Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zdiode vs TVS-diode


von Neuer (Gast)


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Moin,
bin Student in 2 Semester,
Habe Frage in Bezug auf die Durchbruchgeschwindigkeit der Schutzdioden.

den wesentlichen unterschied zwischen TVS-Diode und Z-Diode hab ich 
verstanden.

Wer ist aber schneller von den beiden
z.B
ein TVs-Diode ist parallel zur Z-Diode geschaltet.
Es kommt ein Überspannungsimpuls von 2kv.
Ist die TVS-Diode schneller und Leitet es ab?
Oder die Z-diode und Verbrennt?

von oszi40 (Gast)


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Es gibt solche und solche. Ein Blick ins jeweilige Datenblatt könnte Dir 
etwas mehr verraten. https://www.google.de/

von Kai K. (klaas)


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Die TVS-Diode ist auf das Ableiten von hohen Surgeströmen spezialisiert. 
Deshalb ist der gesamte Aufbau, insbesondere die Kontaktierungen und die 
Dotierungen etwas anders als bei der Z-Diode. Bei der TVS-Diode wird mit 
der Konstruktion versucht, besonders kleine parasitäre Induktivitäten zu 
erhalten.

Der nackte Halbleiterübergang bei einer unidirektionalen TVS-Diode 
schaltet innerhalb von weniger als 100psec. Werden die Ausdehnungen 
größer und kommen vor allem Kontakierungsanschlüsse hinzu, vergrößert 
sich die Durchschaltzeit in den nsec-Bereich.

Bidirektionale Transzorbs und "low capacitance" Transzorbs sind anders 
im Aufbau und sind mit rund 5nsec Durchschaltzeit deutlich langsamer.

Für sub-nsec-ESD sind nur unidrektionale Transzorb besonders kleiner 
Bauform geeignet.

: Bearbeitet durch User
von Neuer (Gast)


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Danke Klass,
sehr ausfühlich.

Und wie sieht es aus mit Z-Dioden?

von Neuer (Gast)


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Neuer schrieb:
> Danke Klaas,
> sehr ausfühlich.
>
> Und wie sieht es aus mit Z-Dioden?

von Falk B. (falk)


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@ Neuer (Gast)

>den wesentlichen unterschied zwischen TVS-Diode und Z-Diode hab ich
>verstanden.

Wirklich? Wie lautet er?

>Wer ist aber schneller von den beiden
>z.B
>ein TVs-Diode ist parallel zur Z-Diode geschaltet.

Sowas macht man so oder so nicht, weil das nicht symetrisch wird. Wenn, 
dann hat man da noch ein Längselement, sei es eine Drossel oder ein 
Widerstand.
Dann fänkt das starke, potentiell langsamere Bauteil am Eingang den 
Großteil der Energie ab, während das schnelle, aber schwächere Bauteil 
solange schützt, bis das langsame Schutzelement greift.

>Ist die TVS-Diode schneller und Leitet es ab?

Wahrscheinlich schon, wenn die Anschlußinduktivität nicht zu hoch ist 
(Layout).

von oszi40 (Gast)


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Z-Dioden sin hochlegierte Dioden, die dadurch eher einen Durchbruch 
haben. Wenn Deine 10 mA Z-Diode jedoch eine niedrigere Spannung als die 
TVS hat, wird sie früher ansprechen und mehr Leistung abbekommen. Ob sie 
das verträgt weiß Dein Datenblatt.

von Neuer (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Sowas macht man so oder so nicht, weil das nicht symetrisch wird. Wenn,
> dann hat man da noch ein Längselement, sei es eine Drossel oder ein
> Widerstand.
> Dann fänkt das starke, potentiell langsamere Bauteil am Eingang den
> Großteil der Energie ab, während das schnelle, aber schwächere Bauteil
> solange schützt, bis das langsame Schutzelement greift.
Ja ,an  so was habe ich auch gedacht.
Wenn man weißt dass am Eingang   bei 2kV Spannung mit max. Strom von 
100mA  anliegen kann.
Dann kann die Tvs-Diode den ersten Impuls  übernehmen und die 
Überspannung auf die Klemmspannung runterregeln.Nemen wir an der 
Durchbuch erfolgt bei 11V. Danach wird die Z-Diode wirksamm mit einem 
Durchbruch bei 12 V.
So leitet dann die Z-Diode und die restliche Spannung fällt dann an den 
Begrenzungswiderstand der Quelle. die TVS-Diode ist zwar hin aber die 
Ausgangspannung stabil.
Natürlich dawischen ist eine Drossel.



Könnte es so funktionieren?

von Falk B. (falk)


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@ Neuer (Gast)

>Wenn man weißt dass am Eingang   bei 2kV Spannung mit max. Strom von
>100mA  anliegen kann.

Klingt nach HV-Netzteil.

>Dann kann die Tvs-Diode den ersten Impuls  übernehmen und die
>Überspannung auf die Klemmspannung runterregeln.

Da wird nichts geregelt, die TVS klemmt / begrenzt die Spannung.

>Nemen wir an der
>Durchbuch erfolgt bei 11V. Danach wird die Z-Diode wirksamm mit einem
>Durchbruch bei 12 V.

Wozu?

>So leitet dann die Z-Diode

Nö. Wenn dein TVS schon bei 11V den Strom trägt, was soll da die Z-Diode 
paralle bei 12V machen?

> und die restliche Spannung fällt dann an den
>Begrenzungswiderstand der Quelle. die TVS-Diode ist zwar hin aber die
>Ausgangspannung stabil.

???

>Natürlich dawischen ist eine Drossel.

Mach einen Schaltplan, darübe kann man reden. SOlche Lyrik ist sinnlos, 
erst recht, wenn so kleine Nebensächlichkeiten wie die Längsdrossel im 
letzten Satz stehen!

>Könnte es so funktionieren?

Sag, was INSGESAMT rauskommen soll. Siehe Netiquette.

von Neuer (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
>>Dann kann die Tvs-Diode den ersten Impuls  übernehmen und die
>>Überspannung auf die Klemmspannung runterregeln.
>
> Da wird nichts geregelt, die TVS klemmt / begrenzt die Spannung.

'geregelt' war vielleicht nicht das richtige Wort..
Aber ich meinte es.
so oder so es bleibt doch die geklemmte Spannung am Ausgang richtig?

Schaltung:

o---------------------[Drossel]--------------omax 25V
2kV           |                      |
           Z-diode                TVS-Diode
              |                      |
o--------------------------------------------oGND
GND

von Falk B. (falk)


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@ Neuer (Gast)

>so oder so es bleibt doch die geklemmte Spannung am Ausgang richtig?

>Schaltung:

>o---------------------[Drossel]--------------omax 25V
>2kV           |                      |
>           Z-diode                TVS-Diode
>              |                      |
>o--------------------------------------------oGND
>GND

Z-Diode und TVS sind vertauscht!

Aber ich wiederhole mich.

Sag, was INSGESAMT rauskommen soll. Siehe Netiquette.

von Neuer (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Z-Diode und TVS sind vertauscht!

verstehe ich nicht wieso ist das falsch?
Es kommt ein Überspannungsimpuls, der wird von TVS-Diode geklemmt auf 
z.b 23 Volt. Also es liegt jetzt eine Spannung von 23 Volt an der 
Z-Diode an.
Da durchbriuchspannung der Z-Diode bei 12 Volt ist, wird sie leitend und 
begrenzt die Spannung auf 12 Volt und entlasstet die TVS-Diode.
Verstehe ich nicht wieso ist das falsch...

von oszi40 (Gast)


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Ein Opferwiderstand vorn wäre auch nicht schlecht, falls Deine Dioden zu 
flüssigem Silizium geworden sind. Ohne die wahre Schaltung zu kennen ist 
es jedoch Kaffeesatzleserei.

von Neuer (Gast)


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----------------------------[Drossel]--------------o o-----
|                   |                      |              |
Quelle           Z-diode                TVS-Diode        Last
|                   |                      |              |
---------------------------------------------------o o-----

Spannnungsquelle: bis zu 2kV, Strom ist begrenzt auf  0,1A
Sprich mehr als 0,1A kann die Quelle nicht liefern.
Quelle besitzt schon ein Begrenzungswiderstand
Z-Diode: Uz=12V
TVS-Diode: Uz=11V ,Uklemm= 23V
Eine Last benötigt Spannung zwischen 2 und 10V
maximal kann aber 25 Volt vertragen


So?

von oszi40 (Gast)


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Der Vorwiderstand zur Strombegrenzung ist also weiter links und die TVS 
soll die "Lebensversicherung" sein.

Neuer schrieb:
> --R--------------------------[Drossel]--------------o o-----
>    |                |                      |              |
> Quelle           Z-diode                TVS-Diode        Last
>    |                |                      |              |
> ---------------------------------------------------o o-----

Theoretisch könnte ich mir vorstellen, daß diese Reihenfolge möglich 
wäre. Es fragt sich nur, ob die Kurven der Bauteile Deinen Wünschen 
entsprechen. Nimm ein geeignetes Labornetzteil und teste es.

von Kurt B. (kurt-b)


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oszi40 schrieb:
> Der Vorwiderstand zur Strombegrenzung ist also weiter links und
> die TVS
> soll die "Lebensversicherung" sein.
>
> Neuer schrieb:
>> --R--------------------------[Drossel]--------------o o-----
>>    |                |                      |              |
>> Quelle           Z-diode                TVS-Diode        Last
>>    |                |                      |              |
>> ---------------------------------------------------o o-----
>
> Theoretisch könnte ich mir vorstellen, daß diese Reihenfolge möglich
> wäre. Es fragt sich nur, ob die Kurven der Bauteile Deinen Wünschen
> entsprechen. Nimm ein geeignetes Labornetzteil und teste es.


Theoretisch schauts in etwas so aus:

Ausgegangen wird von einem Impuls, einem Spannungspeak, der schnell 
ansteigt und langsam abfällt.

Da normalerweise die Bauelemente die die Leistung des Pulses vertragen 
langsam sind, erst nachdem sich schon eine beträchtliche Spannung 
aufgebaut hat (siehe Gasableiter), eingreifen, ist es notwendig ein 
-schnelles- Bauelement zu verwenden dass solange eingreift bis der 
grosse Bruder aufgewacht ist und alles übernimmt.

Der -Kleine- muss in der Lage sein einen Teil des Pulses, die schnelle 
Anstiegsflanke, zu -fressen- und solange zu leben bis der grosse Bruder 
hinlangt.

Damit der Grosse auch was abbekommt muss verhindert werden dass der 
kleine alles wegnimmt, darum die Drossel/Widerstand zwischen den beiden.

Die Drossel begrenzt den Strom für den Kleinen (damits diesen nicht 
zerreisst) und lässt für den Grossen die Spannung ansteigen damit der 
sich genötigt fühlt überhaupt zu agieren.

Soweit die Theorie, die Praxis ist meisst vielfältiger.


Kurt

: Bearbeitet durch User
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