Hallo, mir mag da etwas noch in den Kopf gehen: Das unedle Aluminium bildet an der Luft ja mit der Zeit eine sehr dünne(0.05um) Oxidschicht aus. Wenn ich nun gewöhnliche Aluminiumfolie(Haushaltsrollen) hernehme und zwei Lage vorsichtig übereinander lege und, falls es die Oxidschicht nicht verletzt, presse, sollte man doch einen Kondensator mit relativ hoher Kapazität bekommen? Selbst bei kleinster Berührung entsteht schon ein elektrischer Kontakt :( Dabei ist Al2O3 auch noch ein hervorragender Isolator mit hoher Durchschlagsfestigkeit... Woran liegt es?
Meinst Du viell. so etwas, wie ich als Junge in meinem Kosmos Radiomann als Gitterkondensator dabei hatte: http://drhinke.dyndns.org/drw/index.php/Radiomann_Gitterkondensator#Originalbauteil http://drhinke.dyndns.org/drw/index.php/Datei:Radiomann_Folienkondensator.jpg Da ist auch Folie drauf auf duchsichtigem dünnem Kunststoff. Edit: Sorry, nein, ich glaub Du meinst was andres.
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Nun ja, natürlich könnte man etwas vorgefertigtes nehmen, aber wo bliebe der Spaß? :-] Mir geht es eher um den theoretischen Teil, warum funktioniert das so nicht? Aluminium Oxidschicht (Hoffentlich sehr dünner Zwischenraum nach Pressen) Oxidschicht Aluminium Wird die Schicht so leicht verletzt?
Die Oxidschicht ist sehr hart, was aber gleichzeitig auch bedeutet, das sie sehr brüchig ist. Durch die geringe Stärke ist dazu auch nicht viel Kraft nötig. Weiter hängt die Durchschlagsfestigkeit von der elektrischen Feldstärke ab. Durch die Knicke in der Folie entstehen sehr spitze Ecken, die zudem noch einen kleineren Abstand zur Nachbarfolie haben. Diese erzeugen damit sehr hohe Feldstärken und somit Durchschläge. Gruß Kai
Jeromyo Hochgesang schrieb: > sollte man doch einen Kondensator mit relativ hoher Kapazität bekommen? Genau, wenn man das ganze noch rollt, nennt sich sowas dann Elektrolyt- Kondensator. :-) Die sich an Luft bildende Oxydschicht ist aber m.E. als alleinige Isolierschicht zu dünn und zu unstabil zur sicheren Isolierung. Du müsstest wohl mindestens eine echte Eloxalschicht haben. Gruss Harald
Man könnte sich ja, wenn man schon grad in der Küche ist, ein Sandwich machen: Alufolie und Frischhaltefolie übereinanderlegen und dann zusammenrollen.
J. Ad. schrieb: > ein Sandwich machen: Alufolie und Frischhaltefolie übereinanderlegen ...und das scmeckt?
>> ein Sandwich machen: Alufolie und Frischhaltefolie übereinanderlegen > ...und das schmeckt? Will man grosse Kapazität haben, sollte man zum Bestreichen nur Halbfettbutter nehmen: Bei Wassser beträgt das ε(r) 80, Ölsäure usw. hat nur ca. 3 ;-)
Mit der Kombination Frischhaltefolie-Aluminiumfolie bin ich bereits auf ~0.5uF gekommen, war allerdings eine ziemlich nervenaufreibende Wickel- und Legearbeit ;) Danke an Kai S., gute Erklärung!
Harald Wilhelms schrieb: > Jeromyo Hochgesang schrieb: > >> sollte man doch einen Kondensator mit relativ hoher Kapazität bekommen? > > Genau, wenn man das ganze noch rollt, nennt sich sowas dann Elektrolyt- > Kondensator. :-) > Die sich an Luft bildende Oxydschicht ist aber m.E. als alleinige > Isolierschicht zu dünn und zu unstabil zur sicheren Isolierung. > Du müsstest wohl mindestens eine echte Eloxalschicht haben. Mein Bauchgefühl würde auch sagen, dass die Oxidschicht zu dünn ist. Aber hat Alu-Folie nicht zwei Seiten und die glänzende hat eine dünne PVC-Schicht drauf? BTW: Kainka hat mal mit Alu-Folie und Paket-Klebeband einen Eigenbau-Drehkondensator gebastelt: http://www.b-kainka.de/bastel5.htm
Jeromyo Hochgesang schrieb: > Mit der Kombination Frischhaltefolie-Aluminiumfolie bin ich bereits auf > ~0.5uF gekommen, war allerdings eine ziemlich nervenaufreibende Wickel- > und Legearbeit ;) Einer muß es halt machen ;o) Ich habe mal über ähnliche Versuche nachgedacht, aber ich war immer unsicher wie man am besten den Kontakt mit der Alu-Folie herstellt. Darf ich fragen, wie Du das gelöst hast?
Mein Problem war eigentlich nicht die Lagenzusammenstellung, sondern wie man die 100 Lagen gescheit kontaktiert, um dann auch richtig Strom leiten zu können. Handelsübliche Alufolie aus dem Supermarkt hat 2 unterschiedliche Seiten. Eine mit glatter und eine mit rauher Oberfläche. Ich glaube wegen der Rauhen Oberfläche wird die Oxidschicht durchbrochen. Wenn man Wasser zw. die beiden Flächen gibt, hat man einen Elektrolytkondensator. Nur mit geringen Spannungen geht das aber, und nur mit Glück bleibt die Oberfläche unbeschädigt.
Martin G. schrieb: > Handelsübliche Alufolie aus dem Supermarkt hat 2 unterschiedliche > Seiten. > Eine mit glatter und eine mit rauher Oberfläche. Ich glaube wegen der > Rauhen Oberfläche wird die Oxidschicht durchbrochen. Könnte nicht viell. ein Blick durchs Mikroskop zur Aufklärung beitragen?
Karl-Heinz M. schrieb: > Könnte nicht viell. ein Blick durchs Mikroskop zur Aufklärung beitragen? Vermutlich nicht, da Aluminiumoxyd durchsichtig ist. Ausserdem können die Löcher so klein sein, das sie von einem optischen Mikroskop nicht mehr aufgelöst werden. Aber Du könntest natürlich ein AFM nehmen. :-) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Aber Du könntest natürlich > ein AFM nehmen. Hab ich grad ausgeliehen ;-) > Vermutlich nicht, Ausprobieren...
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Für Hochspannungsversuche habe ich mir mal einen Kondensator gebaut der aus abwechselnden Lagen von Alufolie und DIN A4 Folie für Overheadprojektoren bestand. Die Alufolienstücke waren natürlich etwas kleiner als DIN A4, damit um den Rand der Folien keine Funkenüberschläge stattfinden. Bei solchen Versuchen sollte man wissen, dass sich so ein Kondensator bereits beim Zusammenbau durch Reibung stark aufladen kann. Ich habe diese Überraschung selbst gespürt... Auf 30KV konnte man problemlos aufladen. Besser wäre, das Teil noch in Isolieröl einzulegen.
@Klaus Ich habe ein gewöhnliches Kleinsignalkabel hergenommen, das Ende aufgespleißt und gefächert auf der Alufolie schlicht und einfach festgeklebt :D Danke für eure Antworten!
Klaus I. schrieb: > Aber hat Alu-Folie nicht zwei Seiten und die glänzende hat eine dünne > PVC-Schicht drauf? Nein, hat sie nicht. Wäre ja auch ziemlich scheiße, wenn man sich seine Kroketten in's Rohr knallt und dann die Plastiksauce im Fressen hätte. Daß handelsübliche Aluminiumfolie eine glänzende und eine mattere Seite hat, ergibt sich aus der Produktionstechnik: In der "Sendung mit der Maus" kann man sehen, daß Alufolie durch Walzen so dünn gemacht wird, wobei man (entweder aufgrund der geringen Foliendicke oder wegen höherem Durchsatz, das weiß ich nicht mehr so genau, ist ja auch schon einige Jahre her, als ich das gesehen habe) doppellagig fährt. Die Seite, die an den Walzen aufliegt wird glatt, und auf der "Preßseite" zwischen den beiden Folien ergibt dann dieses "dendritische" Muster, das ist die matte Seite. Das ist also nur der Abdruck der Gegenfolie, nix mit Plastik- oder Chemiedreck. LG, ich muß jetzt wieder in den Dienst, guten Morgen bzw. gute Nacht, N0R
Auch erwähnenswert: http://de.wikipedia.org/wiki/Leidener_Flasche Kapazität ist zwar nicht allzu toll, aber es funktioniert und die Spannungsfestigkeit ist sehr hoch! 1. Leere Flasche (mit PET gehts, je nach Material vermutlich andere Spannungsfestigkeit und Kapazität!) nehmen 2. Mit Salzwasser füllen 3. Oben einen Draht hineinhängen 4. Mit Alufolie umwickeln 5. Alufolie kontaktieren 6. Fertig! :-) Kosten sind <1€, Aufwand ist sehr gering, dauert nur ein paar Minuten. Funktioniert gut!
Und hat eine extrem niedrige Kapazität. Damit kann man Leute verblüffen mit riesigen Blitzen, aber nennenswerte Energie kann man damit nicht speichern. (Außer man braucht nur die Energie einer Ohrfeige)
Alufolie, Küchenpapier (Statt Frischfolie) von der Rolle und das dann satt mit Rapsöl tränken. Ein fantastischer Küchenkondensator.
Norbert M. schrieb: > Klaus I. schrieb: >> Aber hat Alu-Folie nicht zwei Seiten und die glänzende hat eine dünne >> PVC-Schicht drauf? > > Nein, hat sie nicht. Wäre ja auch ziemlich scheiße, wenn man sich seine > Kroketten in's Rohr knallt und dann die Plastiksauce im Fressen hätte. Davon bin ich bis jetzt ausgegangen und habe deswegen immer die matte Seite in Kontakt mit den Speisen gebracht (so sie denn erhitzt wurden) bzw. die glänzende wenn z.B. etwas mit Essig angemacht war oder Fruchtsäure enthalten hat. Aber vielen Dank für den Hinweis, ich bin da anscheinend mit einer Lüge aufgewachsen (So ähnlich wie, dass diese kompletten "Tannenzapfen" die man am Waldboden findet, eigentlich von Fichten kommen...). Obwohl ich Stein und Bein schwören konnte, mein Wissen auch aus der Sendung mit der Maus zu haben. Ich habe etwas gegoogelt und auch Wiki befragt und Deine Erklärung ist wohl richtig. Wobei ich mir das irgendwie gar nicht vorstellen kann. Ich würde spontan annehmen, dass es beim Walzen beide Folien quasi kaltverschweissen würde. Wie dem auch sei, die normale Haushalts-Alufolie hat anscheinend keine Kunststoffbeschichtung. Eher selten gibt es zwar auch eine spezielle Alufolie mit Kunststoffbeschichtung, aber offensichtlich habe ich hier etwas gewaltig durcheinander gebracht. Noch einmal Danke für den Hinweis. Grüße Klaus
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