Forum: Platinen Crimplösung für Platinenmontage


von Wolfgang H. (frickelkram)


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Hi,
im Moment habe ich ein Problem mit dem Anlöten von Kabeln für eine 
Kleinserie von 30 Geräten.
Das System ist so geplant, das folgendes Kabel auf einer Platine 
eingelötet werden soll;
http://www.reichelt.de/Modular-Fernmeldeleitung/MPFK-6W-5/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=12739&GROUPID=3331&artnr=MPFK+6W-5
Die Entscheidung war leider nicht so gut, weil sich die Litze kaum löten 
lässt. Es werden nur sehr wenige Adern in einer Litze verwendet und 
diese Adern lassen sich nicht gut löten und brechen schnell.
Das Kabel ist für Crimp-Montage gedacht und nicht zum Löten.
Meine Idee ist nun die Enden per crimp auf der Platine zu befestigen, 
entweder;
 - durch Crimp-Klemmen mit 2,54mm Abstand
 - durch Aderendhülsen (0,127mm), die dann eingelötet werden
Crimp-Klemmen zum Einlöten in Platinen und so dünne Litzen finde ich, 
auch nach längerem Suchen im Netz, nicht. Vielleicht kann mich jemand 
mit geeigneten Suchbegriffen auf die richtige Fährte leiten?
Aderendhülsen mit 0,127mm Querschnitt finde ich nicht. Die kleinsten 
starten bei 0,25mm, gebräuchlicher sind 0,5mm. Kennt jemand von Euch 
eine Quelle für diese kleinen Hülsen? Macht es überhaupt Sinn das Thema 
so an zugehen oder gibt es eine besseren Lösungansatz?
Leider ist das Konzept schon fertig, die Platinen, die Gehäuse ... alles 
steht. Viel Platz ist in dem Gehäuse nicht. Große Klemmenblöcke helfen 
mir da nicht weiter ...

: Verschoben durch Admin
von hk_book (Gast)


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von Wolfgang H. (frickelkram)


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Hallo,

Danke für den Hinweis, schau ich mir mal an.

hk_book schrieb:
> AE-Hülsen gibt es auch für 0,14mm²:
...
> Das wird aber ein ziemlicher Fummelkram...

ja, im Moment ist die Löterei aber auch total nervig und auf das 
Ergebnis kann ich mich auch nicht verlassen. Wenn man die Litzen lötet 
überziehen sich die Adern zum Teil mit einer hartnäckigen Oxidschicht, 
welche eine vernünftige Verbindung fast unmöglich macht.

von Patrick C. (pcrom)


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von Wolfgang H. (frickelkram)


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Hallo Patrick,

Patrick C. schrieb:
> Vielleicht koenen die benutzt werden in combination mit :
> 
http://www.reichelt.de/Micro-Match-Connectors/MPE-372-1-008/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=120051&GROUPID=5214&artnr=MPE+372-1-008

gute Idee, leider ist auf der Platine eine (einzelige) Reihe mit 2,54mm 
Abstand vorgesehen. Die Micro-Match Verbinder besitzen aber zwei 
versetzte Reihen. Allerdings könnte ich ja auch versuchen das Problem 
mit Micro-Match Verbindern im 1,27mm Raster zu löschen bei dem ich nur 
jeden zweiten Pin benutze ... scheint mir aber auch eine große Fummelei 
zu werden.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang H. (frickelkram)


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Die Micro-Match Verbinder würden mechanisch passen. Ob die 
Schneidkontakte für mein Kabel geeignet sind muss ich wohl ausprobieren. 
Flachbandkabel hat pro Litze mehr Adern als das von mir verwendete 
Telefonkabel. Es kann sein das die Litze heraus rutscht, oder das sie 
bei der Montage abgetrennt wird.

von Klaus I. (klauspi)


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Vermutlich lassen sich die männlichen "Dupont"-Verbinder nicht mit so 
kleinen Querschnitten ordentlich crimpen, oder? (Sorry, habe da zu wenig 
Erfahrung um soetwas zu beurteilen)

z.B. http://www.ebay.de/itm/121148382255

Glückauf!
Klaus

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Hallo Klaus,

Klaus I. schrieb:
> Vermutlich lassen sich die männlichen "Dupont"-Verbinder nicht mit so
> kleinen Querschnitten ordentlich crimpen, oder? (Sorry, habe da zu wenig
...
> Klaus

Wenn ich das richtig verstehe crimpt man bei den Verbindern zwei mal. 
Ein mal die isolierte Litze und dann noch einmal die blanke Litze. Damit 
hat man einen stabilen Verbinder, der aber oben aus der Platine heraus 
ragt. In meinem Fall kann das zu Kurzschlüssen führen. Um das zu 
vermeiden müsste ich noch einmal einen dünnen Schrumpflauch drüber 
ziehen ... das wir dann noch mehr Aufwand.

Im Moment tendiere ich zu den Aderendhülsen. Die Litzen muss ich so oder 
so irgendwie hinein fummeln. Ich vermute das ist einfacher bei den 
Aderendhülsen als bei den Micro-Match Verbindern möglich.

von mmerten (Gast)


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Dies wäre auch eine Lösung:
http://pancon.de/html/serie_-_series_100.html

von Tom (Gast)


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Wolfgang Heinemann schrieb:
> Leider ist das Konzept schon fertig, die Platinen, die Gehäuse ... alles
> steht.

Ist das verlinkte unbrauchbare Kabel auch gottgegeben (oder schon fest 
einbetoniert)? 6polige lötbare Leitungen gibt es reichlich.

von Nachtaktiver (Gast)


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Wahrscheinlich wirst du für so kleine Querschnitte keine Aderendhülsen 
finden, da bei diesen Größen sich keine Sinnvolle Ergebnisse erzielen 
lassen.


(Aber vielleicht gibt es auch spezielle Zangen welche für solche 
Querschnitte geeignet sind)

von Klaus I. (klauspi)


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Wolfgang Heinemann schrieb:

> Wenn ich das richtig verstehe crimpt man bei den Verbindern zwei mal.
> Ein mal die isolierte Litze und dann noch einmal die blanke Litze.

Das sind die Verbinder, wie am PC am Motherboard (nur halt als männliche 
Ausführung). Ich bin mir nur nicht sicher ob Deine dünne Litzen damit 
wirklich gecrimpt werden können.


> hat man einen stabilen Verbinder, der aber oben aus der Platine heraus
> ragt. In meinem Fall kann das zu Kurzschlüssen führen. Um das zu
> vermeiden müsste ich noch einmal einen dünnen Schrumpflauch drüber
> ziehen ... das wir dann noch mehr Aufwand.

Das mit aus der Platine herausragen kann ich mir nicht vorstellen, diese 
Dupont-Kontakte kann man ja in das passende Steckergehäuse einführen. 
Und nach einem kurzem Klick, sind die auch halbwegs fest und isoliert.
Und man kann vermutlich auch die männlichen Dupont-Stecker mit so einem 
Stecker-Gehäuse fixieren, und zur Not auch einlöten.

> Im Moment tendiere ich zu den Aderendhülsen. Die Litzen muss ich so oder
> so irgendwie hinein fummeln. Ich vermute das ist einfacher bei den
> Aderendhülsen als bei den Micro-Match Verbindern möglich.

Ist vermutlich deutlich billiger, man muss halt mehr auf die Isolation 
achten. Insgesamt ist der Vorschlag mit Adernendhülsen in meinen Augen 
vielversprechender. Da ich aber nicht Deinen Wissenstand haben kann, 
weisse ich nochmal auf die Option mit den männlichen Dupont-Crimp Enden 
hin.

Wäre ich jetzt noch persönlich betroffen, würde ich als nächstes den 
Pollin-Katalog durchstobern. Manchmal (aber sehr selten) hat man da 
einen richtigen Glückstreffer.

Sorry, dass ich Dir nicht weiterhelfen konnte.

von Reinhard Kern (Gast)


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Nachtaktiver schrieb:
> Wahrscheinlich wirst du für so kleine Querschnitte keine Aderendhülsen
> finden, da bei diesen Größen sich keine Sinnvolle Ergebnisse erzielen
> lassen.
>
> (Aber vielleicht gibt es auch spezielle Zangen welche für solche
> Querschnitte geeignet sind)

passende gibt es nicht, aber man kann die kleinsten auch ohne 
Spezialwerkzeug verwenden - ich presse sie 3mal zusammen (mit einer 
einfachen Zange für Aderendhülsen) und drehe die Hülse dazwischen um 120 
Grad, das geht ganz fix und die Hülse hält einwandfrei, den Rest 
erledigt das Anziehen der Schrauben.

Zum Löten sind Aderendhülsen aber nicht ausgelegt, weil man ev. nur die 
Hülse mit der LP verlötet, aber nicht den Draht in der Hülse. Das ist 
recht unzuverlässig.

Gruss Reinhard

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Wolfgang Heinemann schrieb:
> im Moment habe ich ein Problem mit dem Anlöten von Kabeln für eine
> Kleinserie von 30 Geräten.

Ab 0,2mm² haben Wago und Phoenix ein sehr nettes Angebot. Wenn du Draht 
genommen hättest, wäre auch noch LSA eine Möglichkeit.
Aber 0,12mm² Litze ist schon kritisch. Muss das Ergebnis zugelassen sein 
oder nur irgendwie funktionieren?

Max

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Hallo zusammen,

danke für die vielen Antworten.

@Tom: Das Kabel wird auf der anderen Seite auf einen RJ12 Stecker 
gecrimpt. Es ist für den Anschluss eines Telefonhörers gedacht, darum 
bin ich schon recht stark auf dieses Kabel festgelegt.

@Klaus: mir hilft hier jeder Kommentar bei der Lösungsfindung. Natürlich 
habe ich mir schon meine Gedanken gemacht, zweifle aber auch an der 
Machbarkeit der verschiedenen Ansätze.

@Reinhard: da es wohl keine Hülsen für die Litzen gibt und die 
mechanisch recht instabil sind, glaube ich auch das es kaum halten wird 
wenn man die kleinsten, verfügbaren Hülsen (0,14 mm) nimmt. Ich vermute 
mal das nicht alle Drähte der Litze mechanisch gehalten werden und darum 
das Ganze wohl sehr unzuverlässig sein wird. Meine Idee war allerdings 
schon das die Hülse die Litze fest hält und dann die Hülse eingelötet 
wird. Mir käme es dabei nicht darauf an den Draht in der Hülse zu 
verlöten, dann könnte ich sie gleich in die Platine löten ...

@Max: eine Zulassung brauche ich für das Ganze nicht, aber es sollte 
schon halbwegs zuverlässig sein. Wenn nur ein Draht der Litze sicher in 
der Hülse sitzt und der Rest nur "irgendwie" da drin steckt, bringt mich 
das nicht weiter ...

Tja, was lernen wir daraus ... solches Kabel nie einlöten wollen!
Wenn ich so etwas noch einmal machen muss werde ich Quetschverbinder mit 
den passenden Kabeln einplanen.
Das mit den Aderendhülsen werde ich zwar ausprobieren, gehe aber jetzt 
mal davon aus das ich die Teile irgendwie zusammen löten muss.
Inzwischen habe ich schon 20 von den Teilen gebaut (fast Halbzeit), der 
Rest wird dann auch noch funktionieren.

Dieses Projekt verbuche ich mal unter "Erfahrung" und danke Euch allen 
für die Hinweise!

von ... (Gast)


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Wolfgang Heinemann schrieb:
> Das System ist so geplant, das folgendes Kabel auf einer Platine
> eingelötet werden soll;
> 
http://www.reichelt.de/Modular-Fernmeldeleitung/MPFK-6W-5/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=12739&GROUPID=3331&artnr=MPFK+6W-5
> Die Entscheidung war leider nicht so gut, weil sich die Litze kaum löten
> lässt. Es werden nur sehr wenige Adern in einer Litze verwendet und
> diese Adern lassen sich nicht gut löten und brechen schnell.

Also ich verwende diese Leitung in 4-poliger Ausführung auch. Die Adern 
sind keine Kupferadern, sondern Eisendraht, der hauchverkupfert ist. 
Kannst du mit einem Magneten testen.
Ich löte die allerdings auch auf eine Leiterplatte und habe keine 
Probleme damit.
Du solltest auf die Löttemperatur achten. Deshalb benutze ich verbleites 
Lot dafür und eine möglichst niedrige Löttemperatur.

Die gelöteten Adern sollten aber nicht übermäßig mechanisch belastet 
werden, deshalb auf jeden Fall eine Zugentlastung vorsehen.

von Wolfgang H. (frickelkram)


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... schrieb:
> Wolfgang Heinemann schrieb:
...
>
> Also ich verwende diese Leitung in 4-poliger Ausführung auch. Die Adern
> sind keine Kupferadern, sondern Eisendraht, der hauchverkupfert ist.
> Kannst du mit einem Magneten testen.

In dem selben Projekt verwende ich auch die 4-Adrigen von Reichelt. Die 
lassen sich gut löten! Die Drähte sind zwar brüchig, aber wenn man nicht 
zu grob damit umgeht funktioniert das problemlos. Ärger macht mir nur 
das 6-polige.

> Ich löte die allerdings auch auf eine Leiterplatte und habe keine
> Probleme damit.
> Du solltest auf die Löttemperatur achten. Deshalb benutze ich verbleites
> Lot dafür und eine möglichst niedrige Löttemperatur.

Mit der Löttemperatur habe ich auch schon experimentiert. Im Moment löte 
ich verbleit mit ca. 370 Grad Celsius (Weller WSD81). Ich werde aber mal 
versuche noch weiter runter zu gehen. Inzwischen fällt mir auch auf das 
der braune Draht den meisten ärger macht (statistisch gesehen).

Habe ich da eine "faule" Serie vom Kabel erwischt, bei der irgend ein 
zusätzlicher "Stoff" unter der Isolierung steckt ???
Das Kabel ist tatsächlich genau das von Reihelt MPFK 6W-5 (5 Meter).
Das 4-Adrige ist auf der 100 Meter Rolle.

> Die gelöteten Adern sollten aber nicht übermäßig mechanisch belastet
> werden, deshalb auf jeden Fall eine Zugentlastung vorsehen.

Eine Zugentlastung ist drin. Bei den ersten "Lötversuchen" habe ich noch 
viel am Kabel gewackelt, mit dem Ergebnis das die Adern abgebrochen 
sind. Inzwischen bewege ich die Kabel kaum noch und habe mit dem 
Abbrechen auch keine Probleme mehr. Belasten darf man die Kabel nicht!

von ... (Gast)


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370°C ist viel zu hoch. Wenn du was Einstellbares hast, fang mit einer 
Temperatur an, bei der das Lot gerade eben flüssig wird.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Wolfgang Heinemann schrieb:
> @Tom: Das Kabel wird auf der anderen Seite auf einen RJ12 Stecker
> gecrimpt. Es ist für den Anschluss eines Telefonhörers gedacht, darum
> bin ich schon recht stark auf dieses Kabel festgelegt.

Warum baust du dann nicht einfach eine RJ12-Buchse ein?

Max

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Hallo Max,

Max G. schrieb:
> Wolfgang Heinemann schrieb:
...
> Warum baust du dann nicht einfach eine RJ12-Buchse ein?

das hätte ich mal besser getan. Inzwischen sind aber Platinen gemacht, 
das Gehäuse fest gelegt und die Ausbrüche in den Gehäusen drin. Es ist 
simpel zu spät um noch einmal alles umzuwerfen.
Beim nächsten Projekt werde ich so eine Situation vermeiden.

Inzwischen habe ich mal einen Magneten an das Kabel gehalten, es ist 
nicht ferromagnetisch, selbst kleine Litzenstücke werden vom Magnete 
nicht angezogen. Vom Verhalten beim Löten kann ich mir trotzdem 
vorstellen das es ein "low cost" Metall ist welches nur mit Kupfer 
galvanisiert wurde. Die Kabel kosten ja auch nicht viel, für den Preis 
kann da nicht viel Kupfer drin sein. Ich löte nachher mal mit geringer 
Temperatur, um die Kupferschicht nicht zu beschädigen, mal sehen ob das 
besser funktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Stephan (Gast)


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etwas unsauber aber wenn die Litze zu dünn ist, biege sie einfach um so 
das die Litze auf der Isolation liegt und stecke beides in die Hülse.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Wolfgang Heinemann schrieb:
> Inzwischen sind aber Platinen gemacht,
> das Gehäuse fest gelegt und die Ausbrüche in den Gehäusen drin.

Manchmal hat man einfach verloren.

Aber ich denke, jeder einigermaßen ernsthafte Entwickler hat einige 
derartige Leichen im Keller. Ich sag nur Fädeldreaht im C-Muster.

Max

von mirco (Gast)


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Hallo,
evtl. stiftkabelschuhe 0,1-0,5qmm?! Noch nicht ausprobiert und genauer 
studiert...
http://www.luconda.com/artikeldetails/27/40/02/2367204-1-Klauke-704.html

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