Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 16mm-Schaft lagern?


von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Um meine Kleinstdrehmaschine (schon gepimpte CoolTool Unimat1) etwas 
weiter aufzurüsten wollte ich das bisherige Vorgelege/Spindellager gegen 
ein ER16-Spannzangenfutter in einem selbst zu erstellenden Lagerblock 
ersetzen und bin deshalb auf die Suche nach ER16-Futtern mit 
zylindrischem Schaft gegangen.

Gibt's wie Sand am Strand - aber überwiegend mit 16mm-Schaft. Was es 
anscheinend wesentlich seltener bis gar nicht zu geben scheint sind 
Kugellager für 16mm Achsdurchmesser, jedenfalls finde ich in dieser 
Größenregion 12mm, 15mm, 17mm und 20mm, aber eben keine 16er. Nadellager 
gäbe es, aber die sind zum Lagern von Spindeln doch nicht wirklich 
geeignet?

Ja nanu? Bin ich zu doof zum Suchen und es gibt solche Kugellager doch 
unter irgendeinem Namen, auf den ich beim Suchen nicht gekommen bin? 
Oder soll/muss man diese Schäfte auf 15mm'runterdrehen/schleifen? Oder 
sind die gar nicht zum Lagern gedacht sondern sollen in eine bereits 
gelagerte Pinole eingesetzt werden? Irgendwie stehe ich da gründlich auf 
dem Schlauch...

Hin und wieder gibt's solche Futter auch mit 12mm-Schaft, aber nicht mit 
durchgehender Längsbohrung, und die wäre bei einer Kleindrehmaschine 
schon praktisch. 20mm-Schaft gibt's auch, da komme ich bei der Fertigung 
des Lagerblocks für passende Schrägkugellager aber schon arg an die 
Grenzen meiner Bearbeitungsmöglichkeiten.

Hat da jemand von euch pssende Tips auf Lager?

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Hi,

also mein SKF Lagerkatalog sagt auch, dass es mit Rillenkugellagern und 
Schrägkugellagern für 16mm schlecht aussieht. Und da die Lager genormt 
sind, wird es die Größen die dort nicht drinstehen, wohl wirklich nicht 
geben (zumindest nicht bezahlbar^^).

Nadellager würde ich da nicht nehmen, da die keine Axialkräfte mögen. 
Und die hat man bei ner Spindel alleine schon dadurch, dass man die 
Lagerung vorspannen muss, damit sie spielfrei ist.

Ich würde den Schaft einfach auf 15mm abdrehen und dann Schrägkugellager 
(7202) nehmen.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?


von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

@foldi:
Hast du dir die Lager hinter dem von dir geposteten Link mal angesehen? 
Linearlager und Axiallager, wie soll man damit eine Drehachse lagern??

@Chris:
Ja, abdrehen auf 15mm und dann mit Schrägkugellagern drangehen ist der 
Plan B - ich frag' mich halt nur, warum solche Schäfte hergestellt und 
und offenbar auch vielfach verkauft werden, wenn man erst noch 
spanabhebend selbst dran arbeiten muss - denn wer schon eine ordentliche 
Drehe zur Verfügung hat, der dreht sich doch eh gleich das Futter 
selbst?!

von herbert (Gast)


Lesenswert?

Sinterlager gäbe es für 16 mm zb. bei Mädler.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:

> Kugellager für 16mm Achsdurchmesser,

Eigentlich verwendet man in Drehmaschinen sowieso keine Kugel-
oder Nadellager, weil die Rundlaufgenauigkeit gegenüber Gleit-
lagern nicht so gut ist.
Gruss
Harald

von Amateur (Gast)


Lesenswert?

Da dort Kräfte auftreten, würde ich eine 2-Punkt Lagerung vornehmen.
Vorne, wo die Last auftritt, ein Wälz- oder Nadellager und hinten ein 
Schrägkugellager.
Ersteres hauptsächlich für die Last, letzteres für die Führung.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

@Herbert und Harald:
Danke - dann könnte ich das ja mal mit den Sinterlagern probieren.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Der Vollständigkeit halber - ich habe als zweite Quelle auch in der 
CNC-Ecke herumgefragt und dort die Info bekommen, dass diese 
ER16-Verlängerungen mit 16mm-Schaft üblicherweise an einer größeren 
Maschine in eine 16mm-Direktspannzange eingesetzt werden, da braucht' 
natürlich keine extra-Kugellager.

Aber trotzdem gibt's auch Kugellager für 16mm Achsdurchmesser, wenn auch 
selten:

Das Rillenkugellager Typ 16277:
http://www.dswaelzlager.de/product_info.php?info=p2463_Rillenkugellager-16277-2RS.html

Die haben auch ein 6202 mit Sonderbohrung 16 mm:
http://www.dswaelzlager.de/product_info.php?info=p2423_Rillenkugellager-6202-2RS-C3-d-16mm---PFI.html

Sind zwar keine Schrägkugellager, aber bei meinen eher kleinen axialen 
Belastungen sollten leicht vorgespannte Rillenkugellager völlig reichen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Chris schrieb:
> Ich würde den Schaft einfach auf 15mm abdrehen und dann Schrägkugellager (7202) 
nehmen.

Henne und Ei Problem: Er hat keine Drehbank mit der er gehärteten 
Werkzeugstahl abdrehen kann, sonst müsste er sich nicht den Murks mit 
der Unimat antun.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Genau so ist es - wenn ich eine richtige Drehmaschine hätte, dann würde 
ich den Schaft komplett selbst drehen, der schwierigste Teil wäre dann 
der korrekte Konus für die Spannzangen - ist aber auch kein Hexenwerk. 
Mit der Unimat ist das trotz Aufrüstung oberhalb dessen, was ich mir und 
dem Maschinchen zutraue.

Hier müsste ich für den Plan B ein Messingrohr auf den Schaft aufziehen 
und das dann mit der Unimat abdrehen, aber ob ich den Rundlauf 
hinbekomme, den das Teil eigentlich haben sollte, ist zumindest fraglich 
- wahrscheinlich eher nicht. Das Teil ist ab Werk eher für Holz und 
Kunststoff gedacht, ich traue mich nach ein paar Anpassungen auch an 
Alu, Messing und Kleinstteile aus einfachem Stahl heran, wenn's auf die 
Genauigkeit und Oberflächengüte nicht besonders ankommt, aber genaue 
Ergebnisse bei vergütetem Zeug, nee, das wird nix. Auf keinen Fall.

Na, mal sehen, wie ich weiterkomme, das ist ja immer auch eine Frage der 
verfügbaren Zeit...

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:

> aber ob ich den Rundlauf hinbekomme,

Mit einem Kugellager wahrscheinlich nicht. :-)
Grundsätzlich gilt aber: Die mit einer Drehmaschine gefertigten
Teile sind genauer als die Maschine selbst! (Bei richtiger Be-
dienung natürlich.)

von Gerhard W. (gerhard_w)


Lesenswert?


: Bearbeitet durch User
von Karl-Otto (Gast)


Lesenswert?


von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Ja, danke, aber siehe Urposting:

"Hin und wieder gibt's solche Futter auch mit 12mm-Schaft, aber nicht 
mit durchgehender Längsbohrung, und die wäre bei einer Kleindrehmaschine 
schon praktisch."

Hohlgebohrt habe ich nur 16mm und dicker gesehen, bei 12mm und dünner 
wird sonst die Wandstärke knapp, schätze ich.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.