Forum: Offtopic Pfusch an der Elektrik (Mietwohnung). Rechtliches?


von Pascal B. (telefunken)


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Hallo, ich bin in einen kernsanierten Altbau gezogen wo anscheinend nur 
Schwarzarbeiter beschäftigt waren die keine Ahnung haben.

Folgendes ist mir an der Hauselektrik aufgefallen:
- kein E-Check nach Sanierung
- N und PE an mehreren Steckdosen vertauscht
- Installationszonen nicht eingehalten und Steckdosen "durch" verdrahtet 
(siehe Bild)
- 1,5mm² Leitung verlegt auf Längen > 25m
- Leitungen nicht sorgfältig abisoliert
- Steckdosen hängen nicht auf gleicher Höhe
- Spannung an Steckdosen 226V, unter "Volllast" im Bereich der 15A sind 
nur noch 199V zu messbar

Gerade der letzte Punkt bereitet mir Sorgen und bald wird auch schon die 
neue Küche geliefert mit neuen Geräten, nicht das die ruck zuck im Arsch 
sind oder mir gleich die Bude abfackelt.

Wie soll ich vorgehen? Vermieter informieren, Fachfirma kommen lassen 
oder direkt zum Mieterschutzbund?

von Ossi L. (losskopp)


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Ein Anruf beim Vermieter mit Hinweis auf einen evtl. erloschenen Schutz 
der Gebäudeversicherung sollte eigentlich reichen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Ossi Losskopp schrieb:
> Ein Anruf beim Vermieter mit Hinweis auf einen evtl. erloschenen Schutz
> der Gebäudeversicherung sollte eigentlich reichen.

Ein Anruf bringt gar nichts.
Einschreiben samt Rückschein, Termin setzen zur Nachbesserung, ggf. 
Mietmangel, oder willst du währen der Nachbesseung dort wohnen bleuben?

von Basti M. (counterfeiter)


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Find das auch recht schwerwiegend! Jetzt wo du die Mängel offen gelegt 
hast, bist du ja in der Pflicht das mitzuteilen...
Ob die gleich das ganze Haus neu sanieren? Kabel raus, 2,5er rein? Ich 
denke eher nicht. Aber 20 % Mietminderung solltest du versuchen! 
Außerdem deine Arbeitsstunden für das Umklemmen der Steckdosen 
abrechnen...

PE und N vertauscht... Hast du ein FI und der kam damit an einigen 
Steckdosen, oder haben die gar den FI vergessen und hast es durch Zufall 
gesehen?

edit: Handy und uc.net passen nicht zusammen... :-/

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Basti schrieb:
>Aber 20 % Mietminderung solltest du versuchen!
Was nützt ihm das? Die Querschnitte sind dann immer noch zu gering.
Der freundliche Vermieter fragt, was der Mann an der Installation zu
suchen hat.

>Außerdem deine Arbeitsstunden für das Umklemmen der Steckdosen
>abrechnen...

Der kommt vor Lachen nicht mehr in den Schlaf!

MfG Paul

von Stefan D. (reverse)


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Wenn jetzt in der Küche jemals was passiert, dann ist für den Vermieter 
eindeutig der TE (Mieter) schuld. Da er als Laie da nicht rumpfuschen 
darf.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Mal aus Interesse, da ich auf die schnelle auch bei Google nix dazu 
finden konnte das es "verboten" ist:

Pascal B. schrieb:
> Steckdosen "durch" verdrahtet

Was spricht eigentlich dagegen? Solange die Steckdosen dafür ausgelegt 
sind?

Pascal B. schrieb:
> Steckdosen hängen nicht auf gleicher Höhe

Außer aus Ästhetischen Gesichtspunkten ist das etwa auch per Norm 
vorgeschrieben? Welchen Hintergrund hat das?

von Dave C. (dave_chappelle)


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Also erst mal mit dem Vermieter sprechen.

Wenn so eine Antwort kommt à la "Ist ja nicht so schlimm", dann würde 
ich das mit dem Brief versuchen etc.

von Michael G. (transi)


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Beurteilungen ohne die Anlage selbst gesehen zu haben ist eigentlich 
nicht möglich. Elektrisch ist es total egal ob die Steckdosen auf 
gleicher Höhe sind, so einem Pfusch macht man aber einfach nicht. Das 
sieht ja be.... aus.
Steckdosen dürfen durchverdrahtet sein. Sie haben dazu extra Klemmen.

Was aber überhaupt nicht geht, ist das Vertauschen von N und PE Leiter.
Das würde ja bedeuten der gelb-grüne PE-Leiter ist stromführend.
Das geht überhaupt nicht.
Ein Spannungsabfall unter Volllast auf 199V würde ja bedeuten, dass am 
(Innen-) Widerstand der Installation 27V abfallen. Dies ergibt bei 15A 
satte 405W. Dies ist nicht tragbar.

Wenn die beiden letzten Punkte tatsächlich zutreffen dann muss die 
Analge einfach nachgebessert werden.

Gruß

Transi

von M. K. (sylaina)


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Man müsste auch mal fragen, was hier "kernsaniert" heißt. Vielleicht 
verstand der Vermieter diesen Begriff nicht richtig und hat ihn falsch 
benutzt.
Auf jeden Fall würde ich zunächst mal das freundliche Gespräch mit dem 
Vermieter suchen statt gleich mit der Keule zu schwingen wie das hier im 
Forum üblich zu sein scheint.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Köhler schrieb:
> Man müsste auch mal fragen, was hier "kernsaniert" heißt.

Kernsaniert heißt, daß die Luft vollständig ausgetauscht wurde.

von Pascal B. (telefunken)


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Also in der Wohnung wurden alle Wände aufgerissen/abgerissen wenn nicht 
tragend und es wurde komplett alles neu verlegt an Elektrik. Es ist also 
definitiv nicht der Fall, dass das "alte Bestands" Leitungen sind oder 
sonstiges.

Die optischen Mängel hab ich nur aufgeführt um zu verdeutlichen das hier 
keine Profis am Werk waren.

Steckdosen "durch verdrahten" kann doch wohl nicht anerkannter Stand der 
Technik sein oder? Da Summieren sich doch Übergangswiderstände und wenn 
eine Steckdose den Geist aufgibt dann geht der Rest dahinter nicht mehr, 
das ist doch Pfusch?

von Paul B. (paul_baumann)


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@Pascal
Eine Frage: Gibt es in der Verteilung für die Wohnung einen 
FI-Schutzschalter?

MfG Paul

von Michael .. (thing)


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Pascal B. schrieb:
> Folgendes ist mir an der Hauselektrik aufgefallen:
> - kein E-Check nach Sanierung

Braucht man bei einer Wohnung nicht zwingend. Wäre mir neu.
Bei Gewerbeobjekten verlangen Versicherungen gern diesen Check um
ihre Risiken zu minimieren. Andere Gründe kann ich mir da nicht
vorstellen.

> - N und PE an mehreren Steckdosen vertauscht

Da war der Fachmann wohl farbenblind? Hab solche "Kollegen"
schon gehabt.

> - Installationszonen nicht eingehalten und Steckdosen "durch" verdrahtet
> (siehe Bild)

Hm, mit Installationszone kann ich erst mal nichts anfangen, denn es
ist ja hier kein Bad, sondern anscheinend die Küche im Bild
ersichtlich.

> - 1,5mm² Leitung verlegt auf Längen > 25m

Gewöhnlich werden dafür dann Steigeleitungen vom Keller bis zum
Verteiler in den Wohnungen verlegt, damit es da keine Probleme
gibt. Wenn das alles noch im Keller abgesichert ist, dann ist
das keine Sanierung, sondern grober Unfug.

> - Leitungen nicht sorgfältig abisoliert

Wie äußert sich das? Hat der Mantel noch so eine Spiralrest vom 
Jokarimesser?

> - Steckdosen hängen nicht auf gleicher Höhe

Beim Neubau wäre das wirklich nicht schön, aber beim Altbau kann
ja mal zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Steckdose
nachgerüstet worden sein und wenn dann da was im Weg war passiert
das eben. Ist aber kein Drama.

> - Spannung an Steckdosen 226V, unter "Volllast" im Bereich der 15A sind
> nur noch 199V zu messbar

Bei so einem Spannungsabfall würde ich der Sache mal auf den Grund
gehen, weil 400W an Verlustleistung werden dann irgendwo in Wärme 
verwandelt. Vielleicht ist da eine Klemmverbindung schon in die
Jahre gekommen.

von Pascal B. (telefunken)


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Paul Baumann schrieb:
> @Pascal
> Eine Frage: Gibt es in der Verteilung für die Wohnung einen
> FI-Schutzschalter?
>
> MfG Paul

Ja! Das wurde hier alles auf den neusten Stand gebracht mit teilweise 
mehr als 25 Steckdosen pro Raum. Als ich die Wohnung besichtigt habe 
wurde die Elektrik gerade neu verlegt.



Also ich habs nochmal Reproduziert, also mit einer Last um die 15A liegt 
dann die Spannung nur noch bei 199-203V.
Man sieht in der Küche auch ganz deutlich wie mit jedem zusätzlichen 
Verbraucher die Deckenleuchte immer dunkler wird...

von Johannes O. (jojo_2)


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Pascal B. schrieb:
> - Installationszonen nicht eingehalten und Steckdosen "durch" verdrahtet
> (siehe Bild)

Dürfte unter Umständen aber zulässig sein, die Steckdosen "durch" zu 
verdrahten. Wurde hier afaik auch in nem Neubau so gemacht und die 
Steckdosen sind auch für sowas ausgelegt (haben dann eben 2 
Klemmanschlüsse pro Draht, damit man die Leitung weiterlegen kann)


Pascal B. schrieb:
> - Steckdosen hängen nicht auf gleicher Höhe

Das ist doch nur optisch unschön. Sicherheitstechnisch irrelevant.



Keinesfalls solltest du selbst herumbasteln und ihm dann die Kosten 
aufdrücken. Das wird nicht klappen. Einerseits ist dann ja nicht mehr 
eindeutig zu erkennen was zu "verbastelt" hast. Andererseits kannst du 
damit vermutlich auch Probleme bekommen. Stell dir vor, das Haus fackelt 
ab, Fehler in der Verkabelung. Tja... Warst du das dann, der irgendwas 
verbessern wollte oder war es der Elektriker zuvor? Auch wenn du keine 
Schuld hast, würdest du erstmal riesige Probleme bekommen.

Also ruf ihn mal an und frag nett nach. Man muss es sich ja nicht schon 
am Anfang verscherzen und auf Konflikt setzen. Es ist nämlich auch im 
Interesse des Vermieters, dass sein Haus nicht abfackelt, wenn mal ein 
Herd angeschlossen wird. ;-)

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Pascal B. schrieb:
> Steckdosen "durch verdrahten" kann doch wohl nicht anerkannter Stand der
> Technik sein oder?

Ja warum den nicht? Der Hersteller baut da doch extra Klemen für ein.

Pascal B. schrieb:
> wenn eine Steckdose den Geist aufgibt dann geht
> der Rest dahinter nicht mehr

Also Sternverkabelung vom Einspeisepunkt wäre dann deine Empfehlung? Da 
braucht man aber ganz schön Dicke Wände ;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Pascal schrob:
>Ja! Das wurde hier alles auf den neusten Stand gebracht mit teilweise
>mehr als 25 Steckdosen pro Raum.

Guck an -das beißt sich aber mit der Aussage:
>N und PE an mehreren Steckdosen vertauscht

Wie hast Du denn dann Deine fast 15 Ampere fließen lassen, wenn der FI
doch sofort auslöst, weil der Rückstrom ja nicht über den Nulleiter,
sondern bei Dir über den Schutzleiter fließt?

Das hört sich nicht plausibel an.
Grübel
MfG Paul

von Pascal B. (telefunken)


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Paul Baumann schrieb:
> Pascal schrob:
>>Ja! Das wurde hier alles auf den neusten Stand gebracht mit teilweise
>>mehr als 25 Steckdosen pro Raum.
>
> Guck an -das beißt sich aber mit der Aussage:
>>N und PE an mehreren Steckdosen vertauscht
>
> Wie hast Du denn dann Deine fast 15 Ampere fließen lassen, wenn der FI
> doch sofort auslöst, weil der Rückstrom ja nicht über den Nulleiter,
> sondern bei Dir über den Schutzleiter fließt?
>
> Das hört sich nicht plausibel an.
> *Grübel*
> MfG Paul

Anderer Raum. In Küche selbst ist nichts vertauscht aber dafür in den 
anderen Räumen. Generell haben hier alle Räume arg mit Spannungsabfällen 
zu kämpfen. Der PC hängt auch schon wieder nur noch an 217V

: Bearbeitet durch User
von Pascal B. (telefunken)


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Läubi .. schrieb:
> Pascal B. schrieb:
>> Steckdosen "durch verdrahten" kann doch wohl nicht anerkannter Stand der
>> Technik sein oder?
>
> Ja warum den nicht? Der Hersteller baut da doch extra Klemen für ein.
>
> Pascal B. schrieb:
>> wenn eine Steckdose den Geist aufgibt dann geht
>> der Rest dahinter nicht mehr
>
> Also Sternverkabelung vom Einspeisepunkt wäre dann deine Empfehlung? Da
> braucht man aber ganz schön Dicke Wände ;-)

Unter einer Fachgerechten Installation stelle ich mir in etwa sowas vor:

http://www.emb-neutraubling.de/fileadmin/images/Elektroinstallation.jpg

von Uhu U. (uhu)


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Michael ... schrieb:
> Braucht man bei einer Wohnung nicht zwingend.

Hier verlangen die Stadtwerke den Test, wenn eine Wohnung länger als 6 
Wochen nicht mit Strom versorgt wurde.

von Thomas H. (nanana)


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Pascal B. schrieb:
> Unter einer Fachgerechten Installation stelle ich mir in etwa sowas vor:
>
> http://www.emb-neutraubling.de/fileadmin/images/Elektroinstallation.jpg

Die Leitungen sollten eigentlich nicht so gebündelt sein und auch nicht 
in der Ecke liegen sondern flach nebeneinander in etwa 30cm Abstand zur 
Wand und anderen Versorgunsleitungen (Wasser, etc.). Ist zumindest bei 
uns so vorgeschrieben.

von Michael P. (mpl)


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Die von dir als pfusch genannte installation ist gang und gebe...und 
wiederspricht keines verbotes.. Der spannungsabfall ist jedoch zu hoch 
ich tippe auf eine Fehlerhafte verbindung.

Warum sind deiner Meinung nach die leitungen schlecht abisoliert?

Steckdosen werden und würden schon immer durchverdrahtet.. bei diesen 
kupferpreisen...

Steckdosen in der Küche sollten jedoch Grundsätzlich mit 2.5qmm 
angefahren werden.

Spiel blos nicht den schlaumeier wenn der Elektriker da is. Wenn es ein 
arsch ist und du ihm mit zu langen leitungswegen kommst baut er dir nen 
LS B10 ein..

von Timm T. (Gast)


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Michael P. schrieb:
> du ihm mit zu langen leitungswegen kommst baut er dir nen
> LS B10 ein

Das wäre aber die korrekte Alternative zu Leitungen neu ziehen.

Und warum auch nicht: Ich hab hier - da Holzhaus - alle 1,5² mit B10 
abgesichert. Die Küche hat 2x B10 für Geräte, WaMa und Geschirrspüler 
haben B16 an 2,5². Das macht keine Probleme, solange nicht 2 
Wasserkocher an der gleichen Sicherung hängen. Aber das wäre auch bei 
2x2000W mit B16 grenzwertig.

Was hast Du den sonst für Küchengeräte, die die Sicherung an die Grenze 
treiben: Mikrowelle 900W, Mixer 200W, Toaster 700W, Waffeleisen - find 
ich grad nicht... Das ist doch alles harmlos.

von K. J. (Gast)


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Hm weils mal auftaucht das 25m für 1,5mm² nicht io sind, bis 80m darfst 
verlegen, Steckdosen dürfen natürlich duchverdratet werden und das ist 
auch üblich.

Zur Instalationszone in der Küche die wehre auf 30cm höhe in der Norm 
sind Arbeitsflächen Steckdosen nicht vorgesehen, b.z.w. auf 1,20m aber 
das wehre meist recht unpraktisch.

von Michael B. (laberkopp)


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Michael P. schrieb:
> Die von dir als pfusch genannte installation ist gang und gebe...und
> wiederspricht keines verbotes..

Na ja

"N und PE an mehreren Steckdosen vertauscht"

ist ein schwerer Verstoss.

Der Vermieter ist nicht verpflichtet, einen E-Check zu machen,
wenn dem Mieter jedoch Defizite an der E-Installation auffallen,
dann MUSS der Vermieter einen E-Check beauftragen.

Und dazu würde ich alleine die PE Vertauschung heranziehen.
Alles andere erzählt man dann dem Elektriker wenn er da ist,
"er möge doch überpfüfen ob das und das in Ordnung ist".

Allerdings muss es ein anderer Elektriker sein als der, der
es gebaut hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael Bertrandt schrieb:

> "N und PE an mehreren Steckdosen vertauscht"
>
> ist ein schwerer Verstoss.
>
> Der Vermieter ist nicht verpflichtet, einen E-Check zu machen,

Wird ein solcher Fehler bei einem E-Check überhaupt entdeckt?
Prüfen die Wirklich jede einzelne Steckdose und Abzweigdose?
Gruss
Harald

von Hubert M. (hm-electric)


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Ja, derjenige, der ein E-check ausführt ist verpflichtet, zu überprüfen, 
ob ein Vertauschen den PE - N vorhanden ist. Das geht auch recht 
einfach, ich mache das so: zuerst Prüfe ich die Steckdosen. Dabei ziehe 
ich alle Stecker aus den Steckdosen. Danach, klemme ich am 
Unterverteiler der Zugang vom PE ab. Nochmal alle Steckdosen messen. 
Jetzt darf ich am PE keine 230V mehr messen. wenn doch, ist was nicht in 
Ordnung.. Alternativ kann man auch mit einem Draht und Ohmmeter messen.. 
Oft wird auch an den Lampen vergessen der PE anzuschließen, das gehört 
auch geprüft.

von Michael B. (laberkopp)


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> Dabei ziehe ich alle Stecker aus den Steckdosen.

Ui, ein Haus ohne festangeschlossene Geräte.

Es gibt auch kleine Steckdosenprüfer, mit denen man FI und PE testet.

von Pascal B. (telefunken)


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Also seid ihr der Meinung, dass das alles so OK ist und ich nur 
unrealistische Vorstellungen bzw. Erwartungen habe?

Das einzige ist der Vertausch von N und PE und gegen den hohen 
Spannungsfall könnte mir der Elektriker einfach nen LS für 10A 
reinknallen?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ne ne, ein E-Check ist fällig

und den würde ich notfalls selbst beauftragen (obgleich ich ihn selst 
durchführen könnte/Unabhängigkeit), um dann damit zum Vermieter zu 
gehen. Sollte der die Notwendigkeit für Reparatuen bestätigen kannst du 
sicher die Kosten für den E-Check zurückfordern.

Das Leben meiner Angehörigen und Gäste, aber auch mein Eigenes wären es 
mir wert. Also auf zum Elektromeister deines Vertrauens.

Adern vertauschen passiert, darf aber eine fachgerechte Abnahme der 
Anlage vor Inbetriebnahme aber nicht überdauern.

Für Verlegezonen gelten in Küchen ander Bestimmungen als im Rest der 
Wohnung, ebenso im Bad.

Namaste

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Pascal B. schrieb:
> Das einzige ist der Vertausch von N und PE

Da sollte man auf jedenfall mal untersuchen, wie gesagt, eigentlich 
sollte das den FI Auslösen falls nur nicht die Farben "verwechselt" 
wurden...

Pascal B. schrieb:
> gegen den hohen Spannungsfall könnte mir der Elektriker einfach nen LS
> für 10A reinknallen?

Wurde doch geschrieben, dass das auf eine fehlerhafte Klemmstelle 
hindeuten kann -> Prüfen lassen.

Ein kleinerer Automat hilft nach meinem Kenntnisstand nur wenn man 
Aufgrund von Querschnitt oder Leitungslänge mehr als den geforderten 
(theoretischen) Spannungsabfall hat falls deine Werte stimmen scheint 
das doch etwas hoch zu sein um in die Kategorie zu fallen.

von Georg W. (gaestle)


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Pascal B. schrieb:
> Folgendes ist mir an der Hauselektrik aufgefallen:
> - kein E-Check nach Sanierung
Brauchte es nur wenn es nach dem davon finanziell profitierenden Firmen 
und ihrer Interessenvertreter ginge.

> - Installationszonen nicht eingehalten und Steckdosen "durch" verdrahtet
> (siehe Bild)
Ich sehe da auch Löcher mit wild heraushängenden Drähten. Hast du da 
schon daran herumgefummelt (Nach deinen Fragen bist du selbst eher nicht 
dazu berechtigt, wenn wir es schon genau nehmen)? Und wie sollen die 
beiden oberen Dosen deiner Meinung nach korrekt erreicht werden?

Ich würde an deiner Stelle erst einmal nur den falsch angeschlossenen PE 
reklamieren und ansonsten den Ball flach halten. Und hoffen dass dein 
Vermieter nicht diesen Faden findet falls du tatsächlich gefummelt hast.

von Rainer S. (rsonline)


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Johannes O. schrieb:
> Keinesfalls solltest du selbst herumbasteln und ihm dann die Kosten
> aufdrücken. Das wird nicht klappen. Einerseits ist dann ja nicht mehr
> eindeutig zu erkennen was zu "verbastelt" hast. Andererseits kannst du
> damit vermutlich auch Probleme bekommen. Stell dir vor, das Haus fackelt
> ab, Fehler in der Verkabelung. Tja... Warst du das dann, der irgendwas
> verbessern wollte oder war es der Elektriker zuvor?

Man kann hier aber argumentieren, dass das vom Elektriker grobe 
Fahrlässigkeit war PE und N zu vertauschen. Wenn bei einem 
Verkehrsunfall dringende Hilfe angesagt ist machst Du das ja vermutlich 
auch anstatt auf den Notarzt/Krankenwagen zu warten, oder?

TE hat hier recht. Die Arbeiten sind unter aller Sau.

von P. W. (deneriel)


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Unabhängig von der Ausführung der Arbeiten, kann ich lediglich zwei 
"Fehler" erkennen. Fehler im Sinne eines Errors wie der Compiler ihn 
schmeißt:

- Vertauschung von N und PE darf nicht vorkommen.
Ein seriöser Elektriker wird in einer neuen Installation zumindest 
Stichprobenartig, oder besser gleich alle, Stromkreise prüfen. Die 
erforderliche Messtechnik muss ein Meisterbetrieb ohnehin vorhalten.
Dazu gibt es für den Auftraggeber dann natürlich auch ein 
Abnahmeprotokoll...

- der Zulässige Spannungsfall bei Nennlast darf maximal 3% betragen 
(sagt die VDE), wobei maximal 0,5% davon auf die Anschlussleitung bis 
zum Verteiler bzw. Zähler entfallen darf. (Bei Anlagen >100kVA dürfen es 
auch mehr sein) - sagen die TAB 2007.
Üblicherweise kommt man damit auf eine maximale Länge von etwa 18m 
abzüglich Übergangswiderständen bei 1,5qmm wenn mit B16 abgesichert 
wird. Ist der Spannungsfall mit einer Absicherung mit 10A noch im 
Rahmen, dann ist das die einfachste Möglichkeit diesen Mangel zu 
beseitigen. Und es stellt keinen technischen Mangel dar wenn ein 
Stromkreis nur 10A abkann. Selbst Wasch- und Spülmaschinen begnügen sich 
heute zumeist damit. Meine Geräte hier haben das sogar aufgedruckt auf 
dem Typenschild.
B16 wird eigentlich nur so oft eingesetzt wegen "hammer immer scho so 
gmoacht" und weil die Massenproduktion hier voll auf den Preis 
durchschlägt.


Der Rest von dem was angemahnt wurde ist a) Blödsinn oder b) Optik.
Steckdosenkreise werden seit jeher einfach durchgeklemmt. Das ist 
absolut gängig! Der Unterschied zwischen früher und heute ist, dass man 
früher vielfach Verteilerdosen gesetzt hat um Leitung zu sparen (das 
einbauen, was wirklich nötig ist), heute legt man die Leitungen direkt 
und benutzt einfach tiefe Schalterdosen um Arbeitszeit zu sparen.
Lediglich bei Ansätzen zur Gebäudeautomatisierung legt man 
Elektroleitungen sternförmig - das ist im allgemeinen Wohnungsbau aber 
deutlich teurer und damit absolut unüblich!

Die Installationszonen sind Empfehlungen, aber keine Bedingung. 
Leitungen sollten auch nur denkrecht und waagerecht zu Einbaugeräten 
installiert sein. Davon ohne äußeren Zwang abzuweichen ist halt einfach 
Pfusch.
Steckdosen sollten auf einer Höhe montiert sein. Wenn sie das nicht 
sind, ist das vielleicht nicht schön, aber kein Mangel der die 
elektrische Sicherheit gefährden würde.

Ein e-Check ist auch erstmal nur iene Prüfung die in den letzten Jahren 
aufgekommen ist und unter diesem Label vermarktet wird. Bei einer 
Neuinstallation ist die Prüfung ohnehin obligatorisch, ein spezieller 
"e-Check" kann damit auch entfallen.

Als Vorgaben haben sich in den letzten Jahren ergeben dass ein 
FI-Schalter für Neuanlagen und Erweiterungen Vorschrift geworden ist. Es 
sollten sogar mehrere sein (Wenn das denn sinnvoll ist). Weiterhin muss 
in Altbauanlagen zumindest der Gerät eines Haushaltsgroßgerätes (Wama, 
SpüMa, Trockner) parallel zur normalen Nutzung der Wohnung möglich sein. 
Dazu gab es mal einen Gerichtsbeschluss.

von Timm T. (Gast)


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P. W. schrieb:
> ein
> FI-Schalter für Neuanlagen und Erweiterungen Vorschrift geworden ist. Es
> sollten sogar mehrere sein

Es MÜSSEN mehrere sein, da:

1. alle von Laien bedienbare Steckdosen mit FI abgesichert sein müssen, 
also quasi alles bis auf die Herdanschlussdose oder den 
Durchlauferhitzer
2. bei Ansprechend des FI-Schutzes nicht die gesamte Wohnung stromlos 
sein darf

Diese Kombination der Forderungen kannst Du nur mit einer Anzahl FI > 1 
erfüllen.

von Michael .. (thing)


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Rainer S. schrieb:
> Man kann hier aber argumentieren, dass das vom Elektriker grobe
> Fahrlässigkeit war PE und N zu vertauschen.

Fahrlässig vielleicht. Grob fahrlässig wäre, wenn die Phase, oder
Neudeutsch der Außenleiter, auf dem Schutzleiterkontakt gelegt wäre.
Allerdings würde der vorgeschriebene FI jede Gefährdung wirksam 
ausschließen womit sich eine Fahrlässigkeit relativieren würde.

Timm Thaler schrieb:
> 1. alle von Laien bedienbare Steckdosen mit FI abgesichert sein müssen,
> also quasi alles bis auf die Herdanschlussdose oder den
> Durchlauferhitzer

Und Fachleute dürfen nicht durch einen FI geschützt werden?
Warum sollen die denn auf diese Sicherheit verzichten?
Das impliziert nämlich diese Aussage mit dem Laien.
Bis zum Herd kann man alles über einen normalen FI fahren.
Bei so einem 20kw-Durchlauferhitzer würde der FI nur deutlich
teurer werden.

> 2. bei Ansprechend des FI-Schutzes nicht die gesamte Wohnung stromlos
> sein darf

Welche Vorschrift soll da Maßgebend sein, nur um bei Auslösung
nicht im Dunkel zu stehen? Das ist nämlich keine Funktion die
ein FI erfüllen soll oder muss.

: Bearbeitet durch User
von Ernst O. (ernstj)


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Achte mal darauf, ob irgendwo bei einer Steckdose oder einem 
Lichtschalter ein Draht unter eine Haltekralle gerutscht sind. Dann kann 
nämlich die Kralle durch die Isolation durchdrücken und das 
Metallchassis der Steckdose oder des Lichtschalters ist nicht mehr 
potentialfrei.

Ich hatte mal so einen Fall im Badezimmmer(!) Die Steckdose sass schief. 
Als ich mit dem Elektroschraubenzieher die Befestigungsschraube von der 
Kunststoffblende lösen wollte, leuchtete die Glimmlampe. Dieser Fehler 
löst den FI Schalter nicht aus, wenn die Wand trocken genug ist, obwohl 
die Phase mit der zentralen Befestigungsschraube verbunden ist. Bei der 
Bauabnahme mit dem Elektromeister wurde es etwas laut, es war nicht die 
einzige Steckdose mit diesem Fehler.

von Johannes O. (jojo_2)


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Rainer S. schrieb:
> Man kann hier aber argumentieren, dass das vom Elektriker grobe
> Fahrlässigkeit war PE und N zu vertauschen. Wenn bei einem
> Verkehrsunfall dringende Hilfe angesagt ist machst Du das ja vermutlich
> auch anstatt auf den Notarzt/Krankenwagen zu warten, oder?

So ein Schmarrn. Eilt hier irgendetwas, so dass sofortiges Handeln 
angesagt ist? Nein im Gegenteil: Es ist ihm sogar verboten hier selbst 
herumzubasteln!
Sicherung raus und die Sicherheit ist hergestellt. Das ist alles was er 
hier im ersten Moment tun darf.
Dann den Vermieter informieren und fertig.


Pascal B. schrieb:
> Unter einer Fachgerechten Installation stelle ich mir in etwa sowas vor:
>
> http://www.emb-neutraubling.de/fileadmin/images/Elektroinstallation.jpg

Hier hat man wohl an den Leerrohren gespart... Sind ja auch sooo teuer 
die Dinger...

von Harald W. (wilhelms)


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Michael ... schrieb:

> Allerdings würde der vorgeschriebene FI jede Gefährdung wirksam
> ausschließen womit sich eine Fahrlässigkeit relativieren würde.

Das sehe ich nicht so. Ein RCD(FI) kann ja schliesslich einen hohen
Strom durch den Körper nicht verhindern, sondern ihn höchstens in
überschaubarer Zeit abschalten.
Gruss
Harald

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