Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schwingender Schmitt-Trigger


von Hendrik K. (subsessor)


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Hallo Leute,

ich lese seit einiger Zeit gelegentlich Beiträge hier im Forum und 
wollte mich nun auch endlich mal anmelden, da ich ein Problem mit einem 
Schmitt trigger habe, das ich einfach nicht in den Griff kriege. :(

Ich habe mir jedenfalls eine Schaltung erstellt, um meine Kühlbox im 
Auto abschalten zu lassen, wenn meine Batteriespannung unter einen 
gewissen Wert fallen sollte. Man kennt das evtl. unter der Bezeichnung 
Batteriewächter. Zusätzlich befindet sich vor dem Batteriewächter eine 
sparsame Spannungsanzeige mit 10 LEDs, die einen einstellbaren 
Spannungswert darstellen können.

Die Simulation in LTSpice funktionierte problemlos, ein Testaufbau auf 
einem Breedboard mit LED als Last funktionierte auch offenbar wie 
gewollt.

Doch dann habe ich alles fest verlötet und an die eigentliche Last 
gehängt (Peltier-Element + kleiner Ventilator) und schon funktioniert 
gar nichts mehr wie es sollte.  Besonders schlimm ist, dass der OP im 
Hysteresbereich zum Teil sehr stark schwingt (im Khz-Bereich) und 
dadurch der FET sehr schnell sehr heiß werden kann. Dabei war die 
eigentliche Mission ja, Energie zu sparen und nich zu verheizen...

Witziger Nebeneffekt: Sogar das Labornetzteil wird auf komische Art und 
Weise beeinflusst - wenn ich die Spannung langsam erhöhe bleibt diese 
lt. Anzeige auf dem Netzteil für einen gewissen Zeitraum nahezu gleich 
und springt dann spontan um, wenn der OP öffnet. Aber nicht durch die 
Strombegrenzung ausgelöst...

Das kommt mir alles jedenfalls arg kurios vor und leider bin ich auf dem 
elektrotechnischen Gebiet nicht grade der Überflieger sodass ich den 
Fehler in der Schaltung einfach nicht finden kann.

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen :)

Schaltung befindet sich im Anhang, ggf. kann ich ein Foto der Platine 
nachreichen.

von Günter Lenz (Gast)


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Die Spanungsquelle ist zu hochohmig.
Bei abschaltung der Last, erholt sich die Spannung wieder,
und die Last wird wider zugeschaltet. Und das wiederhohlt
sich andauernd. Schalte mal einen Tiefpass vor dem +Eingang,
und schieb mal die beiden Schaltschwellen weiter auseinander.

von dolf (Gast)


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http://www.atx-netzteil.de/unterspannungsabschaltung_ohne_relais.html

da wird der tl77xx(a/b) zum abschalten verwendet.
die funktion wird ausreichend beschrieben und n layout ist auch noch 
dabei.

von Hendrik K. (subsessor)


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Günter Lenz schrieb:
> Die Spanungsquelle ist zu hochohmig.
> Bei abschaltung der Last, erholt sich die Spannung wieder,
> und die Last wird wider zugeschaltet. Und das wiederhohlt
> sich andauernd. Schalte mal einen Tiefpass vor dem +Eingang,
> und schieb mal die beiden Schaltschwellen weiter auseinander.

Ich hab es ja mit einem Labornetzteil gemacht, das sollte ja eigentlich 
Stabil laufen (im gegensatzz zu einer KFZ-Batterie) Hysterese sind 0,5V 
aber dank Trimmer einstellbar.
Wegen Tiefpass: ich hatte schon mal einen 104 (=10nF, oder?) zwischen 
Nichtinvertierendem Eingang und Masse gelötet. Hatte sich zwar gebessert 
- schwingt aber immer noch.



dolf schrieb:
> http://www.atx-netzteil.de/unterspannungsabschaltung_ohne_relais.html
>
> da wird der tl77xx(a/b) zum abschalten verwendet.
> die funktion wird ausreichend beschrieben und n layout ist auch noch
> dabei.

In der Schaltung sehe ich noch nicht so recht durch. Bin, wie gesagt, 
kein Profi in dem Thema =(
Siehst du denn keine Möglichkeit, meine Schaltung zu reparieren? >_<


Noch mal zur Schaltung: Trimmer 1 ist ein 20k lineartrimmer, Trimmer 2 
ist ein 1M lineartrimmer.

: Bearbeitet durch User
von Günter Lenz (Gast)


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Versuch mal noch die Betriebsspannungsanschlüsse
mit einem RC-Glied zu filtern. Und wozu dient ZD16?
Z-Dioden betreibt man eigentlich mit Vorwiderstand.
Oder soll der Innenwiederstand der Spannungsquelle
als Vorwiderstand dienen?

von Wilhelm F. (Gast)


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> Ich hab es ja mit einem Labornetzteil gemacht, das sollte
> ja eigentlich Stabil laufen

Warum? Ich habe ein Labornetzteil, was bei Stromspitzen oberhalb der 
Strombegrenzung oder des Maximalstromes abregelt, und dann gibt es einen 
Spannungseinbruch.

Geholfen hat mir mal, einen dicken Elko parallel ans Labornetzteil zu 
schalten.

von Teo D. (teoderix)


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Verrätst Du mal wie viel Ampere Dein Peltierchen so frißt.

von Günter Lenz (Gast)


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Wie verhält sich deine Schaltung ohne Last
oder mit nur ganz kleiner Last,
wenn du die Spannung hoch und runter drehst?

von Helmut S. (helmuts)


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Mach erst mal 220Ohm in die Gatezuleitung.
Grund: Opamps mögen keine 10nF(Cgs) als Last. Die fangen bei rein 
kapazitiver Last gerne an zu schwingen.

von Greg (Gast)


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OP schwingt im khz Bereich?
Du hast keinen Abblockkondensator von Versorgung + nach GND direkt am 
OP.
Der muß immer rein.
Die ZD16 bringt eigentlich nichts ausser die Gefahr ist groß das deine 
Platine abbrennt. Mach die weg.
Es macht noch Sinn den Pegel der in den + Eingang reingeht zu filtern. 
Das kannst du aber nicht an dem Pin+ direkt machen, da sonst der Schmitt 
Trigger nicht mehr funktioniert.
Was du machen kannst ist vor dem Trim1 noch einen sagen wir mal 100ohm 
Widerstand zwischen +12V und Trim1 legen. Und vom Punkt 100ohm 
Widerstand und Trim1 einen Kondensator nach GND legen. Dann hast du ein 
Filter. Das kann ruhig ein Elko sein mit 0,1uF parallel. Trim1 darf dann 
nicht mehr zu  niederohmig sein, sonst wirkt die Kapazität des Filters 
wieder zu stark am Eingang des +Pins.
Am Besten du machst nochmal ein neues Bild mit den Änderungen. Warum du 
da 2 TS9121 drin hast???.
Übrigens TS9121 kann ich nirgens finden.

Du könntest noch ein paar Angaben machen. Bei welchen Spannungen soll 
der Ein und wieder abschalten. Wie groß ist der Strom?
Beachte bei den Lastkreis die nötigen Querschnitte da sich sonst auch 
noch ein Masseversatz bildet.

von Wilhelm F. (Gast)


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Helmut S. schrieb:

> Mach erst mal 220Ohm in die Gatezuleitung.
> Grund: Opamps mögen keine 10nF(Cgs) als Last. Die fangen bei rein
> kapazitiver Last gerne an zu schwingen.

Viele Stufen mögen keine kapazitive Last. Mit einem Widerstand kann man 
oft was richten.

Im CMOS-Kochbuch habe ich sowas stehen, wo ein MOSFET-OP-Amp CA3130 
beschrieben ist, der nicht nur MOSFET-Eingänge hat, sondern auch 
MOSFET-Ausgang.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Die Schaltung hat mehrere Schwächen. Zum einen gehören in Reihe zu den 
Trimmern immer auch Vorwiderstände, weil ein Widerstand von 0 bei beiden 
z.B. den Ausgang des OPV gegen die positive Betriebsspannung 
kurzschließen würde.

Zum zweiten gehört dringend ein Gate-Widerstand von mindestens 100R vor 
den MOSFET, um dem OPV die kapazitive Last erträglicher zu machen. 
Ebenso muß die Schaltung langsamer gemacht werden. Als einfachsten Weg 
könnte man dem Spannungsteiler mit Trim1 einen Kondensator (einige 10µF) 
vom Mittelpunkt nach GND verpassen. Dann muß aber auch noch ein 
Widerstand (einige 10K) zwischen den Spannungsteiler und den OPV-Eingang 
geschaltet werden.

Eine Hysterese von 0.5V erscheint mir bedeutend zu klein. Ich würde eher 
in Richtung 2V tendieren. Sonst wird die Schaltung im Übergangsbereich 
unruhig bzw. kann gar - wie von Vorpostern schon angemerkt - über die 
Rückkopplung des Laststroms auf die Batteriespannung anfangen zu 
schwingen.

Viel gravierender ist jedoch, daß jegliche Schutzbeschaltung für den 
Betrieb am Kfz-Bordnetz zu fehlen scheint. Wenn die Schaltung auch bei 
laufendem Motor betrieben werden soll, dann muß zumindest die Versorgung 
des OPV entsprechend gefiltert werden. Siehe dazu:

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23


XL

von Hendrik K. (subsessor)


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Wow, find ich gut, wie viele Leute mir bei meinem Problem helfen wollen 
freu =)



@Günter Lenz

Ein RC-Glied? ... also ein Widerstand in die Betriebsspannung?

Die ZD16 soll Spannungsspitzen, die im KFZ ja häufiger vorkommen können, 
kurzschließen.

Um das mal ohne Last zu probieren müsste ich selbige erst mal wieder 
ablöten... ist alles festverdrahtet =/ und ein Oszi kann ich auch noch 
nich mein eigen nennen :(



@Wilhelm F.

Naja das Netzteil hat keinen Strom abgeriegelt, weil der OPV ja noch 
sperrte. Ich habe die Spannung ja langsam erhöht.
UUnd auch im aktiven Fall hat das NT genug Strom abgegeben. Also die 
Strombegrenzung hat so oder so nicht eingegriffen.

Aber vielleicht sollte ich trotzdem mal versuchen, ein hohes C ran zu 
hängen?



@Teo Derix

Da kommt einiges zusammen, sind glaube knapp drei Ampere. Mein 
heimisches NT schafft nur 2. Daher kann ich das auch immer nur auf 
Arbeit machen, habe derzeit aber grade Schule ;)




@Helmut S.

Mit Gatezuleitung meinst du zwischen OPV und FET auf Masse, oder? Dort 
ist allerdings keine kapazitive Last!? :o
Der FET hängt direkt am OPV-Ausgang, an dem auch ein Trimmer sitzt. Erst 
hinter dem Trimmer (steht auf ~250k) hängt ein C.



@Greg
Also abblockkondensator heißt der? ... hab oben schon geschrieben, dass 
ich an genau dieser Stelle 10nF provisorisch dazugelötet hab - dadurch 
hatte es sich zwar gebessert aber das Schwingen ist nicht gänzlich 
verschwunden.
Die ZD16 soll spannungsspitzen kurzschließen. Wenn ich die weg mach, wie 
kann ich dann die Schaltung schützen?
>Es macht noch Sinn den Pegel der in den + Eingang reingeht zu filtern.
>Das kannst du aber nicht an dem Pin+ direkt machen, da sonst der Schmitt
>Trigger nicht mehr funktioniert.
Ich versteh den Punkt leider nicht. Magst du ihn mir noch mal genauer 
erklären bitte?
Wieso soll ich vor einen Widerstand (~9K) noch einen 100Ohm widerstand 
löten? :o

der TS9121 ist ein Käfer, in dem zwei OPVs drinne sind, aber nur einer 
ist angeschlossen.
Das ist übrigens der hier:
http://www.reichelt.de/ICs-TLC-TSA-/TS-912IN/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=5480&ARTICLE=21834&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&;

Einschalten ab 12,3 .. 12,5 Volt
Abschalten unter 11.8 Volt
Strom: ca 3A
Die Anschlüsse sind relativ nah am FET.
Was ist ein Masseversatz? :o



@Axel Schwenke
Hui, da kommt ja einiges Zusammen.
Ich wusste nich, dass man zu Trimmern noch einen Vorwiderstand setzten 
muss. Mea Culpa. Andererseits frage ich mich, was daran so schlimm wäre, 
wenn der Eingang = Versorgungsspannung wäre!?

Also 100R zw. FET und OPV,
und dann? ein C zwischen Trim1 und Trim2 auf Masse und zwischen diesen 
und dem +Eingang noch mal einige 10k??

Allerdings wären 2V hysterese schon wieder arg viel - mit der Batterie 
will ich den Wagen ja noch starten können...
und meine ZD16 mag hier wohl gar keiner... diese war nämlich eigentlich 
als schutz gedacht. :D



Na dann mach ich mich mal an das Kompendium, sobald ich wieder Zeit und 
internet habe. Bin nämlich nächste Woche erst mal wieder in der Schule 
und nicht zuhause ;-)
Vielen Dank schon mal für die viele Hilfe, mal gucken was ich davon 
umsetzen kann!!

: Bearbeitet durch User
von Helmut S. (helmuts)


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> Mit Gatezuleitung meinst du zwischen OPV und FET auf Masse,

Nein!

Der Widerstand muss zwischen Opamp-Ausgang und Gate des Mosfets.

von Hendrik K. (subsessor)


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Helmut S. schrieb:
>> Mit Gatezuleitung meinst du zwischen OPV und FET auf Masse,
>
> Nein!
>
> Der Widerstand muss zwischen Opamp-Ausgang und Gate des Mosfets.

Uhm kopfkratz
Du meinst also OPV---||---FET  ??
Damit würde ich den Gateanschluss Gleichstrommäßig trennen!? :o

von Helmut S. (helmuts)


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Da sollst du 220 Ohm einbauen. Das ist doch nicht unendlich.
Das braucht der Opamp damit er am Ausgang 220Ohm+10nF(Cgs) sieht sonst 
ist der beleidigt. Vielleicht ist er auch mit 100Ohm zufrieden.
Cgs ist die Gate-Source Kapazität im Mosfet.

von Hendrik K. (subsessor)


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ach gott bin ich deppert...

ja natürlich! ich weiß auch nich warum ich da Kondensator gelesen hab 
obwohl da eindeutig Widerstand steht. Herr lass Hirn regnen!

Danke für deine Geduld ;-)

von Greg (Gast)


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Henne K. schrieb:
> @Greg
> Also abblockkondensator heißt der? ... hab oben schon geschrieben, dass
> ich an genau dieser Stelle 10nF provisorisch dazugelötet hab - dadurch
> hatte es sich zwar gebessert aber das Schwingen ist nicht gänzlich
> verschwunden.
> Die ZD16 soll spannungsspitzen kurzschließen. Wenn ich die weg mach, wie
> kann ich dann die Schaltung schützen?
> Ich versteh den Punkt leider nicht. Magst du ihn mir noch mal genauer
> erklären bitte?
> Wieso soll ich vor einen Widerstand (~9K) noch einen 100Ohm widerstand
> löten? :o
>
> der TS9121 ist ein Käfer, in dem zwei OPVs drinne sind, aber nur einer
> ist angeschlossen.
> Das ist übrigens der hier:

TS9121 gibts immer noch nicht. Aber du meinst TS921
Ich habe mal einen kompletten Schaltplan gezeichnet.

von Greg (Gast)


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Greg schrieb:
> TS9121 gibts immer noch nicht. Aber du meinst TS921
> Ich habe mal einen kompletten Schaltplan gezeichnet.

Äh, ich meinte TS912.

von Greg (Gast)


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Sorry für die Doppelposts. Brauche noch mehrere Anläufe.
Den Schaltplan habe ich nochmal was deutlicher neu angehängt.

von Kai K. (klaas)


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Das RC-Filter kannst du für alles verwenden, was mit 12V gespeist wird, 
also auch den OPamp und die Zenerdiode. Vergrößere C2 aber auf 100µF. 
Auch R6 ist viel zu klein. Nimm mal 100...1000R.

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