Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fragen zur Schutzkleinspannung (Schutzklasse III) aus 230V


von sks (Gast)


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Moin,
Ohne "konkrete Bauabsichten" kam gestern Abend mal die Diskussion auf, 
wie einfach sich eine möglichst hohe Schutzkleinspannung (also etwas <= 
120V DC) aus üblicher 230V Netzspannung erzeugen lässt und wie dieses DC 
für die Schutzklasse III definiert ist.

Nehme ich etwa einen einfachen Trenntrafo mit primär 230V, sekundär 115V 
und einen Brückengleichrichter, erhalte ich ja ohne Glättung eine 
gepulste Gleichspannung mit doppelter Netzfrequenz.

Wo ist festgelegt, wie gut diese Spannung noch geglättet werden muss? 
Schließlich geht ja eine der Hauptgefahren neben dem Strom durch den 
Körper von der Frequenz aus...

Letztlich ist dann ja die Frage, ob es lohnt (abgesehen vom Gewicht) ein 
geregeltes Schaltnetzteil zu verwenden oder ob es ein Aufbau aus Trafo, 
B2-Gleichrichter und ein paar Elkos schon tut.

Hier gibt es doch sicher jemanden, der darauf eine qualifizierte Antwort 
geben kann. Vielleicht hat auch jemand Erfahrungen mit dem 
Ausgangsverhalten der verschiedenen Varianten, geregelt, ungeregelt, 
Leerlaufspannung, Effektivwert, etc.

von Antimedial (Gast)


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Schutzklasse 3 erreichst du natürlich nicht, weil du ja immer noch 
irgendwo die 230V im Gerät hast. Also nur Schutzklasse 1 oder 2, je 
nachdem ob der Sekundärkreis geerdet wird oder nicht.

Schutzkleinspannung wird normalerweise bis 60 VDC (z.B. PELV/SELV nach 
EN60950) definiert. Ein Restripple ist meines Wissens nicht festgelegt.

Mit einem Trafo 230V->115V hast du eine geglättete Gleichspannung von 
ca. 160V !

Ein Schaltnetzteil ist heutzutage in den allermeisten Fällen die 
günstigste Lösung.

von MaWin (Gast)


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> wie einfach

Ein 50Hz Trafo ist sicher einfacher als ein Schaltnetzteil,
letzteres ist bloss billiger zu produzierehnn da webnniger 
Rohstoffmateriel nötig ist.
Allerdings sind Schaltnetzteiltrafos schwerer gut isolierend
zu wickeln, 2-Kammern sind da nicht so einfach wie bei 50Hz.

Daher ist sicher der Sicherheitstrafo die einfachste Methode,

DC 120V und AC 50V sind erlaubt, ein kleiner Ripple erlaubt
also eine höhere Spannung. Allerdings sind 10% Netzspannungs-
schwankungen miteinzurechnen.

von sks (Gast)


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Vielen Dank schon mal für die Antworten.
Mir fällt auf, dass je nach Quelle mal 120V, mal 60V erlaubt sind. Hat 
sich da in letzter Zeit etwas geändert und noch nicht überall 
herumgesprochen?

von Antimedial (Gast)


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Das kommt einfach darauf an, welche Norm man betrachtet. VDE, BGV oder 
verschiedene CE-Normen, alle haben da eine etwas andere Definition.

von MaWin (Gast)


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sks schrieb:
> Vielen Dank schon mal für die Antworten.
> Mir fällt auf, dass je nach Quelle mal 120V, mal 60V erlaubt sind. Hat
> sich da in letzter Zeit etwas geändert und noch nicht überall
> herumgesprochen?

60V (bzw. 25V~) dürfen berührbar sein (wie Modelleisenbahnschienen),
120V (bzw. 50V~) müssen abgedeckt sein (Beispiel Lautsprecherausgang),
und beides ist SELV (sicher isoliert.

von sks (Gast)


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OK, aber wie Antimedial gleich bemerkt hat, gilt die Schutzklasse III 
nur für Geräte, die an eine solche Spannungsquelle angeschlossen sind 
und natürlich nicht für die Spannungsversorgung selbst.

Wie weit müssen die räumlich getrennt sein? Wie wäre es etwa, wenn man 
ein solches Gerät wie dieses

http://www.feas.de/netzteil-gsnt9048-p-27.html

in ein anderes fest einbauen würde?

von Oliver R. (orb)


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Mit welcher Spannung würde das andere Gerät dann von außen versorgt 
werden?
Sobald Du das Netzteil einbaust wird es Teil des anderen Geräts.

von Antimedial (Gast)


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Ein Schutzklasse 3 Gerät an einer Schutzklasse 2 Spannungsversorgung ist 
eben ein Schutzklasse 2 System. Und das ist völlig in Ordnung so. Wo ist 
das Problem?

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