Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Polpaarzahl bei Drehstrommotor


von Jan R. (Gast)


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Hi,

ein Drehstrommotor mit polpaarzahl 1 Hat doch 3 Spulen.

Warum sind hier 6 Eingezeichnet?

von Clemens S. (zoggl)


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weil ein Paar immer zwei sind. das heißt bei einem drehstrommotor 1*3*2

http://de.wikipedia.org/wiki/Polpaarzahl

von Joe S. (bubblejoe)


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Wo ist was gezeichnet?

Vlt. hilft dir das.

http://www.servotechnik.de/fachwissen/motoren/f_beitr_00_311.htm

Wahrscheinlich denkst du das, weil dort die Pole eingezeichnet sind (2 
pro Spule).

von ich (Gast)


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Hallo,

die Frage hatten wir gerade im Nachbarthread :-)
Die Polpaare haben NICHTS mit der Anzahl Spulen zu tun.

Maxon sagt dazu, daß die Polpaarzahl (p) die Anzahl der Nordpole des
Permanentmagneten ist. Die Phasenströme und die Kommutierungssignale
durchlaufen pro Umdrehung p Zyklen.

Das sind zwar die Aussagen für einen BLDC, aber sie gilt auch für 
"normale" Drehstrommotoren. Die Spulen (Wicklungen) sind die Phasen, 
nicht die Polpaare.

von Jan R. (Gast)


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diese pole bestehen nicht gleichzeitig sondern während einer Umdrehung 
so hab ochs verstanden...

von ich (Gast)


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Jan R. schrieb:
> diese pole bestehen nicht gleichzeitig sondern während einer
> Umdrehung
> so hab ochs verstanden...

Wie soll sich die Anzahl der Magnete während einer Umdrehung ändern?
Klar bestehen sie gleichzeitig. Sie sind nicht gleichzeitig wirksam, das 
ist richtig. Aber die Anzahl der Polpaare ist einfach nur die Anzahl der 
Nordpole.

von Frank X. (flt)


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ich schrieb:
> Aber die Anzahl der Polpaare ist einfach nur die Anzahl der
> Nordpole.

Hä?
Was an dem Wort "Polpaarzahl" ist so schwer zu verstehen?
Zwei Pole(einmal Nord, einmal Süd) bilden ein Paar.
p=1 bedeutet eine zweipolige Maschine.
Mit 2p wird die Polzahl bezeichnet.

mfg

von Frank X. (flt)


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Jan R. schrieb:
> so hab ochs verstanden...

Wie wahr Wie wahr...

von ich (Gast)


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Frank Xy schrieb:
> ich schrieb:
>> Aber die Anzahl der Polpaare ist einfach nur die Anzahl der
>> Nordpole.
>
> Hä?
> Was an dem Wort "Polpaarzahl" ist so schwer zu verstehen?
> Zwei Pole(einmal Nord, einmal Süd) bilden ein Paar.

Du sprichst von Polen, andere sprechen von Polpaaren.

> p=1 bedeutet eine zweipolige Maschine.
Richtig, und zwei Pole sind ein Polpaar, also kann man sagen, man hat 
eine zweipolige Maschine oder man hat eine Maschine mit einem Polpaar. 
Ist das gleiche.

> Mit 2p wird die Polzahl bezeichnet.

Was man jetzt mit "p" bezeichnet, ein Pol oder ein Polpaar, das ist die 
Definition des Herstellers. Bei Maxon zum Beispiel ist es die Anzahl der 
Polpaare. Aber das "p" ist ja keine genormte Bezeichnung.

Also, was kommt raus? Wir sprechen beide von der gleichen Sache.

1 Polpaar = 2 Pole.
1 Polpaar ist die Anzahl der Nordpole (Definition original Maxon).
Und das bedeutet ja das gleiche.

Alles wieder gut?

von Vn N. (wefwef_s)


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ich schrieb:
> die Frage hatten wir gerade im Nachbarthread :-)
> Die Polpaare haben NICHTS mit der Anzahl Spulen zu tun.
>
> Maxon sagt dazu, daß die Polpaarzahl (p) die Anzahl der Nordpole des
> Permanentmagneten ist. Die Phasenströme und die Kommutierungssignale
> durchlaufen pro Umdrehung p Zyklen.
>
> Das sind zwar die Aussagen für einen BLDC, aber sie gilt auch für
> "normale" Drehstrommotoren. Die Spulen (Wicklungen) sind die Phasen,
> nicht die Polpaare.

Permanentmagnet in einer Asynchronmaschine?
Natürlich werden die Pole aus Wicklungen gebildet.

von Frank X. (flt)


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ich schrieb:
> Aber das "p" ist ja keine genormte Bezeichnung.

Doch.
Findet sich in jedem Lehrbuch des Elektromaschinenbaus.

von Tom (Gast)


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kurze Such gab ein ganz anschauliches Beispiel:
http://berufsschule1ab.de/website2009/berufsschule/fachbereiche/elektro/unterrichtseinheiten/Grundlagen/Drehfeld.htm

>Warum sind hier 6 Eingezeichnet?
War zwar kein Bild dabei, aber wahrscheinlich meinst du 6 Hin- und 
Rückleiter, also 3 Spulen.

von Frank X. (flt)


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ich schrieb:
> 1 Polpaar = 2 Pole.
> 1 Polpaar ist die Anzahl der Nordpole (Definition original Maxon).
> Und das bedeutet ja das gleiche.

Nein.
Ein Polpaar ist als ein Nordpol und ein Südpol definiert.
Also zwei ungleichnamige Pole bilden ein Paar.

von ich (Gast)


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Ja, entweder aus Wicklungen, die kurzgeschlssen sind (daher auch der 
Name Kurzschlußläufer), oder einer Feldwicklung, die mit Gleichstrom 
über Schleifringe gespeist wird. Und wie ich oben schon schrieb, die 
Aussage mit den Permanentmagneten betrifft den BLDC, beim Asynchronmotor 
ist es eben das Feld oder der Kurzschlußläufer.
Dem TO geht es aber um die Spulen, die das Drehfeld erzeugen (Stator). 
Und die bestimmen eben nicht die Polzahl, sondern der Läufer tut das. 
Egal, ob es Permanentmagnete sind wie beim BLDC oder die mit Gleichstrom 
gespeiste Feldwicklung. Die beiden Sachen sind zu unterscheiden.

von ich (Gast)


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Frank Xy schrieb:
> ich schrieb:
>> 1 Polpaar = 2 Pole.
>> 1 Polpaar ist die Anzahl der Nordpole (Definition original Maxon).
>> Und das bedeutet ja das gleiche.
>
> Nein.
> Ein Polpaar ist als ein Nordpol und ein Südpol definiert.
> Also zwei ungleichnamige Pole bilden ein Paar.


Nochmal zur Erklärung, daß wir wirklich das Gleiche meinen:
>> 1 Polpaar ist die Anzahl der Nordpole (Definition original Maxon).
Es gibt keine Nordpole allein, ist doch logisch. Also ist das die 
gleiche Zählweise. Zu jedem Nordpol gehört ein Südpol. Und beides 
zusammen ist ein Polpaar. Und wenn MAXON sagt, "die Anzahl der 
Nordpole", dann ist das gleichbedeutend mit "die Anzahl der Nord- und 
Südpole".
> Ein Polpaar ist als ein Nordpol und ein Südpol definiert.
Also sprechen wir vom gleichen Sachverhalt.

von Frank X. (flt)


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ich schrieb:
> Dem TO geht es aber um die Spulen, die das Drehfeld erzeugen (Stator).
> Und die bestimmen eben nicht die Polzahl, sondern der Läufer tut das.

Hä?
Kannst Du Deine merkwürdige Aussage etwas genauer erklären?
Natürlich bestimmt die Ständerwicklung die Polzahl der Maschine.
Der Läufer(Polrad oder Schleifringläufer) muss dazu passen.
Beim Käfigläufer ist es egal, der Induktionsstrom im Käfig
findet schon seinen Weg.

von ich (Gast)


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Frank Xy schrieb:
> ich schrieb:
>> Dem TO geht es aber um die Spulen, die das Drehfeld erzeugen (Stator).
>> Und die bestimmen eben nicht die Polzahl, sondern der Läufer tut das.
>
> Hä?
> Kannst Du Deine merkwürdige Aussage etwas genauer erklären?
> Natürlich bestimmt die Ständerwicklung die Polzahl der Maschine.
> Der Läufer(Polrad oder Schleifringläufer) muss dazu passen.
> Beim Käfigläufer ist es egal, der Induktionsstrom im Käfig
> findet schon seinen Weg.

Hallo Frank,

also gut. Angenommen, du hast eine Ständerwicklung mit 3 Wicklungen. 
R-S-T oder U-V-W oder L1, L2, L3.

Wenn du ein Polrad mit einem Polpaar hast, dann ist es eine einpolige 
Maschine, aber wenn du ein Polrad mit zwei Polpaaren hast, dann ist es 
eine zweipolige Maschine. Und in beiden Fällen ist es die gleiche 
Ständerwicklung.

Natürlich gibt es auch die Variante, daß die Ständerwicklung aus 6 
Wicklungen besteht, also jeweils um 180° versetzt. Wenn jetzt das 
Drehfeld des Drehstroms eine volle Umdrehung macht, ist das in der 
Ständerwicklung nur eine halbe Umdrehung. Also auch für den Motor die 
halbe Drehzahl. Dann gibt es wieder die Möglichkeit mit 
unterschiedlichen Polrädern. Weißt du jetzt, wie ich das meine? Ich will 
ja nur ausdrücken, daß nicht die Drehstromwicklung die Polpaare 
bestimmt, denn die kann ja bei verschiedenen Polrädern gleich sein.

von Frank X. (flt)


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ich schrieb:
> Wenn du ein Polrad mit einem Polpaar hast, dann ist es eine einpolige
> Maschine, aber wenn du ein Polrad mit zwei Polpaaren hast, dann ist es
> eine zweipolige Maschine. Und in beiden Fällen ist es die gleiche
> Ständerwicklung.

1 Polpaar= 2 Pole
2 Polpaare= 4 Pole

Es ist definitiv nicht die gleiche Wicklung.

Für m= 3 und p= 1(2p= 2) hat die Wicklung 6 Gruppen.
Für m= 3 und p= 2(2p= 4) hat die Wicklung 12 Gruppen.

Der Wikipedia-Link zeigt es doch recht anschaulich.

mfg

von Jan R. (Gast)


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http://www.zeitlauf.de/uploads/pics/zl_drehstrommotor_ac.jpg

das ist ja son versuchsaufbau, zur Veranschaulichung. das funktioniert 
aber wirklich.

wie vile Poolpaare sinds da jetzt, da ja jeweils nur ein pool in die 
motte zeigt. was ist mit den anderen, wie ist so eine Maschine in ect 
aufgebaut, wie verlaufen da die spulen?

von Tom (Gast)


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>wie vile Poolpaare sinds da jetzt
1

Schau dir mal meinen Link von oben an.

von Jan R. (Gast)


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Tom schrieb:
>>wie vile Poolpaare sinds da jetzt
> 1
>
> Schau dir mal meinen Link von oben an.

Ja aber daraus wird mir immernoch nicht klar, es zeigt doch immer nur 
ein Pol in die Mitte natürlich bildet sich insgesamt ein Nord und ein 
Südpol, die betragsmäßig immer gleich groß sind, ist das das was gemeint 
ist?

Wie verlaufen denn die suhlen im echten motor, so wie in dem Schema?

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Jan R. schrieb:
> Ja aber daraus wird mir immernoch nicht klar, es zeigt doch immer nur
> ein Pol in die Mitte

In deinem Bild besteht der Rotor aus einem einzelnen Magnet mit Nord- 
und Südpol, also ein Polpaar.

Wenn man die Pole im Stator betrachtet, dann darf man nicht die Pole der 
einzelnen Spulen zählen, sondern man muss das Feld betrachten, das durch 
die Spulen erzeugt wird (genau genommen das Feld im Luftspalt).

Und dieses Feld hat bei so einer Spulenanordnung zwei Pole, also ein 
Polpaar:

Der Stator besteht aus drei Spulen. Wenn diese Spulen mit einem Drehfeld 
bestromt werden (3 Phasen mit jeweils 120° Phasenverschiebung), dann 
erzeugt der Stator ein Magnetfeld, das jeweils einen Nord- und einen 
Südpol hat.

Beispiel:
  Strom in der 1. Spule I_1 =  1,0 A
  Strom in der 2. Spule I_2 = -0,5 A
  Strom in der 3. Spule I_3 = -0,5 A
  Die Summe der Ströme ist 0.

Jede Spule für sich erzeugt ein Magnetfeld in der Spulenachse.

Durch die Überlagerung der drei Felder resultiert ein Feld in der 
Richtung der 1. Spule; bei den Feldern der anderen beiden Spulen heben 
sich die Komponenten, die rechtwinklig dur Achse der ersten Spule sind, 
gegenseitig auf. Übrig bleiben also nur noch die Komponenten in Richtung 
der ersten Spule.

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