Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ein- und Ausgangsimpedanz eines NF-Übertragers


von Tim (Gast)


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Hallo,

ich möchte ein Audiosignal (vom Smartphone) zwecks Massetrennung über 
einen NF-Übertrager an eine Anlage anschließen.

Meine Frage ist jetzt, welche Ein- bzw. Ausgangsimpedanz der NF 
Übertrager am besten haben sollte.

Danke im voraus.

: Verschoben durch Moderator
von Georg G. (df2au)


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Vereinfacht: Ein Übertrager übersetzt Impedanzen mit dem Quadrat des 
Wicklungsverhältnisses. Er hat also eigentlich keine eigene Impedanz. 
Wenn die Windungszahlen zu gering werden, sinkt nur der Wirkungsgrad.

Bei Audio Anwendungen sind 600Ohm Impedanz gängig. Dummerweise sitzen 
bei den Distis aber oft Leute, die ihre Waren nicht kennen und den 
Gleichstromwiderstand angeben, der völlig (naja, fast) irrelevant ist.

von Tim (Gast)


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Bei dem Übertrager

http://www.conrad.de/ce/de/product/739587/Miniatur-Uebertrager-Impedanz-50-Primaerspannung-155-V-Windungsverhaeltnis-11Inhalt-1-St?ref=searchDetail

ist eine Impedanz von 50 Ohm angegeben, die sind dann ja eigentlich 
unwichtig.

Und da das Wicklungsverhältnis 1:1 ist, wird die Impedanz von meinem 
Smartphone dann direkt weiter übertragen oder?

Also würde das ganze so funktionieren?

von Georg G. (df2au)


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Die Angabe "Impedanz 50Ohm, Primärspannung 1.5V" ist einfach nur zum 
Lachen.

Aber warum nicht diesen hier:
http://www.conrad.de/ce/de/product/516686/Uebertrager-Impedanz-600-10-Windungsverhaeltnis-11Inhalt-1-St?ref=list

Da ist die Beschreibung schon mal etwas sinnvoller.

Datenblätter habe ich für beide nicht gesehen.

von Tim (Gast)


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Wie muss ich die Übertrager dann verschalten, wenn ich ein Stereo Signal 
übertragen möchte? Die Masse meines Signals kommt dann natürlich an 
beide Übertrager, aber welche der Ausgänge schalte ich dann wieder zur 
Ausgangsmasse zusammen? Ist das egal?

von Georg G. (df2au)


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Für Stereo brauchst du zwei Übertrager, einen für links und einen für 
rechts. die Wicklungen haben eine Markierung für den Anfang, meist ein 
Punkt. Nimm den dann immer als Masseanschluss.

Falls du Super Ohren hast und Hickfideideldei Fan bist, ist ein 
Übertrager nichts für dich. Der Frequenzgang wird oben und unten ein 
wenig beschnitten.

von Harald W. (wilhelms)


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Georg G. schrieb:

> Falls du Super Ohren hast und Hickfideideldei Fan bist, ist ein
> Übertrager nichts für dich. Der Frequenzgang wird oben und unten ein
> wenig beschnitten

Naja, zumindest billige Übertrager bringen schon eine hörbare
Klangverschlechterung. Aber vermutlich kommt aus den Smart-
phones sowieso kein toller Klang raus.
Gruss
Harald

von Tim (Gast)


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Gibts denn eine Alternative zum Übertrager um ein Stereo Audiosignal von 
einer Masseschleife zu trennen?

Vielleicht ein Entstörfilter? Der ist doch auch ähnlich wie ein 
Übertrager aufgebaut oder nicht?

von Tim (Gast)


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von Georg G. (df2au)


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Welchen Tod möchtest du gern sterben? Masseschleife oder Frequenzgang? 
Nimm den Übertrager, den ich dir vorgeschlagen habe, der ist wenigstens 
vom Frequenzgang her spezifiziert. Filter ist auch eine Begrenzung des 
Frequenzganges. Es sei denn, du baust Kammfilter mit DSPs. Und selbst 
die hört der richtige Freak.

Übertrager ist das beste.

von Thosch (Gast)


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Bei diesen Conrad-Übertragern wird der Frequenzgang nicht nur "ein 
wenig" beschnitten, sondern recht gewaltig.
Das ist nicht die Kategorie "Audio Übertager" sondern "Lichtorgel 
Trenntrafo".

Ich fürchte nur, der TO wird kaum bereit sein, das Geld für gute 
NF-Übertrager zu investieren...

So ein Trafo braucht geschachtelte Wicklungen, um einen Frequenzgang von 
20Hz bis 20kHz abzudecken.

Das wäre dann z.B. sowas, wie der Neutrik NTL1.
Line-Pegel Trafo mit Mu-Metall Abschirmung.
Kostet rund 50€ pro Stück, für Stereo braucht man zwei davon.

Oder etwas Vergleichbares von anderen Herstellern,
z.B. von Palmer, Haufe, Jensen, Lundahl, Sowter ...

dürfte aber auch nicht viel günstiger zu bekommen sein...

von Michael_ (Gast)


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Thosch schrieb:
> So ein Trafo braucht geschachtelte Wicklungen, um einen Frequenzgang von
> 20Hz bis 20kHz abzudecken.

Wer braucht das schon?
80Hz unten werden reichen.
Schallplatten haben 12,5KHz. Und wenn du älter als 50 bist, mußt du froh 
sein, wenn du >10 KHz als Mann hörst. Frauen hören da noch besser.

von Holm T. (Gast)


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Was für Schallplatten? Du meinst sicher die alten mit 78 U/min.

Gruß,

Holm, über 50 und über 16Khz.

von MaWin (Gast)


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Tim schrieb:
> welche Ein- bzw. Ausgangsimpedanz der NF Übertrager am besten haben sollte.

Der Übertrager selbst hat gar nicht die angegebene Impedanz (sondern 
eine viel niedrigere) sondern er hat den besten Frequenzgang, wenn die 
Quelle und die Empfangsseite den angegebenen Ausgangswiderstand (durch 
einen nachgeschalteten Widerstand) bzw. Eingangswiderstand (durch einen 
Parallelwiderstand) hat.
Sorge also für einen Übertrager für den du die passenden Impedanzen 
schaffen kannst.

von MaWin (Gast)


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Tim schrieb:
> geht das mit dem?

Der geht schon, HiFi ist das nicht, aber was die 15A sollen, ist 
schleierhaft, 15A hält der nicht aus, er ist auch nicht zum Filtern der 
Versorgungsspannung, sondern des Stereo-Audiosignals. Verwende ich auch 
zwischen PC und Anlage.

von Michael_ (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Was für Schallplatten? Du meinst sicher die alten mit 78 U/min.
>
> Gruß,
>
> Holm, über 50 und über 16Khz.

Nein, die ganz normalen. Die letzten.
Wo kann ich dich testen? Nur Beweise zählen.
Mit 15 habe ich noch die Interferenz eines SW-TV gehört. Mit 16 schon 
nicht mehr.
Du bist da ein Wunder der Natur.

von Klaus D. (kolisson)


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Tim schrieb:
> Bei dem Übertrager
>
> 
http://www.conrad.de/ce/de/product/739587/Miniatur-Uebertrager-Impedanz-50-Primaerspannung-155-V-Windungsverhaeltnis-11Inhalt-1-St?ref=searchDetail
>
> ist eine Impedanz von 50 Ohm angegeben, die sind dann ja eigentlich
> unwichtig.
>
> Und da das Wicklungsverhältnis 1:1 ist, wird die Impedanz von meinem
> Smartphone dann direkt weiter übertragen oder?
>
> Also würde das ganze so funktionieren?

Ich sag mal vorsichtig "JA". Da das Smartphone wahrscheinlich und wie 
mitlerweile üblich auf 33 Ohm Kopfhörer ausgelegt sein wird, liegst du 
mit den 50 Ohm ganz gut.

Georg G. schrieb:
> Aber warum nicht diesen hier:
> 
http://www.conrad.de/ce/de/product/516686/Uebertrager-Impedanz-600-10-Windungsverhaeltnis-11Inhalt-1-St?ref=list
>
> Da ist die Beschreibung schon mal etwas sinnvoller.

Da muss ich mal vorsichtig "NEIN" zu sagen. Mit den 600 Ohm wird er 
nicht glücklich.

Gruss Klaus de Lisson

von Michael_ (Gast)


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Klaus De lisson schrieb:
> Ich sag mal vorsichtig "JA". Da das Smartphone wahrscheinlich und wie
> mitlerweile üblich auf 33 Ohm Kopfhörer ausgelegt sein wird, liegst du
> mit den 50 Ohm ganz gut.

Ich wäre da noch vorsichtiger. Ich glaub, beim i-Phone ist der Wert noch 
niedriger.
Durch die geringe Spannung in den Geräten eigentlich kein Wunder.

von Klaus D. (kolisson)


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Michael_ schrieb:
> Ich wäre da noch vorsichtiger. Ich glaub, beim i-Phone ist der Wert noch
> niedriger.

Da wäre aber fast egal. Selbst wenn die 15 Ohm treiben können ist ein 50 
Ohm Übertrager näher dran als ein 600 Ohm Dingens.

Gruss Klaus

von Michael_ (Gast)


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Du irrst!
Bei einem Übertrager kommt es doch auf das Übersetzungsverhältnis an.
Bei 1:1 ist eben Uin gleich Uaus.
Ich würde da eher zu einem Treibertrafo aus der Anfangszeit der 
Transistorradios greifen.
Für eine Endstufe mit 500mW würde ein Treibertrafo (nicht 
Ausgangstrafo)von der Größe etwa M30? verwendet.
Umgedreht angeschlossen könnte es passen.
Ich denke, wenn die Sekundärseite hochohmig abgeschlossen ist, dann ist 
es relativ egal.
Die untere Grenzfrequenz ist da besser.

von Klaus D. (kolisson)


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Michael_ schrieb:
> Du irrst!

Das kann durchaus sein.

Michael_ schrieb:
> Bei einem Übertrager kommt es doch auf das Übersetzungsverhältnis an.
> Bei 1:1 ist eben Uin gleich Uaus.

Das habe ich nie bestritten.

Sage ich also mal einfach so:
Mit meinem 35 Ohm Übertrager klingt das wesentlich besser als mit einem 
600 ömigen. Das funzt am MP3 Player am Laptop etc.
Bei den hochömigen gehen mir immer die Höhen flöten.

.. also einfach eine Erfahrung.

Gruss Klaus

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hier noch ein Tipp für bezahlbare, recht gut klingende Audio-Trafos:
http://www.thomann.de/de/millenium_die_dibox_passiv.htm
Das Gehäuse und die Buchsen kann man ja anderweitig verwenden :-)

von Holm T. (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Holm Tiffe schrieb:
>> Was für Schallplatten? Du meinst sicher die alten mit 78 U/min.
>>
>> Gruß,
>>
>> Holm, über 50 und über 16Khz.
>
> Nein, die ganz normalen. Die letzten.
> Wo kann ich dich testen? Nur Beweise zählen.
> Mit 15 habe ich noch die Interferenz eines SW-TV gehört. Mit 16 schon
> nicht mehr.
> Du bist da ein Wunder der Natur.

Ich wahr im Frühjahr erkältet, ein Ohr war "zu".
Nachdem das eine Weile nicht wegging war ich beim HNO, sie meinte "wird 
schon wieder und hat mich später zur Nachkontrolle bestellt.

Es wurde links wie rechts ein Schrieb aufgenommen und sie meine ich 
könne mit meinem Gehöhr sehr zufrieden sein..
Zeilentrafos höhre ich auch manchmal quietschen.

Gruß,

Holm

von Michael_ (Gast)


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Dann wird es wohl so sein.
Holm Tiffe schrieb:
> Zeilentrafos höhre ich auch manchmal quietschen.

Du hast noch einen SW-Röhrenfernseher? So einen mit vielen Röhren drin?
Nur die haben die 16,xx KHz abgestrahlt.

von MaWin (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Nur die haben die 16,xx KHz abgestrahlt.

Unsinn. Du bist wohl schon lange taub.

So lange es keine 100Hz Fernseher waren, strahlten die bei PAL alle 
15.625kHz ab.

von Michael_ (Gast)


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Ja doch, es wird langsam weniger.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> Unsinn. Du bist wohl schon lange taub.
>
> So lange es keine 100Hz Fernseher waren, strahlten die bei PAL alle
> 15.625kHz ab.

Ich glaube, die "modernen" Diodensplittrafos sind so gut vergossen,
das die kaum noch Schall abstrahlen.
Gruss
Harald

von Michael_ (Gast)


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Und es ist ja auch ein anderes Wirkprinzip als bei den alten 
Zeilentrafos für SW-TV.

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