Hey Leuts, bin Mitglied in nem kleinen Amateurtheater, mache dort meistens die Bühnentechnik / Licht-/Tontechnik, und bin auf der Suche nach einer theatertauglichen RGBW-LED. Genauer / Zweck: Ausstattung der Bühnenbeleuchtung durch kompakte Spot-Scheinwerfer, die punktuell, farbknackig und schön hell ausleuchten. Technisch dann Ansteuerung über DMX-Bus mit kleinem MSP430 dahinter, Stromversorgung noch nicht ganz klar (kümmert sich jemand anders drum), Kühlkörper mit leisem Lüfter, mechanisch elektrisch verstellbares LED-Modul zur Fokussierung (Stepper), Optik, und halt nun mal die LEDs ;) Bisher sind mir nur die Cree XLamp XM-L Color LEDs ins Auge gefallen - mir ist vor allem wichtig, dass ich im gleichen Modul sowohl RGB, als auch weiß mischen kann. Dann hab ich noch bei der Konkurrenz geschaut, und siehe da: Osram bietet seit kurzem die Osram OSTAR (LE RTDUW S2W) an, die zwar den doppelten Strom ziehen (max 1A pro Farbe! mannoman! 11,7W @ 900mA Dauerlast), dafür auch annähernd doppelt so hell leuchten. Was haltet ihr von den OSTAR? Oder gibt es aktuell bessere / hellere LEDs auf dem Markt, die mir im Chip die selbe Farbkombination anbieten? Bei allen Distributoren werden die OSTAR als noch nicht verfügbar angegeben - sind die LEDs so neu, oder noch nicht populär genug? Pro Spot würde ich dann mehrere LEDs verbauen, eventuell vier Stück mit jeweils eigener Linse (hab hier nen Linsenfachmann, guter Kerl), Platine mit Alukern und Kühlkörper dahinter (für LEDs und Konstantstrom-IC), langsam rotierender Lüfter (Standard-PC-Lüfter), und eine zweite Platine weiter weg für die Steuerung / Kommunikation und Trafo. Müsste eigentlich hinhauen. Habt ihr dann auch Vorschläge für Konstantstrom-ICs, die pro Kanal 1A treiben können? Mit PWM-Pin, oder serielle Kommunikation mit integrierter PWM-Möglichkeit. Habe bisher nur welche von STM mit jeweils 100mA gesehen. Viele Grüße, dommy
dommy schrieb: > Ausstattung der Bühnenbeleuchtung durch kompakte Spot-Scheinwerfer, Nun, solche LED-Scheinwerfer sind ja durchaus handelsüblich; sind Dir diese Geräte zu teuer? Es ist gar nicht so einfach, selbst ein Gerät zu bauen, welches eine ähnliche Zuverlässigkeit besitzt wie solche Fertiggeräte und nichts ist störender, als wenn während einer Theatervorstellung ein Scheinwerfer ausfällt bzw. anfängt, zu kokeln. Gruss Harald
Naja, es gibt schon fertige Produkte, dann aber meistens dann mit einem fetten Aufpreis nur deswegen, weil man den Fokus elektrisch verstellen möchte. Bei einem selbstgebauten System kann man immer mal wieder basteln, und man weiß ganz genau, was man da verbaut, und wenn was kaputt geht, dann kennt man seine Schaltung ;) Außerdem schlägt da das Bastlerherz höher, wenn der Regisseur nach solchen Spots fragt! Und im Verein haben wir genug freundliche und hilfsbereite Leute, die sich meiner annehmen würden und mich bei der ganzen Sache unterstützen würden. Wenn dann was während der Vorstellung kaputt geht, dann geht's halt eben kaputt ;) Wir hatten schon mit Moving Heads, die wir vor kurzem mal ausgeliehen haben, sofort Probleme, da dort was kaputt ging. Und wie löst man so ein Problem? Während der Vorstellung schon mal garnicht, und danach nur mit Support... also wenns jetzt brennt, ist auch nicht schlimm ;) man kann ja auch noch nen kleinen temp-sensor einbauen, über den man dann ein not-aus implementieren kann. Viele Grüße, dommy
Nicht unbedingt ICs aber Step-Down Regler: Meanwell LDD-H 1000 Einfach mal googeln. Grüße, Jörg
dommy schrieb: > 11,7W ... > Pro Spot würde ich dann mehrere LEDs verbauen, eventuell vier Stück Das sind dann über 50 Watt auf der Platine (inklusive der Verluste für die Ansteuerung). Wie willst du die aus dem Gehäuse wegbekommen?
ein Prozessorlüfter bekommt 100-200W weg. LEDs in dieser Größenordnung brauchen einen großen Kühlkörper und sind daher auch angemessen schwer. Aber das mit dem elektrischen Fokus finde ich ziemlich cool. Musst nur mit der Optik experimentieren. Das "Projekt" wird wohl schon ein Jährchen dauern :) Schaltregler mit externem MOSFET gibt's wie Sand am Meer. Leider viele Bezeichnungen, die das Vergleichen schwer machen: Buck, Step-Down, ... Der Umbau auf Konstantstromquelle ist meistens trivial und wird im Datenblatt beschrieben.
Ein Sache: Wenn ihr vorhabt, auch mal was per Videokamera aufzunehmen, sind LED-Scheinwerfer ein sicheres Mittel zur Unbrauchbarkeit der Aufnahmen. Gerade das fürs Auge so tolle und satte LED-Blau versaut alles. Die Sensoren sind bei blau recht unempfindlich und werden daher intern schon heftig verstärkt. Das LED-Blau bringt die in die Begrenzung, woraufhin die R/G-Verstärker runtergefahren werden. Das Ergebnis ist ein nahezu digitales schwarz/blau-Bild, selbst wenn es fürs Auge gar nicht so übel aussieht. Um das zu vermeiden, muss man für Aufnahmen eine ganze Menge "normalweiss"-Licht dazumischen. Sieht zwar dann für die Zuschauer flauer aus, aber die Aufnahmen sind wenigstens verwertbar.
Tipp für die LEDs: Cree MCE - die haben 4 Chips (RGBW), damit bekommt man auch ein schönes Neutralweiß hin, die sind in sehr eng tolerierten Farbtemperatur-Bins erhältlich. Pro Scheinwerfer 3 davon reichen für dunkle Räume (oder sehr kleine beleuchtete Flächen), ansonsten je mehr desto besser ;-) Ich habe nach 4 selbstgebastelten Lampen (je 3 MCE, 4 Stromtreiber mit PWM, AtTiny2313-basierter DMX-Decoder, fertiges Steckernetzteil) aufgehört und kaufe das fertige Zeugs. In Summe spart man kaum was, und man muss so ein System auf engem Raum auch erst einmal zuverlässig hinbekommen. Hatte ich schon EMV erwähnt? Und wenn Du mal nicht mehr da bist, guckt sich bei einem Defekt jemand das Zeugs an, kann nix damit anfangen, sagt dreimal "Schade ums Geld" und wirft es weg. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nix gegen Selbstbau - ich würde es (jedenfalls als Hobby) nur immer vermeiden, wenn auch andere, evtl weniger erfahrene Leute das bedienen müssen. Und Bühnentechnik ist leider nichts, das auch nur ansatzweise mit Samthandschuhen angefast wird ;-) Weitere Erfahrung: Bei einer Show den Gedanken "Hoffentlich hält mein Gebastel" nicht aus dem Kopf zu bekommen, kann echt nerven ;-) Bei Kaufkomponenten fällt es auch den anderen Beteiligten viel leichter, ein "Ist halt kaputt gegangen, muss zur Reparatur / ersetzt werden" zu akzeptieren.
Ich bin auch in einer Theatergruppe, spiele nicht nur mit, sondern mache auch die Bühne und Technik. Vor ein paar Jahren, meinte es der Saalbesitzer gut mit uns und machte auf der Ampore die Scheinwerfer an, die auf die Bühne leuchteten. Auf der Ampore wurde auch gefilmt. Das was der Mensch fast nicht wahr nimmt, hat aber die Kamera aufgezeichnet. Ein nettes ständiges Brummen, von den Lüfter, der Lampen. Dauerte Stunden, bis ich die im Videoprogramm so rausgefiltert hatte, das sie fast nicht mehr zu hören waren, und die Spieler sich nicht anhörten wie Dumpfbacken. Am Anfang habe ich beim Licht mit Dimmer gearbeitet (Phasenabschnitt). Das führte zu Brummgeräusche in den Lautsprechern. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Led's und deren Treiber auch zu einem Brummgeräusch führen könnte. Da wir nicht viel Geld haben, war es auch nicht möglich, alle Lampen mit Abgeschirmten Kabel auszustatten. Seitdem Dimme ich nichts mehr, ich schalt einfach mehrere Lichtkreise, und fertig.
Die Theaterbühne ist ca 10m x 6m groß, die Scheinwerfer hängen ca. 4-5m hoch, und der Fokus eines Spots soll ca. 1m im Durchmesser betragen. Natürlich immer optimal, wenn man runter auf 50cm bis hoch auf 3-4m Durchmesser des Lichtstrahls gehen kann. Ich werde mich bezüglich Optiken mal bei ledil informieren (und auch mal rumfragen), wie so eine Optik designt sein müsste. Ich habe mir mal die Cree MC-E angesehen - diese sind meiner Meinung nach auch brauchbar, jedoch haben die Osram LEDs bessere Wärmewiderstandswerte und eindeutig mehr Leuchtfläche auf gleicher Chipfläche. Zwecks EMV habe ich mir (noch) keine Gedanken gemacht, ist das wirklich so ein Problem? In welche Richtung gehen denn die Probleme? Kann mir darunter noch kein Bild machen. In unserem Verein haben wir eher die Einstellung "wir reparieren alles selber (soweit wie möglich), um uns selber im Wissen voranzubringen" - bevor ich also mit einer kaputten Lampe zur nächsten Werkstatt fahre, schraube ich sie selber auf, und begutachte alles bis auf den letzten Kondensator. Kühlung wird schon etwas tricky..ich nehme wohl ein PCB mit Alukern und schraube auf die Rückseite einen Kühlkörper drauf, den ich dann über einen 60mm-Lüfter noch zusätzlich kühle - z.B. http://www.coolinnovations.com/includes/pdf/heatsinks/3-2525XXRSF.pdf - bei so einer Kühlung könnte es eng werden, eventuell doch ein 100mm-Kühlkörper. Schauen wir dann. Und zuguterletzt Kamera: Wir nehmen eigentlich nicht viel auf - wir haben noch ein Freilichttheater neben unserem kleinen Theater, dort finden dann die großen, filmreifen Stücke statt ;) und wenn es doch gefilmt wird, dann packen wir nen kleinen blaulichtfilter dran :P Wir arbeiten aktuell ja auch mit LED-RGB-Licht, jedoch nicht für Spots, sondern für Flächenausleuchtung. Viele Grüße, dommynik
@Hubert Wir haben zwei - so weit es geht - getrennte Schaltkreise für Ton und Licht. Wir dimmen alles, von Halogen-Strahlern bis hin zu jeder kleinsten LED ;) Da wir sowieso sehr wenig mit Ton machen (kleines Theater), haben wir auch keine Probleme.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.