Hallo, ich baue gerade einen Gitarrenverstärker (Noisy Cricket - www.beavisaudio.com/projects/NoisyCricket/ ) mit einem angeschlossenen 8Ohm Lautsprecher. Ich habe die Schaltung mit einer 9V Batterie betrieben. Da funktioniert sie sehr gut. Allerdings möchte ich mich nicht ständig mit Batterien rumschlagen und hab mir deshalb ein 9V Schaltnetzteil besorgt. Wenn ich dieses anschliesse bekomme ich ein vom Laustärkepoti abhäniges Brummen welches fast verschwindet wenn ich die Gitarrensaiten anfasse oder sonstwo die Masse berühre. Ich habe schon andere Schaltnetzteile versucht, einen Spannungsregler eingebaut mit fetten Kondensatoren, hat alles nix gebracht. (auch ohne zusätzliche Siebung/Glättung sieht das Netzteil auf dem Oszi akzeptabel gut aus.) Scheint ja auch eher ein Erdungsproblem zu sein: Wenn ich die Erde der Steckdose an die Masse der Schaltung führe ist das Problem komplett weg. Allerdings möchte ich nun auch nicht immer ein zusätzliches Erdungskabel anschliessen müssen. Warum klappt es mit der Batterie auch ohne Erdungskabel? Was kann ich machen damit ich nur mein Schaltnetzteil anschliessen muss? Muss ich auf einen bestimmten Typ von Netzteil achten? Die Schaltung ist übrigens auf einem Schaltungsbrett aufgebaut und ich habe auf einen sauberen Aufbau und kurze Signalwege geachtet. Vielen Dank für eure Hilfe!
Peter J. schrieb: > Scheint ja auch eher ein Erdungsproblem zu sein: Wenn ich die Erde der > Steckdose an die Masse der Schaltung führe ist das Problem komplett weg. Du hast es ja schon selber gesehen - schuld ist die fehlende Erdung. Nicht umsonst haben selbst kleine Übungsverstärker ein richtiges Netzkabel mit Schukostecker. Besorge dir also ein richtiges geerdetes Netzteil (auch für die eigene Gesundheit) und die Probleme lösen sich in Nichts auf. Schuld daran ist übrigens die unzureichende Isolation in deinem Schaltnetzteil. Der Transformator lässt also ein wenig Netzspannung durch, die du mit einem Voltmeter zwischen Erde der Steckdose und Masse des NT-Ausganges messen könntest. Manche Hersteller probieren das per Kondensatoren über dem Transformator in den Griff zu kriegen (Y- oder X-Kondensatoren) aber das kann eine richtige Erdung nicht ersetzen. PS: Wusste gar nicht, das man mit einem LM386 so viel Freude haben kann, hehehe. Für mich als Basser sind die 10 Watt meines kleinen Marshall Amps die unterste Grenze :-)
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Vermutlich fehlt nur die Schirmung. Ein Schaltnetzteil liegt auf ~115V 50Hz Brummspannung (EMV-Kondensator). Ohne Schirmung koppelt die sich auf den Eingang ein. Alle Kabel und Potis am Eingang müssen geschirmt sein. Der Schirm geht an GND der Schaltung.
Solange das Masseproblem nicht gelöst ist, werden über diverse Kapazitäten Spannungen eingeschleppt. Bilder sagen mehr als Worte: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Entst%C3%B6rkondensatoren4.png Wenn Du mit Batterie arbeitest fehlen genau diese Verursacher.
Hallo, toll, vielen Dank für die Erklärung!! Ich werde das mit der durchgelassenen Netzspannung heute abend nachmessen. Da ich mit der Gitarre die Finger ständig an der Masse hab ist es wohl eh sicherer die Schaltung zu erden. Ich danke euch allen für die Erleuchtung! @Matthias: Ich muss den LM386 schon bis zum Anschlag aufdrehen um eine akzeptable gut hörbare Lautstärke zu bekommen (laut ist was anderes). Ich werde die Schaltung als nächstes umbauen und zwei LM386 in Push-Pull kombinieren um die Leistung zu verdoppeln. Damit sollte ich etwas mehr reserve haben. Wird wohl aber immer noch nur für's Üben zuhause ausreichen.
Hat der LM386 nicht Analog Supply Min [V]: 20 ? Vielleicht solltest Du zwei Batterien in Serie schalten.
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Peter J. schrieb: > (Noisy Cricket - > www.beavisaudio.com/projects/NoisyCricket/ ) mit einem angeschlossenen > 8Ohm Lautsprecher. Kannst du mal den Schaltplan posten? Ich finde zwar den NoisyCricket-Link auf der Seite, aber beim Draufklicken geht die gleiche Seite noch mal auf...
@Dil komisch, gestern ging's noch. Hier der Link auf eine andere Seite wo die gleiche Schaltung besprochen wird: http://www.electrosmash.com/noisy-cricket-analysis Mir ist gestern auch aufgefallen, dass das ganze Brummen auch nur von der JFET Vorverstärker-Stufe kommt. Der LM386 ist leise wie ein Mäuschen. @Matthias ich konnte die durchgelassene Netzspannung gestern schön am Oszi nachvollziehen.
Peter J. schrieb: > Mir ist gestern auch aufgefallen, dass das ganze Brummen auch nur von > der JFET Vorverstärker-Stufe kommt. Der LM386 ist leise wie ein > Mäuschen. Ist ja klar, das ist ja auch der empfindliche Eingang. Prüfe doch auch mal, ob die Pickups deiner Gitarre evtl. direkt das Schaltnetzteil 'empfangen', d.h. geh mal mit der Gitarre weiter weg vom Netzteil und auch näher ran. Eine gute Erdung wird dich aber von den meisten Problemen befreien. Hehehe, die Schaltung um VR3 und C5 ist übrigens in deiner Gitarre schon drin - es ist der 'Dumpf/Schrill' Regler direkt am Ausgang. Mein Amp ist übrigens nahezu identisch mit dem MG10, der auf der Seite auch beschrieben wird. Nettes kleines Teil und höllenlaut. Dein Verstärker wird sich mit einem Kopfhörer schon gut schlagen. Nur für einen Lautsprecher ist er halt ein bisschen klein.
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