Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Nachleuchten von LED an Induktivität.


von Jan R. (Gast)


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Hi,

Frae mich gerade, wie lange solch eine LED noch nachleuchten würde 
nachdem, 70mA durch diese Spule flossen.

Die Spannung an der LED kann als konstant 2V angenommen werden.

Habe mir das gerade mal überlegt, und komme gerade nicht darauf.

Bei einem Kondensator, hat das ohne Probleme geklappt. Ich habe um dies 
näherungsweise zu berechnen, einfach von der Spannung U0 am Kondensator 
die 2V abgezogen undlag dann 95% Richtig (nach messung).


Kann man bei der spule einen ähnlichen Ansatz machen?

U0 wäre hier dann mit dem 100 Ohm * 70mA = 7V   7V+ 2V = 9V

Also ist die Spannung U0 = 9V


Da Spannung LED 2V Konst.

hätte ich gesagt, der zeitliche verlauf, lässt sich durch

(9V-2V)*e^-t*100

In der Spule sind 1/2*L*I^2  Joule gespeichert.

hier also bei 70mA 1/2*(70*10^-3)^2 = 0,00245J

Die Zeitkonstante L/R liefert 1/100 Sekunden.

Das Integral aus I(t)*U(t) bei einer Anfangsspannung von 7V liefert auch 
0,00245J also kann es das nicht sein.

Jetzt mal mit 4V ausprobieren (Analog zum Kondensator) integral liefert 
für 5 Tau 0,0014 J

2V*70mA = 0,14W   0,14W*5/100s E 0,007J und 0,0014+0,007J ist 0,0083 J 
was in der Größenordnung nicht passt.

Wie rechnet man diese zeit aus? habt ihr eine Idee?

von Bernie (Gast)


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So kann die LED nicht leuchten, bzw. geleuchtet haben.

OK: Die Spule als solche "mag" keine Änderung des Stroms.
In diesem Fall lebt sie recht konfliktfrei:
Da wurde noch nie einer hevorgerufen!
- Somit: LED war/ist/bleibt duster.

Falls die doch mal geleuchtet hat, hilft GANZ EINFACH
(unter Berücksichtigung der üblichen "Verluste") der
Energieerhaltungssatz.

von Falk B. (falk)


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@ Jan R. (macman2010)

>Frae mich gerade, wie lange solch eine LED noch nachleuchten würde
>nachdem, 70mA durch diese Spule flossen.

Es gibt keine Spannungsquelle und keine Schalter, damit ist der 
Schaltplan und eine darüber Diskussion sinnlos.

>U0 wäre hier dann mit dem 100 Ohm * 70mA = 7V   7V+ 2V = 9V
>Also ist die Spannung U0 = 9V

Ja.

>Da Spannung LED 2V Konst. hätte ich gesagt, der zeitliche verlauf, lässt >sich 
durch

>(9V-2V)*e^-t*100

>In der Spule sind 1/2*L*I^2  Joule gespeichert.

>hier also bei 70mA 1/2*(70*10^-3)^2 = 0,00245J

Ja.

>Die Zeitkonstante L/R liefert 1/100 Sekunden.

Nein. 1ms.

>Das Integral aus I(t)*U(t) bei einer Anfangsspannung von 7V liefert auch
>0,00245J also kann es das nicht sein.

Warum nicht?

>Wie rechnet man diese zeit aus? habt ihr eine Idee?

Dazu braucht man erst mal einen funktionierenden Schaltplan.

von radiostar (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
>>Frae mich gerade, wie lange solch eine LED noch nachleuchten würde
>>nachdem, 70mA durch diese Spule flossen.
>
> Es gibt keine Spannungsquelle und keine Schalter, damit ist der
> Schaltplan und eine darüber Diskussion sinnlos.

Die Angabe: <nachdem, 70mA durch diese Spule flossen> ist doch 
eindeutig.

von None (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Dazu braucht man erst mal einen funktionierenden Schaltplan.

Was soll dieser Satz? Es geht doch nur um die Theorie. Und dazu reicht 
der
Plan des TE völlig.

von Alex (Gast)


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Mit lösen der DGL komme ich für den Stromverlauf auf

I(t) = -U/R + (70mA + U/R)*exp(-t/tau)

Mit Zeitkonstante tau = L/R und Konstante LEDspannung U

Strom ist auf Null abgeklungen bei
t = L/R *ln(1+R*70mA/U)

von c-hater (Gast)


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Jan R. schrieb:

> Frae mich gerade, wie lange solch eine LED noch nachleuchten würde
> nachdem, 70mA durch diese Spule flossen.

Maximal eine Halbwelle der Eigenresonanz des Aufbaus.

Weil: spätestens die zweite Halbwelle zerstört üblicherweise die LED.

Wenn du schon trollen willst, dann mach' des gefälligst gekonnt. Dazu 
hätte in diesem Fall gehört, antiparallel zur LED eine Diode (oder eine 
zweite LED) vorzusehen.

Troll, dammichter!

von Lutz H. (luhe)


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c-hater schrieb:
> Maximal eine Halbwelle der Eigenresonanz des Aufbaus.

Was soll bei dem Aufbau Schwingen? Ein Schwingkreis besteht aus L und C,
nicht L und R.

Abermal praktisch.
Der Strom fällt exponentiell, wird immer Kleiner.
Wann geht das Licht aus?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ c-hater (Gast)

>Troll, dammichter!

Du bist der perfekte MaWin Nachfolger, zumindest was deine Cholerik 
angeht.
Der fachliche Inhalt hinkt aber meilenweit hinterher.

von Kopfschüttel (Gast)


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c-hater schrieb:
> Maximal eine Halbwelle der Eigenresonanz des Aufbaus.

Für eine Resonanz fehlt mir hier aber eine Kapazität.

Hasst du nicht nur C sondern auch Elektronik Grundlagen?

von eProfi (Gast)


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> Maximal eine Halbwelle der Eigenresonanz des Aufbaus.
Er meint die intrinsic capacity der Spule.
Da aber der allergrößte Teil der gespeicherten Energie in R und LED 
"vernichtet" wird, geht fast gar nichts in den C.

Wie wäre es mit einer LTspice-Simulation?

von c-hater (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

> Der fachliche Inhalt hinkt aber meilenweit hinterher.

Scheint mir nicht so, eher ist das bezogen auf deine Äußerungen der 
Fall.

Tja, in Spice sieht alles immer so schick ideal aus. Erst die bitterböse 
Realität zeigt, was der unfähige theoretische Simulator hat vergessen zu 
simulieren...

von c-hater (Gast)


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Kopfschüttel schrieb:

> Für eine Resonanz fehlt mir hier aber eine Kapazität.

Nur in der hilflosen Spice-Simulation eines krass Unfähigen, aber 
niemals im realen Universum...

von Falk B. (falk)


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@ c-hater (Gast)

>> Der fachliche Inhalt hinkt aber meilenweit hinterher.

>Scheint mir nicht so, eher ist das bezogen auf deine Äußerungen der
>Fall.

WOW! Deine Eloquenz wird nur durch deine allumfängliche Weisheit 
überstahlt!

von Lutz H. (luhe)


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Die Simulation ist nur so zusammengezogen.
Ich glaube mit einem wirklichkeitsnaheren Modell für die Leuchtdiode 
sind
interessantere Ergebnisse zu erreichen. Mit kleiner werdendem Strom 
erhöht
sich der Flußwiderstand der Diode, und der Strom sinkt möglicherweise 
langsamer.

Schönes Wochenende.

von c-hater (Gast)


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Falk Brunner schrieb:

> WOW! Deine Eloquenz wird nur durch deine allumfängliche Weisheit
> überstahlt!

Toller Spruch. Kommt jetzt auch noch was Fachliches?

Wenn nicht, hättest du vielleicht auch in Erwägung ziehen können, mir 
einfach Recht zu geben.

von c-hater (Gast)


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lutz h. schrieb:

> Ich glaube mit einem wirklichkeitsnaheren Modell für die Leuchtdiode
> sind
> interessantere Ergebnisse zu erreichen.

Ein wirklichkeitsnäheres Modell der Induktivität und des Aufbaus selber 
könnte auch nicht schaden.

Und wenn man das alles auch noch kombiniert, was dann erst rauskommt. 
Verdammt, das ist ja schon fast das reale Leben...

von Lutz H. (luhe)


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Verdammt, ich brauche ein Simulationssystem der Simulation :-),
weil ich ein simulierter Simulant bin.

von Günter Lenz (Gast)


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Wenn ein Kondensator über einen Widerstand entladen wird,
ist die Halbwertszeit etwa C  R  0.7

Beispiel: Kondensator = 100µF
          Widerstand  = 100 Ohm
          Spannung    = 10V

     Nach 7ms ist die Kondensatorspannung auf 5V abgesunken,
     und nach weiteren 7ms auf 2.5V , und so weiter.

Bei einer Spule ist die Halbwertszeit etwa L / R * 0.7

Beispiel: Strom durch die Spule  = 70 mA
          Induktivität der Spule = 100µH
                      Widerstand = 100 Ohm

Wenn wir mal den Widerstand der LED vernachlässigen, und ihn
mit 0 Ohm annähmen, dann ist die Halbwertszeit 0.7µs .

Wenn der Schalter geschlossen ist, fließt ein Strom über der
Spule von 70mA , und über den Widerstand und LED fließt
kein Strom. Wenn nun der Schalter geöffnet wird, fließt im
ersten Moment ein Strom von 70mA über Widerstand und LED.
Nach 0.7µs fließt noch ein Strom von 35mA, und nach weiteren
0.7µs noch 17.5mA , und so weiter.
Das bedeutet ohne Widerstand Leuchtet die LED am längsten.

 lutz h. schrieb:
>interessantere Ergebnisse zu erreichen. Mit kleiner werdendem Strom
>erhöht
>sich der Flußwiderstand der Diode, und der Strom sinkt möglicherweise
>langsamer.

Nein ,der Strom sinkt dann schneller.

von Günter Lenz (Gast)


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In meinem Schaltplan ist noch ein Fehler.
Die LED muss umgepolt werden, da ja eine
negetive Spannung induziert wird.

von Jan R. (Gast)


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Alex schrieb:
> Mit lösen der DGL komme ich für den Stromverlauf auf
>
> I(t) = -U/R + (70mA + U/R)*exp(-t/tau)
>
> Mit Zeitkonstante tau = L/R und Konstante LEDspannung U
>
> Strom ist auf Null abgeklungen bei
> t = L/R *ln(1+R*70mA/U)

Kannst du die DGL mal posten. Weiß nämlich nicht wo ich die zwei Volt da 
einbringen kann. Und das ist auch mein größtes Problem.

von Lutz H. (luhe)


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Hier wird  auch die Flußspannung der Diode mit dargestellt.

von b35 (Gast)


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Durch
- lösen der DGL
- anwenden eines Berechnungsprogramms (Spice)
hat man Erfolg.
(bei einfachem hinschreiben von Zahlen/Werten habe ich leider Mühen, 
eine Kombi aus Text und Rechenaufgaben?)


Mit den IC (initial conditions) bei PSpice lässt sich einer Spule (oder 
Kondensator) ein Anfangswert zu Beginn der Simulation zuweisen, somit 
ist keine weitere Quelle notwendig (hier 70mA).

Durch die Vorgabe, die Diode hat const. 2V, darf ich diese durch eine 
Spannungsquelle ersetzen (von t=0 bis i(t)=0).
Sind L, R und Diode (2V) ideal ergibt sich mit der Simulation als 
Ergebnis Bild 1.
(die -20mA am Ende sind der nun vorhandenen Spannungsquelle geschuldet, 
tut aber nichts zur Sache).
i(t) = 0 bei 1.5057 us.
Wer möchte kann Werte in die letzte Formel von Alex einsetzen.

Die Verwendung eines einfachen Modells einer roten Standard LED 
(Co=82pF, erscheint mir etwas viel) zeigt Bild 2.
Man sieht schön im oberen Plot die um 90° ccw gedrehte Diodenkennlinie, 
unten ist der Strom zusätzlich 10-fach gezoomt. Natürlich ändert sich 
durch die "reale" Diode etwas die Zeit.


Schematics Subircuit
.SUBCKT   LED_rot-X1       10   20
I1  20  15   7.0
D1  10   20   D_hin
D2  10   15   D_her
R1  15   20  .1   TC=-6.27E-3,-2.33E-7
*
.MODEL D_hin     D       (
+         IS = 1.0E-15
+         RS = 100
+          N = 2.15
+         TT = 10.0E-09
+        CJO = 8.285237E-11
+         VJ = 1.2076937
+          M = 0.4053107
+         EG = 1.664
+        XTI = 10.78
+         KF = 0
+         AF = 1
+         FC = 0.4340008
+         BV = 5.0
+        IBV = 1E-4
+ )
.MODEL D_her    D       (
+         IS = 9.0E-15
+         RS = 0.30
+          N = 1.2
+         TT = 0
+        CJO = 0
+         VJ = 1
+          M = .5
+         EG = 0.1
+        XTI = -3.84
+         KF = 0
+         AF = 1
+         FC = .5
+         BV = 9.9999E+13
+        IBV = .001
+ )
.ENDS
*$

von Jan R. (Gast)


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Warum startet feine Simulation bei 7V dass 70mA fließen können, muss 
doch bei 9V begonnen werden. (100Ohm*70mA+2V=9V)

von pin2 (Gast)


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Er plottet die Spannung V(1,2) - also ohne die konstanten 2V.

von b35 (Gast)


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Dargestellt ist die Spannung am Widerstand V(1,2) sowie jene an der 
Spule V(2,0).

Die Addition beider ergibt 9V [V(1,0)], das ist die an der Spule bei 
Beginn der Simulation.

von b35 (Gast)


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Oh, sorry @ pin2. Hatte kein refresh.

von Jan R. (Gast)


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Hier hab ichs nochmal an ner Siliziumdiode Simuliert.

Spannung an Diode ca. 0,7V

3,6*e^-(t/tau)= 0,7 Gibt ca. die gleiche Zeit.

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