Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ADC Messung: Vin bis 28V ohne Signal zu belasten


von NickNack (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte vier Analoge Spannung bis ca. 28V mit dem ADC des 
Atmega1284(int. Vref=2,56V) messen können ohne dabei das zu messende 
Signal zu belasten/verfälschen.

Als Versorgungsspannung für einen OPV(z.B.MCP 604) habe ich allerdings 
nur 5V/GND zur Verfügung.

Wie realisiere ich dies am besten?

Gruß
NickNack

von Eumel (Gast)


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NickNack schrieb:
> ohne dabei das zu messende
> Signal zu belasten/verfälschen.


Geht nicht, du kannst es nur möglichst wenig verfälschen. Wie stark 
kannst du das Signal denn belasten?

von Peter II (Gast)


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NickNack schrieb:
> ohne dabei das zu messende
> Signal zu belasten/verfälschen.

geht nicht. Ohne Last kann man nicht messen. Also musst du erst mal 
festlegen wie hoch die Last maximal sein darf.

von NickNack (Gast)


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@Eumel / @Peter II

Da die Signal-Quelle variiert, soll die Belsatung des Signals einfach 
möglichst gering ausfallen...eine mögliche Signalquelle ist z.B. ein 
50kOhm Poti, dessen "Stellung" gemessen werden soll.

von Falk B. (falk)


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@ NickNack (Gast)

>Da die Signal-Quelle variiert, soll die Belsatung des Signals einfach
>möglichst gering ausfallen

Das klingt schon anders.

>...eine mögliche Signalquelle ist z.B. ein
>50kOhm Poti, dessen "Stellung" gemessen werden soll.

Die meisten Multimeter haben 10MOhm Eingangswiderstand, das ist für 
viele Messungen hochohmig genug. Also bau dir einen Spannungsteiler 
mit 10MOhm.

von Eumel (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Die meisten Multimeter haben 10MOhm Eingangswiderstand, das ist für
> viele Messungen hochohmig genug. Also bau dir einen Spannungsteiler
> mit 10MOhm.

Ist schon richtig aber er will dich den ADC des ATEMGA1284 benutzen. Da 
liegt der Eingangswiderstand deutlich niedriger. Ich habe irgendwas von 
200kOhm im Kopf.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Eher 10-20 kOhm für eine schnelle Messung. Siehe Datenblatt.

Also hochohmiger Spannungsteiler plus OP (hier dann bevorzugt 
Rail-to-Rail) als Buffer für den ADC.

: Bearbeitet durch User
von Patrick B. (patricck)


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Wenn eh schon ein OP her muss, kann man doch eigentlich einen 
Impedanzwandler vorschalten umd das Signal nur minimalst zu belasten. 
Dahinter können dann auch widerstandswerte aus der grabbelkiste 
eingesetzt werden...

von Dieter W. (dds5)


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Patrick Berninghaus schrieb:
> ... kann man doch eigentlich einen Impedanzwandler vorschalten ...

Ein Impedanzwandler für 28V benötigt auch eine Versorgung mit 
mindestens 28V, der TO hat aber nur 5V zur Verfügung.

von malma (Gast)


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Theoretisch könntest Du einen Spannungsteiler z.B: 10:1 bauen mit einem 
endlichen Innenwiderstand. Sagen wir 900k/100k, also 1Meg.
Der Innenwiderstand verfälscht natürlich Dein Ergebnis.
Jetzt könnte man zusätzlich einen 1Meg parallel schalten und damit 
könnte man den Fehler kompensieren. Der ADC Fehler ist dann halt 2x 
drin.

von malma (Gast)


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bzw wenn Du die Impedanz kennst, kannst es natürlich einfach rausrechnen

von Jim M. (turboj)


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Dieter Werner schrieb:
> Ein Impedanzwandler für 28V benötigt auch eine Versorgung mit
> mindestens 28V, der TO hat aber nur 5V zur Verfügung.

Die Idee ist den (hochohmigen) Spannungsteiler vor den 
Impendanzwandler zu packen.

von Jim (Gast)


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jo, damit geht extrem einfach z.B. TS912 in nen sehr hochohmiger 
Singlesupply OP Amp
DA gehst Du dann mit 10MOHm oder mehr drauf da kannst Du dann bei noch 
höheren Werten auch TAgelang die Ruhespannugn einen 1µf 
Folienkondensators beobachten :-)

von NickNack (Gast)


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ok, dann wäre dies geklärt, führt mich aber zu einer weiteren 
Aufgabenstellung:

Ich möchte den Messbereich in 3 Stufen umschalten können:
0-5V  0-12V  0-24V

Dazu habe ich folgenden Beitrag am ende des Threads gefunden:
Beitrag "Messsystem Eingangsbeschaltung - ADC + variabler OP"

Wie kann ich eine solche Umschaltung möglichst simpel für die VIER 
analogen Eingänge(jeder für sich) umsetzen?

Gruß
NickNack

von Reinhard Kern (Gast)


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NickNack schrieb:
> Wie kann ich eine solche Umschaltung möglichst simpel für die VIER
> analogen Eingänge(jeder für sich) umsetzen?

Mit einem analogen Multiplexer plus einer Schutzschaltung, die 
verhindert dass mehr als die zulässige Spannung anliegen kann.

Gruss Reinhard

von Joachim (Gast)


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NickNack schrieb:

> Ich möchte den Messbereich in 3 Stufen umschalten können:
> 0-5V  0-12V  0-24V

> Wie kann ich eine solche Umschaltung möglichst simpel für die VIER
> analogen Eingänge(jeder für sich) umsetzen?

Den unteren Widerstand des Spannungsteilers einfach mit einem Portpin 
schalten: wahlweise Ausgang und Low oder Eingang.

Der Atmel hat ja schon Schutzdioden, die IIRC 0,5 mA können.

Gruß

von NickNack (Gast)


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Joachim schrieb:
> Den unteren Widerstand des Spannungsteilers einfach mit einem Portpin
> schalten: wahlweise Ausgang und Low oder Eingang.

Da der Spannungsteiler vor dem OPV kommen muss und ich mich für einen 
Eingangswiderstand von 1Mohm entschieden habe, verfälscht da dein 
avr-EINGANGSwiderstand nicht das Ergebnis?

von Joachim (Gast)


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NickNack schrieb:
> Joachim schrieb:
>> Den unteren Widerstand des Spannungsteilers einfach mit einem Portpin
>> schalten: wahlweise Ausgang und Low oder Eingang.
>
> Da der Spannungsteiler vor dem OPV kommen muss und ich mich für einen
> Eingangswiderstand von 1Mohm entschieden habe, verfälscht da dein
> avr-EINGANGSwiderstand nicht das Ergebnis?


Hab gerade mal in einem Datenblatt für einen ATMega geschaut. Dort steht 
nur ein Max.-Wert für Input Leakage Current für -40 °C ... +85 °C, doch 
dieser Wert beträgt 1 µA, was natürlich schon recht viel wäre.

Also ginge das seriöserweise wohl nicht, auch wenn der Wert bei 
Raumtemperatur deutlich niedriger sein dürfte. Also NFet oder 
Analogschalter mit geringem Leakage verwenden. Im Zweifel, wenns 
wirklich "genau" sein muß, geht wohl nur ein (Reed-)Relais.

Gruß

von NickNack (Gast)


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Kann ich hierfür einen simplen npn-Transistor im sot23 Gehäuse nehmen?
z.B.
http://www.nxp.com/documents/data_sheet/BC849_BC850.pdf

von Reinhard Kern (Gast)


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NickNack schrieb:
> Kann ich hierfür einen simplen npn-Transistor im sot23 Gehäuse nehmen?

Nein, bipolare Transistoren sind für sowas völlig ungeeignet, da sie 
eine deutliche C-E-Durchlassspannung aufweisen, also alles andere als 
niederohmig mit GND verbinden. MOSFET geht, wenn sowohl On-Widerstand 
als auch Leckstrom zum Spannungsteiler passen, d.h. den Faktor nicht 
verfälschen.

Gruss Reinhard

von NickNack (Gast)


Angehängte Dateien:

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Reinhard Kern schrieb:
> MOSFET geht, wenn sowohl On-Widerstand
> als auch Leckstrom zum Spannungsteiler passen, d.h. den Faktor nicht
> verfälschen.

Mit Mosfets habe ich noch keine Erfahrungswerte.
Für ein Beispiel mit entsprechendem Rechenweg würde ich mich freuen.
Gibt es denn bessere Alternativen zum Mosfet, die möglichst im 
Platzverbrauch vergleichbar sind?

Im Anhang die bisherigen Pläne :)

von anton (Gast)


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Jim Meba schrieb:
> Dieter Werner schrieb:
>> Ein Impedanzwandler für 28V benötigt auch eine Versorgung mit
>> mindestens 28V, der TO hat aber nur 5V zur Verfügung.
>
> Die Idee ist den (hochohmigen) Spannungsteiler vor den
> Impendanzwandler zu packen.

Was spricht denn eigentlich dagegen, die 5V über einen StepUp auf ca. 
30V zu bringen und den Spgteiler dann hinter den Impedanzwandler zu 
setzen? Hat doch den Vorteil, dass das Eingangssignal nur mit dem 
Eingangswiderstand des OpAmp belastet wird.

von Udo S. (urschmitt)


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anton schrieb:
> Was spricht denn eigentlich dagegen, die 5V über einen StepUp auf ca.
> 30V zu bringen und den Spgteiler dann hinter den Impedanzwandler zu
> setzen? Hat doch den Vorteil, dass das Eingangssignal nur mit dem
> Eingangswiderstand des OpAmp belastet wird.

Daß du einen RailToRail Op brauchst der 30V Versorgung kann.
Besser du versorgst den OP mit -3 und +32V. Der muss dann bis an 3V an 
die pos. und neg. Rail können.
Dann bräuchtest du +32V und zusätzlich -3V.

Also wo ist das Problem mit einem 10M Spannungsteiler und einem 5V 
RailToRail OP.

von Ulrich (Gast)


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Es gibt auch kleine MOSFETs - etwa im SOT23 oder ggf. auch 2 Stück im 
SO8 Gehäuse. Damit ließe sich der hochohmige Spannungsteiler umschalten. 
Auch hier begrenzen ggf. Leckströme das ganze. Bei Raumtemperatur wohl 
noch OK, aber wenn es heiß werden darf wird es so schwer.

Als Alternative könnte man auch erst einmal maximal runter teilen und 
dann hinter dem OP wenn nötig verstärken. Immerhin sind die 
Anforderungen mit nur 10 Bit für den internen AD nicht so hoch und 
zwischen dem 24 V und 5 V Bereich ist nicht mal ein Faktor 5. Es könnte 
dabei einfacher sein einen externen MUX zu nutzen, und dafür nur einen 
variablen Verstärker zu nutzen - ggf. sogar einfacher einen externen AD 
mit 12 Bit Auflösung um eine Vergleichbar Auflösung auch ohne 
Umschaltung zu erhalten.

von Joachim (Gast)


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NickNack schrieb:

> ich möchte vier Analoge Spannung bis ca. 28V mit dem ADC des
> Atmega1284(int. Vref=2,56V) messen können ohne dabei das zu messende
> Signal zu belasten/verfälschen.

Ev. wäre es sinnvoll, wenn Du etwas über die Genauigkeitsanforderungen 
und Rahmenbediungungen schreibst.

Auch die Schutzdioden haben Leckströme. Hier sollen sich JFets als Diode 
geschaltet gut eignen.

Der TS912 verlangt:
"The magnitude of input and output voltages must never exceed VCC
+ +0.3V."

Deine Schutzschaltung müsste also etwas aufwendiger sein. Diode (oder 
JFet) geht nicht an 5 V sondern bspw. an 3..4 V; sei es durch 
Spannungsteiler oder Zenerdiode bereitgestellt und mit 100 nF 
abgeblockt.

Der TS912 geht auch bei einer Belastung von 10 k nicht an die untere 
Rail sondern nur bis +50 mV.

Gruß

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