermutlich diejenigen fragen, die die entsprechenden
Papers und Bücher verfasst haben.

von oszi40 (Gast)


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http://de.wikipedia.org/wiki/HAARP

>Kann mir bitte jemand erklären, warum die Annahme getroffen wird und vor
>Allem, ob sie in der Praxis zu keinen erheblichen Fehrlern führt?

Es würde mich wundern, wenn nicht Ausnahmen diese Regel bestätigen.
In letzten Jahrtausend wurden durch einen Sat z.B. Kupferdrähte im All 
verstereut. Daher könnte die Frequenz bei zusätzlichen Refexionen 
durchaus eine Rolle spielen.

von chris (Gast)


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HF Bereich, die Nacht gibt es nur einen F Bereich, also eine Reflektion.
Bei Tag ist D+F1+F2, also ca 110km, 180km und 240km.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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chris schrieb:
> HF Bereich, die Nacht gibt es nur einen F Bereich, also eine Reflektion.

Soso.  Und wie kommt man mit einer Reflektion an einer F-Schicht in
maximal 500 km Höhe dann bis nach Australien?

von Michael (Gast)


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oszi40 schrieb:
> HF fängt kurz nach dem hörbren Bereich an ...

Das kommt drauf an, ob man "HF" als Übersetzung von "Radio Frequency" 
oder von "High Frequency" versteht.

Letzteres deckt den Bereich 3..30MHz ab ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Letzteres deckt den Bereich 3..30MHz ab ;-)

Der sich auf gut Deutsch "Kurzwelle" nennt.  Auch für die Ultrakurzwelle
(VHF) haben wir noch einen eigenen Namen, erst danach hat man keine
deutschen Begriffe mehr erfunden.

In einem deutschen Text impliziert "HF" daher allemal "alles jenseits
des Audiobereichs".

Im vorliegenden Zusammenhang (Ionosphärenreflektion) kommt allerdings
sowieso praktisch nur Kurzwelle in Frage, insofern erübrigt sich die
Nachfrage nach dem Frequenzbereich eigentlich.

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> In einem deutschen Text impliziert "HF" daher allemal "alles jenseits
> des Audiobereichs".

Was hat der Audiobereich (Wahrnehmungsbereich von Druckwellen) mit den 
elektromagnetischen Wellen zu tun. Würde man U-Boot Funk im 
Längstwellenbereich nicht als Hochfrequenz in deinem Sinne bezeichnet, 
nur weil der Mensch Schallwellen mit der gleichen Frequenz noch hört?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:

> Was hat der Audiobereich (Wahrnehmungsbereich von Druckwellen) mit den
> elektromagnetischen Wellen zu tun.

"HF" ist nicht identisch mit "elektromagnetischer Welle".

"HF" ist (im deutschen Sprachgebrauch) alles das, was jenseits von "NF"
liegt.

von Erbsenzähler (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> In einem deutschen Text impliziert "HF" daher allemal "alles jenseits
> des Audiobereichs".

Für mich kommt zwischen NF und HF erst 'mal ZF.

SCNR ;-)

Jörg Wunsch schrieb:
> "HF" ist (im deutschen Sprachgebrauch) alles das, was jenseits von "NF"
> liegt.

Dann - wenn damit tatsächlich auch nicht-elektromagnetische Wellen... 
...nein jetzt spreche ich lieber von "Signalen"... ...bezeichnet werden 
können, also beispielsweise als Druckschwankungen in einem Medium 
existierende Signal(e|-wellen), wäre es aber angebracht, auf die 
"wässrig-schwablige" Bezeichnung "HF" zu verzichten.

Oder impliziert "HF" nicht doch klammheimlich bis unausgespochen, daß 
(höchstwahrscheinlich) elektromagnetische Wellen gemeint sind?

Ähnlich wie bei der Bezeichnung "NF", wenn von der elektrische 
Verbreitung von Signalen im Hörbereich von Menschen und Tieren die Rede 
ist.

Sobald diese dann mittels "Wechselkompression" in Gasen, Flüssigkeiten 
oder Festkörpern weitergeleitet werden, erinnere ich mich nicht, dies 
als "NF" bezeichnet vernommen oder gelesen zu haben, sodern als 
akustische Wellen, Schallwellen oder mechanische Wellen.

von Erbsenzähler (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> "HF" ist (im deutschen Sprachgebrauch) alles das, was jenseits von "NF"
> liegt.

Also mitten im Langwellenbereich, bei ca. 200kHz - orientiert man sich 
am oberen Ende des akustischen Spektrums der natürlichen 
Schall-Transceiver von Fledermäusen. ;-)

von Helge A. (besupreme)


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<OT>
Wobei ein NF-Verstärker NICHT dazu geeignet ist, Schallwellen zu 
verstärken.

Und nein, ZF kommt nicht notwendig zwischen NF und HF. Sonst hätte 
Großvater's Langwellensuper extrem große Töpfe für die ZF bekommen 
müssen ;)
</OT>

Für die Ortung eines Signals kann ich mir schlecht vorstellen, daß man 
immer ausschließlich von einer einzigen Reflexon ausgehen kann. Dann 
hätte ich wohl kaum an manchen Tagen die halbe US-Ostküste auf 11m. 
Einzig die Richtung läßt sich bestimmen - das zeigt dann nur 
gelegentlich mal auch den längeren Weg zum Ziel ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Erbsenzähler schrieb:
> Oder impliziert "HF" nicht doch klammheimlich bis unausgespochen, daß
> (höchstwahrscheinlich) elektromagnetische Wellen gemeint sind?

Impliziert es nicht.

Es meint ausschließlich die Frequenz eines Signals.   Es gibt zum
Beispiel bei Tonbandgeräten eine HF-Vormagnetisierung und -löschung. Da
ist es nicht das Ziel, irgendwelche Wellen abzustrahlen.  Um mal ein
Signal zu nennen, bei dem man HF ganz ohne EM braucht.

Dass man auch mit NF EM-Wellen erzeugen kann, wissen wir von den
Längstwellensendern.

von Erbsenbzähler (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Es meint ausschließlich die Frequenz eines Signals.   Es gibt zum
> Beispiel bei Tonbandgeräten eine HF-Vormagnetisierung und -löschung. Da
> ist es nicht das Ziel, irgendwelche Wellen abzustrahlen.  Um mal ein
> Signal zu nennen, bei dem man HF ganz ohne EM braucht.

Und wie teleportiert die Vormagnetisierung wohl auf's Band, wenn nicht 
per "magnetischer Welle".

Mir erscheint der Begriff "Abstrahlen" entfernungsneutral - gleich gut 
geeignet für kosmische, mikroskopische oder atomare Diemensionen.

Helge A. schrieb:
> Und nein, ZF kommt nicht notwendig zwischen NF und HF. Sonst hätte
> Großvater's Langwellensuper extrem große Töpfe für die ZF bekommen
> müssen

Mittels meines "SCNR ;-)" versuchte ich - wohl erfolglos - anzudeuten, 
wie unspezifisch "ZF" die absolute Frequenzlage bezeichnet. Bspw. in 
vielen Spektrumanalyzern liegt die ZF ganz nett hoch. Dem folgend 
erscheinen mir auch die Begriffe "HF" und "NF" viel mehr die 
Teilfunktionen einer Schaltung zu bezeichnen, als bestimmte 
Frequenzlagen festzulegen. In einem Empfänger bspw. "HF" und "ZF" das 
originale und das zur Weiterverarbeitung darau gebiltete modulierte 
Signal, "NF" dagegen den transportierten "Nutzen" hinter dem Demodulator 
- beim Fernsehempfänger gerne auch den hinter dem Bilddemodulator.

Schaltungsspezifich "HF" die höhere, "NF" die niedrigere Frequenz 
(immer, oder nur meistens? Gibt es Fälle wo die Frequenz des 
Modulationssignals größer als die des Trägersignals ist?). "ZF" aber 
mitnichten notwendigerweise eine dazwischen liegende Frequenz, sondern 
einen zwischen "HF"- und "NF"-Stufen liegenden signalverarbeitenden 
Schaltungsteil.

Möchte man dagegen explizit bestimme Frequenzlagen beschreiben, bieten 
sich dafür bspw. "AF" und "VF" anstelle von "NF" an. Audio-Frequenz und 
Video-Frequenz.

von Ein Gast (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bei welcher Frequenz?

G.S schrieb:
> Im HF-Bereich

Und die ganze Diskussion nur, weil der TO nicht in der Lage ist, 
vernünftige quantitative Angaben zu machen ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Erbsenbzähler schrieb:
> Und wie teleportiert die Vormagnetisierung wohl auf's Band, wenn nicht
> per "magnetischer Welle".

Ganz ohne Welle.  Es gibt auch Felder, die keine Wellen sind.  Die
Vormagnetisierung wird übrigens dem Audiosignal zugegeben, bevor
man es zum Lese-/Schreibkopf schickt.  Meinst du jetzt, dass das
Audiosignal, nur weil es ein Magnetfeld erzeugt, dann auch eine
EM-Welle verursacht? ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Naja, der TO scheint sowieso verschwunden.

von Baku M. (baku)


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> Naja, der TO scheint sowieso verschwunden.

Was wunder, bei der hier versammelten Expertenschaft ist für seine sehr 
spezifische Frage ja auch keine Antwort zu erwarten, sondern nur eine 
Diskussion um irgendeines Kaisers Bart, später dann vielleicht auch noch 
mit den üblichen Beschimpfungen etc.pp.

Hier mal meine Antwort: Wenn von SSL und Ionosphäre die Rede ist, weiß 
der geneigte Leser, daß mit 'HF' die international üblich Bezeichnung 
für die deutsche Kurzwelle gemeint ist. Da gibt es kein Vertun, und wem 
das nicht auf Anhieb klar ist, der kann auch keinerlei den TO hilfreiche 
Antworten geben, weil er von der Thematik nicht den Schimmer einer 
Ahnung hat...

Und jetzt meine wirkliche Antwort:
Das Problem bei der SSL ist, daß sie nur so gut ist, wie das verwendete 
Ionosphärenmodell die augenblickliche Situation der Ionosphäre 
wiedergibt. Da die reale Ionosphäre sich zu einem idealem Reflektor 
ungefähr so verhält wie die Meeresoberfläche (bei Sturm) zu einem 
Spiegel, ist das Verfahren inhärent höchst ungenau und immer nur ein 
Notbehelf gegenüber einer anständigen Kreuzpeilung mit möglichst vielen 
Standorten.
Selbstverständlich funktionieren Kurzwellenverbindungen (um nicht wieder 
HF zu sagen), wie jeder Funkamateur weiß, auch über mehrere 'Hops', d.h. 
mehrfacher Reflektion zwischen Erde und Ionosphäre, nur so sind 
weltweite Verbindungen (bei günstigem 'Funkwetter') möglich.
Da ist die SSL-Berechnung dann aber ziemlich am Ende, die 
Ungenauigkeiten multiplizieren sich mit jedem Hop, genauso ist es 
physikalisch unmöglich festzustellen, bei welchem Hop der Sender jetzt 
wirklich liegt.

Um die egentliche Frage zu beantworten: Ja, das führt in der Praxis zu 
erheblichen Fehlern. Real existierende SSL-Peiler zeigen ja auch nie den 
ermittelten Standort eines Senders an, sondern eine Fläche mit einer 
gewissen 'Aufenthaltswahrscheinlichkeit'. Berücksichtigt man mehrere 
Hops, erhält man eben mehrere, mit dem Abstand schnell größer werdende 
Flächen, in denen sich der Sender, zumindest mit einer gewissen 
Wahrscheinlichkeit, aufhalten könnte. Es bleibt dann dem Bediener, sich 
den richtigen auszusuchen :-)
Es gilt auch hier die alte Peilereiweisheit:
"Je genauer der Standort des Senders bekannt ist, desto genauer ist der 
Peilwinkel" :-)

Es grüßt
Baku

von nixPeiler (Gast)


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Ich möchte im Zusammenhang mit dem Thema einmal den Begriff
"HFGeo" in den Raum werfen.

Hat jemand dazu mehr an Infos außer dem, was man via
Google findet ?
Status ? Veröffentlichungen ?

Welche Paper und Bücher hat denn der TO zum Thema SSL gelesen ?

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