Infineon in München scheint von den Jobangeboten her ein sehr attraktiver Arbeitgeber zu sein. Jetzt habe ich nur gesehen, dass bei denen Vertrauensarbeitszeit. Von dieser Art der Arbeitszeit hört man ja die unterschiedlichsten Dinge und es scheint auch sehr vom jeweiligen Arbeitgeber abzuhängen wie diese genau praktiziert wird. Aus diesem Grund würde mich interessierern: Hat jemand Erfahrung bzw. Kenntnisse wie die Vertrauensarbeitszeit bei Infineon in München gehalten wird? Werden die Stunden vom Arbeitnehmer notiert und so auch Überstunden registriert? Gruß
Du notierst selbst. Es gibt gewissermaßen eine informelle "Kontrolle" durch die Kollegen, aber wenn Du deine Arbeit gut machst brauchst Du keine Angst davor haben, um 15 Uhr zu gehen, wenn Du eben um 7 Uhr anfängst.
gaga schrieb: > Du notierst selbst. Es gibt gewissermaßen eine informelle "Kontrolle" > durch die Kollegen, aber wenn Du deine Arbeit gut machst brauchst Du > keine Angst davor haben, um 15 Uhr zu gehen, wenn Du eben um 7 Uhr > anfängst. wird dann die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit eingehalten? Dürfen geleistete Überstunden wieder frei genommen werden?
Birgt natürlich in sich die Gefahr, dass da mal locker Stunden vom Arbeitgeber nicht anerkannt werden, aber nicht solange man da motiviert gebraucht wird. Also nur wenn der Job in Gefahr gerät wirds kritisch. Wenn man die Überstunden gering hält, kann man das evtl. verschmerzen.
Frank schrieb: > wird dann die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit eingehalten? Dürfen > geleistete Überstunden wieder frei genommen werden? Vertrauensarbeitszeit? Da würd ich auf jedenfall für mich eine Stundenaufschreibung machen! Sowas dürfte sich auf jedenfall noch als wichtig rausstellen.
Ein Kumpel von mir war damals bei Infineon. Dann bei Quimonda. Hatte 200 Überstunden, die ALLESAMT bei der Insolvenz weg waren. Allerdings wurden die Zeiten selbst erfasst, eben ohne Stempeluhr. Das läßt Spielraum in beide Richtungen...
Vertrauensarbeitszeit klingt ja erst mal super, keine Zeiterfassung mehr, weniger Kontrolle, der Arbeitgeber vertraut einem ja, usw. Ich hatte das auch mal bei einer kleineren Firma. Leider sieht die Realität meist so aus, dass die Nachteile überwiegen: - Normalerweise ist es nicht möglich, Überstunden abzufeiern, indem man einen ganzen Tag frei nimmt. Es gibt ja offiziell gar keine erfassten Überstunden. - In der Praxis wird man immer unbezahlte Überstunden leisten, egal was man sich vornimmt ("heute gehe ich aber mal früher"). Ist einfach so. - Kollegen oder Chef schauen doof, wenn man doch mal früher geht. Dass man vielleicht auch früher gekommen ist, sieht aber keiner. Nicht umsonst ist diese Art der Arbeitszeit bei Konzernen auf die AT-Stellen beschränkt. Da ist im Gehalt aber auch genug Puffer vorgesehen, um Überstunden mitabzugelten.
Ich hatte damals Vertrauensarbeitszeit bei Infineon (war aber schon vor Quimonda weg) und nie Probleme. Mein System war unter der Woche mehr zu arbeiten und damit am Freitag früher zu gehen - Überstunden ansammeln muss ja nicht sein. Sehen wir es aus der Sicht des Arbeitgebers, kann er es eigentlich nie recht machen: Stempeluhr - kein Vertrauen, Vertrauensgleitzeit - er will nur meine Überstunden. Ich habe ehrlich die Stunden im EXCEL mitgeführt und eben auf einen Wochenausgleich geachtet - dass die täglichen Zeiten dann nicht gestimmt hatten, war nie ein Problem. Schließlich ist ja immer eine Kontrolle über die Zugangsreader möglich.
Schwabe schrieb: > Sehen wir es aus der Sicht des Arbeitgebers, kann er es eigentlich nie > recht machen: Stempeluhr - kein Vertrauen, Vertrauensgleitzeit - er will > nur meine Überstunden. "Stempeluhr - kein Vertrauen" sehe ich überhaupt nicht. Da wird ganz objektiv die Anwesenheitszeit aufgezeichnet, da kann keiner schummeln oder falsch interpretieren. > dass die täglichen Zeiten dann nicht gestimmt > hatten, war nie ein Problem. Schließlich ist ja immer eine Kontrolle > über die Zugangsreader möglich. Also das wäre ja dann ein tolles Vertrauen, wenn man schon das Wort benutzt. Erst Vertrauensarbeitszeit vereinbaren und dann als Arbeitgeber doch heimlich kontrollieren? In so einer Firma möchte ich nicht arbeiten.
jubi schrieb: > "Stempeluhr - kein Vertrauen" sehe ich überhaupt nicht. Da wird ganz > objektiv die Anwesenheitszeit aufgezeichnet, da kann keiner schummeln > oder falsch interpretieren. stimmt, ich fände eine Stempeluhr lästig. Da kann man ja viel kontrollieren, einziger Vorteil ist wohl, dass man nach körperlicher Anwesenheit beschäftigt wird. Wir haben Vertrauensarbeitszeit und ich weiß mich zu wehren. Ich schätze Aufwände für Entwicklungen immer viel höher als ich wirklich brauche, meine Kollegen machen das auch so, wir halten da zusammen. Dann nennt man einen Termin wann das fertig sein soll, die anderen arbeiten auch mit zu hohen Entwicklungszeiten und dann ist man eben früher fertig und hat Zeit um früher heim zu gehen oder im Internet zu surfen. Eingetragen werden dann halt die Zeiten, die man geschätzt hat. Das machen Unternehmensberater und Anwälte meist auch nicht anders. Und mein disziplinarischer Vorgesetzter merkt eh von nix, der ist zwar Ingenieur, aber arbeitet zu 90% im Vertrieb, den sehe ich vielleicht einmal im Monat, dem fällt es gar nicht auf wenn man früher geht. Die Kollegen machen es ja genauso, wir halten da zusammen.
jubi schrieb: > Nicht umsonst ist diese Art der Arbeitszeit bei Konzernen auf die > AT-Stellen beschränkt. Da ist im Gehalt aber auch genug Puffer > vorgesehen, um Überstunden mitabzugelten. Ach, das war mal vor langer langer langer Zeit so!
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