Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Serielle Kommunikation anzapfen - Noob-Fragen


von E. H. (emax)


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Hallo zusammen,

weil ich nicht so recht weiß was ich eigentlich wissen muss, bringe ich 
wohl auch nicht die richtigen Suchbegriffe zusammen, also riskier ich 
mal ein neues Thema dafür.

Ich habe hier ein sogenanntes 'Junkers RSG', also "Regel- und 
Steuergerät",  welches über eine Kabel-Verbindung mit meiner Heizung 
redet. Drinnen ist ein MAX232, es sind 'Tx' und 'Rx' bezeichnete Pins 
vorhanden. Also klassisches RS232, soweit so gut.

Nun möchte ich gerne wissen, was die da miteinander verhandeln und das 
Protokoll "re-engineeren". Zuerst hatte ich die Idee, mit Bus Pirate 
oder dgl. die Signale abzugreifen, aber mittlerweile hab ich geschnallt, 
dass das ja vermutlich völlig überdimensioniert ist: Ein 
Terminalprogramm müsste ja eigentlich reichen.

Zwei Unklarheiten ergeben sich aber für mich:

- als Analog-Noob gehts schon beim anzapfen los: Kann ich da einfach 
direkt auf die entsprechenden Leitungen gehen und zum mithören schlicht 
einen Abzweig in Richtung PC dranfrickeln? Also Masse, und Tx (bzw. Rx) 
direkt an den 9-Poligen PC-Port führen? Alles auf der RS232 Seite 
natürlich, also direkt am Verbindungkabel (also nicht vor dem MAX232 
auf der 5V Seite).

- zweite und vertracktere Frage: Mit einer seriellen Schnittstelle kann 
ich ja leider nur eines der beiden Signale Tx bzw. Rx abgreifen. Ich 
wüsste aber gerne auch die jeweiligen Antworten.

Eine Karte mit zweitem seriellen Port liesse sich schon auftreiben, aber 
dann müsste ich meinen Tower mitsamt Monitor zur Heizung schleppen, der 
Laptop wäre mir da wesentlich lieber.

Nun gibt es ja heutzutage jede Menge Helferlein wie Raspberrys, Arduinos 
et.al., fällt dazu vielleicht irgendjemand was ein?

Ich bin (fast) ausschließlich auf Linux unterwegs, auch mit dem Laptop. 
Terminalprogramme u. dgl. sind also kein Problem, ebensowenig 
Raspberry-Lösungen, damit käme ich vermutlich klar.


Wie würdet Ihr das lösen?

von Michael W. (Gast)


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Wenn du auf der RS232 Seite abzwackst, ist das kein Problem.
Natürlich kannst du nur einen Kanal abhören. Ich mache sowas mit einem 
zusätzlichen USB-RS232 Converter. Das ist ein Dongle, der beim Anstecken 
einen virtuellen COM-Port liefert und nicht viel kostet.

Mit einem Python skript kannst du die beiden Kanäle problemlos wieder 
zusammenführen. Ich hatte "im Suff" auch mal eine Hardware "Veroderung" 
von TX und RX gemacht; hat funktioniert, war aber etwas unübersichtlich, 
da ich da nie wusste wer sendet und wer antwortet ;-) Geht auch nur bei 
Master Slave Betrieb, da nur einer senden darf.

von Kaj (Gast)


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Michael W. schrieb:
> zusätzlichen USB-RS232 Converter.
Ich nehme da gerne diesen hier:
http://shop.in-circuit.de/products/Home/Schnittstellen/29/USB-B-UART-Bridge
Abgesehen von der langen lieferzeit (dauert bei mir über ne woche :-/ ), 
noch keine Probleme damit gehabt. Kann ich nur empfehlen. Das Ding 
meldet sich als COM-Port unter Windows.

E. Hermanns schrieb:
> Kann ich da einfach
> direkt auf die entsprechenden Leitungen gehen
Einfach eine Leitung an den "Kanal" den du abhören willst und an die 
USB-UART-Bridge und schon kannst du z.B. über ein Terminalprogramm 
mitlesen.

Grüße

von E. H. (emax)


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Hört sich ja gut an.

Wenn ich nun ohne Dockingstation arbeiten will, also keinen seriellen 
Port mehr habe, müsste das doch eigentlich auch mit zwei USB-Teilen 
gehen, sofern ich die unter Linux sehen kann?

CP2102 hab ich hier schon benutzt, das müsste also gehen.

> Mit einem Python skript ...

Ich machs üblicherweise in perl, mit Time::HiRes bekommt man da ziemlich 
genaue timestamps. Aber letztlich ist die Sprache natürlich Wurst.

Sehr schön zu hören alles, das müsste ja sogar mit einem RasPi gehen:

Steuergerät Tx+Rx --> USB-Konverter 1+2 --> HUB --> RasPi --> LAN

Dann vom Schreibtisch aus in Ruhe über LAN zwei XTerms auf dem RasPi 
starten auf denen ich dann per Terminalprogramm mithören kann.

Ich glaub, ich hab's kapiert.

Vielen Dank!

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