Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Refeerenzspannung


von Thomas (Gast)


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Hallo,

ich möchte aus einem unregelmäßigem Signal von +200mV ein Rechtecksignal 
erzeugen.

VCC 5 V

Ein nichtinvertierender Schmitt-Trigger kann auf ref GND gesetzt werden, 
hatte ich gelesen.

Wie aber dimensioniere ich dann die Widerstände R3 / R4 ?  Bei R3 < = R4 
komme ich immer auf eine negative untere Schwelle, wie kann denn dann 
der Trigger schalten?

Ich stehe da irgendwie auf dem Schlauch.

Über einen Tipp würde ich mich freuen.

von Roland .. (rowland)


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Negative Versorgung hast Du keine? Falls dem so ist, fürchte ich, dass 
das so nicht funktionieren wird: Am positiven Eingang von IC1b wird 
immer eine etwas größere Spannung als GND anliegen und durch die 
Mitkoppelung der OPV immer auf VCC gekippt sein.

von Thomas (Gast)


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@rowland

ja, deswegen versteh ich auch nicht, wieso das so in Wikipedia steht.

Ich möchte single supply.

Aber wenn ich eine Vref von 2,5 V über einen Spannungsteiler zur 
Verfügung stelle , wirds funzen. Nur wie steuere ich dann den µC an, 
dessen Betriebsspannung bei 5 V in Bezug zu GND steht?
Würde der OPV zwischen 2,5 und 5 V kippen und gar nicht 0 V erreichen ?

von Kein Name (Gast)


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Dein Spannungsteiler legt die virtuelle Masse auf die Mitte deines 
Eingangssignals. (Im Anhang A des PDFs "Op Amps for Everyone" findest du 
die Gleichungen für single supply.)

Der 2. OP kippt zwischen der minimalen und maximalen Spannung, die er 
überhaupt ausgeben kann. Ein 5 Volt Rail-to-rail geht da auf jeden Fall, 
ist aber recht teuer.

von Thomas (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten.

im Elektronik Kompendium ist auf dieser Seite der nichtinvertierende 
Schmitt-Trigger gezeigt.

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0209241.htm

Dazu schreibt Herr Schnabel bei der letzten Graphik der 
Übertragungskennlinie:

Nicht zwangsläufig müssen die Spannungswerte im negativen und positiven 
Bereich liegen. Deshalb ist auch diese Übertragungskennlinie denkbar.

Wie aber die Schwellenwerte über R1 und R2 präzise bestimmt werden 
können, schreibt er nicht dazu.

Irgendwie dachte ich, dass so ein kleiner Schwellwertschalter mit einem 
Op fast schon trivial wäre. Falsch gedacht........

von Thomas (Gast)


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Oups, hatte die Graphiken vom Elektronik Kompendium vergessen, sorry.

Beide Graphiken aus dem Elektronik Kompendium von Patrik Schnabel.

von Klaus D. (kolisson)


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vielleicht auch mal, je nach Anforderung, den LM358 nicht als Komparator 
missbrauchen sondern einen echten Komparator und eine 200mV 
Referenzspannung benutzen und dann zum Feintrimmen ein Poti einsetzen.

Gruss Klaus

von Kein Name (Gast)


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Der Trick ist: Du legst die (virtuelle) Masse auf die Hälfte der 
Eingangsspannung. Dann schaust du dir dein Eingangssignal im Oszilloskop 
an. Stellst zB. fest +/- 10mV wäre ein guter Wert für Uekipp. Als Ua 
hast du ja 0...5 Volt. Damit kannst du R1/R2 berechnen.

Nun wird es kompliziert. Einerseits sollen die Widerstände möglichst 
groß sein, damit sie den Spannungsteiler, der die virtuelle Masse 
erzeugt, nicht belasten. Andererseits sollen sie möglichst klein sein, 
damit du die Eingangsströme des OpAmps ignorieren kannst. 1kOhm für den 
Spannungsteiler und 50kOhm für R1/R1 sind meistens sinnvolle 
Größenordnungen.

Und nun musst du noch einen OpAmp heraussuchen, der mit 5 Volt arbeitet. 
Wie Klaus bereits sagte, ist die Auswahl größer, wenn du nach Komparator 
statt Operationsverstärker suchst.

von Klaus D. (kolisson)


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Kein Name schrieb:
> Und nun musst du noch einen OpAmp heraussuchen, der mit 5 Volt arbeitet.
> Wie Klaus bereits sagte, ist die Auswahl größer, wenn du nach Komparator
> statt Operationsverstärker suchst.

für den OP ist der LM358 ja bei UB=5V okay wenn man am Ausgang mit max. 
3,5V auskommt. Sonst halt Komparator wie lm393.
Kommt ja wie immer auf die Anforderungen an.

Irgendwie ist das eh merkwürdig, da bei IC1A die beiden Eingänge voll 
auf GND hängen.

Was soll es denn werden ?

von Kein Name (Gast)


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Meine Glaskugel sagt: L1 ist eine Antenne und der µC kommt mit Low <20mV 
und Heigh >2Volt zurecht.

Dann könnte man die Masse mit einem Spannungsteiler auf 1 bis 2 Volt 
legen und R1/R2 mit einem Ua von 3 Volt berechnen.

von Roland .. (rowland)


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Ich weiß nicht, Bild 'P.Schnabel02.png' ist mit der Schaltung 
'P.Schnabel01.png' meines Erachtens nicht möglich. Am negativen Eingang 
(URef) muss eine positives Potential liegen. Ich würde das so 
dimmensionieren, RailtoRail vorausgesetzt, ansonst Sättigungsspannungen 
berücksichtigen:

Schalten des Ausgangs von 0V auf Vcc:
Ue >= URef * (R1 + R1) / R2

Schalten des Ausgangs vom Vcc auf 0V:
Ue <= Uref-(5V-Uref)/(R2/r1)

So sollte sich die Hysterese und jeweilige Schwellenspannung berechnen 
lassen. Korrigiert mich, wenn ich mich verrechnet habe.

von Roland .. (rowland)


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Nachtrag: Was willst Du eigentlich für ein Signal messen? Eventuell 
könntest Du dieses gleich mit ADC oder dem Komparator - falls vorhanden 
- des µC erfassen.

von Thomas (Gast)


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Danke für Eure Antworten!

@rowland

ich möchte ein von einem Brustgurt gesendetes Signal per Induktion in 
eine Spule messen. Die Spule und der µC sitzen in einem kleinen Kästchen 
direkt auf dem Sender.
Der Grund für diesen merkwürdigen Aufbau ist, dass ich damit kaum Filter 
brauche,kaum Störungen einfange und es völlig egal ist, auf welcher 
Frequenz der Gurt funkt. Also einerlei obs ein Polar, Aldi oder 
chinesischer Billigheimergurt ist.
So ist zumindestens der Plan.

Meine Versuche mit einem Instrumentationsverstärker (INA XX) über zwei 
Ableitungen den Puls aufzunehmen waren sehr frustrierend.

@kolisson
bei einer Pulsmessung (1-4 Hz) brauch ich wohl keinen Komparator,oder?

Werde morgen die Vorschläge durcharbeiten, nochmals vielen Dank.

von Klaus D. (kolisson)


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Thomas schrieb:
> Meine Versuche mit einem Instrumentationsverstärker (INA XX) über zwei
> Ableitungen den Puls aufzunehmen waren sehr frustrierend.

lässt vermuten das du niemals glücklich werden kannst.

Thomas schrieb:
> @kolisson
> bei einer Pulsmessung (1-4 Hz) brauch ich wohl keinen Komparator,oder?

.. aber bei so kleinen Signalen einen Vorverstärker ?


Kuss an dich und schlaf schön


Klaus

von Thomas (Gast)


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@kolisson

>lässt vermuten das du niemals glücklich werden kannst.

bin halt nicht so versiert, bekam nur 50 Hz Brummen.Hab aber auch nicht 
sooo lange "probiert"....Zum seriösen Schaltungsentwurf fehlt mir leider 
noch Grundlagenwissen...

>.. aber bei so kleinen Signalen einen Vorverstärker ?

..weil ich gelesen hatte, dass ein nichtinvertierender Schmitt-Trigger 
die Signal-Quelle belastet.....

vielen Dank für den freundlichen Gute Nacht Wunsch..;-)

von Thomas (Gast)


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So,

prinzipiell habe ich nun mit Eurer Hilfe rausgefunden, wie ich die 
Widerstände am Schmitt-Trigger berechne, bzw welche Referenzspannung 
sinnvoll ist.

leider stelle ich jetzt fest, dass mein Signal ein Sinus mit 5,4 kHz für 
ca 5 ms ist. Da komme ich wohl mit der Hysterese nicht hin, um aus dem 
Signal EIN Triggersignal zu machen, sondern der Schmitt Trigger wird mir 
dann eine 5 kHz Rechteckschwingung produzieren.

Wie macht man daraus ein 5 ms langes Rechteck? Der Polar IC, den es 
leider nicht mehr zu kaufen gibt, hat das problemlos gemacht........

Kann mir da jemand einen Tipp geben?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Thomas schrieb:
> Wie macht man daraus ein 5 ms langes Rechteck?

Retriggerbares Monoflop mit einer Zeit etwas größer als die 
Periodendauer des Sinus?

Gruß Dietrich

von gk (Gast)


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Durch Gleichrichtung und Glättung bekommst Du die Hüllkurve. Allerdings 
müsstest Du das Signal vor der Gleichrichtung erst nochmal verstärken, 
oder einen Präzisionsgleichrichter verwenden.

Ich würds frequenzselektiv verstärken.

gk

von Roland .. (rowland)


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Stören die 5kHz den so? Das lässt sich doch elegant per Software 
dekodieren.

von Thomas (Gast)


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Danke für die Antworten.

zunächst mal @rowland

da Platzmangel im Gerät herrscht, wäre die softwarelösung interessant. 
Wie sähe sowas aus?

Da der Triggerimpuls ja eh schon einen Zähler startet, müsste ich einen 
zweiten Zähler starten, der dann für mindestens 10 ms den Triggereingang 
(ICP) blockt, dann wieder freigibt usw.  Oder sehe ich das völlig 
falsch?

von Roland .. (rowland)


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Wie schon vorgeschlagen kann man durch gältten die Hüllkurve dekodieren. 
Da wäre eine Möglichkeit ein digitales Filter zu implementieren. Einen 
anderen Ansatz hast Du schon angesprochen. Eine Art Monoflop in 
Software. Es könnte z.B. ein Zähler immer wider durch die externen 
impulse zurückgesetzt werden. Somit bleibt der Zähler immer in einem 
gewissen Zählbereich. Erst wenn keine Impulse mehr kommen, läuft der 
Zähler weiter und man kann dies dann als dekodierte Flanke nutzen, die 
dann den Zählertstand eines weiteren Zähler kopiert (die des Zählers für 
die Hüllkurvenbreite, also die Datenbits).

von Thomas (Gast)


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so ganz habe ich das nicht verstanden.

Bislang wird bei mir der 16 Bit Timer 1 im Atmega162 zur Pulsmessung 
verwendet, den zweiten 16 Bit Timer (3) brauche ich für DDS.

Jede 5.4 Khz Pulssignalgruppe wird doch bei entsprechender Verstärkung 
eine erste Sinushalbwelle mit Schaltstärke beinhalten.

Was ist, wenn ich damit erstens den Timmer 1 über ICP starte (noise 
canceler aus) und gleichzeitig mit einem 8 Bit Timer mit entsprechendem 
prescaler den ICP-Eingang für eine definierte Zeit blockiere ?

Damit könnte ich doch gleichzeitig irgendwelche Artefakte blocken. Denn 
der menschliche Puls wird dann allerfrühestens nach 300 ms den nächsten 
Schlag tun, was dann aber mit 200/min schon extrem kritisch bis gleich 
tot wäre.

D.h, mit einem prescaler, der bei einer ext Quarzfrequenz von 3,4Mhz 
entweder direkt oder per overflows auf 200 ms eingestellt würde, 
entspräche doch dann einem Filter, der alles über 5 Hz aussieben 
würde(Extrasystolen interessieren in diesem Projekt überhaupt nicht)
Oder hab ich da jetzt einen Denkfehler drin?

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