Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transimpedanzverstärker dimensionierung


von Max Friedrich H. (berliner_friedrich)


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Hallo liebe community!!
ich versuche einen transimpedanzverstaerker aufzubauen, welcher mein 
signal einer photodiode verstaerken soll. Dabei erhaelt meine photodiode 
ein 5kHz signal einer LED (rot). Es sollen verschieden hohe spannungen 
in abhaengigkeit der intensitaet der LED am ausgang des TIV gemessen 
werden (max. jedoch 1.2V). Benutzt wird eine Photodiode - bpw21- von 
siemens. Maximal erzeugt er einen Strom von 200uA. Welcher 
operationsverstaerker ist sinnvoll?? Und wie beschalte ich sie? Die 
standardschaltung von wikipedia für einen TIV kennt jeder. Aber wie 
dimensioniert man RG1, RG2 und Offset an den Pins des OPV? Und wie wird 
der Kondensator, welcher parallel am rueckkopplungswiderstand liegt 
dimensioniert? Ich habe an meinem Oszilloskop oftmals schwingungen im 
hohen kHz bereich beobachtet. Wie können diese kompensiert werden?
Ich waere dankbar fuer jeden Tipp.
Viele Grueße aus Berlin

von Tino (Gast)


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schau mal hier
http://me-lrt.de/u03-2-rauschen-in-einer-pin-diode

als vorschlag für den opv:
ADA4817
http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/ADA4817-1_4817-2.pdf

Mit Rf legst du die Verstärkung Vout= (Rf Iphoto)/(1+p Cf Rf) fest und 
dient gleichzeitig der Entladung von Cf. Die Bandbreite des Verstärkers 
muss mindestens deiner maximalen Signalbandreite entsprechen. Die 
höchste Frequenz hast du durch die Anstiegszeit der Fotodiode gegeben 
(1.5µs).
Um den Strom der Diode (maximal 200µA) innerhalb der Bandbreite auf 
maximal 1.2V zu verstärken, sollte Rf 6kOhm sein.
Die Bandbreite etwa bei 2.1MHz, also ein Cf von 12pF.

Als Ansatz kann das gehen. Feinheiten wie parasitäre Kapazitäten usw. 
kommen aber störend hinzu.

von Tino (Gast)


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Nachtrag,
um Schwingen beim ada4817 zu vermeiden. Sollte die Rückführung des C und 
R so kurz wie möglich sein! am Besten den C direkt über Pin 1 und 2 
aufbringen (wenn ein Aufbau folgen sollte)

von Max Friedrich H. (berliner_friedrich)


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Hallo es sind soeben 2 exemplare des vorgeschlagenen op ADA4817 
angekommen.
Nur noch eine kurze frage: Wie bist du auf die Formel für Vout gekommen?
Wäre sehr wichtig für mich.
Danke im vorraus und viele Grüße

von Harald W. (wilhelms)


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Max Friedrich Herrlich schrieb:

> Wie bist du auf die Formel für Vout gekommen?

Ohmsches Gesetz?
Gruss
Harald

von Tino (Gast)


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Wie Harald schon sagt, Ohmsches Gesetz.
Vout ergibt sich als Übertragunsfunktion des OPV in der beschriebenen 
Beschaltung ->Ausgang- zu Eingang

genaueres findest du aber auch im Datenblatt des ADA4817.
Solltest Du hierfür ein PCB designen (was ich nur empfehlen kann wenn es 
um TIA`s und dem ada4817 geht) dann das Datasheet sehr genau lesen, die 
Layoutvorgaben zwingend beachten! und wie schon gesagt den C direkt an 
Pin 1 & 2! Das geht sehr gut, da der ausgang im IC auch auch Pin1 
gebondet ist!

Grüße
Tino

von Fritz (Gast)


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Ob aber für seine Anwendung mit 5KHz wirklich so ein schneller OP 
notwendig ist, möchte ich mal bezweifeln.

von Tino (Gast)


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die 5Khz sind nicht das kriterium... das ist nur die taktrate. die 
bandbreite des opv sollte die maximale signalanstiegszeit der fotodiode 
unterstützen! ist der opv zu langsam, wird der i-impuls nicht korrekt 
umgesetzt oder gar vollständig ausgesiebt...

der ada4817 hat bei einer vcc von 5V (was sicher für die anwendung 
reicht) und einem vout von 1v p-p "nur" noch eine -3dB BW von 160MHz. 
Das input current noise liegt bei 2.9fA/sqrtHz! der input bias current 
liegt bei 2..20pA. über den minimal zu erwartenden strom der fotodiode 
wurde keine angabe gemacht, aber das sollte in jedem fall einen 
vernachlässigbaren fehler garantieren.
das cmrr liegt bei der gegebenen signalfrequenz von 2MHz bei -70dB.

das der opv so "schnell" ist, ist meiner meinung nach nicht kritisch 
(wenn durch richtiges routing und beschaltung mit den nötigen passiven 
BE`s kontrolliert). die eckdaten für die verarbeitung eines 
fotodiodenimpulses sind da ehr relevant...
-bandbreite ausreichend groß um signalverzerrung zu vermeiden
-current noise und input bias current des opv so gering wie möglich 
(verhältnis abhängig von der anwendung)
-parasitäre elemente am opv eingang und durch die rückführung so gering 
wie möglich (ada4817 mit interner rückführung und 1.3pF input capacity, 
mindestens um faktor 300 geringer als Cd)
-geringer offsetdrift pro Kelvin

eine solche anwendung habe ich selbst schon mit dem ada4817 realisiert. 
das routing ist zwar etwas kritisch, aber wenn die hinweise im 
datenblatt eingehalten und mein rat mit der anbringung des C direkt an 
pin1 und 2 beherzigt wird, dann bringt der opv voll die benötigte 
performance.

von Fritz (Gast)


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Tino schrieb:
> die 5Khz sind nicht das kriterium...

Deine anschliessenden Ausführungen sind ja nicht grundsätzlich falsch, 
aber ich bleibe dabei ob so ein schneller OP notwendig ist kann man nur 
genauer beurteilen, wenn man das Signal genauer beschreibt. 5KHz können 
ein Sinus oder Rechteck mit Tastverhältnis sein. Weiters sollte man auch 
noch wissen, was der Zwech der Übung ist. Was will er denn messen mit 
welchem Genauigkeitsbedarf. Was für einen ADC will er nachgeschalten.
Nur wenn man das alles weiss, kann man sinnvoll einen OP empfehlen.

von Tino (Gast)


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Da gebe ich dir recht Fritz. Es kam allerdings auch keine genauere 
Ausführung über das Signal selbst. Aber mit der Variante eines 
ausreichend schnellen OpAmp ist zumindest die Möglichkeit gegeben 
felxibel zu Arbeiten und das Signal zu modulieren oder was auch immer.

Der op4817 war auch nur ein Vorschlag...jetzt wo aber schon "Muster" da 
sind...

Was sagt denn der Verfasser? Um welche Art Signalform handelt es sich? 
oder wie sieht es denn mit einem aktuellen Aufbau aus?

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