Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik NiMH Akku mit höherer Spannung als erwartet


von Reinhard N. (rn-cologne)


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Hallo zusammen,
heute bin ich einem seltsamen Effekt begegnet, den ich mir nicht 
erklären konnte.
Nachdem meine elektrische Zahnbürste nicht mehr richtig funktionierte 
(trotz langer Ladezeit, ging der Motor nach wenigen Sekunden aus), ging 
ich wie selbstverständlich davon aus, dass der Akku den Geist so langsam 
aufgegeben hat. Aufschrauben und Akku bestimmen ging problemlos. Akku 
wurde bestellt und eingebaut.
Jetzt kommt das verrückte: der ausgebaute Akku, eine 2x2/3 AA NiMH Zelle 
hat eine Spannung von 2,9 Volt. Hier würde ich doch bei voll geladenem 
Akku nur ca. 2,5 - 2,6 Volt erwarten, oder? Bei Belastung mit 1A sinkt 
die Spannung auf 2,3V. In der Zahnbürste wird der Akku aber wesentlich 
weniger belastet, so dass die Spannung nur geringfügig absinkt.
Jetzt frag ich mich natürlich, ob ein anderer Defekt an der Zahnbürste 
vorliegt oder das zugehörige Ladegerät möglicherweise defekt ist.
Mit dem neuen Akku funktioniert die Zahnbürste jedenfalls wieder wie sie 
soll.
Gruß
Reinhard

von Roland .. (rowland)


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Beim Laden steigt die Spannung auch gerne bis 1,6V. Sogar für das 
Entladen beginnt die Kurve bei 1,4V.

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/250000-274999/250080-da-01-en-AKKU_1_2V_MIGNON_NIMH_HHR_120AAB1_1Z.pdf

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ich finde daran nichts seltsam. Ist alles richtig so.

von MaWin (Gast)


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> dass der Akku den Geist so langsam aufgegeben hat.

Er hat keine Kapazität mehr.

> der ausgebaute Akku, eine 2x2/3 AA NiMH Zelle
> hat eine Spannung von 2,9 Volt. Hier würde ich doch bei voll geladenem
> Akku nur ca. 2,5 - 2,6 Volt erwarten, oder? Bei Belastung mit 1A sinkt
> die Spannung auf 2,3V.

Im Prinzip ja.

Beide Zellen leben, beide haben einen eher hohen Innenwiderstand, beide 
sind randvoll überladen, und beide haben kaum noch Kapazität, vermutlich 
durch das jahrelange Überladung.

von Reinhard N. (rn-cologne)


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Danke für die schnellen Antworten

Roland ... schrieb:
> Beim Laden steigt die Spannung auch gerne bis 1,6V. Sogar für das
> Entladen beginnt die Kurve bei 1,4V.
>
das wusste ich nicht, wieder was dazu gelernt.

> sind randvoll überladen, und beide haben kaum noch Kapazität, vermutlich
> durch das jahrelange Überladung.

Ja, leider haben diese "einfachen" Geräte keine vernünftige 
Ladeelektronik und sind dahin designt, dass sie nach 2-3 Jahren nicht 
mehr gehen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Reinhard N. schrieb:

>> sind randvoll überladen, und beide haben kaum noch Kapazität, vermutlich
>> durch das jahrelange Überladung.
>
> Ja, leider haben diese "einfachen" Geräte keine vernünftige
> Ladeelektronik und sind dahin designt, dass sie nach 2-3 Jahren nicht
> mehr gehen.

Der "Trick" besteht darin, diese Geräte nicht auf der Ladestation 
aufzubewahren. Sondern erst dann zum Aufladen auf die Station zu stellen 
wenn der Akku (fast) leer ist.

Da eine elektrische Zahnbürste (im Gegenteil zu z.B. einem DECT 
Mobilteil) keine Akkustandsanzeige besitzt, ist das natürlich nicht ganz 
trivial. An das Intervall kann man sich herantasten, indem man das Gerät 
wenigestens einmal so lange benutzt bis die Akkus leer sind und dann 
immer frühestens nach der Hälfte dieser Zeit nachlädt.

Da meine neue Zahnbürste (Philips Sonicare) auch nach 2 Wochen mit der 
gleichen Akkuladung noch geht, stelle ich sie einfach alle 2 Wochen mal 
für eine Nacht in die Ladestation.


XL

von Michael W. (Gast)


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Ist die Zahnbürste aufgeladen, ziehen wir bei unserer Ladestation (hängt 
an der Wand) den Netzstecker, wenn dann die Zahnbürste nach ein paar 
Tagen merklich langsamer läuft, kommt die Station wieder an's 230V Netz. 
Die Akkus halten lange, und der Stromverbrauch wird obendrein noch ein 
wenig reduziert.

von Reinhard N. (rn-cologne)


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Diese intermittierende Aufladung habe ich auch so lange praktiziert, wie 
es ging. Allerdings habe ich erst dann nachgeladen, wenn die Zahnbürste 
nicht mehr lief.

Ist das schlechter für den Akku, als eine Nachladung, wenn der Akku halb 
leer ist?

Irgendwann war der Akku dann schon so geschwächt, dass ich die 
Zahnbürste ständig aufladen musste.
Ich habe gerade mal recherchiert. Die Zahnbürste war gute 3 Jahre bei 
zwei Personen im Einsatz. Das ist eine annehmbare Lebensdauer für einen 
Akku.

von Stefan F. (Gast)


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Meine von Braun hat nur 2 Jahre gehalten, obwohl ich sie schön brav 
immer erst aufgeladen habe, wenn die Kontroll-LED blinkte. Die Garantie 
ware gerade einen Monat abgelaufen. Das machen die doch extra, oder?

Da habe ich mir zwei 2/3AA Akkus zum Ersatz gekauft, aber sie passten 
nicht rein. Blöd gelaufen.

Jetzt habe ich eine von Rossmann, die kostet nur 1/5 von und verwendet 
ganz normale Mignon Akkus. Die Bürsten sind auch viel billiger, ich 
finde sie dennoch genau so gut.

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