Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wellenwiderstand Reflektion.


von Jan R. (Gast)


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Was genau löst die Reflektion aus?
Sin das die Kapazitäten zwischen den Leitern?

von Günter Lenz (Gast)


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Kapazitäten und Induktivietäten entlang der Leitung.

von Zac Hobson (Gast)


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Eine Reflexion wird durch eine Impdanzaenderung ausgeloest.

von Günter Lenz (Gast)


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Reflektion entsteht dann wenn das Ende der Leitung nicht
mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen ist.

von Zac Hobson (Gast)


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Es gibt auch reflexionen unterwegs bei einer Unstetigkeitsstelle. Ein 
Stecker, Eine Delle im schirm.

von Jan R. (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Reflektion entsteht dann wenn das Ende der Leitung nicht
> mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen ist.

Und warum? Was passiert da im Kabel und warum ist das nur bei hoher 
Frequenz bedeutsam. Der wellenwiderstand ist doch im Kabel nu nicht 
dahinter. Warum ist dieser Widerstand nicht von der Länge abhängig ?

von Jan R. (Gast)


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Zac Hobson schrieb:
> Eine Reflexion wird durch eine Impdanzaenderung ausgeloest.

Wo soll die Herkommen plötzlich?

von Kai K. (klaas)


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>Und warum? Was passiert da im Kabel und warum ist das nur bei hoher
>Frequenz bedeutsam.

In dem Kabel wandert eine elektromagnetische Welle. An jedem Punkt des 
Kabels wird durch die Welle eine Elementarwelle angeregt, die sich in 
beide Richtungen ausbreitet. Die am Kabelende angeregte Elementarwelle 
kann sich nur noch in Rückwärtsrichtung ausbreiten. Dadurch erscheint 
die Welle am Kabelende reklektiert.

von Thorsten S. (thosch)


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Jan R. schrieb:
> Und warum? Was passiert da im Kabel und warum ist das nur bei hoher
> Frequenz bedeutsam. Der wellenwiderstand ist doch im Kabel nu nicht
> dahinter. Warum ist dieser Widerstand nicht von der Länge abhängig ?

Reflexionen gibt es immer dann, wenn eine Welle bei ihrer Ausbreitung 
auf eine Änderung des Wellenwiderstandes im Medium stößt.
Das kann wie schon erwähnt auch mitten in der Leitung ein Knick im 
Kabel, eine Delle im Mantel oder eine Steckverbindung sein.

Die heftigsten Reflexionen gibts natürlich am Kabelende in zwei 
Grenzfällen:
- Ein offenes Leitungsende reflektiert einen Impuls (idealerweise) mit
  gleicher Amplitude zurück, führt also am Ende zu einer 
Pegelverdoppelung.
- Ein kurzgeschlossenes Leitungende reflektiert einen Impuls invertiert
  zurück führt damit zu einer Auslöschung, also Pegel 0 am Leitungsende.

Nur eine angepaßte Leitung, also eine, die mit ihrem Wellenwiderstand am 
Ende abgeschlossen ist, weist keine Reflexion auf.

Die Leitungstheorie beschreibt diese Vorgänge, siehe dazu z.B. hier: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Reflexion_%28Physik%29#Reflexion_bei_elektrischen_Leitungen

Nur schnelle Signaländerungen erzeugen eine entsprechend starke 
Reflexion, bei langsamen Signalen fällt die Reflexion anteilmäßig nicht 
ins Gewicht.
D.h. auch ein Signal von wenigen kHz kann böse durch Reflexionen gestört 
werden, wenn die Anstiegsgeschwindigkeit entsprechend hoch ist, weil es 
z.B. aus einem schnellschaltenden Digitaltreiber gespeist wird.
Bei Digitalsignalen ist also die Flankensteilheit entscheidend, nicht 
die Signalfrequenz.

: Bearbeitet durch User
von Jan R. (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
>>Und warum? Was passiert da im Kabel und warum ist das nur bei hoher
>>Frequenz bedeutsam.
>
> In dem Kabel wandert eine elektromagnetische Welle. An jedem Punkt des
> Kabels wird durch die Welle eine Elementarwelle angeregt, die sich in
> beide Richtungen ausbreitet. Die am Kabelende angeregte Elementarwelle
> kann sich nur noch in Rückwärtsrichtung ausbreiten. Dadurch erscheint
> die Welle am Kabelende reklektiert.

Wandert diese Welle nicht um das Kabel herum?
-----------------------------------------------

Also ist der wellenwiderstand nicht gleich der Impedanz des Kabels, denn 
diese Impedanz Mischung aus Kapazität induktivität und ohmscher 
Widerstand ändern sich ja mit der Länge. Was ist das also für ein 
Kennwert dieser wellenwiderstand?
Ein ersatzwert?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die nennt man Leitungsbeläge, z.B. L' anstatt L. Du darfst das nicht mit 
den herkömmlichen Werten verwechseln. Das läuft auf ne 
Differentialgleichung hinaus. Ich glaube es war Heaviside, der die 
zuerst löste.
Der Energietransport soll außen am Kabel entlang erfolgen.

Du mußt also R', G', L', C' kennen, wobei G' in der Praxis unendlich 
ist. Unter bestimmten Bedingungen bleibt ein realer Widerstand übrig, 
das ist der Abschlußwiderstand.

Wikipedia erklärt das alles ausführlich. Diese Ersatzdaten bekommt man 
beim Kabelhersteller oder berechnet sie. Für Netzkabel 230V hatte ich 
mir das mal angesehen.

Ach, damit du es nicht zu einfach hast: Alle vier Werte sind stark 
frequenzabhängig!!

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (rudi994)


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Zac Hobson schrieb:
> Es gibt auch reflexionen unterwegs bei einer Unstetigkeitsstelle. Ein
> Stecker, Eine Delle im schirm

Oder Knickstellen im Kabel. Wenn man z.B. ein Koaxkabel durch das offene 
Fenster zur Balkonantenne verlegt und mit Gewalt das Fenster zumacht, 
dann ist das gemütliche DX-en am Wochenende schnell vorbei. 73

von Günter Lenz (Gast)


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Jan R schrieb:
>Also ist der wellenwiderstand nicht gleich der Impedanz des Kabels, denn
>diese Impedanz Mischung aus Kapazität induktivität und ohmscher
>Widerstand ändern sich ja mit der Länge. Was ist das also für ein
>Kennwert dieser wellenwiderstand?
>Ein ersatzwert?

Angenommen, du hast ein sehr sehr langes Kabel mit 50 Ohm 
Wellenwiederstand,
so das die Reflektierte Welle kaum noch wegen der Dempfung bis zum
Anfang zurücklaufen kann und absorbiert wird, und du schließt es an
einen HF-Generator an, dann wird der HF-Generator mit 50 Ohm
belastet, genauso als ob du einen echten Widerstand anschließen
würdest.

von Jan R. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Die nennt man Leitungsbeläge, z.B. L' anstatt L. Du darfst das nicht mit
> den herkömmlichen Werten verwechseln. Das läuft auf ne
> Differentialgleichung hinaus. Ich glaube es war Heaviside, der die
> zuerst löste.
> Der Energietransport soll außen am Kabel entlang erfolgen.
>

Also verhalten sich diese Leitungsbelege nicht wie normale 
Spulen/Kapazitäten?
Was passiert an solch einer knickstelle genau. Wie kann man sich das 
vorstellen. Außer mathematisch.

von Jan R. (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Jan R schrieb:
>>Also ist der wellenwiderstand nicht gleich der Impedanz des Kabels, denn
>>diese Impedanz Mischung aus Kapazität induktivität und ohmscher
>>Widerstand ändern sich ja mit der Länge. Was ist das also für ein
>>Kennwert dieser wellenwiderstand?
>>Ein ersatzwert?
>
> Angenommen, du hast ein sehr sehr langes Kabel mit 50 Ohm
> Wellenwiederstand,
> so das die Reflektierte Welle kaum noch wegen der Dempfung bis zum
> Anfang zurücklaufen kann und absorbiert wird, und du schließt es an
> einen HF-Generator an, dann wird der HF-Generator mit 50 Ohm
> belastet, genauso als ob du einen echten Widerstand anschließen
> würdest.

Nochmal warum ist der wellenwiderstand von der Länge unabhängig?

 Oder Meinst du jetzt mit 50 Ohm den Widerstand mit dem das Kabel 
abgeschlossen wird.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn R', L', C', G' einen bestimmten Zustand zueinander haben (erstmal 
komplexer Wert), ist der resultierende Widerstand eben der 
Wellenwiderstand (rein realer Widerstand). Der ist schon per Definition 
längenunabhängig, aber nur bedingt frequenzunabhängig. Längs des Kabels 
gibt es Dämpfung, das ist Energieverlust mit fortschreitender Länge.


> Also verhalten sich diese Leitungsbelege nicht wie normale
Spulen/Kapazitäten?

Worauf willst du hinaus? Du kannst sie nicht einfach zeitlos 
aufaddieren, sondern mußt ihr zeitliches Verhalten beachten. In SPICE 
kann man dafür tline benutzen.

An den Knickstellen stimmt der Abstand der Innenleiter nicht mehr mit 
dem Rest überein. Außerdem ändert sich die Richtung: Die außenfließende 
Welle kann nicht mehr rundherum ums Kabel gleichförmig voranschreiten.

Daher fließt nun ein gehöriger Teil rückwärts zur Quelle. Die 
Knickstelle wirkt als kräftiger (komplexer) Tiefpaß, der sich zum 
sowieso vorhandenen (realen) Tiefpaßverhalten des Kabels aufaddiert.

Das gilt auch für Leiterbahnen, daher sind die ab ca. 3 GHz gerne in 
gerundeten Kurven.

Jede Änderung eines/mehrerer Werte der Leitungswerte an einer bestimmten 
Position im Medium erzeugt eine Reflektion. Daher ist am Ende des Kabels 
ein schnöder Widerstand, der wie schon oben beschrieben, die Leitung 
sozusagen ins Unendliche verlängert. Die Reflexion dort kommt also nie 
mehr zurück.

komplex: zeitlich abhängig
real: keinerlei Zeitform

Und abschließend: Viel mehr weiß ich auch nicht. Diese Betrachtung habe 
ich in dieser Ausführlichkeit eigentlich noch nie gemacht.


Have fun!

: Bearbeitet durch User
von Jan R. (Gast)


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Also ist der wellenwiderstand nicht der ganz normale Komplexe 
Wechselstromwiderstand, der sich aus 1/(jwc) und jwL berechnen lässt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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von Zac Hobson (Gast)


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Man kann den Wellenwiderstand bei fester Laenge durch einen komplexen 
Wert an der Quelle ausdruecken. Fuer eine feste Frequenz. Eine feste 
Frequenz ist aber Wechselstrom, das ist ewtas ganz Anderes.

Verwirrend. Ja. Man muss das am Messaufbau erleben.

von M. K. (sylaina)


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Also bei uns im Studium hat sich damit eine Vorlesung ein ganzes 
Semester lang beschäftigt.

von Helmut S. (helmuts)


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Hallo Jan,
im allgemeinen reicht diese simple Formel. Die gilt für ein verlustloses 
Kabel. Bei einer Kabellänge von 1m und bei 100MHz ist das gut genug.

Z = sqrt(L'/C')

L' Induktivität pro Längeneinheit
C' Kapazität pro Längeneinheit

von Zac Hobson (Gast)


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Ein Koaxkabel hat in der Richtung von 500nH/m und 200pF/m. Die genauen 
Werte beim Hersteller nachschauen. Und ja, man kann ein Kabel durch eine 
repetitive Anordnung vom LC simulieren.

von cfgardiner (Gast)


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Jan R. schrieb:
> Was genau löst die Reflektion aus?
> Sin das die Kapazitäten zwischen den Leitern?

Hallo Jan,

man kann sagen, es muss eine Reflexion geben damit das Standardmodel des 
Universums eingehalten wird (hier genauer V = IZ).


     ----- Z1 -----O------ Z2 -------

Wenn du einen Impedanzwechsel in einem Leiter hast (wie oben) hast du 
das Problem V1 == V2, I1 == I2 und damit zwangsläufig Z1 == Z2 (i.e. 
V1/Z1 == V2/Z2). Wir wissen aber Z1 != Z2. Damit das alles an der 
Schnittstelle 'O' wieder im Einklang gebracht werden kann gilt viel mehr

          V1(incident) + V1(reflected) = V2

V1(reflected) ist die Magnitude der reflektierten Welle. Und warum das 
nur bei höheren Frequenzen eine Rolle spielt? Das liegt daran, dass das 
auslösende Ereignis die steigende/fallende Signalflanke ist. d.h. die 
Reflexion, die sich mit der Laufzeit im Kabel ausbreitet, stört am 
meisten kurz nach der Flanke. Wenn deine Bit Zeit lang genug ist 
(niedrigere Übertragungsfrequenz) haben sich die Reflexionen abgeklungen 
bis du das Signal abtastest. Vorhanden sind sie natürlich trotzdem. Wenn 
die Übertragungsrate höher ist, sind die Reflexionen ggfs. immer noch in 
nennenswerter Größe vorhanden bis die nächste Flanke kommt. D.h. du hast 
kein Fenster mehr wo du einen sauberen Pegel messen kannst.

von Jan R. (Gast)


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Was ist V

Also gibt es immer reflektionen?
Welche Amplitute haben diese?
Wie sehen diese auf dem oszilloskop aus?
Warum gibt es bei sinusflrmigem Wechselstrom nicht ständig welche?
Wenn V Spannung bedeutet, kann es doch auch sein, dass die reflektionen 
umgekehrt ist also nichts reflektiert wird sondern mehr gezogen wir an 
Strom. Nämlich wenn V2>V1 keine Reflektionen oder?

von Kai K. (klaas)


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>Wandert diese Welle nicht um das Kabel herum?

Nein, die Welle wandert zwischen Innenleiter und Schirm, ähnlich wie bei 
einer Lecherleitung. Bei einer Koaxleitung spricht man gegelegentlich 
sogar von einem Dreileitersystem, bei dem der Schirm in zwei Hälften 
aufgeteilt wird, eine innere, die zum Transport der Welle dient und eine 
äußere, über die Störungen abfließen können. Beide Hälften bleiben durch 
den Skinneffekt einigermaßen räumlich getremmt.

Aber du hast Recht: Wenn ein Kabel fehlterminiert ist, tritt das Feld 
aus dem Innenbereich heraus und verläuft teilweise im Außenraum, was 
natürlich sofort massive Abstrahlung bedeutet. Ein solches Kabel fällt 
dann gerne durch den CE-Abstrahlungstest durch. Richtige Terminierung 
hat deshalb mit weit mehr zu tun, als nur der Unterdrückung von 
Reflektionen.

von Jan R. (Gast)


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Jan R. schrieb:
> Was ist V
>
> Also gibt es immer reflektionen?
> Welche Amplitute haben diese?
> Wie sehen diese auf dem oszilloskop aus?
> Warum gibt es bei sinusflrmigem Wechselstrom nicht ständig welche?
> Wenn V Spannung bedeutet, kann es doch auch sein, dass die reflektionen
> umgekehrt ist also nichts reflektiert wird sondern mehr gezogen wir an
> Strom. Nämlich wenn V2>V1 keine Reflektionen oder?

Ja aber nochmal was meintest du mit V

Warum sind die reflektionen fürs Gerät nicht gefährlich?
Und warum gibt es bei Wechselstrom nicht ständig reflektionen?

von Zac Hobson (Gast)


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Eine Reflexion bei Wechsestrom ist eine Phasenverschiebung in der 
Groessenordnung der Distanz. Und ja, bei Phasenverschiebung gleich pi/4 
bekommt man irgendwas zwischen Ausloeschung und Verdoppelung.

von Lutz H. (luhe)


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Jan R. schrieb:
> Und warum gibt es bei Wechselstrom nicht ständig reflektionen?

Die Wellenlänge ist bei 50 Herz Wechselstrom  sehr lang,
deshalb haben solche Probleme nur die Enerieversorger in den großen 
Leitungsnetzen.

Die Refexionen gibt es auch mit Schall.  Hall in einer Kirche, 
Schwingungen in einer Orgelpfeife,  das Echo im Gebirge, keine 
Refexionen auf einer Ebene.  Das Pfeifen im Lautsprecher durch eine 
Rückkopplung über ein Mikrofon, das Prinzip funktioniert auch mit 
elektromagnetischen Wellen.

: Bearbeitet durch User
von cfgardiner (Gast)


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Jan R. schrieb:
> Wie sehen diese auf dem oszilloskop aus?

z.B. eine 10 MB/s (100 ns Bitzeit, Flankensteilheit knapp 10 ns) 
Signalfolge in eine ca 5 m nicht terminierte 100 Ohm Differentialleitung 
könnte so ausschauen.

von cfgardiner (Gast)


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Jan R. schrieb:
> Wie sehen diese auf dem oszilloskop aus?

Das Bild von vorhin sagt natürlich nur dann etwas wenn du das 'gute' 
Bild siehst. Sollwerte sind hier die c1/c2 (obige zwei) Traces. Hier ist 
alles bestens terminiert. Messpunkt für beiden Bilder ist dasselbe.

von Lutz H. (luhe)


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Hier mal ein Beispiel was bei verschiedenen Abschlußwiderständen durch 
die
Reflexion am Eingang passiert (Spannung R1, R2 und R3 aufgezeichnet).

von Lutz H. (luhe)


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Ein Überraschungs - LTspice

von Lutz H. (luhe)


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Hier ist es gut zu sehen,
Erst wird das Signal erzeugt. Es läuft durch die Leitung zum 
Abschlußwiderstand und dann zurück. Am Eingang ist das reflektierte 
Signal nach 100 ns zu sehen.
War  unfair  nus die Quelle anzuhängen, falls hat kein LTSpice 
vorhanden, Sorry.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Diese Wellenform-Betrachtungen gibt es an unzähligen Stellen im 
Internet. Ich glaub das müssen wir nicht wiederholen und der 
Fragesteller erscheint mir etwas faul und die Frage blieb unbeantwortet, 
was er denn genau wissen wolle und wozu. Leute, wenn ihr fragt, gebt 
doch einfach ein paar Hintergründe an, z.B. 25 Jahre Student ohne 
Lötkolbenerfahrung oder sowas.

Einleuchtender werden die Wellenformen übrigens, wenn man den Strom an 
den verschiedenen Stellen parallel zur Spannung sieht.

von Lutz H. (luhe)


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Abdul K. schrieb:
> unzähligen Stellen

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei ersten allgemeinen Fragen die 
unzähligen Fundstellen im Internet frustrierend sind. Vor allem wenn 
eigenes Wissen über das Sachgebiet noch nicht vorhanden ist.

Ich denke bei solchen Fragen daran, dass ich auch einmal angefangen 
habe,
und auch auf vielen Gebieten wenig Wissen habe.

von Jan R. (Gast)


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Zac Hobson schrieb:
> Eine Reflexion bei Wechsestrom ist eine Phasenverschiebung in der
> Groessenordnung der Distanz. Und ja, bei Phasenverschiebung gleich pi/4
> bekommt man irgendwas zwischen Ausloeschung und Verdoppelung.

bei Wechselstrom entsteht doch immer ne phasenverscjiebung wenn was 
kapazitiv/induktiv ist.

von Jan R. (Gast)


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lutz h. schrieb:
> Hier mal ein Beispiel was bei verschiedenen Abschlußwiderständen durch
> die
> Reflexion am Eingang passiert (Spannung R1, R2 und R3 aufgezeichnet).

was ist t1 t2 usw.

von Jan R. (Gast)


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Ich merke shon das führt zu nichts.

Beantwortet mir doch bitte diese Fragen.

-Was löst das Problem aus. Sind das wirklich Kapazitäten und 
induktivitäten. Dann dürfte sich das im Wechselstrom ja wie ein 
stinknormaler Blindwiderstand verhalten.

- Ich verstehe nicht was die mit Wellen meinen. Es gibt doch nur eine 
Welle bei Wechselstrom.
Die Reflektion ist so unlogisch!

- Laut diesem Applet bewegt sich da eine Welle durch den Leiter wann ist 
das so auch bei Gleichstrom? Was ist diese Stehende welle? Wenn ich 
einen Widerstand an Gleichstrom hänge fließt doch da nie was zurück. Das 
ist doch nen Paradoxon eig.

-In diesem Applet auf dieser unten genannten Seite gibt es andauernd 
eine reflektionswelle. Das müsste man doch messen können. Wann klingt 
diese welle ab.

-Wenn mann das in jeder Leitung terminieren müsste, würden oszilloskope 
mit sehr hohme eingangswiderstand sowie AD-Wandler ja garnicht gehen.

-Wenn ich mit meinem Oszilloskop (1Ghz) mir z.b. eine 50Mhz 
Rechteckschwingung anzeigen lasse sehe ich keine Reflektionen.

-wenn ich eine Diode hinter den Generator klemme und die reflektion 
somit nichtmehr zurück zum Generator kann. was passiert dann. Oder sind 
die Reflektionen kein Strom der zurückfließt.

-Es gibt ja auch viele Geräte, in die kein Strom rein sondern nur 
rausfließen kann z.b. durch Diode am Ausgang was ist mit denen, die 
funktionieren doch gibt es da dann keine Reflektion.

- Durch dieses applet da unten weiß ich jetzt wie man sich das 
vorstellen muss. Weiß aber immernochnicht was für nie Relevanz das für 
den Alltag eines Elektrotechnikers und Bastlers hat.

http://elektroniktutor.de/signalkunde/reflex.html

mfg Jan

von Lutz H. (luhe)


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Frage: Hast Du schon mal einen Ball gegen eine Wand geworfen?
Was ist passiert, der Ball kam zurück.
Hast Du schon mal den Ball auf einer Wiese weggeworfen, der Ball fliegt 
weg.

ok?

So ähnlich ist  das auch mit der Reflexion von elektrischen Impulsen.

T1 T2 und T3 sind Modelle für Leitungen, das Signal braucht 50ns (hat 
was mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes zu tun)diese Leitung 
zu durchlaufen,mit einem Wellenwiderstand von 50 Ohm. Am Ende der 
Leitung wird das Signal einem Lastwiderstand reflektiert.

: Bearbeitet durch User
von Jan R. (Gast)


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lutz h. schrieb:
> Frage: Hast Du schon mal einen Ball gegen eine Wand geworfen?
> Was ist passiert, der Ball kam zurück.
> Hast Du schon mal den Ball auf einer Wiese weggeworfen, der Ball fliegt
> weg.
>
> ok?
>
> So ähnlich ist  das auch mit der Reflexion von elektrischen Impulsen.
>
> T1 T2 und T3 sind Modelle für Leitungen, das Signal braucht 50ns (hat
> was mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes zu tun)diese Leitung
> zu durchlaufen,mit einem Wellenwiderstand von 50 Ohm. Am Ende der
> Leitung wird das Signal einem Lastwiderstand reflektiert.

was passier wenn das Signal eine Gleichspannung ist die an bleibt?

von Lutz H. (luhe)


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Bei Gleichspannung bemerkt man diese Effektenicht, weil diese zu schnell 
vorbei sind. n001 ist die Eingangsspannung.Diese wird bei 0 
eingeschaltet.
und diese ist bei n002 sofort da. Dann läuft dieses Signal durch die 
Leitung,
und ist nach 25ns am Lastwiderstand n004. Ein Teil wird wegen der 
Fehlanpassung reflektiert und erhöht die Spannungan n002 (50ns) . Die 
erhöhte Spannung läuft wieder zum 500 ohm Widerstand verringert dort die 
Spannung nach 75ns. nach 100 ns ist die Welle wieder bei n 002.  und 
nach 200 ns ist alles fast stabil.

Wenn die Einschaltflanke langsamer wäre t <250 ns , wäre von der Welle 
nichts zu sehen.

von Stefan F. (Gast)


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Eine Gleichspannung ist kein Signal im Sinne der Wechselstrom-Gesetze. 
Sie erzeugt keine Welle, wird daher auch nicht reflektiert.

Oszilloskope sind sehr wohl von Reflexionen betroffen - genauer gesagt 
die Leitungen zum Tasktkopf. Im Tastkopf befindet sich eine 
Kompensations-Schaltung, um sie zu unterdrücken. Außerdem sind die Kabel 
der Tastköpfe ganze besonders konstruiert, um die Reflexionen zu 
minimieren.

Verlängere mal einen Tastkopf mit einem gewöhnlichen Atennenkabel, dann 
bekommst Du auch Reflexionen zu sehen.

Wenn Du eine ideale Diode zwischen Oszilloskop und Generator schaltest, 
hast Du einen Gleichrichter. Folglich kann das Oszilloskop dann nur noch 
Gleichspannung anzeigen. Dann gibt es keine Welle.

Was Reflexionen in der Praxis bedeuten, kannst Du ja mal so 
ausprobieren: Baue Dir einen Nadelimpuls-Generator. Beispiel:
1
       1k Ohm
2
 +-----[===]-----+---------------+     _____
3
 |               |     _____     +----|     |
4
 |     _____     +----|     |         |     |o--||----> out
5
 +----|     |    |    |     |o---+----|_____|   100nF
6
 |    |     |o---+----|_____|  
7
 +----|_____|                  
8
 |
9
===
10
 | 1nF       3x NAND Ttrigger from CD4093
11
GND

Leite dessen Ausgangssignal durch eine Kabel und messe mit einem 
Oszilloskop, was am anderen Ende ankommt. Du wirst sehen, dass das Kabel 
nicht nur die Signal-Flanken verzerrt, sondern darüber hinaus noch 
weitere Impulse "erzeugt", die nicht direkt vom Generator kommen. Ich 
würde sie "Echo" nennen.

Auch am Eingang des Kabels wirst Du diese Echos sehen, und ebenso an 
jeder anderen Stelle im Kabel.

Jetzt nimm ein Kabel mit bekanntem Wellenwiderstand (z.B. ein TV 
Antennenkabel). Terminiere es an beiden Enden mit einem 75 Ohm 
Widerstand:
1
Generator ---[===]-----Kabel----[===]----- GND

Dann siehst Du im Idealfall keine Echos mehr. Knicke das Kabel, und Du 
siehst wieder Echo. Ändere einen einen oder beide beiden Widerstände, 
und Du siehst Echos.

Wie sich das auf Datenübertragung auswirkt, kannst Dir dann mal selbst 
überlegen.

Du kannst das auch mit einem analogen Videosignal ausprobieren. Schalte 
zum Beispiel einen 20 Ohm Widerstand in Reihe zwischen Videorekorder und 
Fernseher - und voilla: Du bekommst Schatten im Bild, vor allen an 
Kontrastreichen Linien. Das sind die Stellen, wo die Signalflanken 
besonders Steil sind. Der gleiche Effekt tritt auch auf, wenn Du das 
Videosignal durch ein längeres ungeeignetes Kabel schickst, zum Beispiel 
ein 10m Audio Kabel. Wohingegen ein 10m Videokabel keine Schatten 
erzeugt, den dessen Wellenwiderstand stimmt mit den 
Abschlusswiderständen in den Geräten (nämlich 75 Ohm) überein.

von Stefan F. (Gast)


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Foto, wo man die Reflexion buchstäblich sehen kann:

Auf imageshak punkt us /photo/my-images/140/1009674.jpg

von Dirk K. (knobikocher)



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Ein paar Bilder zur Leitungsreflexion:

....rein_reell_130ohm.jpg - mit 130Ohm-Widerstand abgeschlossen.
....leerlauf..jpg - offenes Ende.
....kurzgeschl..jpg - Ende kurzgeschlossen.

Gemessen jeweils am Eingang der Leitung.

Die Grundlagen dazu findest du in der Physik. Keine Nachmittagslektüre. 
Wie weiter oben beschrieben - eine ganze Vorlesung (bzw. zwei: Physik 
als Grundlage - Nachrichtentechnik dann angewandt) beschäftigt sich 
damit im Studium.

von Jan R. (Gast)


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http://werner.dichler.at/sites/default/files/attachment/download_docs_Leitungstheorie.pdf

auf Seite drei sind zwei partielle DGLs. warum ist du/dtu(x,t) gleich 
den strömen in leitungswiderstand r und induktivität.

von Lutz H. (luhe)


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Die Gleichungen beschreiben, wie sich die  Änderung eines elektrischen 
Feldes auf ein Magnetfeld auswirkt.

von Jan R. (Gast)


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lutz h. schrieb:
> Die Gleichungen beschreiben, wie sich die  Änderung eines elektrischen
> Feldes auf ein Magnetfeld auswirkt.

Und das r*i(x,t)

Leider wurde da nur die DGL hingeknallt ohne Herleitung. Das ist schade.

von Daniel (Gast)


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an deiner stelle würde ich mir zunächst die analogen themen aus der 
physik genauer angucken, damit versteht man einiges viel besser bzw. man 
kann es sich besser vorstellen. ( Schwingungen und Wellen ).

von Daniel (Gast)


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ohmsches gesetz?
leitungsbelag * strom = U

von Jan R. (Gast)


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Daniel schrieb:
> ohmsches gesetz?
> leitungsbelag * strom = U

Ja aber im Zusammenhang mit dem magnetischen Feld.

von Daniel (Gast)


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Verstehe deine Frage nicht ganz.
Die Spannung des infinitesimal kleinem Stück Leitung setzt sich zusammen 
aus:

widerstandsbelag * i(x,t) und induktivitätsbelag * di/dt(x,t) = 
U(x,t)/dx

Zugegeben das Ersatzschaltbild aus dem PDF ist nicht wirklich gut. Guck 
mal bei Wikipedia dort ist ein besseres. Dann versuchst du mal selbst 
die partielle DGL aufzustellen. Geht recht einfach mit einem 
Maschenumlauf.

von Jan R. (Gast)


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Ok Nadelimpulse. Die z.b. Von 0 bis 5V gehen, könnte ich aber durch eine 
Diode leiten. Dann hätte ich immernoch nadelimpulse jetzt halt mit ner 
amplitude von 4,3V


Wenn ich jetzt dieses Signal auf ein Kabel gebe, gibt es dann 
reflektionen, denn es kann ja kein Strom in den Generator zurücklaufen. 
(Diode).

Was bis jetzt aus dem Therad nicht hervorging:

Wann muss terminiert werden.
Verbraucht ein Paralleler Widerstand zum Kabel bei 50-70 Ohm nicht viel 
zu viel Strom.

Was ist die genaue Ursache warum muss es bei einer Impedanzänderung eine 
Reflektion geben.

Warum gibt es wenn ich ein 2Mhz Signal über einen Billigen klingeldraht 
auf einen Widerstand beliebiger Größe gebe keine Reflektion? (Wurde 
ausprobiert.)

Noch sowas nebenbei. Ist das eig. Ne ganz grundlegende Sache, die ich 
verschlafen habe, da auffallend viele Leute hier sich mit der Materie 
auskennen.?

@Daniel

Das hier
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2a/Leitungsbelag.svg

Das sind aber zwei Maschen. Wie soll ich da einen Umlauf machen?

von Jan R. (Gast)


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Habe eine Maschenumlauf gemacht. Das Zweitere der Strom ist ja ne 
knotensummierung. Allerdings frage ich mich immernoch wo die das dx auf 
der Linken Seite herhaben.

Damit sich der Differentialquotient bildet.

von Daniel (Gast)


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Sorry:

Masche:
-u + r'dx * i + l'dx * di/dt + u + du/dx*dx = 0

Knoten:
-i + i + di/dx*dx + g'dx * u + c'dx*du/dt = 0

kürzen durch dx:

du/dx = -r*i + l*di/dt
di/dx = -g*u + c*du/dt

von Daniel (Gast)


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Jan R. schrieb:
> Warum gibt es wenn ich ein 2Mhz Signal über einen Billigen klingeldraht
> auf einen Widerstand beliebiger Größe gebe keine Reflektion? (Wurde
> ausprobiert.)

Naja, so ein Klingeldraht weisst halt nicht die Eigenschaften einer 
Leitung auf. D.h. es gibt keinen oder nur einen geringen Kapazitäts, 
Induktivitätsbeleg und Widerstandsbeleg. Deshalb breiten sich keine 
Wellen drauf aus.

Jede Leitung ( beispiel: Koxialkabel) ist fest verknüpft mit dem 
Wellenwiderstand, welcher propotional abhängig von: R', L' und C' ist.

Jan R. schrieb:
> Was ist die genaue Ursache warum muss es bei einer Impedanzänderung eine
> Reflektion geben.

Ein idealer System wäre Z(generator) = Z(leitung) = Z(abschluss) in 
diesem Fall wäre Leistungsanpassung gegeben, was natürlich immer 
wünscheswert wäre.

Falls Zg = Zl = 50Ohm und Za = 49Ohm + j1.0 , dann wandert ein großer 
Teil in die Last und ein kleiner Teil wird reflektiert.

von Jan R. (Gast)


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Daniel schrieb:
> Jan R. schrieb:
>> Warum gibt es wenn ich ein 2Mhz Signal über einen Billigen klingeldraht
>> auf einen Widerstand beliebiger Größe gebe keine Reflektion? (Wurde
>> ausprobiert.)
>
> Naja, so ein Klingeldraht weisst halt nicht die Eigenschaften einer
> Leitung auf. D.h. es gibt keinen oder nur einen geringen Kapazitäts,
> Induktivitätsbeleg und Widerstandsbeleg. Deshalb breiten sich keine
> Wellen drauf aus.
>
> Jede Leitung ( beispiel: Koxialkabel) ist fest verknüpft mit dem
> Wellenwiderstand, welcher propotional abhängig von: R', L' und C' ist.
>
> Jan R. schrieb:
>> Was ist die genaue Ursache warum muss es bei einer Impedanzänderung eine
>> Reflektion geben.
>
> Ein idealer System wäre Z(generator) = Z(leitung) = Z(abschluss) in
> diesem Fall wäre Leistungsanpassung gegeben, was natürlich immer
> wünscheswert wäre.
>
> Falls Zg = Zl = 50Ohm und Za = 49Ohm + j1.0 , dann wandert ein großer
> Teil in die Last und ein kleiner Teil wird reflektiert.


Jetzt kommen wir dem Ziel doch schon näher.

Habe ich den begriff Leitung falsch verstanden?

Was ist eine Leitung in diesem Sinne?

Ein Cat6 Kabel ja

Ein Stromkabel nein
Klingeldraht nein.
Ein USB Kabel ja

Verstehe ich das so richtig.

Wenn klingeldraht Eigenschaften hat, bei welchem keine reflektionen 
auftreten, wieso nimmt man dann überhaupt Koaxialkabel?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Eine Leitung in deinem Sinne ist eine wo die Länge so groß ist, das sich 
die Laufzeit bemerkbar macht. Um so höher die Signalfrequenz, umso 
relativ kürzer muß das Kabel werden, wenn man es nicht kompensiert. 
Deswegen kann ein 50Hz Kabel so groß wie Europa sein.
Genaugenommen ist nur die Flankensteilheit interessant.


Diode, Widerstand usw. sind alles konzentrierte Elemente. Da findet 
ideal gesehen keine Verzögerung zwischen den Elementen statt.

Hat dein 1GHz Scope keinen Schalter für 50 Ohm an den Eingängen? So ein 
Leckerli würden sich viele Bastler hier wünschen und du kannst es 
offensichtlich nicht bedienen/benutzen. Schade.

Wie ein Tastkopf funzt, ist in diversen Threads hier beschrieben. Messe 
einfach mal den Widerstand seiner Seele durch. Na?!


Falk, wo bist du? Mach Artikel draus ;-)

von Günter Lenz (Gast)


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Jan R schrieb:
>Jetzt kommen wir dem Ziel doch schon näher.

>Habe ich den begriff Leitung falsch verstanden?

>Was ist eine Leitung in diesem Sinne?

>Ein Cat6 Kabel ja

>Ein Stromkabel nein
>Klingeldraht nein.
>Ein USB Kabel ja

>Verstehe ich das so richtig.

>Wenn klingeldraht Eigenschaften hat, bei welchem keine reflektionen
>auftreten, wieso nimmt man dann überhaupt Koaxialkabel?

Das ist vollkommen Falsch. Reflektionen können an jedes Kabel
entstehen, auch bei Klingeldraht. Nur das der Klingeldraht
einen anderen Wellenwiderstand hat. Der liegt vieleicht bei
100 Ohm oder mehr. Der Wellemwiederstand ist abhängig von der
Geometrie des Kabels. Bei größeren Abstand der Adern
ist er größer, bei dickeren Adern wieder kleiner.
Man kann ihn Messen, indem man bei irgend einer Länge die
Kapazität mißt, (Leitungsende offen) und die Induktivität
mißt, (Leitungsende kurzgeschlossen) und dann

         L/C rechnet.

von Jan R. (Gast)


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Abdul K. schrieb:.
>
>
> Diode, Widerstand usw. sind alles konzentrierte Elemente. Da findet
> ideal gesehen keine Verzögerung zwischen den Elementen statt.
>

Ja ok aber eine Diode lässt ja nur in eine Richtung durch. Wie will da 
eine reflektierte Welle durch? In gegenrichtung?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Obige Betrachtungen gelten alle nur für lineare Systeme.

von Lutz H. (luhe)


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Jan R. schrieb:
> Ein Stromkabel nein
> Klingeldraht nein.
Falsch!!

Jede Leitung hat auch dieses Verhalten, weil es Leitungen sind.
Bei Klingeldraht und einer 220 V Stromleitung interessiert der 
Wellenwiderstand bei normalen Gebrauch nicht. Da er keine Auswirkung auf 
die Funktion hat.
Erst wenn höhere Frequenzen über diese Leitungen übertragen werden,
zum Beispiel:

Internet über die Stromleitung: Powerline-Adapter  oder DSL wirkt er 
sich aus.

 Bei solchen Anwendungen wird  das Verhalten interessant.
So stören die Powerline-Adapter den gesamten Hochfrequenzbereich  in 
Lang, Mittel, Kurz und UKW. Und in der Praxis erreichen die Modems oft 
nicht die beworbenen Übertragungsgeschwindigkeiten. (Reflexion)

Jan R. schrieb:
> Ja ok aber eine Diode lässt ja nur in eine Richtung durch. Wie will da
> eine reflektierte Welle durch? In gegenrichtung?

An der Diode wird ein Teil der Energie die Welle  refektiert, ein Teil 
durchgelassen.

von Jan R. (Gast)


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In Sperrichtung durchgelassen?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Diese ganzen Überlegungen lassen sich wunderbar an einem Zaun bestehend 
aus Latten mit Zwischenräumen durchspielen. Da straffst du ein langes 
Seil durch und setzt es in Bewegung durch schnelle Ausschläge mit dem 
Arm. Selbst die Diode kannst du so durchspielen. Ist besser als deine 
echt mehr oder weniger sinnfreie rhetorische Fragerei.

von Jan R. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Diese ganzen Überlegungen lassen sich wunderbar an einem Zaun bestehend
> aus Latten mit Zwischenräumen durchspielen. Da straffst du ein langes
> Seil durch und setzt es in Bewegung durch schnelle Ausschläge mit dem
> Arm. Selbst die Diode kannst du so durchspielen. Ist besser als deine
> echt mehr oder weniger sinnfreie rhetorische Fragerei.

Achja wie soll das möglich sein eine doofen in Sperrichtung zu 
durchqueren.
Ist es nicht viel plausibler, das die Welle an der Diode wider 
reflektiert wir wider und wider bis sie abgeklungen ist?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Diode ist spannungsgesteuert und hat auch einen Spannungsabfall in 
Durchlaßrichtung. Wie gesagt, du mußt auch den jeweiligen Strom 
betrachten.


Und warum sollten deine hilflosen Anfängerüberlegungen die ganze 
Elektronik auf den Kopf stellen?? Lern doch erstmal die Grundlagen. Das 
ist ne Menge Stoff. Da ist man Jahrzehnte beschäftigt, glaubs mir.

: Bearbeitet durch User
von Lutz H. (luhe)


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Abdul K. schrieb:
> Diese ganzen Überlegungen lassen sich wunderbar an einem Zaun bestehend
> aus Latten mit Zwischenräumen durchspielen.

Gibt es davon ein Video?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nein. Damals in der Schule waren Videocams noch so teuer wie heutige 
Kleinwagen :-)
Findet man doch in jedem besseren Physikbuch. Ich kann die aus der DDR 
empfehlen.

Mag sein, daß einem Anfänger die Zusammenhänge nicht rein durch 
Beobachtung klar werden. Ob Seil oder Elektronen ist hier aber völlig 
analog.

von Lutz H. (luhe)


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Jan R. schrieb:
> Daniel schrieb:
>> Jan R. schrieb:
>>> Warum gibt es wenn ich ein 2Mhz Signal über einen Billigen klingeldraht
>>> auf einen Widerstand beliebiger Größe gebe keine Reflektion? (Wurde
>>> ausprobiert.)

Wellenlänge bei 2 MHz  rund 160m.
Wie lang war der Klingeldraht? geschätzt 10m.
Die Reflexion ist nicht bemerkbar, weil zu schnell wieder am 
Ausgangsort.

: Bearbeitet durch User
von Jan R. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Nein. Damals in der Schule waren Videocams noch so teuer wie heutige
> Kleinwagen :-)
> Findet man doch in jedem besseren Physikbuch. Ich kann die aus der DDR
> empfehlen.
>
> Mag sein, daß einem Anfänger die Zusammenhänge nicht rein durch
> Beobachtung klar werden. Ob Seil oder Elektronen ist hier aber völlig
> analog.

Sowas macht man in der Schule doch garnicht. Was sind denn die 
Grundlagen?

von Jan R. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Nein. Damals in der Schule waren Videocams noch so teuer wie heutige
> Kleinwagen :-)
> Findet man doch in jedem besseren Physikbuch. Ich kann die aus der DDR
> empfehlen.
>
> Mag sein, daß einem Anfänger die Zusammenhänge nicht rein durch
> Beobachtung klar werden. Ob Seil oder Elektronen ist hier aber völlig
> analog.

Ihr kennt doch sicherlich so nen kundsches Rohr. Mann lässt eine 
Schallwelle rein hinten wird diese Reflektiert und kommt zurück stehende 
Welle entsteht. Ist doch analog bei offenen Quellen. Das habe ich schon 
von Anfang an verstanden. Falls ihr meint ich hätte das nicht
Reflektiert wird hier, wenn die Energie nicht von der Platte am Ende des 
Rohrs absorbiert wird.
Der passende abschluss der Leitung ist gegeben, wenn der Widerstand 
genau diese Energie absorbiert.
Das ist nicht mein Problem.
Wenn jetzt eine Diode im Spiel ist und am Lastwiderstand eine 
reflektionen stattfindet, verhält sich die Diode wie ein Spiegel, an 
welchem die gesamte Energie wieder zum Lastwiderstand zurückbegleitetet 
wird.



Mein Problem

Was ist hier eig mit Wellen gemeint. Die Wellenlänge der Elektronen 
selbst oder des Signals.

Wenn der Lastwiderstand kleiner ist als der wellenwiderstand, wird die 
reflektionen unlogisch. Da dann ja mehr Energie zum Verbraucher muss und 
es ja idiotisch wäre, wenn jetzt was reflektiert wird.

Warum schaden die Reflektionen nicht den Geräten.

Reflektionen muss es ja laut Definition auch geben, wenn alles z.b. Nur 
mit 1 Hz schwingt, warum sind sie da nicht zu sehen.

Bei Gleichstrom muss es einmal kurz zu Beginn solch eine Reflektionen 
geben, die abklingt und dann weg ist.

von Zac Hobson (Gast)


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>> Diode, Widerstand usw. sind alles konzentrierte Elemente. Da findet
>> ideal gesehen keine Verzögerung zwischen den Elementen statt.

>Ja ok aber eine Diode lässt ja nur in eine Richtung durch. Wie will da
>eine reflektierte Welle durch? In gegenrichtung?


Wenn man eine Diode in einem System hat und das System immer noch als 
linear betrachtet hat die Diode eine andere Funktion. Sie kann zB 
schaltend wirken, oder abschwaechend, oder Kapazitiv.

von Zac Hobson (Gast)


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>Wenn der Lastwiderstand kleiner ist als der wellenwiderstand, wird die
reflektionen unlogisch. Da dann ja mehr Energie zum Verbraucher muss und
es ja idiotisch wäre, wenn jetzt was reflektiert wird.


Wenn der Lastwiderstand kleiner als der Wellenwiderstand ist, ist die 
Reflektion gegenphasig. Und die Leistung in der Last nimmt wieder ab.
Ist leider so. Das Maximum der Leitung in der Last bekommt man bei 
Anpassung.

Und ja , Reflektionen gibt es immer, nur sind sie in vielen Fallen nicht 
interessant.

von Knobikocher (Gast)


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Da würfelst du ein paar Sachen durcheinander: Gleichstromtechnik - da 
wird alles im Eingeschwungenem Zustand betrachtet. Somit sind die 
Reflexionen in Einschaltmoment längst vergangen.

Gleichstromtechnik - Gleichstromtechnik im Einschaltmoment - 
Wechselstromtechnik - Wehcselstromtechnik in Einschaltmoment.

Das sollte man alles unterschiedlich betrachten. Dazu kommen halt die 
theoretischen Grundlagen aus der Physik - Wellen und Schwingungen; die 
Grundlagen.

Und das sind alles Themen aus einem Studium!

>Noch sowas nebenbei. Ist das eig. Ne ganz grundlegende Sache, die ich
>verschlafen habe, da auffallend viele Leute hier sich mit der Materie
>auskennen.?

Studierst du Elektrotechnik?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Vermutlich wird die Diode die Wellen nicht mehr zurücklassen, wenn sie 
in Vorwärtsrichtung diese durchließ. Das gäbe also rückwärts eine 
Totalreflexion. Aber wenn das Leitungsende offen bereits die Spannung 
invertiert... Interessante Frage, die sich normalerweise nicht stellt, 
da sowas praktisch nicht vorkommt. Man baut sich ja nicht extra Probleme 
ein.

Warum probierst du es nicht aus? LTspice ist kostenlos und in dem von 
mir genannten Link ist eine vollständige Umgebung um sowas auszutesten.


Weil du Diode sagst und Leitung. Da fällt mir PCI ein. Dort ist es so, 
daß an den Enden der Busleitungen (Genauer den Stichleitungen hin zu den 
eingesteckten Karten) jeweils Dioden zu VCC und GND in Sperrrichtung 
liegen. So wie man es als Überspannungsschutz an Eingängen kennt. Das 
ist eine Form von Terminierung, die hinlänglich etwas unbekannt ist. 
Also mal ansehen.


Warum sollte man in Physikunterricht und der Stufen 6-10 nicht mit einem 
Seil hantieren? Ich mache sowas bei meinen Schülern. OK, mein Unterricht 
ist eher ungwöhnlich. Die stöhnen immer ;-)

: Bearbeitet durch User
von Reinhard Kern (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Das
> ist eine Form von Terminierung, die hinlänglich etwas unbekannt ist.

Ganz so schlimm ist es nicht, zumindest wenn man die richtigen Leute 
fragt. Wie schon gleich zu Anfang und vor gefühlt 500 Posts richtig 
festgestellt wurde, werden an einem offenen Leitungsende Impulse 
reflektiert, was zu einer Pegelverdoppelung führt (die dann auf der 
Leitung zurückläuft). Mit Dioden sind das dann keine z.B. 3,3 V 
zusätzlich, sondern nur 0,3 bei Schottky - das ist doch schon ein 
erheblicher Fortschritt. Die Reflektionen werden einfach beschnitten.

Im übrigen kann man sehr gut im Hispeedbereich arbeiten, auch wenn man 
nicht genau verstanden hat, warum Wellen ganz allgemein an Stosstellen, 
an denen sich Materialeigenschaften ändern, teilweise reflektiert 
werden. Es genügt zu wissen, dass es so ist, und wie man das berechnet. 
Die Natur kümmert sich auch kein bisschen darum, ob einem etwas 
unlogisch erscheint, sie hat einfach immer recht.

Gruss Reinhard

von Jan R. (Gast)


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Ich glaube ihr habt meine Frage nicht verstanden.  Von der Quelle aus 
gesehen, ist die dide in durchlassrichtung für die reflektierte Welle in 
Sperr .

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das hatte ich so verstanden. Die Reflexion hängt aber vom Ende ab: 
offen, abgeschlossen, kurzgeschlossen!!

von Günter Lenz (Gast)


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Jan R schrieb:
>Ich glaube ihr habt meine Frage nicht verstanden.  Von der Quelle aus
>gesehen, ist die dide in durchlassrichtung für die reflektierte Welle in
>Sperr .


Wenn sich eine Diode in der Leitung befindet, läd sie die Kapazität
des dahinterliegenden Leitungsstück auf, danach fließt kein Strom
mehr durch die Diode, und die Diode spert. Nun ist die Reflektionstelle
genau an der Diode, weil die Hochfrequenz nicht durch die Diode
fließen kann.

von Lutz H. (luhe)


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Günter Lenz schrieb:
> Wenn sich eine Diode in der Leitung befindet,

ändert sich das Verhalten . Je nach Amplitude der Spannung ändert sich 
die Wellenwiderstand.

von Jan R. (Gast)


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Das einzige, was ich mich jetzt noch frage, ist ob sich die Reflektionen 
aufschaukeln können also von der Amplitute größer und Größer werden, da 
die Energie im Kabel bleibt?

von Knobikocher (Gast)


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Nein.

Es wird in jedem realem System Energie in Wärme umgewandelt 
(Leitungsdämpfung).

von Benni (Gast)


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hier ein Video ueber Wellen und Reflektionen
ist aber schon etwas Aelter

http://www.youtube.com/watch?v=DovunOxlY1k

von Lutz H. (luhe)


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Jan R. schrieb:
> Das einzige, was ich mich jetzt noch frage, ist ob sich die Reflektionen
> aufschaukeln können also von der Amplitute größer und Größer werden, da
> die Energie im Kabel bleibt?

Das nennt man dann Antenne, bei Resonazfrequenz betrieben.

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