Liebe Gemeinde, den abgebildeten Kondensator habe ich aus einer "fliegend" verdrahteten Frequenzweiche ausgebaut. Dieser war parallel zu einem 15" EV-Tieftöner geschaltet und es hat ihm den Deckel rausgehauen. Leider kann ich mit den Angaben auf dem Gehäuse (M 5 10/40V) nicht allzuviel Anfangen. 10uF, 40Vac, M für MKT? Kann mir einer der Experten was zu Kapazität / Typ (Dielektrikum) und Ersatzoptionen verraten? Weiter scheint mir das Teil lt. Aufdruck polaritätsabhängig zu sein, war aber m.E. dann genau falschrum angeschlossen (+ an Bezugsmasse) oder muss das so? Danke für Erleuchtung, Sid
Das ist ein Elektrolytkondensator mit 10µF 40V. Und ja, ein Elko ist polaritätsabhängig.
Würde auch sagen, gepolter Elko, für Frequenzweiche nicht geeignet. Kein Wunder, daß er die Backen bläht. Wieviel Watt und Ohm hat den der Woofer, nur 40V kommt mir etwas knapp vor. M5 könnte das Herstellungsdatum sein (Jahr/Monat).
Danke für die Rückmeldungen soweit. Leistung / Impedanz ist leider nicht auf dem Chassis aufgedruckt. Die Modellnummer ist nach dem Druck ein wenig verschmiert worden und auch nicht mehr lesbar. Impedanz 4 Ohm, Leistung 200W dürfte hinkommen. Aber gerade die Lesitungsangabe ist ja schwarze Magie und hochphilosophische Auslegungssache. Elko und Frequenzweiche sind kein gutes Team? Grundsätzlich jetzt? Die Angabe "glatt" deutet doch irgendwie schon auf audiophilen Tonfrequenz-Elko hin oder? Da er aufgeplatzt war, konnte ich eine Blick reinwerfen und es schient ein Wickel-Folien-Kondensator gewesen zu sein. Aber das mit der Polarität wundert mich doch etwas. WENN ich schon einen gep. Elko verwende, dann muss doch (+) auch an den Signaleingang oder gerade nicht? Verwirrend... Obwohl mit 10u kann ich ja schonmal arbeiten. Die Einheit hättense aber auchnoch aufdrucken können. Platz ist ja nurn wirklich reichlich. Sid. PS: Die Frequenzweichenschaltung selbst finde ich auch schon kurios: (+)--------------o-----o-------------^^^^^^-------o-----o | | Ls | | (GND) --- --- --- + --- --- Cpin Cdef --- D Tieftöner (15") | | | - 0--o--o | | | | | | 0--o--0 + Hochtöner | D (Horn+Kalotte) | - GND | | GND Cpin sind zwei dicke Elkos, leider so mit Klebeband zugepappt, dass nichts mehr lesbar ist. Sehn aber vom Format her schon fast aus wie die Motor-Elkos eine WaMa. Ls ist eine selbstgewickelte Spule und Cdef ist der geplatzte Stein des Anstoßes. Den LC-Tiefpass vorm Tieftöner erkenn ich, aber der Sinn der beiden C in serie vor den Hochtönern erschließt sich mir nicht wirklich.
Sid schrieb: > 10uF, 40Vac Es sind 40VDC, nicht AC. Wie bereits geschrieben wurde, handelt es sich um einen gepolten Elko. Und er ist für die Verwendung in einer Frequenzweiche absolut ungeeignet. Der hier sollte passen: Conrad Best.-Nr.: 472743 Sid schrieb: > WENN ich schon einen > gep. Elko verwende, dann muss doch (+) auch an den Signaleingang Das spielt keine Rolle. Da die Box ja mit Wechselspannung betrieben wird. Das [+] gibt die Phase an. Sid schrieb: > aber der Sinn der beiden C in > serie vor den Hochtönern erschließt sich mir nicht wirklich Die beiden Kondensatoren bilden, zusammen mit dem Hochtöner, einen Hochpass. Gruß John
Kam wohl häufiger vor: http://www.hifi-forum.de/viewthread-225-2444.html Dort geht es um einen ROE EBAZ-40V Elko, auch mit Polungsaufdruck, in einem Markengerät. Allerdings auch schon etwas älter. Früher scheint es durchaus üblich gewesen zu sein, auch gepolte Elkos zu verwenden. Mal eine andere Frage: Steht da noch etwas drauf? Vielleicht heißt "10/40V" auch "10V ac / 40 V dc". Möglich, aber dann würde die Kapazitätsangabe fehlen. Das noch sichtbare "M5" als "5µF" zu interpretieren fände ich etwas gewagt. Für einen Ersatz würde ich auf jeden Fall bipolare oder unpolare Elkos verwenden (mit der gleichen Kapazität und mindenstens der notwendigen Spannungsfestigkeit). Glatt scheint vorzuziehen. Alternativ natürlich MKP/MKT, vor allem wegen der Langzeitstabilität.
Hallo Achim, vielen Dank für Deinen Beitrag. Alles was draufsteht, ist auch auf den Bildern (halbwegs) zu sehen. Ich glaube auch nicht, dass das M5 für 5 Mikrofarad steht. Eher irgendein Fertigungscode o.ä. Werde den Kondensator durch einen bipolaren Monacor FK 10µ / 100V ersetzten und mal schauen, was passiert. Grüße, Sid
Sid schrieb: > Werde den Kondensator durch einen bipolaren Monacor FK 10µ / 100V > ersetzten und mal schauen, was passiert. Bababumm ;) falls die Band auf dem Band ein Schlagzeug hat ... Der alte Elko vertaegt uebrigens Wechselspannung.
Zweiender schrieb: > Der alte Elko vertaegt uebrigens Wechselspannung. Wird er wohl auch müssen, um ein paar Tage zu überleben. Es sei denn, man betreibt seine Anlage nur mit Milliwatt, Zimmerlautstärke. Da kann es unter Umständen glimpflich aus gehen. Sicher bin ich mir da aber auch nicht. In alten Frequenzweichen hatte ich auch bipolare Typen. Sonst sah ich die bipolaren auch nirgends. Notfalls sollte es noch möglich sein, zwei gepolte antiseriell zu schalten, denn der bipolare ist innerlich auch nichts anderes.
Die meisten Lautsprecher-Weichen die ich in letzter Zeit gesehen habe, hatten gelbe MKT-Kondensatoren, die auch bei Reichelt.de od. C* zu finden sind. Auf jeden Fall dauerhafter als vertrocknete Elkos.
oszi40 schrieb: > Die meisten Lautsprecher-Weichen die ich in letzter Zeit gesehen habe, > hatten gelbe MKT-Kondensatoren, die auch bei Reichelt.de od. C* zu > finden sind. Auf jeden Fall dauerhafter als vertrocknete Elkos. Das schlug weiter oben schon mal jemand vor, Folienkondensatoren. Wenn ich mich recht erinnere, hatten die Serienkondensatoren zu Hochtönern auch nur was im Bereich einstellige µF. Folienkondensatoren waren aber 1970 auch noch ganz andere Trümmer als heute. Ein Anlaufkondensator für einen Ventilator 220V und nur 6µF sah gelegentlich aus, wie ein Trinkglas. Wahrscheinlich waren das auch noch MP, Metall-Papier. In einer Lautsprecherbox ist aber ordentlich Platz, und die guten Luftspulen sind auch nicht viel kleiner.
Folienkondensatoren: In meinen 2-Wege-Lautsprechern funktionieren solche seit über 35 Jahren einwandfrei. Die betreffenden 4,7µF 63V waren auch damals weder besonders gross noch besonders teuer.
1. Der Elkohersteller scheint mir Roederstein zu ein - eigentlich eine Qualitätsfirma, zumindest "damals" "legendär". 2. Ich habe letztens auch eine Frequenzweiche auseinandergenommen. Die Elkos waren Alu-Becher mit einem Pin am Gehäuse, der andere kam durch die Gummikappe am gegenüberliegenden Ende heraus. Dazu ne Rille an dieser Seite. Und? DC-Elko? Nein, es steht 25 V ~ bipolar drauf. Wie kommt es zu der Annahme, dass es kein bipolarer Elko sein sollte? 3. Ne gute Seite für Audiokondensatoren ist www.lautsprechershop.de http://www.lautsprechershop.de/index_hifi_de.htm Da man meist nur 2 oder 4 Kondensatoren braucht, sind auch die gegenüber den Allroundmodellen etwas erhöhten Preise nicht sooo tragisch.
Sid schrieb: > Werde den Kondensator durch einen bipolaren Monacor FK 10µ / 100V > ersetzten und mal schauen, was passiert. > > Grüße, Sid Mal ehrlich, ich würde die C´s bei den Hochtönern auch gleich ersetzen. Wenn einer der alten Herren da schon pupst, sollten die alle mal gewechselt werden.
>2. Ich habe letztens auch eine Frequenzweiche auseinandergenommen. Die >Elkos waren Alu-Becher mit einem Pin am Gehäuse, der andere kam durch >die Gummikappe am gegenüberliegenden Ende heraus. Dazu ne Rille an >dieser Seite. Bei der EBAZ-Serie von Röderstein handelt es sich tatsächlich um bipolare Elkos. Das geht aus den Angaben im Datenblatt zum "voltage endurance test" hervor. Daß der Typ trotzdem "polarized" genannt wird, liegt wahrscheinlich an der Gehäusebauform, also daran, daß ein Pol leitend mit dem Gehäusebecher verbunden ist. Wahrscheinlich hat man zur Vermeidung von Kurzschlüssen und für Abschirmzwecke den Becher als den "-" Pol benannt. Auch alte, ungeschützte Styroflexkondensatoren hatten früher eine Markierung für den Anschluß, der mit der äußeren Elektrode des Wickels verbunden war. Hatte man die Wahl, konnte man diesen Anschluß auf Masse legen und hatte praktisch eine kostenlose Abschirmung für den Cap.
J. Ad. schrieb: > Wie kommt es zu der Annahme, dass es kein bipolarer Elko sein sollte? 1. Es steht + an einer Seite 2. Es steht im Datenblatt, welches oben gepostet wurde Aber lt. DB verträgt er 15Vac ... Gruß Jobst
Spät, aber trotzdem: Vielen Dank an alle für die Antworten und Beiträge. Das Datenblatt war sehr aufschlussreich. Auch wenn ich Zweienders Kommentar: <!-- Sid schrieb: > Werde den Kondensator durch einen bipolaren Monacor FK 10µ / 100V > ersetzten und mal schauen, was passiert. Bababumm ;) falls die Band auf dem Band ein Schlagzeug hat ... --> nicht wirklich verstehe. Warum sollte es da Bumm machen? Und welche Band vom Band? Naja, vielleicht ein Insider. Sid
>Naja, vielleicht ein Insider.
Vielleicht aber auch nur ein Laberer...
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