Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kollege verwechselt da etwas- oder ich?


von Stephan (Gast)


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Hallo!

Ein Kollege (alter Elektronik-Hase, aber keine µC- Erfahrungen) malte 
mir jüngst in meinen Schaltplan (mit einem vorhandenen Atmel- 
Controller) einen zusätzlichen  AD- Wandler ein: 8 Datenbeinchen, 
ChipSelect, Spannung, fertig. Hat einen ganzen Port plus einen Pin an 
Platz weggenommen.

Ich fands lustig und belehrte ihn über seine Missetat, dass man das 
nämlich so natürlich nicht tut.
Er fragte "Warum dasn nicht?.
Ich sagte "  ".

Nun frage ich mich: mir ist diese Datenbusstruktur aus der 
Prozessortechnik wohl bekannt- aber nicht auf Controllerebene. Dabei 
spricht -bei Beinchenüberschuß- doch aber gar nix dagegen- oder?

von ... (Gast)


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Ich versteh nicht, was die diskussion soll :-/
Wenn ein AD-Wandler einen parallelen datenbus besitzt, muss man ihn doch 
auch so anschließen...
Wo ist da  der ansatzzpunkt des klugschisses?

von Karl H. (kbuchegg)


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Was stört dich daran?

von Karl H. (kbuchegg)


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Karl Heinz schrieb:
> Was stört dich daran?

Ich meine jetzt ausser der Fargestellung, warum man nicht einen AVR mit 
eingebautem ADC benutzt, bzw. wenn einer vorhanden ist, warum dann nicht 
dieser benutzt wird.

von Stephan (Gast)


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Karl Heinz schrieb:
> Was stört dich daran?

Gute Frage. Das eine fühlt sich nach Prozessortechnik und das andere 
nach Controllertechnik an.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stephan schrieb:
> Nun frage ich mich: mir ist diese Datenbusstruktur aus der
> Prozessortechnik wohl bekannt- aber nicht auf Controllerebene. Dabei
> spricht -bei Beinchenüberschuß- doch aber gar nix dagegen- oder?

Kannst du natürlich machen - heutzutage ist es aber wirklich einfacher, 
den eingebauten ADC des AVR zu nehmen. MCs mit Onboard ADC sind zwar 
nicht so neu (m.E. gibt es den 80C535 schon seit mindestens 20 Jahren) 
aber wer den nicht verwenden wollte, nahm halt einen externen.

von ... (Gast)


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...wenn der interne ADC aber nicht den anforderungen entspricht...?
(z.B. Eingangsspannungsbereich etc)

von Cyblord -. (cyblord)


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Stephan schrieb:
> Karl Heinz schrieb:
>> Was stört dich daran?
>
> Gute Frage. Das eine fühlt sich nach Prozessortechnik und das andere
> nach Controllertechnik an.

Das ganze ist eine Frage von parallel und seriell. Nichts weiter.
Beides kommt bei Controllern vor.
Allerdings ja, heutzutage setzt man eher auf serielle Systeme und spart 
dadurch Pins. Früher war da mehr parallel.
Ich würde ohne Not keinen parallen ADC einsetzen. Und ich würde den 
internen im AVR einsetzen, wenn vorhanden.

gruß cyblord

von Karl H. (kbuchegg)


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... schrieb:
> ...wenn der interne ADC aber nicht den anforderungen entspricht...?
> (z.B. Eingangsspannungsbereich etc)

Dann passt man die eben an.

Sooo toll kann ein externer 8-Bit ADC gar nicht sein.

von MaWin (Gast)


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Stephan schrieb:
> dass man das
> nämlich so natürlich nicht tut.

Was denn?
Einen Chip anschliessen?
Wenn man ihn braucht, 8 parallele Bits sind schnell, vielleicht muss es 
schnell sein.
Natürlich würde I2C Pins sparen, ist aber langsamer.
Letztlich noch eine Konstenfrage, sind 4 zusätzliche I/O billiger als 
der andere D/A?

von Peter D. (peda)


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Den IO-Pins ist es egal, was man da anschließt. Man kann sie daher auch 
als Bus nehmen.
MCs mit vielen Pins haben oft sogar den Adreß-/Datenbus rausgeführt und 
man kann bequem zusätzlichen Speicher usw. anschließen.

Einen 8Bit-ADC anzuschließen ist nicht falsch, aber warscheinlich 
überflüssig.
Einen 16Bit-ADC anzuschließen, kann dagegen sinnvoll sein. Ich bevorzuge 
dann aber SPI.

von Stephan (Gast)


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Danke für die Info.

Bin froh über den Trend zu seriellen Busse.

von Harald W. (wilhelms)


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Stephan schrieb:

> Bin froh über den Trend zu seriellen Busse.

WEnn es richtig schnell werden soll, kommt man um die Paralleli-
sierung nicht drumherum. Ausserdem sind Parallelschnittstellen
viel einfacher zu handhaben.
Gruss
Harald

von Karl H. (kbuchegg)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Stephan schrieb:
>
>> Bin froh über den Trend zu seriellen Busse.
>
> WEnn es richtig schnell werden soll, kommt man um die Paralleli-
> sierung nicht drumherum. Ausserdem sind Parallelschnittstellen
> viel einfacher zu handhaben.

Jep.
Siehe zb das Gedöns mit den Druckern.

Vor 30 Jahren wurden Drucker mit einer parllelen Centronics 
angeschlossen. Kabel eingesteckt, Drucker ausgewählt (wenn überhaupt), 
läuft. Einen Drucker für reinen Textdruck zu programmieren bzw. 
anzuschliessen war derart banal, dass es daran kaum etwas zu verbessern 
gab.

Heute steckts du den Drucker an die serielle USB an, hoffst das das BS 
den Drucker erkennt, den entsprechenden Treiber lädt und das Ding auch 
funktioniert. Und wehe es funktioniert nicht. Dann hast du die 
Arschkarte und so gut wie keine Chance den Fehler aktiv zu finden.

: Bearbeitet durch User
von chris (Gast)


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Frueher, vor warscheinlich 30-40 Jahren waren CPU im Einsatz, die alle 
gemeinsam hatten,
dass der interne Datenbus extern verfuegbar ist, und externe Peripherie
in den Adressbereich eingebunden wurde. CPU hatten maximal 256 Ram und
wenn mehr gebraucht wurde, musste ein externes Ram ran.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Karl Heinz schrieb:
> Heute steckts du den Drucker an die serielle USB an, hoffst das das BS
> den Drucker erkennt, den entsprechenden Treiber lädt und das Ding auch
> funktioniert. Und wehe es funktioniert nicht. Dann hast du die
> Arschkarte.

Das hat aber exakt garnichts mit der verwendeten Schnittstelle zu tun. 
Der dem ganzen zugrundeliegende Transportlayer funktioniert exakt 
genauso zuverlässig und ohne zusätzliche Treiber, wie es der alte 
Parallelport auch getan hat.

Und Probleme mit passenden Druckertreibern sind völlig unabhängig von 
der genutzten Schnittstelle; ob der Drucker seriell, parallel, per IrDA 
oder Ethernet angeschlossen ist, ist für den Druckertreiber selbst 
bedeutungslos.

Erst bei Multifunktionsgeräten sieht das anders aus, weil die mehr als 
die USB-Standardgeräteklasse "Drucker" verwenden, die jedes 
Betriebssystem von Hause aus kennt.
(oder kennen sollte, die Frickel-Versionen von Windows kannten 
Standardgeräteklassen nur sehr eingeschränkt).

von Karl H. (kbuchegg)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Karl Heinz schrieb:
>> Heute steckts du den Drucker an die serielle USB an, hoffst das das BS
>> den Drucker erkennt, den entsprechenden Treiber lädt und das Ding auch
>> funktioniert. Und wehe es funktioniert nicht. Dann hast du die
>> Arschkarte.
>
> Das hat aber exakt garnichts mit der verwendeten Schnittstelle zu tun.
> Der dem ganzen zugrundeliegende Transportlayer funktioniert exakt
> genauso zuverlässig und ohne zusätzliche Treiber, wie es der alte
> Parallelport auch getan hat.

Wenn er funktioniert.


Der Punkt ist:
Einen parallel Centronics Drucker anzusteuern kriegte jeder 
Programmier-Neuling hin. Das war technisch so banal, da konnte nicht 
viel schief gehen. Da brauchte es technisch noch nicht einmal 
Druckertreiber. Byte an den Port legen, einmal Strobe und das Byte war 
drüben (ok, noch ein paar Details drumherum, aber im Kern war es genau 
das). Einen Text auszudrucken war recht banal, wenn auch laut :-)

(wenn du mir das raunzen noch gestattest. Heute hab ich das Problem, 
dass ich einen einwandfrei funktionierenden 10 jahre alten Laser-Drucker 
(Canon LPB-810), wegschmeissen muss, weil Canon keinen 64 Bit Treiber 
anbietet)

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Karl Heinz schrieb:

> Heute steckts du den Drucker an die serielle USB an...

...annd then, plug and pray...

von Eumel (Gast)


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Karl Heinz schrieb:
> Der Punkt ist:
> Einen parallel Centronics Drucker anzusteuern kriegte jeder
> Programmier-Neuling hin. Das war technisch so banal, da konnte nicht
> viel schief gehen. Da brauchte es technisch noch nicht einmal
> Druckertreiber. Byte an den Port legen, einmal Strobe und das Byte war
> drüben (ok, noch ein paar Details drumherum, aber im Kern war es genau
> das). Einen Text auszudrucken war recht banal, wenn auch laut :-)
>
> (wenn du mir das raunzen noch gestattest. Heute hab ich das Problem,
> dass ich einen einwandfrei funktionierenden Laser-Drucker (Canon),
> wegschmeissen muss, weil Canon keinen 64 Bit Treiber anbietet)

Und was hat das mit seriell/parallel zu tun?
Stell wir uns doch mal vor der Drucker wäre über SPI angeschlossen, CS 
und Byte rausschieben, fertig. Das kriegt auch jeder Neuling hin ;)

von Karl H. (kbuchegg)


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Eumel schrieb:

> Und was hat das mit seriell/parallel zu tun?

:-)
Ausgangspunkt meiner Raunzerei war das hier
>  Ausserdem sind Parallelschnittstellen viel einfacher zu handhaben.


> Stell wir uns doch mal vor der Drucker wäre über SPI angeschlossen,
> CS und Byte rausschieben, fertig. Das kriegt auch jeder Neuling hin ;)

Erwischt

von Eumel (Gast)


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Karl Heinz schrieb:
> Erwischt

Da mach ich einen Rahmen drum und häng es mir an die Wand ;)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Karl Heinz schrieb:
> (wenn du mir das raunzen noch gestattest. Heute hab ich das Problem,
> dass ich einen einwandfrei funktionierenden 10 jahre alten Laser-Drucker
> (Canon LPB-810), wegschmeissen muss, weil Canon keinen 64 Bit Treiber
> anbietet)

Den Drucker müsstest Du aber auch wegschmeissen, wenn er am Parallelport 
hinge. Und auch, wenn er einen Ethernet-Druckserver integriert hätte.

Das Treiberproblem hängt nicht am Transportmedium.

von Andy P. (Gast)


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LBP-810 - hatte der nicht einen Postscript-interpreter an Board? Wenn 
ja: einen ähnlichen ps-Drucker (z.b. HP LJ4 PS) wählen und die nächsten 
20 Jahre weiterarbeiten.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Andy P. schrieb:
> LBP-810 - hatte der nicht einen Postscript-interpreter an Board?

Nein, das ist ein GDI-Drucker, der kann noch nicht mal PCL.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Am Anfang des Freds dachte ich erst, es ginge um irgendwas mit 
internem/externem ADC....


....wie man sich doch täuschen kann....


=)

: Bearbeitet durch User
von Lästermaul (Gast)


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Wir sind immer noch beim Thema.
Ein echter Hacker baut aus einem LBP-810, einem µC und einer 
WLAN-Antenne an einem schnellen AD-Wandler einen Postscript 
Netzwerkdrucker.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Lästermaul schrieb:
> Wir sind immer noch beim Thema.
> Ein echter Hacker baut aus einem LBP-810
(...)

Es juckt mich zwar gerade in den Fingern das Thema noch weiter 
auszuschlachten, aber damit würde ich den Fred nur noch weiter in 
Richtung Off Topic treiben.

Warum schaffen wir es eigentlich nicht, derartige Ausuferungen in einen 
eigenen Fred auszulagern?

( --> hierzu bitte gegebenen Falls einen eigenen Fred aufmachen )

:)

von MaWin (Gast)


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Karl Heinz schrieb:
> (wenn du mir das raunzen noch gestattest. Heute hab ich das Problem,
> dass ich einen einwandfrei funktionierenden 10 jahre alten Laser-Drucker
> (Canon LPB-810), wegschmeissen muss, weil Canon keinen 64 Bit Treiber
> anbietet)

Musst du nicht, du musst bloss erkennen, dass das unsägliche 
unbrauchbare Betriebssystem die Ursache ist, schmeiss das weg, 32 bit 
tuts auch.

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