Hallo, ich habe Fragen zur Dimensionierung dieser Schaltung. 1. Reichen die beiden Thyristoren dafür aus bzw. Kann man für die Löschung einen schwächeren Thyristor nehmen? 2. Welche Ströme sind über die Dioden zu erwarten? 3. Wie groß muss der Löschkondensator sein 4. Welchen Größe muss die Drossel haben? Und das Wichtigste wie komme ich darauf?
Markus schrieb: > 1. Reichen die beiden Thyristoren dafür aus Du erwartest njcht, dass wir den Entladestromverlauf ausrechnen (simulieren) und mit dem Schmelzintegral des Thyristors vergleichen, und über die thermische Trägheit und maximale Widerholfrequenz die thermische Belastung bei unbekannter Kühlung für dich ausrechnen. Doch, erwartest du offenbar. > Kann man für die Löschung einen schwächeren Thyristor nehmen? Kann man, er muss den Dauerstrom des Hauptthyristors nur als Spitzenstrom aushalten. > 3. Wie groß muss der Löschkondensator sein Gross genug, um lange genug dem Strom um den Hauptthyristor umzuleiten, damit er abschaltet, Schaltzeit aus Datenblatt als Starthilfe. > 4. Welchen Größe muss die Drossel haben? Manchmal braucht man gar keine, sie soll die Kondensatorenergie auffangen ohne dass die Spannung zu sehr ansteigt.
MaWin schrieb: >> 4. Welchen Größe muss die Drossel haben? > > Manchmal braucht man gar keine, sie soll die Kondensatorenergie > auffangen ohne dass die Spannung zu sehr ansteigt. Echt jetzt? Ich dachte die Drossel ist Bestandteil des Umschwingkreises um den Kondensator mit umgekehrter Polarität für die Löschung des Hauptthyristors umzuladen...
Mal 'ne Frage... wieso muß das mit Thyristoren aufgebaut werden? Solche Patente haben die dumme Eigenschaft, sich irgendwann plötzlich mal zum nicht-Sperren oder Neuzünden des Thyristors zu entscheiden. Der Löschthyristor muß auf jeden Fall den Strom tragen können, bei dem der zu löschende gesperrt werden soll. Er braucht nur nicht die Leistung tragen zu können.
magic smoke schrieb: > Mal 'ne Frage... wieso muß das mit Thyristoren aufgebaut werden? Das ist eine Grundschaltung aus der Leistungselektronik. Man kommt darauf wenn man ein Buch oder ein Script zum Thema liest.
> Das ist eine Grundschaltung aus der Leistungselektronik.
Ja, das ist mir klar. Aber aus welchem Jahrgang?
BT 145/800R :: Thyristor 25A 800V 5mA TO-220 Wegen ein paar Cent solche Klimmzüge und einen schwächlicheren 12A Lösch-Th. im gleichen TO-220 Gehäuse? Da wundert man sich etwas über diese Frage. Außerdem nützt die schönste Simulation wenig, wenn dann der praktische Aufbau ungünstig ist. TO200-Splitter eitern schlecht aus dem Auge!
magic smoke schrieb: > Ja, das ist mir klar. Aber aus welchem Jahrgang? Mein Buch ist von 1988, ist in jüngeren auch noch vorhanden. Aber wer die Grundlagen versteht...
Schon wieder ne Coilgun :-) Warum möchtest du den Thyristor löschen? Passe einfach die Menge an Kondensatoren so an, dass sie ller sind, wenn das Projektil in der Mitte der Spule ist. So machen es zumindest die meisten Bastler.
Floh schrieb: > Passe einfach die Menge an Kondensatoren so an, dass sie ller sind, wenn > das Projektil in der Mitte der Spule ist. Dann hast du das Prinzip noch nicht verstanden. Es geht doch darum eine möglichst große Kraft über eine möglichst lange Zeit mit möglichst wenig Aufwand auf das Projektil einwirken zu lassen, um möglichst viel Bewegungsenergie in das Teil zu bekommen. Wenn man die Kraft in der Mitte schon auf 0 zusammensacken läßt, ist das wie wenn man beim Autofahren zum Beschleunigen einmal kurz Gas gibt und dann das Gaspedal zügig zurücknimmt.
Na da hast Du aber das Patent noch nicht verstanden. Eine Spule kann ein nicht-eigenmagnetisches Projektil nur bis zur Mitte anziehen. Nachdem es die Mitte passiert hat, würde die Spule es wieder abbremsen. Mehr Power bekommt man nur mit mehreren kaskadierten Stufen, die das Projektil nacheinander immer weiter beschleunigen.
Warum es unbedingt ein Thyristor werden soll, habe ich mich auch gerade gefragt. (mehrere) IGBT(s) wäre(n) wohl zu einfach...
Mathias schrieb: > (mehrere) IGBT(s) wäre(n) wohl zu einfach... Genau. Ärgerlich ist es ja dann auch, das man über die Länge des Gatepulses die Beschleunigung so einfach einstellen könnte. Da liegt es näher, Thyristoren zu benutzen... Thyristoren zu löschen, war lange Zeit ein Hilfsmittel, um aus der Krücke Thyristor einen kontrollierbaren Schalter zu machen. Davon ist man mittlerweile wirklich abgekommen, selbst die pfennigfuchsenden TV- und Monitor-Hersteller haben auf MOSFet oder bipolare Transistoren in der Zeilenendstufe gesetzt, sobald es diese gab. Den Stress mit den grossen C und dem Timing muss man sich nicht antuen. Übringes ist so eine ähnliche Schaltung in jedem Elektrotacker eingebaut. In meinem Bosch jedenfalls arbeitet ein MOSFet - und ich denke mal, die Jungs wissen, warum.
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Matthias Sch. schrieb: > Da liegt es näher, Thyristoren zu benutzen... Wenn es um wirklich hohe Ströme im kA-Bereich geht, sind wohl Thyristoren nachwievor angesagt. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Wenn es um wirklich hohe Ströme im kA-Bereich geht, sind wohl > Thyristoren nachwievor angesagt. Ja, aber wir wollen hier ja keine U-Bahn bauen, sondern 'ne Coilgun :-P
Harald Wilhelms schrieb: > Wenn es um wirklich hohe Ströme im kA-Bereich geht, sind wohl > Thyristoren nachwievor angesagt. Die Einsatzgebiete werden aber laufend weniger. Selbst im Bereich der Frequenzumrichter fuer Bahnfahrzeuge sind mittlerweile IGBTs angesagt. http://www.infineon.com/dgdl/DS_FZ1500R33HL3_3_0_de-en.pdf?folderId=db3a304412b407950112b4095b0601e3&fileId=db3a304314dca389011527dbd30811c0
In der HGÜ-Technik werden auch keine solchen Löschkreise mehr verwendet, sondern GTO/IGCT-Thyristoren. Auch nur eine Frage der Zeit, bis dort IGBTs Einzug halten.
Matthias Sch. schrieb: > Harald Wilhelms schrieb: >> Wenn es um wirklich hohe Ströme im kA-Bereich geht, sind wohl >> Thyristoren nachwievor angesagt. > > Ja, aber wir wollen hier ja keine U-Bahn bauen, sondern 'ne Coilgun :-P Naja, wenn man damit ne Sonde zum Mars schiessen will...
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