Hallo Leute, ich überlege gerade, ob ich ein Tischmultimeter mit 6,5 Ziffern brauche. Mir fallen momentan nur Anwendungen in der Analogtechnik ein, wo ich so ein Gerät brauchen würde. Sonst brauche die die Genauigkeit ja nicht. Oder gibt es einen Anwendungsbereich, an den ich nicht gedacht habe?
> Sonst brauche die die Genauigkeit ja nicht.
Dann brauchst du auch das Geld nicht ausgeben.
Denn für normale Anlaogtechnik braucht man die Genauigkeit auch eher
nicht, da reichen meist 10%.
Nur bei Messtechnik muss man vielleicht mal selbst genauer messen, so
ein hochgenaues Muktimeter kann also ein genaues Thermometer ergeben
(einfach einen Pt100 oder Thermoelement anschliessen und den Messwert
per Tabelle in Temperatur umrechnen) oder einen genauen Drucksensor
(einfach eine Messbrücke anschliessen und den Wert ablesen und per
Tabelle oder Formel in den Druck umsetzen) etc.
Aber die allermeisten leute kommen sher gut ohne so ein genaues
Messinstrument aus.
Man sollte als nicht nur die Stellen zählen, sondern auch die restlichen Werte vergleichen bevor man Geld ausgibt. Auch eine Anzeige von 100 Ziffern garantiert absolut noch keine "Genauigkeit". Es werden nur 100 Ziffern digital angezeigt. Linearität, Frequenzgang, Temperaturgang usw. kamen bisher nicht zur Sprache.
Mittlerweile sind auch die Multimeter mit hoher Auflösung ja nicht mehr so teuer. Dabei ist die Auflösung in dem Bereich oft nicht mehr das wesentlich Kriterium. Ein gutes 5 1/2 stelliges ist ggf. besser als ein einfaches 6 1/2- stelliges. Es kommt auch noch auch die Messbereiche usw. an. gerade bei Strom gibt es da Unterschiede. Die 6 Stellen braucht man fast nie, eher schon einige Zusatzfunktionen die man bei solchen DMMs findet, wie die Möglichkeit sehr kleine Spannungen zu messen oder auch Ströme mit sehr hohen Spitzen, aber kleinem Mittelwert noch brauchbar zu messen.
oszi40 schrieb: > Man sollte als nicht nur die Stellen zählen, sondern auch die restlichen > Werte vergleichen bevor man Geld ausgibt. Auch eine Anzeige von 100 > Ziffern garantiert absolut noch keine "Genauigkeit". Es werden nur 100 > Ziffern digital angezeigt. Linearität, Frequenzgang, Temperaturgang usw. > kamen bisher nicht zur Sprache. Weil es kein Sinn macht über etwas zu sprechen, was man garnicht braucht. Ich bin in der digitalen Welt zu Hause. Wenn ich die Stromversorgung eines ICs baue, dann ist es im Grunde egal, ob es jetzt 3,300V sind oder 3,349V.
Mathias Braun schrieb: > Weil es kein Sinn macht über etwas zu sprechen, was man garnicht > braucht. > Ich bin in der digitalen Welt zu Hause. Dann reicht Dir 0 oder 1 ? Solange der TS nicht verrät wozu er das Ding braucht ist jegliche Genauigkeitsdiskussion sinnlos. Da reicht ein 5€-Multimeter um festzustellen ob Spannung da ist. Es könnte jedoch sein, daß ein bestimmter Meßbereich oder eine Genauigkeit erforderlich ist ...
Mathias Braun schrieb: > Weil es kein Sinn macht über etwas zu sprechen, was man garnicht > braucht. Eben, also warum der Thread?
Ulrich schrieb: > Die 6 Stellen braucht man fast nie, Doch, das braucht man, um das 5stellige neu zu kalibrieren. :-) Gruss Harald
Mathias Braun schrieb: > Oder gibt es einen Anwendungsbereich, an den ich nicht gedacht habe? Möglicherweise, aber vor allem gibt es Kosten, an die du nicht gedacht hast: du kannst das Gerät nicht jahrelang im Schrank stehen haben und glauben, wenn du dann doch mal die Genauigkeit brauchst, dann hast du sie ja - das stimmt bei Präzisionsgeräten nicht, die müssen regelmässig kalibriert werden, damit sie ihre Spezifikationen einhalten. Also kauf dir die Präzision erst, wenn du sie konkret brauchst. Gruss Reinhard
Mathias Braun schrieb: > Ich bin in der digitalen Welt zu Hause. Wenn ich die Stromversorgung > eines ICs baue, dann ist es im Grunde egal, ob es jetzt 3,300V sind oder > 3,349V. Ja, solange du innerhalb der zulässigen Versorgungs-Parameter bist. Hast du aber einen Kurzschluss und das Signal geht in die Knie in den Bereich der Schwellenpegel, sieht das schon anders aus.
oszi40 schrieb: > Linearität, Frequenzgang, Temperaturgang usw. Noch nicht mal eine Fehlerangabe hat es gegeben. Wer so ungenau formuliert braucht auch nicht genau messen.
MT schrieb: > Noch nicht mal eine Fehlerangabe hat es gegeben. > Wer so ungenau formuliert braucht auch nicht genau messen. Wozu soll ich etwas angeben, was eh keine Rolle spielt?
MT schrieb: > Wozu soll ich eine Frage stellen, wenn es keine Rolle spielt? Du hast keine Frage gestellt...
Es kommt sehr auf den Einsatz an ob man speziell eine hohe Auflösung benötigt. Ich denke da zb. messen mit NTC .Da sind 100 ohm Auflösung einfach zu grob. Also 5 stellig sollte eine Anzeige schon sein. Solche Multimeter mit 0,1% Genauigkeit im Gleichspannungsbereich bekommt man schon für weniger als 100 Euro ..zb UT 60/61 etc.allerdings Hand DMM und kein Tisch DMM.Wenn Geld nicht das Thema ist dann sollte man das bessere nehmen oder jemand kennen der einem mal ein beseres leiht...
Schau Dir doch mal ein Schlumberger / Solartron 7150 (plus) an. Die gibt es gebraucht vom Händler in DE für ca 130 EUR. Ich habe meins von HTB-Elektronik. Auf Ebay gibt es manchmal englische Ware (z.B. aus Armeebeständen) für noch kleineres Geld. Ist ein sehr robustes Gerät mit 6,5 Stellen.
Geht nicht gibts nicht schrieb: > Hast du aber einen Kurzschluss und das Signal geht in die Knie in > den Bereich der Schwellenpegel, sieht das schon anders aus. Wer sein Design so auf Kante näht, dass es auf genaue Schwellenpegel ankommt, die dann nur über einen engen Temperatur- und Versorgungsspannungsbereich gelten, hat irgendetwas falsch verstanden.
1. Mir ist im Hobbybereich noch nichts unter gekommen, wo ich eine solche Genauigkeit gebraucht hätte. 2. Mir ist es viel zu teuer die Genauigkeit durch jährliche oder halbjähliche Kalibrierverfahren zu überwachen. 3. Viele Leute geben sich mühe beim Aussuchen des Messgerätes, sclamben aber beim Schaltungsentwurf. Da nützt auch das beste Messgerät nichts. 4. Solange für dich nur der Unterschied zwischen 0 und 1 wichtig ist, kannst du mit einem billigen Baumarktmultimeter leben. Baue es in ein schickes Gehäuse, wenn es professionell aussehen muss. 5. Kalibrierte Geräte braucht man normalerweise nur für den gewerblichen Einsatz. 6. Viele zusätzliche Schnittstellen (GPIB, ...) braucht man zu Hause auch nicht, da man selten eine teil- oder vollautomatisierte Serienfertigung im Keller hat. 7. Edle Tischmultimeter kann man nicht mal schnell aus dem Schrank holen, einschalten und schnell was messen. Damit sie ihre Genauigkeit erreichen dürfen sie nur unter bestimmten Temperaturbedingungen eingesetzt werden und brauchen 30 Minuten Vorlaufzeit. 8. Stellen hinter dem Komma erreicht man nicht, wenn man einfach nur zwei Kabel ans Multimeter steckt und drauf los misst. Für fünf stellen hinter dem Komma muss man sich schon einiges überlegen. 9. Von Messungen mit fünf oder sechs Stellen vor dem Komma rate ich dir im Hobbykeller ab. Das hat was mit Sicherheit zu tun. In einer Firma, wo gegebenenfalls mehrere Leute rumlaufen, die auf den vorhanden Notaus drücken können mal ganz abgesehen bewegst du dich in einem Bereich, der wirklich gefählich sein kann. 10. ... 11. ... 12. usw. Es gibt viele Gründe, das Geld an anderer Stelle zu investieren. Ein vernünftiger Lötkolben ist sehr viel wert. Oder vielleicht kann man sich sogar eine Lizenz für ein Layoutprogramm leisten, (jetzt folgt eine böse Unterstellung) dann muss man nicht, wie die meisten hier mit geklauter Software arbeiten. Ein ergonomischer Arbeitsplatz (Stuhl, Tisch und Beleuchtung) ist auch ganz toll, wenn man täglich viele Stunden in seiner Bastelecke verbringt. ......... usw.
kaplic schrieb: > Oder vielleicht kann man sich sogar eine Lizenz für ein Layoutprogramm > leisten Wenn man seine Platinen halbwegs kompakt mit aktueller Bauelementtechnik aufbaut, reicht es die Lizenzbedingungen zu lesen und zu verstehen ;-)
Heute sind die Bastler (mich eingeschlossen) verwöhnt, weil jedes noch so billige DMM eine typische Abweichung von <3% hat. Ab 40.- gibt es weit besseres. Damals (jaja) in den 70ern war ich froh, wenn ich mit meinem russischen Analog Vielfachmessinstrument der Klasse 1,5 Supergenau meine 9V Batterie messen konnte ;-) Vorausgesetzt, man hatte im Unterricht aufgepasst und beherrschte das kleine 1x1, denn natürlich war da nur eine 30 Volt Skala, Endausschlag 15 V naja durch 2 teilen ging ja noch, mal 3 oder 5 war da schon anspruchsvoller. Ach ja, meine Rauschgeneratoren, Verstärkerchen, Digitaluhren, whatever funktionierten trotzdem. Kondensatoren messen? Pah! wenn überhaupt, dann hat man den Zeigerausschlag interpretiert :-) Aber Hand aufs Herz, ich bin mess-geil, ich stehe dazu, es sind diese Stimmen. Praktisch hat es für mich keinen Nährwert, aber ist schon cool, wenn ich weiss, dass meine Schaltung mit 5,19 Volt befeuert wird und nicht mit etwa 5 Volt. 8-) Aber, da ich nun in der Lage bin, hoch genaue Aussagen im Milliohm Bereich zu treffen, versetzt mich in die Lage meine Messstrippen in Gut und Schlecht zu sortieren und den Müll auszusondern oder zu reparieren. Damit solche Schnitzer, wie sie mir vor kurzem (hier im Forum) passierten möglichst in Zukunft ausbleiben. just my 2 cents
Sinnvolle Anwendung: Feststellen in welche Richtung der Strom auf einer Leiterbahn fließt. War mir mal hilfreich, als auf einer Versorgungsspannungs-Schiene noch Strom war, obwohl der Spannungsregler aus war. Mit einem hochauflösenden DMM konnte ich feststellen, dass der Strom aus dem IC heraus floss. So war es dann auch, an einem Digital-Pin lag noch Spannung an.
Oder einen normalen Kohleschichtwiderstand als Annäherungssensor verwenden: Sobald die Hand in die Nähe kommt (Abstand ca. 5cm bei 20°C Raumtemperatur), ändert sich der Messwert deutlich...
Lukas K. schrieb: > Mit einem hochauflösenden DMM konnte ich feststellen, dass der > Strom aus dem IC heraus floss. Hmm, und wie gross war die Spannung, um die es da ging? Früher (tm) gabs sog. Millivoltmeter, sogar mit Zeigeranzeige, die solche Spannungen problemlos messen konnten. Heutzutage gibts leider nur wenige Multimeter mit einem "Vollausschlag" unter 200mV. Gruss Harald
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