Forum: Offtopic Isolierung im Sicherungskasten geschmort


von Michael H. (michaelhuber2392)


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Hallo zusammen,

mir hats vor ein paar Wochen in meiner Wohnung ohne Vorwarnung die 
Sicherung rausgehauen.

Da die Sicherung (Leitungsschutzschalter) nicht mehr reinging und alle 
Verbraucher am Stromkreis abgeklemmt waren, musste ich einen Elektriker 
holen. Der hat den Sicherungskasten aufgemacht und siehe da: die 
Isolierung einer Zuleitung vom FI zur Sicherung war annährend weg bzw. 
geschmolzen (siehe Foto 1).

Der FI selbst war auch im Eimer (siehe Foto 2). Die Zuleitung und der FI 
wurden ausgetauscht und siehe da: es ging wieder alles.

Zur Ursache meinte der Elektriker: schlechte Kontaktstellen zwischen FI 
und Sicherung => hoher Widerstand => Kabel wurde zu warm => Isolierung 
geschmolzen.

Da der FI ziemlich übel aussah, hab ich jetzt ein wenig Paranoia und um 
ehrlich zu sein auch ein bisschen Angst um einen Wohnungsbrand.

Also hab ich heut nochmal den Sicherungskasten aufgemacht - zur 
Kontrolle. Jetzt sehe ich schon wieder 3 Stellen, an denen die 
Isolierung des Kabels nicht mehr einwandfrei aussieht (siehe Foto 3). 
Muss ich mir denn Sorgen machen und den Elektriker morgen nochmal rufen? 
Ich bin mir jetzt aber nicht zu 1000% sicher, ob die 3 eingezeichneten 
Schäden an der Isolierung letzte Woche schon bestanden und der 
Elektriker vergessen hat, die Kabel auszutauschen. Oder es sind die 
Schäden an der Isolierung seit dem letzten Besuch des Elektrikers letzte 
Woche entstanden.

Kann mir jemand was zu den Ursachen sagen, weshalb die Isolierung 
einfach so wegschmort? Evtl. eine Überlastung am Stromkreis? Aber die 
Kabel (um die es hier geht) vom FI zur Sicherung 
(Leitungsschutzschalter) sind ja schon deutlich dicker als die 
abgehenden Leitungen für den tatsächlichen Stromkreis in der Wohnung.

By the way: es wurde genau ein Kabel vom Elektriker ausgetauscht und das 
ist dieses Mal nicht davon betroffen - also einwandfrei.


Besten Dank im Voraus

Michael

von Xyz X. (Firma: xyz) (khmweb)


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ich finde, es kann nicht schaden, den Elektriker noch einmal zu bitten 
nach den Kabeln zu schauen, auch wenn sich dann rausstellt, dass alles 
ok ist. Lieber so, als wenn was passiert.

Deine Fragen kann er Dir auch beantworten.

Für mich sieht das, was auf den Bildern zu sehen ist, nicht so gut aus.

: Bearbeitet durch User
von Walter R. (alte-fritz)


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Ahoi,

eindeutig schlechte Klemmstelle/Kontakt am FI!
Dieser Umstand kann durch nicht angezogene Leiter hervorgerufen werden, 
bzw. durch Kontaktproblem im FI-Schalter selbst.

Hatten dieses Problem bei einem elektron. Zwischenzähler (63A) in einer 
Bordverteilung. Nach Anschluß und einschalten der Spannung dauerte es 
ca. 1/2 Min. und das Schapp stand im Rauch.

Der Grund war nicht der von nicht festgezogenen Leitern, sondern ein 
Fertigungsproblem!

Nicht immer ist dem ELI ein Vorwurf zu machen -

GW

von Sascha F. (sfleiss)


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Moin,

die aktuellen Schäden sehen alt aus, sieht nicht dramtisch aus, aber ich 
würde die Verbindungen trotzdem ersetzen un d wenn es fürs Wohlgefühl 
ist.

Gehört diese Automatenschiene nicht eigentlich mit der Plastikseite nach 
vorne? Tut der Funktion zwar nichts klar, aber schön finde ich das 
nicht.

lg,

Sascha

von Jürgen B. (hicom)


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Sascha Fleiss schrieb:
> Moin,
>
> die aktuellen Schäden sehen alt aus, sieht nicht dramtisch aus, aber ich
> würde die Verbindungen trotzdem ersetzen un d wenn es fürs Wohlgefühl
> ist.
>
> Gehört diese Automatenschiene nicht eigentlich mit der Plastikseite nach
> vorne? Tut der Funktion zwar nichts klar, aber schön finde ich das
> nicht.
>
> lg,
>
> Sascha

Natürlich,
der Berührungsschutz ist = 0. Das ist gefährlicher Murks!

Gruß
Jürgen

: Bearbeitet durch User
von Sascha F. (sfleiss)


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Jürgen Berger schrieb:
> Natürlich,
> der Berührungsschutz ist = 0. Das ist gefährlicher Murks!

Naja die Klemmblöcke unten sind ja auch nicht gerade berührungssicher. 
Kommt ja eh noch der Deckel drauf.

Aber stören würde mich das schon. Wir wohl kein Profi installiert haben.

lg,

Sascha

von Harald W. (wilhelms)


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Sascha Fleiss schrieb:

> Wir wohl kein Profi installiert haben.

Oftmals geben sich da "Semiprofis" da mehr Mühe als die "echten" Profis.
Gruss
Harald

von Xyz X. (Firma: xyz) (khmweb)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Oftmals geben sich da "Semiprofis" da mehr Mühe als die "echten" Profis.

mich schauderts, wenn ich sowas sehe. Für mich ein absolutes NOGO. Man 
kann gar nicht so krumm denken, wie es mitunter wegen so einem Murks 
kommen kann. Sowas würd ich nichtmals in der E-Anlage bei der 
Schwiegermutter dulden ;-)

: Bearbeitet durch User
von Kermit der F. (kermit23)


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Die linke Klemme bereitet mir, farblich gesehen, Bauchschmerzen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die zweite von rechts ist auch interessant, farblich gesehen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Die zweite von rechts ist auch interessant, farblich gesehen.

Ich denke, das ist so in Ordnung.

Das Erdkabel für meine Werkstatt hat auch Schwarz, Blau und Braun
für die 3 Phasen.
Und den gelbgrünen Schutzleiter.

von Martin S. (tungl)


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Ist auch voellig in Ordnung so, das ist Standard im TN-C-Netz, wo es nur 
einen PEN und keinen N gibt.

von Michael .. (thing)


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Michael Huber schrieb:
> Zur Ursache meinte der Elektriker: schlechte Kontaktstellen zwischen FI
> und Sicherung => hoher Widerstand => Kabel wurde zu warm => Isolierung
> geschmolzen.

Oder anders ausgedrückt, der Fachmann der vorher dran war, hat die
Schrauben entweder nicht, oder nicht richtig festgezogen. Das muss
richtig knacken, dann ist es auch fest.
Als bei mir im Haus mal neue Stegleitungen zu den Wohnungen verlegt
wurden, war ca. eine Woche später auch der Strom weg.
Da war auch schon das Kabel genauso am schmoren. Ich hab die Kontakte
dann alle richtig festgezogen und seitdem ist Ruhe.

von Dieter W. (dds5)


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Die 3 sichtbaren Schmorstellen sind allem Anschein nach von dem 
ausgetauschten Kabel verursacht worden weil es da zu einer Berührung 
kam.

Das sieht nicht schön aus, ist für die Sicherheit aber belanglos.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael ... schrieb:

> Das muss richtig knacken, dann ist es auch fest.

Nach fest kommt ab. :-)

von Michael .. (thing)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Nach fest kommt ab. :-)

Schaffst du nicht, weil vorher du oder der Schraubendreher
schlapp macht.;-b

von Walter R. (alte-fritz)


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Ahoi Harald,

bei diesen Maschinenschrauben, die in fast allen Komponenten von der 
Industrie verwendet werden, hat man sehr oft das Problem, die Dinger 
regelrecht fest zu ziehen.

Fast kein Schraubendreher, egal welcher Wahl, greift in diese 
Schraubenköpfe zu 100% richtig!

Anstatt komplett auf Torx oder Impus zu wechseln, dies als DIN 
(standart) europaweit festzulegen, hat man es mit Zwitterschrauben zu 
tun, wo einem schon manchesmal ein Fluch von den Lippen kommt.

GW

von Ossi L. (losskopp)


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Walter R. schrieb:
> bei diesen Maschinenschrauben, die in fast allen Komponenten von der
> Industrie verwendet werden, hat man sehr oft das Problem, die Dinger
> regelrecht fest zu ziehen.

Man baucht halt den richtigen Schraubendreher. In der Elektrik ist es 
meistens PZ2.

Wenn der Elektriker nur nen ausgelutschten Philips hat, ist klar das er 
das nicht fest kriegt.

Viele kennen nicht mal den Unterschied zwischen Philips und Pozidriv. 
Für die ist das alles Kreuzschlitz.

Walter R. schrieb:
> Impus

Na, auch so ein Kandidat? Das Ding heisst INBUS: INensechskant Bauer Und 
Schaurte.

Wenn jemand nicht mal weiss wie die Schraube heisst, wie soll er dann an 
den passenden Schrauenzieher kommen?

von Nitram L. (nitram)


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Ossi Losskopp schrieb:
> Wenn jemand nicht mal weiss wie die Schraube heisst, wie soll er dann an
> den passenden Schrauenzieher kommen?

Was nutzt es denn wenn ich eine passenden Schraubenzieher habe - ich 
muss die Schraube ja drehen!
Von daher wäre ein passender Schraubendreher viel hilfreicher... :-)

nitraM

PS: Das ist ein Schraubenzieher...

http://blog.pbswisstools.com/sites/default/files/styles/blog_featured/public/der_schraubenzieher_1.jpg

von Kermit der F. (kermit23)


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Martin L. schrieb:
> Was nutzt es denn wenn ich eine passenden Schraubenzieher habe - ich
> muss die Schraube ja drehen!
> Von daher wäre ein passender Schraubendreher viel hilfreicher... :-)

So gesehen braucht man beide Arten.
Schraubendreher zum Drehen der Schraube und
Schraubenzieher zum Festziehen der Schraube.

von Sascha F. (sfleiss)


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Kermit der Frosch schrieb:
> Schraubenzieher zum Festziehen der Schraube.


Dann wäre es ja ein Schraubenfestzieher.

SCNR

lg,

Sascha

von Harald W. (wilhelms)


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Sascha Fleiss schrieb:

> Dann wäre es ja ein Schraubenfestzieher.

Ziehen (alte) Schrauben denn auch regelmäßig auf Feste? :-)

von Walter R. (alte-fritz)


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Ossi Losskopp schrieb:
> Walter R. schrieb:
>> bei diesen Maschinenschrauben, die in fast allen Komponenten von der
>> Industrie verwendet werden, hat man sehr oft das Problem, die Dinger
>> regelrecht fest zu ziehen.
>
> Man baucht halt den richtigen Schraubendreher. In der Elektrik ist es
> meistens PZ2.
>
> Wenn der Elektriker nur nen ausgelutschten Philips hat, ist klar das er
> das nicht fest kriegt.
>
> Viele kennen nicht mal den Unterschied zwischen Philips und Pozidriv.
> Für die ist das alles Kreuzschlitz.
>
> Walter R. schrieb:
>> Impus
>
> Na, auch so ein Kandidat? Das Ding heisst INBUS: INensechskant Bauer Und
> Schaurte.
>
> Wenn jemand nicht mal weiss wie die Schraube heisst, wie soll er dann an
> den passenden Schrauenzieher kommen?

Ahoi Ossi,

halt mal den Ball flach!

Mein Lapsus gegenüber Deinen Weisheiten, die Du so von Dir zu geben 
pflegst, wäre zu vernachlässigen!

Mein lieber Scholli, immer noch nicht verstanden den Unterschied von 
Theorie und Praxis -

GW

von Kermit der F. (kermit23)


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Sascha Fleiss schrieb:
> Dann wäre es ja ein Schraubenfestzieher.

Ja und das war einfach, aber beim Schraubendreher wird es kompliziert.

Schraubeneindreher
Schraubenausdreher
Sowohl für Links- wie auch Rechtsgewinde.

Ergo

Schraubenrechtseindreher
Schraubenlinksausdreher
Schraubenlinkseindreher
Schraubenrechtsausdreher

Natürlich untereinander nicht austauschbar, weil es sonst zu
Schraubproblemen kommen kann.

Aus, Schluß, Ende in meinem Kopf dreht sich alles.

von Kai S. (kai1986)


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Nette Theorie zu den Schraubendrehziehern, allerdings kommt dann noch 
das Alter einer Installation hinzu und nach 30 Jahren 50Hz Gerüttel löst 
sich auch eine korrekt Schraube mal. Aus diesem Grund gehört bei der 
Fehlersuche an einer alten Installation auch das Nachziehen aller 
Schrauben (natürlich im spannungsfreien Zustand) durchaus zum 
Standardvorgehen.

Als Sicherheitsmaßnahme wäre es gut, wenn der Sicherungskasten komplett 
spannungsfrei geschaltet wird und alle Schrauben nachgezogen werden 
(falls das der Elektriker nicht eh schon gemacht hat).

Neben dem korrekten Schraubendreher geben die Hersteller zudem auch noch 
das nötige Drehmoment an, auch wenn ich noch nie jemanden mit einem 
Drehmomentschlüssel an einer Elektroinstallation arbeiten gesehen hab. 
Ist allerdings auch nicht unbedingt nötig, da das Anzugsmoment ca. dann 
erreicht ist, wenn die Schraube anfängt zu knacken.

Gruß Kai

von Harald W. (wilhelms)


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Kai S. schrieb:


> das Anzugsmoment ca. dann erreicht ist, wenn die Schraube
> anfängt zu knacken.

Ach, es gibt jetzt Schrauben mit eingebautem Drehmomentschlüssel?
Gruss
Harald

: Bearbeitet durch User
von Kai S. (kai1986)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ach, es gibt jetzt Schrauben mit eingebautem Drehmomentschlüssel?

Nein, wobei das für Sicherheitsfanatiker bestimmt eine interessante 
Lösung wäre. An der Stelle hab ich mich etwas unklar ausgedrückt. 
Schrauben von Sicherungsautomaten geben bei festem Anziehen Geräusche 
von sich. Sobald sie das machen sind sie fest angezogen. Das ist 
selbstverständlich keine exakte Methode, kann aber für Personen 
hilfreich sein, die wenig oder keine Erfahrung mit Anzugsdrehmomenten 
von Schrauben in dem Bereich haben.

Gruß Kai

von Paul B. (paul_baumann)


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Harald frog:
>Ach, es gibt jetzt Schrauben mit eingebautem Drehmomentschlüssel?

Es gibt sog. Abreiß-Schrauben, die bei einem definierten Drehmoment
im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf verlieren.
;-)
Die werden (zur "Freude" von Kfz-Schlossern) im Fahrzeugbau verwendet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Abrei%C3%9Fschraube

Apropos Anzugsdrehmoment: Ist das nicht der Moment, wo man bei der
Damenwahl auf die Tanzfläche gewuchtet wird und sich in Rotation ver-
setzen soll?
;-)

MfG Paul

von Harald W. (wilhelms)


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Kai S. schrieb:

> Schrauben von Sicherungsautomaten geben bei festem Anziehen Geräusche
> von sich.

Naja, das ist dann aber wirklich kurz vor "ab". Und funktioniert
m.E. auch nicht bei Litzen.
Gruss
Harald
PS: Ich kenne das "Knacken" eigentlich nur vom Losschrauben.

von Walter R. (alte-fritz)


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Ahoi,

als wir die ersten S-Automaten in "Kunststoff"  aus den Fuffzigern in 
Betrieb nahmen, konnte man die Schráuben festziehen, ohne das etwas 
knackte.
Auch S-Elemente waren noch beste Qualität, da verbog sich nichts, wurde 
nichts ausgebrochen.

S-Elemnte (25,63er) in früheren Jahrzehnten mußten noch etwas aushalten 
und hielten etwas aus, im Gegensatz zu dem heutigen billigen Ramsch an 
Materialien.
Da hatten wir noch Ösen zu biegen und keine Schelle, wo der Draht in 
Rechtsdrehung untergeklemmt wird.


Bei den heutigen Generationen von Automaten muß und sollte man beim 
Festziehen der Schrauben Sorge walten lassen, soweit sich diese 
Murksschrauben überhaupt festziehen lassen.
Nicht die Schraube knackt, um den "Feststellungspunkt" hörbar werden zu 
lassen, sondern der linke Ausbruch aus dem S-Automatengehäuse verursacht 
das knacken.

Bei manchen Komponenten aus früheren Jahren, die noch mit 
Schlitzschrauben ausgestattet waren, wurde nicht selten beim Festziehen 
der Schraubenkopf abgedreht, was hellauf Begeisterung auslöste.
Diese Schraubenart konnte man in der Tat richtig "festknallen" und wenn 
man Glück hatte, blieb der Kopf dran. Nun wollte man die Schraube lösen 
und bei Linksdrehung war dann bei manchen Schrauben das Gewinde kaputt - 
der helle Wahnsinn.

Die erste Automatengeneration findet man teils heute noch im 
Porzellangehäuse in Uraltanlagen.

GW

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