Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AGC 50mV - 2.5V: Realisierbar?


von Gue3ta (Gast)


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Hallo,

ich benötige einen AGC, der eine Eingangsspannung von 50 mV bis 2,5V auf 
eine konstante Spannung bringt.


Beispiel:
Eingangssignal: +/- 50mV --> Ausgangssignal: +/-2.5V
aber auch
Eingangssignal: +/- 2V --> Ausgangssignal: +/-2.5V

Die Frequenz liegt bei 40 kHz.

Nun habe ich schon viel gegoogelt und auch hier im Forum gesucht und bin 
auch teilweise fuendig geworden und bereits simuliert. Jedoch, passt 
keines davon genau auf meinen Fall.

Die Schaltung vom Elektronikkompendium wäre gut gewesen, jedoch machen 
die "hohen" Limiter-Bereiche, die Schaltund nutzlos für meinen 
Anwendungsfall.

 Linearer Bereich:         Ue = 0   ...  1.8 V eff sinus
 Limiter-Bereich:          Ue = 1.8 ... 11   V eff sinus
 Limiter-Schwelle:         1.8 V eff sinus  (bedingt durch Ur)

Auch habe ich mir schon den TDA1054 angesehen, bin mir aber nicht ganz 
sicher, ob dieser die Anforderungen erfüllen kann.

Toll wäre es wenn es nur mit einer positiven Versorgungsspannung 
realisierbar wäre. Wäre aber auch nicht besonders schlimm, wenn eine 
negative Versorgungsspannung von nöten ist.

Ich habe da auch schon etwas versucht. Aber das funktionierte nicht so 
richtig. Drum habe ich diese Idee schon wieder verworfen (siehe Anhang)

Hat jemand eine Idee???

Vielen Dank im voraus.

Viele Grüße!

Gue3ta

von ArnoR (Gast)


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Gue3ta schrieb:
> Hat jemand eine Idee???

Die Standartschaltung wäre die im Anhang, natürlich ohne den Doppel- 
Kondensator, damit es kein Oszillator, sondern ein Verstärker wird.

Man kann aber auch spannungsgesteuerte Verstärker nehmen, z.B die alten 
Audio-ICs TDA730, TDA1524...

Bildquelle: Tietze/Schenk Halbleiter-Schaltungstechnik, 11. Auflage

von ArnoR (Gast)


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von Gue3ta (Gast)


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ArnoR schrieb:
> ArnoR schrieb:
>> TDA730
>
> TCA730

Von der Eingangsspannung ist das schonmal ein Anfang... 0.1 V bis 1.7V.

Jedoch hat er nur ein Frequenzbereich bis 20kHz. Ich jedoch benötige 
40khz

von ArnoR (Gast)


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Gue3ta schrieb:
> Von der Eingangsspannung ist das schonmal ein Anfang... 0.1 V bis 1.7V.

Nee, die Eingangsspannung kann natürlich beliebig klein sein und mit 
1.7V sind 1,7Veff gemeint, was +-2,4Vss sind. Bis 2Veff = +-2,8Vss ist 
k<1%.

> Jedoch hat er nur ein Frequenzbereich bis 20kHz. Ich jedoch benötige
> 40khz

Der Frequenzgang ist garantiert bis 20kHz bei -1dB, tatsächlich geht der 
bis über 100kHz (siehe auch Fig. 12 im DB).

Außerdem würde man nur den VGA-Teil des TCA nutzen und den Balance-Teil 
nicht, was die Daten nochmals verbessert.

von Gue3ta (Gast)


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Ah super.. dann werde ich mal versuchen den aufzutreiben und 
auszuprobieren.

Vielen Dank :)

von ArnoR (Gast)


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Gue3ta schrieb:
> Ah super.. dann werde ich mal versuchen den aufzutreiben und
> auszuprobieren.

So einfach wie du offenbar denkst geht das aber nicht, denn auch für den 
musst du die Steuerspannung aus dem Ausgangssignal ableiten, so ähnlich 
wie bei der Schaltung aus dem T/S. Der TCA ersetzt nur den OPV und den 
SFET.

von Gue3ta (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Gue3ta schrieb:
>> Hat jemand eine Idee???
>
> Die Standartschaltung wäre die im Anhang, natürlich ohne den Doppel-
> Kondensator, damit es kein Oszillator, sondern ein Verstärker wird.

Bezüglich der geposteten Schaltung... Wie muss ich denn die Bauteile 
dimensionieren? ich finde zwar die passende Dimensionierung für den 
Oscillator... jedoch sind die alle ohne JFETs/MOSFETs...

von ArnoR (Gast)


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Gue3ta schrieb:
> Wie muss ich denn die Bauteile dimensionieren?

R5 und C2 bestimmen die Abregelzeikonstante (Verstärkungsabsenkung bei 
großen Pegeln), C1 entkoppelt den Gleichspannungsteil der 
Ausgangsspannung, C2+R6 bestimmen die Aufregelzeitkonstante, R3=R4 >> 
R6, C3 trennt nur Gleichspannung ab.

Das kann man gut simulieren, deine zeitlichen Anforderungen kennst nur 
du.

von ArnoR (Gast)


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von Kai K. (klaas)


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Die Schaltung im Anhang schafft es, ein Eingangssignal zwischen 20Hz und
200kHz mit einer Amplitude zwischen 4mVs und 400mVs auf konstant rund
1,5Vs zu regeln. Die Gesamtverstärkung variiert also zwischen 3,75 und
375.

Um niedrigen Klirrfaktor zu erzielen, sind zwei Maßnahmen wichtig: C7
darf nur sehr hochohmig abgetastet werden. Dazu dient die
darlingtonähnliche, zweistufige Abtastung mittels T3 und T1. Außerdem
muß der Spannungsabfall über T1 sehr klein gehalten werden, möglichst
deutlich unter 50mVs.

Das hat zweierlei zur Konsequenz: Das Signal am Eingang des
Gleichrichters muß mindestens 1,5Vs betragen, um zwei Ube-Strecken
aufsteuern zu können und eine Diode. Und da das Signal über T1 sehr
klein gehalten wird, muß die Regelschleife kräftig verstärken. Um auch
noch bei 200kHz niedrigen Klirrfaktor zu erzeugen, wurde die Verstärkung
daher auf zwei OPamps verteilt.

Die zusätzliche Verstärkung von U1 dient der Skalierung des
Regelbereichs. Bei einer anderen Verstärkung setzt die Regelung bei
anderen Werten als 4mVs...400mVs ein.

Bei niedrigen Frequenzen ist besonders C3 wichtig. Nur wenn dieser Cap
niederohmig genug ist, kann das Herunterregeln mittels T1 funktionieren.

Als OPamp wurde hier der OPA743 gewählt. Dieser ist schnell, kommt mit
9V Versorgungsspannung zurecht und hat eine für Batteriebetrieb
geeignete, niedrige Stromaufnahme.

Die gezeigte Schaltung geht auf einen Vorschlag von Sound Westhost 
zurück, wurde von mir aber entsprechend modifiziert.

von Gue3ta (Gast)


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Kai Klaas schrieb:

> Die gezeigte Schaltung geht auf einen Vorschlag von Sound Westhost
> zurück, wurde von mir aber entsprechend modifiziert.

Vielen Dank Klaas! - Ich werde das gleich mal morgen ausprobieren. Nur 
mal vor ab: Hast du diese Schaltung schon einmal aufgebaut getestet? 
Hatte nun mittlerweile schon viele Schaltungen versucht, doch keine 
hatte dann im Endeffekt zufriedenstellend funktioniert.

von Kai K. (klaas)


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>Nur mal vor ab: Hast du diese Schaltung schon einmal aufgebaut getestet?

Nein, wollte ich mal, bin aber nicht dazu gekommen. Aber die Simu sieht 
ja gut aus.

Da die Schaltung hochverstärkt, braucht sie natürlich einen sauberen 
Aufbau und ausreichende Entkoppelfilter in den 
Betriebsspannungszuführungen (hier der Einfacheit halber nicht gezeigt). 
Eine durchgehende Massefläche wäre ebenfalls sehr lohnend. Und ein 
Tiefpaßfilter direkt am Eingang ist auch immer von Vorteil.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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LOL. Das Problem bei einer AGC ist seltenst die erforderliche 
Verstärkung oder der Regelumfang. Das Problem ist vielmehr die 
Regelcharakteristik, die natürlich auf die Dynamik des Eingangssignals 
abgestimmt werden muß.

Schon putzig, daß der TE zu diesen Punkten gar nichts gesagt hat.


XL

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